Turelure

Danke dir... das ganze ist schon ungefähr 15 Jahre her... aber es war damals ein großer Schock für uns... es ist zwar in etwas entfernter Verwandtschaft passiert, aber wir sind mit der Familie auch sonst sehr gut befreundet. Das Kind wäre heute so alt wie meine kleine Schwester!

Plötzlicher Kindstot wird immer schnell gesagt... dieses Kind ist aber definitiv unter seiner Decke erstickt. Nun war es damals noch nicht so genau bekannt, wieso weshalb und warum ein Kind plötzlich stirbt. Man kann den Eltern keinen Vorwurf machen, denn die Schlafsacktheorie war damals noch nicht so verbreitet. Das Kind ist einfach unter die Bettdecke gerutscht und quasi an Sauerstoffmangel gestorben... es wurde damals auch opduziert (schreibt man das so??) und kein Kindstot festgestellt... damals. Was heute rauskommen würde, weiß man nicht.

Wir waren mit unserer Großen 2006, als sie grade 3 Monate alt war, im Schlaflabor, eben wegen der Vorgeschichte und weil in früheren Generationen unserer Familie desöfteren Säuglinge morgens tot im Bett gefunden wurden (meine Uroma hatte 19 Kinder, 3 davon sind als Säuglinge gestorben... Ursache ungeklärt, lagen morgens tot im Bett). Deshalb hat meine KiÄ uns ins Schlaflabor geschickt... auch wenn das alles so weit weg ist, sie wollte sicher gehen! Unsere Große hatte aber ein ganz normales Schlafverhalten und wurde ohne irgendwelche Überwachungsmittel entlassen.
Letztes Jahr haben wir unser 2. Kind bekommen und die Kleine zeigte schon im KH Auffälligkeiten... blaues Nasendreieck und schnarchen beim Schlafen. Als die Ärzte dort die Vorgeschichte hörten, wurden wir gleich mit einem Herz-Atem-Monitor ausgestattet und mussten 3 Wochen nach der GEburt ins Schlaflabor. Dort war aber soweit alles ok... die KLeine hatte eine bestimmte Atemtechnik, die aber bei Säuglingen nicht bedenklich ist, trotzdem sollte der Monitor dran bleiben und mit nem halben Jahr ist kontrolliert worden, ob die Atmung sich normal weiter entwickelt hat... das hatte sie und wir brauchten den Monitor ab da eigentlich nicht mehr... aber da er ja bis zum 1. GEburtstag verordnet ist, habe wir ihn noch 2 Monate zur Sicherheit weiter benutzt, mittlerweile aber nicht mehr... denn die kleine konnte sich selbst abstöpseln, was zu diversen Fehlalarmen geführt hat

Bei diesen beiden Besuchen im Schlaflabor wurden wir natürlich auch auf alle wichtigen Sachen hingewiesen und man hat uns erklärt, wie das alles zusammenhängt... das ist schon sehr komplex. Aber es ist so, dass Kinder i.d.R. max. 1 Jahr überwacht werden, weil bis dahin die Atmung noch stark reift... ab 1 Jahr kann man dann davon ausgehen, dass die Kinder sich allein von einer Decke befreien kann, eben weil der entsprechende Reflex da ist... aber wenn das Kind noch gut im Schlafsack schläft, sollte man es ruhig noch eine Weile im Schlafsack lassen! Sicher ist sicher... Man kann da nicht als Stichtag den 1. GEburtstag nehmen, bei manchen ist das früher soweit, bei anderen später. Unter 1 Jahr wurde uns im Schlaflabor dringend von jeglichen Utensilien im Bett abgeraten... keine Decke, Stofftiere, Himmel, Nestchen o.ä., niedrige Temperatur im Schlafzimmer, keine Raucher im Haus. Unsere Tochter hat mittlerweile aber einen leichten Stoffteddy im Bett liegen, da ist das Risiko aber überschaubar, bei einer Decke sehe ich das anders... wenn das Kind erstmal drunter liegt, dann kann es sich nicht durch drehen des Kopfes befreien... beim Teddy schon!
Übrigens ist unsere Kleine auch Bauchschläfer, was noch ein Grund für den Monitor war!

Ach ja.... plötzlicher Kindstot ist nicht nur im 1. LJ zu beobachten... es gibt ausgewachsene, kerngesunde junge Menschen, die z.B. mit 30 Jahren noch daran sterben... zwar nur sehr selten, aber es kommt vor. Die meisten Fälle sind aber im ersten LJ zu beobachten!

LG, ANdrea