Willkommen in der Autonomiephase

Dein Kind entdeckt seinen eigenen Willen. Leider kann es diesen noch nicht einordnen und weiß oft gar nicht, was dieser eigene Wille ist, geschweigedenn, wie man damit umgeht.

Das führt zwangsläufig zu "Konflikten". Mit sich selbst und mit der Umwelt.

Ihr könnt euch jetzt hinstellen, euch auf die Stufe eines Dreijährigen begeben um mit ihm diesen Kampf auszufechten. Oder ihr versucht für euch einen Weg zu finden, dass ihr mit diesen Launen klarkommt.

Dem Kind zu sagen "du bist nicht böse, das was du tust ist böse" ist viel zu komplex. Was das Kind erfasst sind das erste und das letzte Wort. "Du böse". Das ist er aber nicht. Er ist "nur" trotzig.

BTW: Ich beneide euch drum, dass das erst jetzt kommt. Meine haben damit immer schon ein Jahr früher angefangen (und bisher nicht aufgehört ). Klar darf man da auch mal genervt sein, aber man muss sich dann dran erinnern, wofür man da kämpfen will.

Warum will ich bei einem Ü3 Kind dafür kämpfen, dass es zwingend schläft? Offenbar braucht es den Schlaf nicht mehr, sonst würde es sich nicht so wehren.

Warum will ich dafür kämpfen, dass das Kind sich selbst die Schuhe auszieht? Meinst du, er verlernt es. wenn du das auf seinen ausdrücklichen Wunsch einfach machst?

Sind das wirklich Kämpfe, die es wert sind? Für mich sind sie es schon lange nicht. Denn der Kampf ist interessant.

Zähneputzen, nicht schlagen, einigermaßen gesittet essen, Grundlegende Höflichkeit. Das sind Sachen, die MIR wichtig sind und bei denen ich auch mal in einen Kampf gehe, wenn nötig. Aber wenn ich einem Dreijährigen noch Schuhe anziehe, bin ich trotzdem sicher, dass er es in ein, zwei Jahren spätestens alleine macht.