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Geschrieben von Oma am 10.06.2007, 16:30 Uhr

Also...

Erstmal war das Töpfchen natürlich nicht in einem Speisesaal (das hätten wohl weder die Wirte noch die Gäste mitgemacht), sondern wir hatten ein Ferienhaus. Texel, nicht Föhr, da hatte ich mich vertan, aber spielt ja keine Rolle...

Und es gab auch nicht Gekeife, sondern es wurde ständig gestichelt. Und als wir dann ein einziges Mal gesagt haben, dass uns deren Regelung mit dem Töpfchen am Tisch auch nicht gefiel, waren sie tödlich beleidigt und gingen uns von da aus dem Weg. Da sind wir halt nach Hause gefahren (haben natürlich vorher das Ferienhaus geputzt, weil eine Grundreinigung vereinbart war).

Zu den Windeln: Nein, ich war damals die einzige, die - eben auf ärztlichen Rat hin - einige Monate Stoffwindeln benutzte.

Als allerdings meine jüngste Schwägerin 9 Jahre später ihr erstes Kind bekam, war es gerade wieder "in", Stoffwindeln zu benutzen, allerdings dann nicht mehr mit Gummihöschen, wie wir damals, sondern mit diesen unsäglichen Schafwollhosen, die nur hin und wieder mal gewaschen wurden.
Also das wäre nun wieder nichts für mich gewesen, ich habe den unwiderstehlichen Drang, vollgepieseltes zu waschen *ggg*.

Die Schuhe kenne ich überhaupt nicht.

Und nun noch etwas Grundsätzliches zum Trockenwerden:

Ich bin der Meinung, Kinder müssen sich sowieso schon so vielen Regeln unterwerfen und so vielen Zwängen anpassen, dass ich ihnen generell überall da, wo ich es verantworten kann, den freien Willen lasse. Dazu gehört für mich ganz klar die Kontrolle über ihre eigenen Ausscheidungen.

Und ganz ehrlich, ich mache lieber eine frische Windel, als tage- oder gar wochenlang überall Pfützen und Häufchen wegzuputzen oder vollgeschissene Unterhosen freizukratzen *schüttel*. Ich bin da völlig entspannt und hab es lieber bequem.

Das, was unsere Freunde damals mit ihrer Tochter gemacht haben, ist für mich übrigens ganz eindeutig ein Verstoß gegen die Menschenwürde und ein grober Eingriff in die Intimsphäre des Kindes.

Man stelle sich vor, da saßen 4 Erwachsene und ein Kleinkind um das arme Ding herum am Tisch und starrten sie an bei einer der intimsten Handlung eines Menschen überhaupt...

Es ist eine meiner Lieblingstheorien, dass mein Sohn nicht zuletzt deshalb ein so unproblematisches und pflegeleichtes Kind war, weil ich ihn immer absolut ernst genommen habe und ihn eben nur da eingeschränkt habe, wo es nicht anders ging. Wohl eben deshalb hat er jede aufgezeigte Grenze ganz selbstverständlich respektiert.

Trotzreaktionen gab es genau ein einziges Mal, und selbst das war in 5 Min. erledigt.

Meine Enkelkinder werden genauso erzogen. Sie werden von Geburt an als eigenständige Persönlichkeiten respektiert und wahrgenommen, so wenig wie möglich in ihrer Entfaltung behindert und sehr einfühlsam auf ihrem Weg begleitet. Zu den Erziehungszielen ihrer Eltern gehört es zum Glück nicht, ihre Kinder so schnell wie möglich "sauber" zu dressieren. Es gibt 100.000 Dinge, die wichtiger sind als das.
Aber so erziehen kann nur, wenn 100%ig dazu steht.

Ich glaube, eine Lösung, die auf jede Familie paßt, gibt es sowieso nicht.

Alle Eltern sind anders, die Kinder sind anders, die Lebensumstände sind anders...

Deshalb kann eigentlich jeder nur seine Sichtweise schildern, aber beeinflussen wird das die Einstellung des Gesprächspartners wahrscheinlich nicht.
Vielleicht ein Denkanstoß hier und da, mehr kann man nicht verlangen.

LG Marion

 
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