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Geschrieben von Oma am 19.02.2007, 15:50 Uhr

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Hallo fiammetta,

dein Leben ist ein Horror. Mir ist sofort der Spruch eingefallen: Gestern standen wir noch am Abgrund, heute sind wir schon einen Schritt weiter!

Ich habe schon viele deiner Geschichten gelesen, obwohl du dich in den letzten Monaten rar gemacht hast.

Du schreibst ja selbst, dass du keine Lösungsansätze siehst und für eine Scheidung – und nur so wirst du wohl überhaupt aus dieser Nummer rauskommen – zumindest zur Zeit keine Kraft hast.

In der ersten Hälfte deines Postings dachte ich noch, ich würde dir davon schreiben, dass ich nicht verstehe, wieso dein Mann sich so umbringt, alles für seine Familie zu tun, obwohl er doch so offensichtlich seinen Schwestern gegenüber benachteiligt wird.

Ich hatte selbst eine beschissene Kindheit, und ich fühle mich heute nicht für das Wohl meiner Mutter (mein Vater starb schon mit gerade 43 im Delirium tremens und unter furchtbaren Umständen) zuständig. Merkwürdigerweise scheint es ja so zu sein, dass gerade die Kinder, die am schlechtesten behandelt wurden, auch als Erwachsene noch verzweifelt um die Liebe und Anerkennung der Eltern kämpfen. Ich ticke da anscheinend anders, denn ich habe meiner Mutter klar gesagt, dass sie nur ernten kann, was sie gesät hat. Sollte sie ein Pflegefall werden, kommt sie in ein Pflegeheim. Meine Schwiegermutter dagegen hätte ich pflegen können. Sie ist leider schon lange tot.

Also wollte ich dir raten, zu versuchen, deinem Mann klarzumachen, dass er wie Don Quichotte gegen Windmühlenflügel kämpft. Seine Anstrengungen sind ebenso vergebens. Und dann ihn und deinen Sohn zu schnappen und so schnell und so weit wie möglich zu verschwinden. Denn für euer Wohl allein kannst du mit Sicherheit sorgen, wenn du bisher schon die ganze gestörte Familie mit durchziehen konntest.

Am Ende deines Postings meinte ich dann allerdings zu erkenne, dass du dich innerlich auch schon von deinem Mann und eurer Ehe verabschiedet hast. Und wenn das so ist, fiammetta, dann kann ich nicht glauben, dass eine Scheidung dich mehr Kraft kostet als das Ausharren in dieser unerträglichen Situation. Was genau hättest du denn zu verlieren???

Zu gewinnen hättest du aber für dich und deine Kinder so unendlich viel! Dein Sohn wird doch genauso behandelt von der Familie wie dein Mann. Soll er sich genauso entwickeln wie der? Und mit der Faust auf den Kopf…….. fiammetta, was brauchst du noch, um die Beine unter die Arme zu nehmen und zu laufen?

Dass du am Ende bist, und nicht erst seit kurzem, ist klar. Aber wenn es um ihre Kinder geht, haben Mütter immer noch irgendwelche Kraftreserven, die sie mobilisieren können.

Natürlich stehst du erst mal vor dem Nichts. Aber du sagst ja selbst, dass dir dort auch nichts gehört. Was ist eigentlich mit deiner eigenen Familie? Könntest du nicht wenigstens bis zur Entbindung und die erste Zeit danach – und an dieser Stelle wünsche ich dir alles Gute für den Verlauf der Schwangerschaft und ein schönes Geburtserlebnis! – erstmal irgendwo unterkommen?

Ich brauch dir auch nichts über die Möglichkeiten erzählen, wo du erst mal Hilfe bekommen würdest für erforderliche Möbel usw., ich bin sicher, du hast alles schon gecheckt. Wenn du selbstständig bist, kannst du dann nicht auch zumindest teilweise von zuhause aus arbeiten? Damit du nicht noch ein Vermögen für die Kinderbetreuung ausgeben musst, meine ich. Und was du dir dann nach und nach anschaffen könntest, das wäre dann wirklich ganz und gar dein Eigentum.

Ich weiß, dass du das alles gar nicht hören wolltest, fiammetta. Aber es ist schwer auszuhalten, jemanden so am Boden zu „sehen“ und überhaupt nichts tun zu können. Noch dazu eine schwangere Mutter. Ich glaube dir auch, dass du keine Kraft mehr hast. Für dich nicht. Aber für deine Kinder hast du sie. Wenn du nicht so stark wärst, hättest du das Ganze nicht so lange ertragen.

Vor einigen Tagen bin ich selbst wieder in ein tiefes Loch gefallen, und so werfe ich dir mal von Loch zu Loch - *schiefgrins* - ein ganz dickes Kraftpaket rüber.

Und eines Tages würde ich hier gern lesen, dass du es geschafft hast!

Alles Liebe
Marion

 
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