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Geschrieben von wilma68 am 12.11.2006, 10:20 Uhr

Ach was, jedes Ende ist auch ein Anfang...

Hi,

es ist doch immer wieder dasselbe... bevor ich auf deine Geschichte eingehe erzähle ich dir mal kurz etwas über uns, damit du siehst, dass es auch anderen ähnlich ergeht und nicht immer im Totalcrash endet.

Obwohl wir bis dahin keine Kinder hatten, aber diese Eiseskälte habe ich von meinem Mann auch schon kennenlernen dürfen. Allerdings war ich da schwanger... Klassischer Fall von Überforderung. Mein Kerl ist wieder rechtzeitig vor der Entbindung zur Vernunft gekommen, hat aber bis dahin auch 'ne Menge angestellt...

Diese "Sachen-vor-die-Tür-stell'-Aktion" hatten wir auch durch... Allerdings hab eich ihn gebeten, damit die Schwangerschaft kein schlimmes Ende nimmt, mir dem Kind zuliebe vom Leibe zu bleiben. Es gab nämlich wirklich einige Probleme... Diese Distanz hat uns beiden gut getan. Obwohl er während dieser Zeit schon eine Andere hatte (war aber schon vor dem Rauswurf im Gange!!!), habe ich ihm das so gut wie verziehen. Hätte niemals gedacht, dass ich so etwas könnte. Er hat in einem Streit mehr als 10x wiederholt, dass er mich überhaupt nicht mehr lieben würde... wie, um es sich selbst einzureden. Nach zwei Wochen habe ich ihm dann einen Brief geschrieben und den Gefühlen und Gedanken Ausdruck verliehen, die er mich vorher nie hat aussprechen lassen oder die er bewusst überhört hat. Dieser Brief hat ihn wieder zur Vernunft gebracht: als erstes hat er den billigen Ersatz abgeschossen, dann selber einen Brief geschrieben (ist eigentlich so echt nicht sein Ding!) und dann angerufen und darum gebeten den Brief vorbei bringen zu dürfen - und das, wo es doch die Post gibt :-).

Als er in der Tür stand, hatte er nicht nur den Brief, sondern auch 'ne Tüte mit Babysachen dabei. Du wirst es nicht glauben, aber keine Spur mehr von der Kälte... im Gegenteil: die nächsten 5 Stunden hat er drei Packungen Taschentücher verbraucht. - Nun, ja... Kurztext: Wir haben es sogar ohne Therapie geschafft wieder miteinander klar zu kommen. Er wäre aber dazu bereit gewesen eine mit mir zusammen zu machen. Ich glaube ja, dass die echte Bereitschaft zu einer Therapie schon die eigentliche ist - der Weg ist das Ziel, oder?

Irgendwie sehe ich in deiner Geschichte Parallen, zumindest, in dem was du in den paar Zeilen darstellen kannst. Auch, wenn ihr sicherlich schon sehr viel länger zusammen seid: Es klingt ganz so, als sei ihm einfach Alles zu viel geworden. Und dann kommt der große Ausbruch... Du schreibst immer wieder, dass ihr es der Kinder wegen doch intensiver versuchen müsst... Aber sorry, dass ist, mit Verlaub gasagt, Bullshit! Genau das ist es, was ihn so einengt... ihr könnt doch nicht den Kindern zuliebe ein Liebespaar sein. Wenn ihr euch wirklich nicht mehr lieben würdet, seid ihr dann maximal 'ne Eltern-WG. Dazu gehörte doch aber wohl, dass ihr euch nicht mehr lieben würdet, aber gute Freunde wärt...

Um das mit all den Dingen, die ihr schon gemeinsam erlebt habt - Gutes wie Schlechtes - hinzubekommen, braucht ihr einfach den Abstand. Das ist dann so, wie es jetzt gerade ist, am Besten. Die Kinder kann dein Mann ja eh sehen, wie du schreibst. Da Männer immer erst wissen was sie hatten, wenn sie es verloren glauben müssen: halt ihn auf Distanz. Erbitte dir den Freiraum, ihn nicht sehen und sprechen zu müssen. Klar, ihr müsst die Kinder übergeben, aber er wohnt doch bei seinen Eltern jetzt, oder? Bring sie dort hin, ohne ihm über den Weg laufen zu müssen... Wenn er noch etwas für dich empfindet, ist genau das die Gelegenheit, bei der er mit dir konfrontiert wird, ohne dass ihr miteinander reden müsst oder euch direkt gegenübersteht. Liebt er dich noch, wird er auf dich zugehen... gib ihm die Zeit sich selbst zu finden. Dann weiß er auch, ob er noch mit dir zusammen leben will oder nicht. Und nur darum geht es - ihr könnt euch schließlich nicht für eure Kinder instrumentalisieren lassen...

Die nächste Zeit wird sicherlich sehr hart für euch alle. Aber, denke dran: nach Regen folgt auch wieder Sonnenschein! Ob mit ihm oder einem anderen Mann :-)

Mag für dich jetzt erst einmal so weit weg sein, aber ich denke, dass hier in diesem Forum 'ne Menge Leute sind, die auch schon harte Zeiten in ihrer Beziehung hinter sich haben. Wenn Kinder beteiligt sind, ist das immer schwer. Und es kann auch mal so enden, dass die Beziehung wirklich kaputt ist... Aber, dennoch denke ich, dass bei euch noch nicht aller Tage Abend ist. Laß' ihm erst einmal etwas Luft. Wie sagt der weise Spruch doch: Was man halten will, muss man zunächst einmal von sich stoßen. In der Tierpsychologie verdienen eine ganze Menge Menschen genau damit 'ne schöne Stange Geld (z.B. der "Pferdeflüsterer" Monty Roberts) und wir Menschen - explizit Männer :-) - sind doch eigentlich auch nur durch Gefühle und Instinkte geprägt. Der Verstand setzt doch oft genug aus, oder?

Also, Kopf hoch!!! Du schaffst das schon. Im Moment tut's noch sehr weh, ich weiß... aber es wird besser.

Laß' dich ganz lieb drücken, W

 
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