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Geschrieben von Mijou am 25.05.2014, 10:17 Uhr

Depressionen und Trennung auf Zeit

Hallo,

Mensch, was für ein Mist und Durcheinander!

Ich glaube, das Wichtigste ist jetzt gar nicht so sehr Dein Mann, obwohl Du Dich in letzter Zeit sehr daran gewöhnt hast, dass er das Wichtigste in Deinem Leben ist. Du hast sehr zurückgesteckt für ihn und Deine eigenen Bedürfnisse hintenan gestellt. Vermutlich sogar schon lange VOR seiner Depression, als er noch so viel gearbeitet hat, dass er wenig Zeit für Dich und die Kinder hatte, oder?

Ich glaube, trotz allem ist sein Verhalten auch eine Chance für einen Umbruch und eine Neuorientierung für Dich: Es zwingt Dich, jetzt wieder an Dich zu denken und gut auf Deine eigenen Bedürfnisse zu achten. Lass Deinen Mann ein Stück weit los, Er hat Dir im Moment nichts zu geben, er braucht alle Kraft für die Krankheit. Sieh mal die positive Seite: Dein Mann fühlt sich in der Therapie gut versorgt. Du musst im Augenblick keine Verantwortung mehr für ihm mit übernehmen! Das kann eine große Entlastung sein - wenn Du Dich nicht so an ihn klammerst.

Dass er sich vorübergehend trennen möchte, ist tatsächlich ein typisches Symptom einer Depression. Er glaubt, keine Gefühle mehr für Dich zu haben. Dabei geht es aber gar nicht um Dich speziell, er hat momentan (auch wenn er weint) vermutlich für kaum jemanden ein Gefühl. Wir haben einen ähnlichen Fall im Freundeskreis: Der Mann ist zuerst in eine starke Unzufriedenheit, dann in eine Depression gerutscht. Er ist dann zu Hause ausgezogen, weil er sagt, dass er keine Liebe mehr für seine Frau empfindet. Seltsamerweise empfindet er auch keine mehr für seine Kinder, denn auch zu ihnen hat er so gut wie jeden Kontakt abgebrochen. Das ist das Zeichen, dass es gar nicht um seine Frau geht, sondern dass er ein emotionales Problem hat, das von der Depression her rührt. Er war nämlich immer ein sehr engagierter, wirklich lieber Vater.

Leider weiß man nie, wie so eine Sache ausgeht. Der Mann, von dem ich erzähle, macht keine Therapie, sondern igelt sich nur zu Hause ein. Er geht arbeiten und danach setzt er sich vor den Fernseher - das war's. Er ist seit ca. zwei Jahren zu Hause ausgezogen, und es sieht momentan nicht so aus, als komme er zurück. Natürlich ist hier die Sache etwas anders als bei Euch, weil er sich nicht helfen lässt.

Ich würde an Deiner Stelle meine Lebensplanung jetzt nicht mehr ausschließlich auf Deinen Mann ausrichten. Wie seine Krankheit sich entwickelt und wie die Sache ausgeht, ist ungewiss. Auch wenn er zurückkommt, wird er vermutlich weiterhin sehr "anstrengend" sein. Es besteht die Gefahr, dass Du weiterhin viel mehr in diese Beziehung steckst, als Du von ihm zurückbekommst. Das heißt nicht, dass Du Dich auch trennen sollst - es heißt nur, dass Du in Zukunft viel besser auf Dich achtgeben solltest. Sonst frisst er Deine ganze Lebensenergie weg, und dann wirst DU krank und unglücklich.

Auch wenn's schwerfällt: Lass den Dingen ihren Lauf. Lass Deinem Mann die Krankheit und auch seine (vielleicht vorübergehende) Trennung. Identifiziere Dich nicht total und mit Haut und Haar mit seinem (!) Lebensproblem. Fang schrittweise wieder an, Dich um Dich selbst gut zu kümmern. Suche Dir, wenn es möglich ist, Entlastung (Putzfrau), und zwar gnadenlos. Parke die Kinder auch mal bei Freundinnen oder Verwandten, mach' etwas Schönes nur für Dich!

Alles Liebe,
Mimi

 
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