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Geschrieben von jjk am 27.07.2012, 12:23 Uhr

Ehe retten - die gute alte Jugendliebe

Hallo,

ich bin kein Prophet und kein Ratgeber. Aber ich kann Dir schreiben, was ich beim Lesen Deiner Zeilen lese und Fragen stellen:

- Ist Dir Dein Mann noch wichtig ? Oder geht es nur um Kinder und/oder "Komfort"-Situation ?

- Jenseits der Verliebtheit: Könntest Du Dir vorstellen, mit Deinem Jugendfreund zusammen zu leben oder geht es nur um "Versäumtes" ?

- Wenn Du Dir die Situation mit Deinem Mann und Deinem Jugendfreund vorstellst, bei welcher hast Du mehr positive Gefühle (hierbei bitte wieder die Verliebtheit und die aktuellen Probleme mit Deinem Mann in den Hintergrund treten lassen).

Ich glaube, wenn Du Dir bei diesen Fragen ehrlich antwortest, bist Du schon ein Stück weiter. Vielleicht hilft es Dir ein paar Tage ohne Mann und Jugendliebe wegzufahren und in Dich zu gehen. Ich weiß, das Frauen gerne mit Freundinnen reden, aber es besteht die Gefahr, dass Du auf diese Weise beeinflusst wirst. Es geht aber ganz alleine um Dich und Deine Gefühle. Auch Mann, Jugendliebe, Kinder und Freundinnen haben bei der Suche nach Deinen Gefühlen nichts verloren.

Es sind Deine Gefühle und Du musst die Konsequenzen ausbaden. Wenn Du Dir Deiner tieferen Gefühle und deren Ursache klar wirst, wirst Du eine Entscheidung treffen, hinter der Du voll stehst. Sie gibt Dir die Kraft, die Du für alles was folgt, brauchst. ^

Meiner Erfahrung nach werden die Probleme, die Du jetzt mit Deinem Partner hast, so oder ähnlich auch mit neuem Partner wieder auftauchen. Erst wenn Du verstehst, was Deine Probleme aussagen, werden sie verschwinden. Die Probleme entstehen nicht durch den Partner, sondern mit dem Partner. Und Du suchst Dir solange ähnliche Partner aus, bis Du Deinen eigenen Anteil erkennst.

"Die Wahrheit beginnt zu zweit" heißt ein bekannter Buchtitel und da ist viel dran. Das kann dein Mann sein, wenn er sich darauf einlässt oder ein anderer Partner mit Du daran arbeitest.

Leider wird oft der Fehler gemacht, am anderen zu arbeiten und sich selber außen vor lassen. Die Wahrheit, so wie ich sie sehe, ist, ich muss ausschließlich an mir arbeiten. Mein Partner bringt mich automatisch an die wunden Stellen. Es sind die, an denen sich Krisen entzünden. Ohne Partner keine Krise und ohne Krise keine tiefe Entwicklung.

Ich glaube, die meisten frauen trennen sich von ihren Männern, wenn sie keine Möglichkeit mehr sehen, mit dem Partner weiter zu kommen und er sie nur bremst. Das geht eine Weile gut, denn schließlich entwickeln sich beide nicht immer gleichzeitig. Wenn aber beide einsteigen, gibt es meistens eine ungeheure Dynamik in der Beziehung. Das macht auch Lust.

Ich glaube, etwas ähnliches passiert gerade mit Deinem Jugendfreund. Ihr geht aufeinander ein und das macht Lust. Die Frage ist, kannst Du Dir vorstellen, ob das Aufeinandereingehen auch mit Deinem Mann möglich ist ? Ich könnte mir vorstellen, dass dann ähnliches auch mit ihm passiert.

Willst Du das ? Oder hast Du diese Hoffnung aufgegeben ?

Nach Deinen Worten denke ich, er hat keine Ahnung, was in Dir passiert. Ich habe schon oft gehört, dass bei einer Trennung der Mann sagte: "Es hat doch funktioniert." Das betrifft den Alltag, aber nicht das Seelenleben.

Aber wie viele Männer wissen das ?

Und Deine Jugendliebe geht auf Dich ein. In der Verliebtheit ist das ein normaler Zustand. Wenn der Alltag kommt, muss das bewußt geleistet werden. Das ist der Augenblick, wenn viele realisieren, dass der Automatismus der Verliebtheit vergeht. Dann beginnt die Arbeit.

Aber die ist extrem bereichernd. Paare, die dann das erleben und beim Lernen über sich selber die Höhen und Tiefen durchschreiten, erleben eine neue Art von Beziehung. Ohne rosarote Brille sehen sie die Verschiedenartigkeit des Partners, können auch Seiten an ihm akzeptieren, die nicht den eigenen entsprechen. Sie ruhen als Persönlichkeit in sich selber und respektieren sich und ihre Bedürfnisse. Das hat mit der Langeweile der heilen Welt nichts zu tun, sondernist höchst spannend.

Das ist meine Sicht auf Partnerschaft und Liebe. Leider lernen wir das nicht in der Schule oder von den Vorbildern der Kindheit. Ich habe das erst mit 50 Jahren begriffen und es hat mich eine Ehe und eine langjährige intensive Partnerschaft mit extremen Schmerzen in der Trennung gekostet. Aber ohne den Preis hätte ich es nicht gelernt.

Mir hat das Gedicht von Charlie Chaplin, "Als ich mich selbst zu lieben begann" geholfen. Du findest es mit google. Seitdem ich dieses Gedicht verstanden hatte, sehe ich mein Leben ganz anders. Und vielleicht noch ein Gedicht: Khalil Gibran, "Von der Liebe". Es ist radikal und richtig gut.

Das ist meine Sicht. Vielleicht kannst Du damit etwas anfangen.

Liebe Grüße
Jürgen

 
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Stichwort: Jugendliebe

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