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Geschrieben von Nesaja am 18.09.2017, 9:11 Uhr

Mir wird alles zuviel

Hallo,
Keine Ahnung ob ich hier richtig bin, wahrscheinlich hätte auch jedes andere Form gepasst. Jedenfalls läuft bei mir momentan alles nicht so wirklich rund. Mein Mann fühlt sich für kaum etwas verantwortlich. Wir gehen beide arbeiten, ich halbtags. Haben eine zweijährige. Einige Haustiere, wovon er unbedingt noch eins wollte. Der Haushalt bleibt komplett an mir hängen, was während der Elternzeit auch in Ordnung so war. Aber es wird überhaupt nicht darauf geachtet, selbst mal was wegzuräumen. Kleider Schuhe liegen überall, wenn ich nichts sage oder selbst anpacke..... Wir haben ein riesengroßes Haus, welches ich auch nicht wollte, was super viel Arbeit macht, ebenso der Garten. Ab und zu macht er dann mal Kahlschlag, den Rest hab ich.
Die Betreuung unserer Tochter übernehme ich fast ausschließlich, wenn man die Zeit in der Krippe abzieht. Schlaflose Nächte seit der Geburt, hab ausschließlich ich.
Immer mehr merke ich, was häufiger Streitpunkt ist, dass er absolut keine Nerven für das Kind hat. Oder er macht es unbewusst extra, wenn ich dabei bin. Momentan haben wir halt das typische TrotzAlter und das ständige quengeln, was mich in den letzten Wochen auch an den Rande des Wahnsinns treibt, wenn ich ehrlich bin. Aber da könnte ja jemand, der den ganzen Tag eigentlich nicht im Haus ist und das nicht mitbekommt, mal etwas entspannter sein? Stattdessen wird dann das Kind gefragt oder vor dem Kind gesagt, das ist doch nicht richtig im Kopf sein könnte und das doch mit ihm was nicht stimme... worauf hin ich dann sauer werde, und natürlich sofort Partei ergreife für mein Kind. Er ist ständig nur mit sich selbst beschäftigt. Egal ob PC oder Fitnessstudio ... ich hab nicht so viel Freiraum.
Egal was ist, ich muss hier halten, weil ich hab ja so einen easy Job und kann mir meine Zeiten recht frei einteilen. Hinzukommt, dass er wirklich den ganzen Tag aus dem Haus ist und mit seiner ganzen Stelle nur knapp mehr verdient als ich mit meiner halben. Was mich auch oft sauber macht. Weil ich immer denke, er könnte sich auch einfach mal bewerben. Oder es zu mindestens mal versuchen.
Zu alldem kommt hinzu, dass ich hier absolut unzufrieden und unglücklich bin. Seit mehreren Jahren wohnen wir jetzt schon hier, ich habe immer noch keinen Anschluss gefunden. Freunde von früher habe ich nicht. Das Verhältnis zu meiner Familie ist seit der Geburt etwas belastet. Insbesondere zu meiner Mutter, zu meiner Schwester habe ich kaum Kontakt. Einzig in meiner Schwiegermutter, mit der ich früher überhaupt nicht zurecht kam, habe ich jetzt sowas wie eine Verbündete bzw. Unterstützung gefunden.
Ich fühle mich einfach total allein, habe niemanden mit dem ich reden kann. Was mich dann natürlich ab und zu, zu solchen dämlichen Aktionen treibt, dass ich anderen Leuten manchmal zuviel erzähle. Was sich dann natürlich wiederum rächt.
Ich habe auch ein total schlechtes Gewissen gegenüber meinem Kind, weil wir keine Bekannten oder Verwandten haben, die , wenn wir überhaupt noch welche haben, Kinder haben, mit denen mein Kind mal in Kontakt kommen könnte. Meistens sind wir immer nur alleine. Ich weiß nicht ob das unbedingt schädlich ist? In der Krippe Hat sie jedenfalls Schwierigkeiten auf andere zu zugehen. Obwohl sie sich sehr wohl fühlt. Ich war im PeKipp, ich bin im Spielkreis, wir waren im Kinderturnen, Sind seit fast einem halben Jahr in der Krippe..... nichts. Mir scheint, die anderen Leute sind alle übersättigt mit Freunden und Bekannten. Ich überlege auch ständig ob es an mir liegt, dass ich wirklich ätzend bin oder was falsch mache. Dazu muss ich sagen, dass ich eigentlich nie wirklich viele Freunde hatte, ich war eigentlich immer eher ein Einzelgänger. Jedoch komme ich eigentlich mit anderen immer schnell ins Gespräch und würde auch nicht sagen , dass ich generell unsympathisch bin? Ich bin öfter umgezogen, daher wenig verwurzelt.
Mein Mann weiß das alles, wir reden auch hin und wieder darüber, jedoch kann er es natürlich auch nicht ändern, ihm geht es ähnlich obwohl er aus der Gegend ist.
Ich fühle mich zur Zeit einfach ausgelaugt und fertig und wenn dann noch solche Sachen passieren, wie das ich rausbekomme, dass die Nachbarschaft über uns redet, auch wenn es Belanglosigkeiten sind, und mir im Kindergarten gesagt wird, dass ich die Einrichtung schlecht machen würde.... tja, dann ist das alles ganz schön viel auf einmal. Und wenn man dann noch niemanden hat, mit dem man da mal drüber reden kann.... ich weiß auch nicht wer oder wie das passiert ist, dass mir das unterstellt wurde und wer da gepetzt hat oder ob da überhaupt jmd was gesagt hat oder ob das alles zufällig raus kam, weil ich mich halt wirklich bei einigen Leuten Darüber geäußert habe, dass ich zu Beginn sehr unglücklich war ... ich weiß es nicht.
Ich habe nicht mal Bekannte, die ich einfach spontan mal einladen kann. Die eine die ich habe, unsere Kinder sind fast gleich alt , Hat nie Zeit, ständig was anderes vor und wir sehen uns eigentlich nur an solchen Tagen wie Geburtstagen oder besonderen Ereignissen. Was ich persönlich sehr schade finde. Das habe ich ihr auch schon einmal gesagt, worauf hin sie mir entgegnete, dass das bei ihr einfach so ist und sie auch noch andere Freunde hat. Wenn man es dann allerdings in drei Monaten nicht einmal schafft sich zum Schwimmbad zu verabreden mit den Kindern??? Naja, da weiß man dann auch wo man steht.
Auf meiner Arbeit läuft es auch nicht mehr so rund für mich, seit ich wieder eingestiegen bin. Nachts schlafe ich sehr schlecht, ich schlafe nie für mich ausreichend und das seit den letzten zweieinhalb Jahren nicht. Bin ständig müde und natürlich auch total überreizt und gereizt. Was ich dann wiederum oft an meiner Tochter auslasse. Oder einfach inkonsequent werde, weil ich mir anders nicht mehr helfen kann. So denke ich mir dann oft selber, was stellst du das Kind jetzt vor Möglichkeiten, die es noch gar nicht verstehen kann , ich habe dann aber einfach nicht mehr die Kraft adäquat zu reagieren.
Momentan denke ich einfach nur noch ich mache alles falsch, wobei das sicherlich nicht so ist, aber es fühlt sich stark danach an.
Der Clou ist, dass ich das eigentlich alles viel besser wissen müsste, da mein Job eigentlich ist, anderen zu sagen was sie richtig und falsch und besser machen könnten.
Ich weiß nicht ob es anderen vielleicht auch so geht, aber bei mir ist es momentan so, ich fühle mich total isoliert und teilweise jetzt auch beobachtet. Zwischen meinem Mann u mir wird es nicht bessser. Das Problem ist aber glaube ich, wir sind alles was wir haben, auch wenn wir uns ständig auf die Nerven gehen. Wir haben schon oft darüber geredet und wir sind uns auch darüber einig dass es so nicht weitergehen kann, dass wir aber an uns arbeiten wollen. Nur so langsam schwindet bei mir die Hoffnung. Es ist einfach zu viel passiert und es gibt zu viele Unstimmigkeiten und Streitauslöser. Ich habe mich hier in diesen Ort noch nie wohl gefühlt, vielleicht wäre das woanders auch nicht besser , aber jetzt haben wir hier ein Haus und wo sollte ich hin? Mir tut das auch alles irgendwie so leid, weil ich denke, eigentlich müssten wir super glücklich sein. Es geht uns gut, wir haben alles was wir brauchen. Aber diese latente Unzufriedenheit, die hört einfach nicht auf und ich habe nicht die Möglichkeit das dauerhaft abzustellen. Ich versuche irgendwie allem gerecht zu werden und schaffe gar nix mehr.

 
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