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Geschrieben von Sabsy am 14.08.2004, 17:53 Uhr

Nein, ich habe nichts gemerkt....

Hallo Michi,

ich habe es ja nicht heraus gefunden, weil ich ihm hinterherspioniert habe, sondern weil ich ihm Freiräume gelassen hatte, habe ich es nicht geschnallt. Dass er bei Partnerschaftsbörsen angemeldet war, habe ich durch Zufall entdeckt und zu Beginn wollte ich ehrlich gesagt gar nicht mehr davon wissen.

Aber vor einigen Tagen, habe ich ihn beim Chatten "erwischt" und konnte noch einen Namen lesen, bevor er sich ausgeklinkt hatte und gesehen, dass er die Mailadresse einer Frau hat. Als ich ihn gefragt habe, wieso er mit dieser Mailadresse im Internet ist, hat er mir nur geantwortet, dass er mit der eigentlichen Mailadresse soviele Spams erhält und deshalb mit dieser reingeht.

Am nächsten Morgen (es wurde ihm wohl zu heiß) war diese Mailadresse gelöscht und nun wurde es mir ganz anders und ja, ich habe zu Schnüffeln begonnen. Habe diese Mailaddi wieder reaktiviert und mich durch alle Mails gelesen. Das war sicherlich nicht schön von mir, aber trotz allem bin ich hier der Meinung, der Zweck heiligt die Mittel. Ich war geschockt und wollte dennoch verstehen.

Ich habe mich jetzt näher mit der Internetsucht und dem "gender switching" (so nennt man das, was er tut) beschäftigt und alle Studien, die es bisher gibt, gehen schon davon aus, dass diese Menschen ein "Defizit" aus dem realen Leben virtuell ausleben.

Tja, und die Gründe können wohl so sein, wie "Frosch" es schreibt, aber eben auch nicht so harmlos. Mein Problem ist außerdem, dass ich es von meiner Warte her sehr schlimm finde, einem anderen Menschen (wenn auch im Interet)etwas vorzumachen und in ihm Hoffnungen zu wecken. So kenne ich meinen Mann nicht.

Zu dem Thema, ob ich etwas gemerkt hätte: Nein. Wahrscheinlich wäre ich bis zu meinem Lebensende naiv geblieben.

Jetzt im Nachhinein gab es 2-3 Fälle, die mir auffallen, aber ehrlich gesagt, nur weil ich grüble. Damals habe ich vermutet, dass er irgendwelche Sexseiten besucht und es ihm peinlich ist, das vor mir zuzugeben. Und gerade weil ich ihm vertraut habe, ihm seine Freiheiten lassen wollte, mach ich mir jetzt Vorwürfe wie ich so naiv sein konnte.

Innerhalb der Beziehung lief es "normal", aber was ist schon normal? Für mich war alles o.k. Wir hatten Höhen, wir hatten Tiefen, wir hatten beruflichen Stress, wir hatten Stress beim Hausbauen, mit unserem Kleinen, wir haben (hatten) aber auch viel Spaß im Urlaub, schöne Abende zu zweit, Ausflüge mit Kind. Mal lief es gut, mal nicht so gut. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass uns dauerhaft etwas fehlt. Beim Grübeln kommen einem natürlich Gedanken, natürlich suche ich auch bei mir die "Schuld". Aber mal ehrlich, mir ging es ja gut dabei. Wenn es meinem Mann nicht gut ging, wäre es dann nicht sein "Job" in der Ehe gewesen mit mir zu sprechen und sich nicht in der virtuellen Welt zu vergraben, will sagen, auch wenn wir ein Problem haben, dann muss es wohl bei ihm größer sein als bei mir, oder?

Ich freue mich über eure Antworten, vor allem weil sie kontrovers sind, sie geben mir das Gefühl, dass ich tatsächlich so entscheiden kann, wie es sich ergibt, ich aber vielleicht nicht "naiv" bin, falls ich ihm die Sache doch verzeihen könnte. Nur momentan bin davon weit entfernt, zu tief ist die Enttäuschung.

Liebe Grüße
Sabsi

 
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