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Geschrieben von Disina am 26.11.2004, 22:14 Uhr

Partnerschaft

Wo soll ich nur anfangen...?? Muß mich einfach mal ausquatschen.
Mein Freund und ich sind seit fast 11 Jahren zusammen und haben eine 8 Monate alte Tochter. Ich hab Erziehungsurlaub und bin "nur" Hausfrau und Mutter. Er bringt das Geld nach Hause, das übliche halt. Seit unsere Kleine da ist, macht er keinen Handschlag mehr, lässt alles liegen. (Wurde von seiner Mutter so ziemlich verzogen). Das war auch schon vor unserer Tochter so, aber jetzt macht sich das natürlich mehr bemerkbar, wo ich nicht mehr arbeite und zu Hause bin. Nun ja, ich hab auch nicht das Selbstbewusstsein ihm was entgegen zu setzen. Klar hab ich so vieles schon versucht, aber nicht mit der nötigen letzten Konsequenz. Oft artet sowas natürlich in Streit aus, und er versteht es den Spieß umzudrehen, so dass ich eigentlich die Dumme bin. Er hängt sich an Kleinigkeiten auf, die ich mal nicht erledigt hab. Ich gebe zu, die Wohnung ist nicht immer ok, der Spül steht auch mal nen Tag rum, die Wäsche stockt manchmal. Für mich ist es nun mal immer noch sehr schwer mich in die neue Rolle als Mutter einzufinden. Irgendwie hoffe ich auf seine Unterstützung - vergebens.
Manchmal fühle ich irgendwie das es der Anfang vom Ende unserer Beziehung ist. Er sagt er liebt mich, was ich auch glaube, aber mein Bauchgefühl sagt, wir schaffen das nicht. Wir finden irgendwie nicht mehr richtig zu einander. Zärtlichkeit bleibt fast aus, der Sex ist mau - ich komme nun mal nicht in Stimmung wenn ein leidenschaftlicher Kuss so 2-3 mal im Monat noch erfolgt.
Ich muß dazu sagen, er hat sein Hobby (dem er seit dem 5. Lebensjahr nachgeht) zum Beruf gemacht, und jetzt sieht es so aus als ob zum Ende des Jahres alles aus ist! D.h. Geldsorgen sowie der Beruf der eigentlich mehr ist als das - sein Leben halt, scheinen futsch. Ist irgendwie alles nicht so einfach bei uns. Ich versuche ihm beizustehen so gut ich kann, doch z. Zt. kommt einfach nichts von ihm zurück.
Bin manchmal auch überfordert, und brauche eine Schulter zum anlehnen. Reden ist kaum möglich, denn das sein Hobby/Beruf/Einkommen bald vorbei sein soll, ist für ihn - verständlicherweise - schwer zu verarbeiten. Aber ich brauche ihn doch auch!!??? Was kann man tun???
Sorry ist etwas länger geworden als beabsichtigt, aber hat gut getan sich alles von der Seele zu schreiben!!

Disina

 
8 Antworten:

Ergänzung

Antwort von Disina am 26.11.2004, 22:24 Uhr

....noch zur Ergänzung:

sicher mache ich auch einige Dinge falsch und möchte ihn auch nicht als schlecht hinstellen. Mein Problem ist einfach mein fehlendes Selbstbewußtsein, dem besser gegenüber stehen zu können. Aber das lässt sich leider nicht per Knopfdruck anschalten. Habe schon oft darüber nachgedacht, mir mal Hilfe zu suchen, weil ich mich auch oft nicht gut fühle und traurig bin, aber mir das vor "Fremden" einzugestehen und auszusprechen ist für mich sehr schwierig.

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Re: Ergänzung

Antwort von Keksmama am 26.11.2004, 23:01 Uhr

Hallo!

Hmmm....schwierig. Ich kann verstehen dass für dich die Eingewöhnung in das "nur" Mutter sein etwas schwierig ist, das ist es wohl immer wenn man jahrelang nur zu Zweit war und dann plötzlich ist ein Kind da und es geht nur noch einer arbeiten.

Da du ja nicht geschriben hast was dein Mann genau macht kann ich dir dazu auch nicht viel sagen, aber mein Mann hat auch seine Lieblingsbeschäftigung aus Kindertagen zum Beruf gemacht und ist jetzt Koch mit Leib und Seele. Und es würde für ihn auch eine Welt zusammenbrechen wenn er das nicht mehr machen könnte. Er schafft es nicht mal an drei tagen nicht zu kochen wenn er frei hat. :-) Er liebt seinen beruf über alles und hat meine volle Unterstützung dabei.
Klar gab es auch für uns schwere zeiten, denn jeder der das Gastgewerbe kennt weiß dass es ein sehr hartes Pflaster ist und man um alles sehr lange kämpfen muss. Der Job fordert alles, ist hart und undankbar und natürlich wird man auch nicht reich damit.
Ich habe ihn so kennen gelernt und stehe immer hinter ihm. Das selbe kann ich dir auch nur raten. Wenn dein Mann seinen Beruf so sehr liebt dann soll er es weiter machen. Hast du dir schon mal überlegt dir einen geringfügigen job zu suchen? ich arbeite geringfügig neben meinen beiden Kindern und bin sehr zufrieden damit. Man hat zum Kindergeld und zur Familienbeihilfe noch ein bißchen geld dazu und vor allem etwas Abwechslung.
Wenn dein Mann keine zeit hat um sich ums Kind zu kümmern in der zeit dann such dir eine Tagesmutter oder eine Leihoma oder frag deine Verwandten oder Freunde, dann hast du auch etwas zeit für dich.

Und das wichtigste: Redet miteinander. Sag ihm klipp und klar was du von ihm willst und erwartest. Wenn er seine Wäsche irgendwo rumliegen lässt, sag ihm er soll sie dort und dort hingeben. Den Rest erledigst du....usw. Männer brauchen klare Ansagen.

Dass dein Mann dir im Haushalt nicht hilft ist auch ein schwieriges Thema. Mein Mann und ich wir haben klare Abmachungen wer was macht und wann. Das heißt: ich kümmere mich um Kinder, Haushalt, Geldangelegenheiten, Einkauf usw und er macht seinen Job. Wenn ich arbeiten bin dann erledigt er das was eben anfällt: er kocht, er bügelt etc.

Ich würde den Kopf nicht hängen lassen sondern an der beziehung arbeiten. Dein Kind ist 8 Monate alt und das ganze muss sich erst einpendeln - auch die Liebe. Gerade beim ersten Kind ist alles noch so neu und man selbst ist manchmal mit sich überfordert und manchmal fällt einem auch die Decke auf den Kopf, aber das vergeht.

Bring dein Kind zur Oma und schnapp dir deinen Mann, geht aus und redet!!

LG Ina

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wie sag ich´s´dir am Besten

Antwort von Schwoba-Papa am 26.11.2004, 23:05 Uhr

Hallole Disina,

also nach 11 Jahren kennt man doch den Ollen und nach 8 Monaten sollte, trotz Kind, der Alltag etwas organisiert sein oder ? Nicht perfekt, nicht alles blitzeplank, aber so das es dich selbst nicht stört.
Ich hab da ein paar Fragen :
Wann in diesen 11 Jahren glaubst Du seid ihr beide abgebogen, Du nach links, er nach rechts ?
Warum beschwerst Du dich über ihn, im nächsten Satz entschuldigst Du ihn wieder ?
Was ist sein Hobby/Beruf und warum gehts in die Binsen ?
Woher schöpfst Du die Nahrung für Dein Selbstbewustsein ? Hast Du Hobbys ?

Grüßle

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Re: wie sag ich´s´dir am Besten

Antwort von Disina am 27.11.2004, 9:28 Uhr

Hallo!
Zu Deinen Fragen:
Seit wann ich das Gefühl hab, das wir auseinander driften? Im Prinzip erst seit der Geburt unserer Tochter. Ich muß dazu sagen, das wir vor 4 Jahren schon mal 1 Jahr getrennt hatten. Wir haben viel daraus gelernt und auch einiges besser und anders gemacht, bis halt vor 8 Monaten.
Warum ich über ihn schimpfe und ihn dann doch selber wieder entschuldige? Weil ich selber nicht mehr weiß was richtig und was falsch ist!!!!
Sein Hobby/Beruf ist Berufssportler. Kein Vertrag mehr = kein Geld, Karriereaus, neu orientieren.
Hobbys z.Zt. nicht wirklich, aber wenn ich mal raus will und auch gehe, spielt er nicht wirklich gern den Babysitter. Gibt auch dann Diskussionen. Der Profi will sich ausruhen, braucht seinen Schlaf etc. Bin ich tagsüber länger weg und treffe mich mit Freunden heißt es: und was esse ich dann nach dem Training? Bin ich egoistisch? Sicher ist es im Moment nicht einfach für ihn, nur deswegen bin ich nicht sein Fußabtreter (das war übrigens auch der Grund für die damalige Trennung). Ich mache mir auch Sorgen um seine und unsere Zukunft, doch wenn ich mal schlecht drauf bin, heißt es nur: zieh mal nen anderes Gesicht!

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Re: Ergänzung

Antwort von Disina am 27.11.2004, 9:38 Uhr

Hallo Ina!
Vielen Dank für Deine Antwort.

Ich arbeite an unserer Beziehung, versuche es zumindest. Doch wenn nichts zurück kommt, fällt es mir halt von Tag zu Tag schwerer.
Reden mag er darüber nicht mehr, sicher kann man auch was tot reden, aber - ich weiß auch nicht mehr. Möchte auch bald wieder nebenbei arbeiten, denke auch das es uns gut tun wird. Doch muß bei meinem Arbeitgeber (bin ja im Erziehungsurlaub) um Erlaubnis fragen, und meist lehnen die ab, da sie die Muttis gern loswerden wollen. Unser Büro ist 300km weit entfernt, also für "nebenbei" zu weit. Kündigen möchte ich den Job nicht, damit ich - falls er dann kein Geld mehr verdient - den gut bezahlten Vollzeitjob wieder vorzeitig antreten kann. Daher möchte ich jetzt erstmal abwarten wie es sich bei ihm entwickelt, und das sind noch ca. 2 Monate.

Lg, Disina

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Re: Partnerschaft

Antwort von Murmeline am 27.11.2004, 10:26 Uhr

Du schreibst, Du hättest Erziehungsurlaub? Also existiert Dein alter Job noch? Dann würde ich mich so schnell wie möglich um eine Tagesmutter oder einen Hortplatz für das Kind bemühen und mit dem Arbeitgeber Kontakt wegen vorzeitiger Rückkehr an den Arbeitsplatz aufnehmen! Und wenn der Chef nicht zustimmt, spätestens am 3. Geburtstag des Kindes wieder arbeiten gehen! Ich persönlich könnte so nicht leben - Sport als Beruf ist doch zeitlich begrenzt, das können nur junge Männer machen! Darauf würde ich mich nicht verlassen. Angenommen Dein Mann wird demnächst arbeitslos, kann er sich auch um Haushalt und Kind kümmern, wenn es keinen Bereuungsplatz bekommt, und Du kannst arbeiten gehen. Vielleicht erkennt er dann, was Du all die Zeit davor geleistet hast!

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Re: wie sag ich´s´dir am Besten

Antwort von Schwoba-Papa am 27.11.2004, 11:49 Uhr

Also erstens würde ich mal abwarten ob und in welchem Umfang Du arbeiten musst, wenn er als Einkommenquelle ausscheidet, was ja nicht heisst er hätte andere Möglichkeiten.
Weiterhin denke ich schon es ist schwer neben einem der regelmäßig mehr oder wenig Erfolge hat zu stehen. Aber Du bist nicht sein Betreuer, Du bist sein Partner und gerade er als Sportler sollte so viel Teamgeist beweisen können.
Du schreibst ihr habt schon Krisen hinter euch und auch viel Positives daraus gezogen, also dann macht mal wieder Inventur und setzt euch zusammen. Ein Baby verändert das Paarleben sehr und nun müssen Rollen, Aufgaben und Aktivitäten neu verteilt werden. Wie bei einem Trainingsplan ist aber dazu Disziplin erforderlich.
Du schreibst ..."spielt er nicht wirklich gern den Babysitter". Dazu sag ich Dir eins : Bei uns ist die Oma Babysitter, ich nie. Warum ? Weil ich, wenn ich mich mit meinem Sohn beschäftige das nicht als Babysitten sehe, sondern als zusätzliches Neues Hobby. Ich weiß jetzt nicht soviel über die Psyche eines Sportlers und Deines Sportlers im Speziellen, aber kann er sich nur auf seinen Sport konzentrieren ? Geht der Rest des Lebens an ihm vorbei ? Natürlich muss er gerade ein emotionales Tal durchschreiten, aber er hat doch Euch und dessen sollte er sich bewußt sein.
Etwas mehr Selbstständigkeit täte euch beiden gut, er Zuhause und mit dem Baby und Du in deinen Außerhäuslichen Aktivitäten. Ein fester freier Abend z.B. oder Nachmittag (je wie er Zeit hat) wäre ja ein Anfang.
Natürlich soll sich nur das ändern was ihr auch wollt und könnt und das läßt sich aber im Gespräch ermitteln.

Grüßle

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Re: Partnerschaft

Antwort von marit am 27.11.2004, 12:13 Uhr

Hallo,

hm aber wenn er Sportler ist, wußte er von Anfang an, daß er das sicher nicht länger als bis Anfang 30 machen kann, oder? Ich meine, wenn ich mich für eine Karriere als Sportler(in) entscheide, weiß ich doch, daß ich fürs zweite Lebensdrittel einen Plan B brauche? Klar ist es nicht toll, wenn man weiß, daß es nun so weit ist. Aber so viel Mitleid habe ich da ehrlih gesagt auch nicht. Es gibt da doch nocht andere Möglichkeiten: er kann Trainer werden, einen Verein managen, in eine Sportgerätefirma einsteigen (je nachdem, was er macht)-oder er kann seinen Sport mit weniger Leistungsdruck immer noch als Hobby fortführen.

Meinem Mann ist übrigens etwas ähnliches passiert. Sen Leben ist die Musik. Er hatte eine wöchentliche Radioshow, wo er -etwas abseitig, nicht so massenkompatibel - neue Platten vorgestellt hat und er hat als DJ ganz gut verdient. Dann hat sich der Markt ausdifferenziert und jeder wollte plötzlich Hobby-DJ sein, sein "Markt" ist zusammengebrochen, weil so viele das als Hobby gemacht und ihre Dienste kostenlos angeboten haben - schließlich hat sein Sender Konkurs angemeldet. Innerhalb von 3 Monaten waren beide Einnahmequellen weg.
Eine Weile ging es ihm sehr schlecht, und nchts was er versucht hat, hat geklappt.Sogar eine Firmengründung ist total in die Hose gegangen. Inzwischen hat er einfach etwas ganz neuen angefangen, den Seiteneinstieg ins Lehramt für Primarstufe. Weil er vorher schon studiert (auf Magister)hat und sich einiges anerkennen lassen kann kann er vermutlich schon in anderthalb Jahren fertig sein. Es macht ihm Riesenspaß, nebenher jobbt er ein wenig (wobei ich Hauptverdienerin bin)und er hat sich damit arrangiert, selbst nur noch zum Spaß ab und an Platten in Clubs aufzulegen.

Das Leben ist wirklich nicht zuende, nur weil man sich mal umorientieren muß.

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