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Geschrieben von Minimonster am 01.06.2013, 11:09 Uhr

Schichtdienst des Partners (Ausheulposting)

Hallo,
ich häng grad so durch und fühl mich echt allein.
Mein Mann ist - schon immer - im wechselnden Schichtdienst (Beamter), eigentlich kenn' ich also die damit einhergehenden Probleme, was gemeinsame freien Zeiten, WE, Feiern/Einladungen usw. betrifft. Die letzten 10 Jahre bin ich auch ganz gut damit klar gekommen.
Inzwischen zerrt das aber doch ganz schön an mir, zur Zeit kann ich nicht gut damit umgehen. Ich habe das Gefühl, dass ich dauernd allein - mit den Kindern - bin, wir geben uns meist nur die Klinke in die Hand. Oder er schläft...
Er hat vor einigen Monaten die Stelle gewechselt, wodurch sich die (finanziellen und zeitlichen) Bedingungen bisher nicht gerade verbesssert haben (obwohl das vorher anders aussah, sonst hätte er sich ja nicht wegbeworben), jetzt kommen die Sommerwochen, da sind eh' dauernd Überstunden angesagt, wg. der Uralubszeiten...
Übliche Zeiten (WE), um mal auszugehen und Freunde zu treffen, haben wir ja eher nicht, die sind sogar noch seltener geworden.

Hinzu kommt, dass er generell auch kaum Bedarf an "Außenkontakten" hat und, wenn er frei hat, gern hier ist, Ruhe und Zeit für sich haben möchte. Um Kinder/Familie und Haus etc. kümmert er sich schon, aber die Zeit - so empfinde ich es - reicht dann nicht mehr für uns als Paar, und auch sein Bedarf an Paarzeit ist definitiv geringer als meine Wünsche.

Das war natürlich in den letzten Jahren immer wieder Thema, dass wir versuchen - und es auch phasenweise schaffen - gemeinsam als Paar was zu machen um uns nahe zu bleiben. Da er aber eigentlich so ganz zufrieden ist, lag und liegt es meist an mir, das anzusprechen, anzuleiern.

Und momentan kann und mag ich mich gar nicht dazu aufraffen, ich bin auch k.o. von meiner Arbeit (auch nicht wenig) und allem anderen, worum ich mich kümmer.

Ich wünsch mir, dass wir auch als Paar mal wieder mehr Freude zusammen haben und nicht nur den Alltag managen. Da das Geld zur Zeit echt knapp ist, geht wegfahren/Kurzurlaub nicht wirklich, naja, im Sommer vielleicht mal 1 - 2 Tage, wenn die Kinder weg sind.
Und zu diesen typischen kostenlosen/günstigen Zeiten zu zweit (spazieren gehen, DVD gucken, Essengehen) ... ja, da hab ich meist das Gefühl, dass ihm daran gar nicht so viel liegt. Er hat mich lieb, das weiß ich, aber eigentlich (so befürchte ich) reicht er sich selbst. Wir können gut miteinander reden, Sex ist selten, aber dann schön, unsere Hobbies sind verschieden.

Was gut ist - wenn wir zwischendurch am Tag Zeit haben, setzen wir uns zusammen, kuscheln, reden usw., aber auch das ist leider weniger geworden. Und mir fehlt das so. Nur wenn ich die "innere Nähe" fühle, kann ich gut mit diesen Zeitproblemen umgehen oder mit der Tatsache, dass er nicht so gesellig und unternehmungslustig ist, wie ich es mir manchmal wünsche, aber in den letzten Wochen und Monaten war das echt zu wenig.

Mit ihm darüber reden... das sind so schnell doofe Vorwürfe, was soll er da machen? Die Arbeit ist eben so, vom Typ her ist er eben so, das weiß und wusste ich. Wenn er denkt, dass er Erwartungen nicht erfüllen kann, zieht er sich eher gleich zurück, das will ich natürlich nicht.

Aber ich kann damit momentan nicht (mehr) wirklich zufrieden, halbwegs glücklich leben. Mir fehlt er wirklich, und diese ganzen Einschränkungen nagen an mir. Ich sehne mich wirklich danach, mal nett abends zusammen zu sitzen, vielleicht sogar mit anderen, (vielleicht sogar draußen - das Wettter deprimiert mich sehr), mal was FRÖHLICHES zu machen.

Natürlich mach ich auch so etwas, mit Freundinnen, Spieleabende usw, aber nur ganz selten mit meinem Mann. Ich geh' zum Chor (wenn er keinen Nachtdienst hat...), meine Arbeit, meine Jungs, meine Freundinenn usw. halten mich auf Trab, aber das WIR fehlt mir.

Ach Mensch, wahrscheinlich bin ich auch grad in ganz mieser Stimmung, dass mich das gerade so deprimiert.

Ich möchte Urlaub, Sonne, freie Zeit, gemeinsame freie Zeit vor allem (bis Mitte Juli hat er kaum ein freies WE)... und das ist so selten und kurz und so lang hin.

LG, und danke für's Ausheulen,
M.

 
6 Antworten:

Re: Schichtdienst des Partners (Ausheulposting)

Antwort von Einstein-Mama am 01.06.2013, 11:24 Uhr

Ich kann dich sehr gut verstehen, es geht uns genau so. Dass er an Ferien Tagen keine Motivation findet ist normal. Man muss erst wieder den Rhythmus finden. Zudem kommen noch die Überstunden, der ständige Schichtwechsel und die Tätigkeit an sich. Ich hoffe er nimmt seinen Urlaub am Stück, so 3 Wochen? Da würde ich dringend versuchen abzuhauen.

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kenne ich

Antwort von somane am 01.06.2013, 11:28 Uhr

ich hatte aber schon nach 6 Jahren in diesem Job die Schnauze voll (3 Kinder). Ich sage immer: Am Anfang habe ich es akzeptiert, mit der Zeit war ich frustriert, dann habe ich mich arrangiert und zuletzt hab ich resigniert. Die Ehe hing am seidenen Faden, danach änderte er seine Arbeitszeiten (selbstständig), er ist zwar jetzt mehr daheim, besser ist es aber nicht. Im Alltag als Eltern und im Geschäft sind wir ein super Team, als Paar?!? Leider ist da kaum mehr was übrig geblieben.

Das liegt nicht an den Arbeitszeiten sondern an den unterschiedlichen Interessen in der Freizeit.

Wir arbeiten drann, einfach ist es aber nicht.

Alles Gute

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Re: Schichtdienst des Partners (Ausheulposting)

Antwort von Sternenschnuppe am 01.06.2013, 12:39 Uhr

Hab auch einen Schichtler. Klar, man lernt sie so kennen und lieben, ist eben so.
Aber ich verstehe Dich auch.
Verlässliche Termine einmal die Woche sind nicht realisierbar, oder nur mit Babysitter.
Umstellung von Spätschicht auf Frühschicht macht meinen auch den ersten Tag maulig.
Ich versuche die Vorteile zu sehen.
Bei Spätschicht sehen ihn die Kinder alle 2 Tage am Morgen, da bringt er sie weg, holt an meinen freien Tagen Brötchen etc. , wir schaffen uns da Paarzeit bevor er zur Arbeit muss.
Hat er Frühdienst ist er zeitig Zuhause, holt das ein oder andere Kind irgendwo ab, oder fährt es weg, wir wuseln dann nebeneinander her.

Mich belastet dass es keine Verlässlichkeit gibt, ich nie weiter als 2 Wochen planen kann, weil ich nicht weiß ob er um vier oder um elf Zuhause ist.

Wie alt sind denn Eure Kinder ?
Ich denke es wird besser wenn sie selbstständiger sind, mal 2-3 Stunden alleine bleiben können, bei uns vor allem mal durchschlafen irgendwann und man selbst wieder mehr Energie bekommt.

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Re: Wenn es so belastet...

Antwort von Mijou am 01.06.2013, 17:33 Uhr

...sollte er aber doch nach all den Jahren vielleicht mal runter vom Schichtdienst. Gibt's denn überhaupt keine anderen Jobs? Ich finde, wenn man so unter der Situation leidet, muss man sie ändern, was sonst?

LG

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Re: Schichtdienst des Partners (Ausheulposting)

Antwort von Häsle am 01.06.2013, 19:20 Uhr

Ich glaube nicht, dass das Hauptproblem der Schichtdienst ist. Wenn dein Mann mit sich selbst und damit, einfach nur (bei euch! ) daheim zu sein, zufrieden ist, dann wäre er auch mit 08/15 Arbeitszeiten nicht anders.

Ich kenne die Situation sehr gut. Mein Mann arbeitet Vollzeit im Schichtdienst (24 Stunden in 2 Tagen, dann 2 Tage frei), und ich quetsche meine 50% Schichtdienst auch noch in seine freien Tage.

Wir hatten vor ein paar Jahren so eine Krise, weil wir uns kaum gesehen haben und uns so voneinander entfernt hatten. Naja, eigentlich hatte ich die Krise, er war rundum zufrieden, bis ich es konkret angesprochen habe. Ich glaube, unsere Männer sind sich da ähnlich.

Uns hat das Reden geholfen, und die wenige Zeit bewusster wahrzunehmen (so banale Dinge wie Händchen halten beim Einkaufen, beim Fernsehen kuscheln usw.). Einen großen Anteil an dem Problem hatte auch meine eigene Unzufriedenheit. Ich treffe mich jetzt öfter mit meinen Freundinnen (an seinen freien Abenden) und teile meine Arbeitszeit (falls möglich) so ein, dass wir uns nicht mehrere Wochen die Klinke in die Hand geben.

Dein Mann ist so, wie er ist. Nicht erst seit gestern. Schau, ob du an deiner Unzufriedenheit etwas ändern kannst.

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Vielen Dank euch allen...

Antwort von Minimonster am 01.06.2013, 20:26 Uhr

... allein das Ausheulen und das Erleben, dass diese Situation andere kennen und verstehen, tut schon gut. Hier im Umfeld haben nicht so viele diese Situation, deshalb fühl ich mich wohl auch - im Vergleich - mit ihnen, die so normale Zeiten und Abläufe haben - manchmal "benachteiligt".

Ja, meine Unzufriedenheit ist derzeit recht groß. Ich wünsche mir momentan halt Sachen, die - eigentlich - nicht unerreichbar im Leben sein sollten, sich bei uns aber eben nicht so gut umsetzen lassen: mehr Gemeinsamkeit/Paarzeit, gemeinsame Teilnahme an Treffen mit anderen, gemeinsame Freizeit (rumhängen mit den Kindern, spontan was unternehmen)..., zur Zeit habe ich ein größeres deutlicheres Bedürfnis danach als früher.
Die Jungs sind 7 und 9, ich hatte anscheinend die Hoffnung, dass wir wieder mehr als Paar machen, wenn sie nicht mehr so klein sind, dass ohnehin einer zu Hause bleibt.

Jetzt prallen Dienstplan und "Typ" (ihr habt ja Recht, ich kenn ihn ja auch schon länger ;-) und lieb ihn "trotzdem") auf diesen Wunsch und - wieder - scheint es nicht zu klappen...
Ich weiß, dass ich da "am Ball" bleiben muss, wenn ich bei ihm bleiben will, er wird sich nicht ändern. Ich werde weiterhin das Ganze ansprechen müssen, wenn es mir auf der Seele liegt...Und ich weiß auch, dass ich mehr auf meine (wenigen) Freiräume achten und diese genießen muss, aber zur Zeit vermiss ich IHN halt. Mal schauen, wie und ob wir unsere unterschiedlichen Bedürfnisse immer wieder unter einen Hut bekommen... Prognosen und Versprechen geben mag ich zur Zeit nicht :-(

Urlaub werden wir nur 2 Wochen im Sommer alle gemeinsam haben, da er eine Woche frei hat, in der ich dann schon wieder arbeiten muss, die Kinder aber erst am Do. mit der Schule beginnen und er nur wochenweise Urlaub eintragen kann. So richtig verreisen können wir in diesem Jahr nicht, aber die Urlaube in den letzten Jahren waren tatsächlich wichtig, denn auch die Kinder genießen die Zeit zu viert, weil wir meist eben eher im Dreierteam unterwegs sind (er oder ich mit ihnen).

Gemeinsame Interessen, das fand ich wichtig... ja, das wäre schön, und generell ist unser "Plan" auch, dass wir wieder tanzen gehen wie "früher". Noch sind die Jungs aber zu klein, um abends regelmäßig allein zu bleiben, und ein Babysitter neben den Kurskosten ist zu viel...
Ansonsten sind wir echt verschieden und es wird uns wohl eher schwer fallen, ein gemeinsames Hobby zu finden (dann eher das Übliche).

Die Vorteile versuch ich natürlich auch zu sehen: Kinderbetreuung ist meist leichter zu händeln, kurze schöne "Zwischendurchs" usw., aber die Wahrnehmung ist grad getrübt....

Ach ja: Beruf wechseln geht nicht wirklich, er hat einen Beamtenjob auf Lebenszeit, an dem bei uns eine Menge hängt: unser Haus und damit das Zuhause für uns und vor allem die Jungs. Das möchte ich nicht auf's Spiel setzen, sondern lieber versuchen, das anders zu bewältigen und meine negative Stimmung zu überwinden. Ich lebe hier im Grünenn mit viel Platz auch gerne.
Und letztendlich habe ich das Problem, er eher nicht ;-)

Nochmal danke für's Lesen und Mitfühlen und Verstehen.
Ich habe mich jetzt an versch. Stellen ausgeheult und werde auch noch mal mit ihm reden, dann geht's hoffentlich bald wieder ein wenig aufwärts.
LG, M.

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