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Geschrieben von solelo am 18.11.2005, 21:33 Uhr

Wegen Kind

Also wegen deines Kindes würde ich mir entgegen den Meinungen mancher anderen keine Sorgen machen wegen Zusammenziehen. Ob dein Kind das verkraftet, falls du dich eventuell wieder trennst hängt ganz allein von dir ab und wie ehrlich du damit umgehst. Natürlich ist eine Trennung schmerzhaft, aber eigentlich nur vom eigenen Vater. Selbst wenn der nächste Mann "papa" genannt wird, er wird niemals den Status des echten Papas haben, selbst wenn sie sich nie wieder sehen, kaum gekannt haben, die trennung sehr früh stattfand etc (ok, es mag Ausnahmen geben). Ich muss zu meiner "Schande" sagen, dass ich bevor ich meinen jetzigen Freund getroffen habe, auch davor einen anderen Freund hatte, der auch bei uns gewohnt hat. Ich hab ihn schon länger gekannt aber nur über Internet und Besuchen, meine Tochter hatte davon aber kaum was mitgekriegt, für sie ist er also quasi auch von heute auf morgen zugezogen. Sie hat ihn sogar Papa genannt zu unser aller Überraschung und als wir uns trennten und ich ihr die "schlechte Nachricht" mitteilen wollte, hatte ich mich zuerst entschlossen, ihr erst Mal nicht zu sagen, dass ich gleich einen anderen Mann getroffen hatte. Der Freund, von dem ich mich trennte war dann auch von heute auf morgen einfach weg, es gab noch nicht Mal einen Abschied. Sie reagierte aber so was von gelassen und erwachsen, dass ich es ihr doch sagte (sie war 4 und nachdem sie kaum reagierte fragte ich sie, wie das denn für sie wäre, wie es ihr damit ginge, wenn jetzt der XXX weg sei und so, ob sie traurig sei oder was (ich befürchtete schon, dass sie es nur nicht zeigen wollte) und dann meinte sie so "Also... wie geht es DIR denn damit, Mama?", so ganz die Psychologin, ich war so überrascht, dass ich meinte, na ja, also mir ginge es gerade doch ganz gut, denn ich hätte mich ehrlich gesagt neu verliebt. Sie war total glücklich und sprang fast im Dreieck und sagte nur , wenn du glücklich bist, bin ich auch glücklich).

Ich war auch Mal bei einer Kinderpsychologin, die Mal checken sollte, ob sie von der ganzen Trennerei einen Schaden abbekommen hätte oder so. Sie meinte nur, dass sie halt sehr Mutterbezogen sei, aber auch ne männliche Figur nicht ausschließt, dass es für sie aber wichtig sei, wie bei allen Trennungskindern, dass man ihr versichert, dass der bleibende Partner (in diesem Fall ich), auf jeden Fall IMMER da bleiben würde, denn viele Kinder denken ganz logisch, wenn der eine Elternteil wegfallen kann, kann der andere ja vielleicht auch noch wegfallen. Was ich damit sagen will, ist, dass es für dein Kind eh nur (noch) darauf ankommt, dass DU bei ihm bleibst und solange es dir gut geht, wird es auch dem Kind gut gehen. Die perfekte Familie ist heutzutage schon fast eine Utopie, wenn auch schön und romantisch, erstrebenswert und ich will das ja eigentlich auch und ich wollte die trennungen eigentlich meinem Kind erspart haben und so - aber mittlerweile gibt es soo viele Trennungskinder, dass die Kinder z.B. in der Schule schon gar nicht mehr alleine sind mit ihrem "Problem", das vielleicht gar nicht mehr ein Problem ist.

Natürlich solltest du dir das gut überlegen, und wenn du ein gutes Gefühl hast, wenn du merkst, dass ihr einfach super ehrlich miteinander seid und ihr euch nichts vormacht, dann wirds schon passen - und dann finde ich, dass du es nicht wegen des Kindes hinauszögern brauchst.

Ich möchte dir ein ganz tolles Buch empfehlen, es heißt "Wie viel Wahrheit braucht mein Kind", es erklärt wie man mit einfachen Worten seinem Kind gegenüber immer ehrlich sein kann, und warum man es tun sollte. Es behandelt kleine Lügen wie auch große Familiengeheimnisse sowie neue Famileinkonstellationen. Ich bin sicher, wenn man ehrlich mit dem Kind umgeht, dann wird es ganz sicher keinen Schaden kriegen. Außerderm sind da gute Tipps über die Stiefvater-Kindbeziehung.

Meine Tochter hat übrigens meinen 2. Freund nach ihrem richtigen Vater trotzdem auch wieder "Papa" genannt. Ich denke, sie hat einfach eine andere Definition von "Papa" (vielleicht "derjenige, der gerade der Freund von mama ist" oder "derjenige, der auch tatsächlich die Vaterrolle übernimmt und erfüllt"). Sie weiß, dass es nicht ihr leiblicher Vater ist und wir reden offen darüber, sie hat ein super Verhältnis zu meinem Freund und sie ist froh, dass wir ihn haben. Zum leiblichen Vater besteht keinerlei Kontakt.

Gruß
solelo

 
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