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Geschrieben von Maya81 am 24.11.2015, 12:31 Uhr

Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Hallo Ihr,

Es handelt sich bei mir nun nicht um ein klassisches Partnerschaftsproblem, dennoch um die längste Beziehung meines Lebens und zwar die mit meiner ehemals "besten" Freundin .... 23 Jahre.

Es gab immer mal Phasen, in denen es Spannungen zwischen uns gab. Auch die eine oder Phase, in denen wir aufgrund eines vorausgegangenen Streits gar keinen Kontakt hatten, aber letztendlich haben wir uns doch immer wieder zusammengerauft und blicken natürlich nach all der Zeit auf viele schönen und auch traurigen Erlebnisse zurück.

Ich bin ganz und gar kein perfekter Mensch, aber auf sie hab ich immer Rücksicht genommen, wahrscheinlich weil ich wusste, es läuft in ihrem Leben nicht so wie sie sich das wünscht. Ich hab Mann, Kinder (trotzdem ist mein Leben nicht immer cremig) und sie ist eben Dauersingle. Wir haben immer irgendwie die Dinge zusammen gemacht (womit ich nicht sagen will, dass ich keinen Spaß hatte, aber es waren eben doch fast ausschließlich typische Singledinge), auf die sie Lust hatte und an so Tagen wie Silvester habe ich sie zu uns eingeladen, weil ich den Gedanken furchtbar fand, dass sie vielleicht um 0 Uhr alleine zuhause rumhockt (was auch schon der Fall war, sie sich aber schöngeredet hat). Egal welches Problem sie hatte, ich hatte immer ein offenes Ohr, mich hat sie aber gerne mal eiskalt abgewürgt, wenn ihr ein Thema gerade nicht passte oder sie mein Problem eben nicht nachvollziehen konnte.

Dennoch hatte ich immer das Gefühl, sie weiß mich als Freundin zu schätzen, das hat sie mir des Öfteren vermittelt.

Nun hatten wir Anfang September einen Streit, der weit über das sonstige Gezicke hinausging. Wir waren zusammen unterwegs und ich wagte es, vom Toilettengang nicht in Lichtgeschwindigkeit zurückzukehren. Wohlgemerkt ließ sie mich den ganzen Abend immer wieder stehen lweil sie mit einem Typen tanzte oder quatschte. Ist für mich kein Problem gewesen, mir begegnete auf dem Weg von der Toilette zurück einfach ein Bekannter und wir unterhielten uns kurz. Es hat sich nicht um Stunden gehandelt und als ich zur Toilette ging, war sie gerade auch anderweitig beschäftigt. Plötzlich kam sie wutentbrannt angerannt, motzte mich an und haute dann ab. Ich bekam dann noch eine "nette" Nachricht, in der sie mich unschön beleidigte und ich hätte ja schon zwei Kinder??? Ehrlich gesagt, verstehe ich bis heute den Zusammenhang nicht ganz, ich denke es war ganz einfach der Frust darüber, dass ich eben in meinem Leben wo ganz anders stehe als sie. Jedenfalls schaltete sie danach ihr Handy aus und mir blieb nichts anderes übrig als nachhause zu gehen. Den Tag über folgte nichts. Ich bin ein Mensch der sich relativ schnell aufregt aber auch genauso schnell wieder ab und so versuchte ich mich dann abends telefonisch mit ihr darüber zu unterhalten. Das war jedoch komplett unmöglich, da sie immer wieder auflegte wenn ich was sagte, was ihr nicht zu passen schien. Dafür durfte ich mir einen Schwall an unsinnigen Vorwürfen anhören: Ich würde ihr nichts gönnen, ich wolle immer und überall im Mittelpunkt stehen, überhaupt könne sie mein Leben nicht verstehen, ich würde mich ja für so perfekt halten und nie Fehler einsehen (haha), irgendwelche Dinge und Menschen hätten mich verändert, ich hätte sie noch nie mit irgendwem verkuppelt. Ich rege mich heute noch auf, wenn ich darüber nachdenke. Denn wie gesagt, ich bin mir wirklich keiner übermäßigen Schuld bewusst. Klar, die feine englische Art war es nicht, sie stehenzulassen, aber wie kann ein Mensch sich über Dinge dermaßen aufregen, die er selber in viel größerem Ausmaß betrieben hat und wie gesagt, es waren ein paar Minuten. Nach dem sie dann mehrfach aufgelegt hatte, ich es aufgab und noch ein Nachrichtenwechsel folgte, sah ich ein, dass es zumindest derzeit keinen Sinn machte. Ich hörte ein paar Tage nichts und wurde immer enttäuschter über ihr Verhalten und einfach diese immerwährende Art von ihr, nie nie nie einen Fehler zuzugeben. Ich kenne diese Frau seit 23 Jahren, andauernd hat sie irgendwelche Konflikte. Ob mit ihren Eltern, ihrer Schwester, bei der Arbeit, mit irgendwelchen Männern und noch nicht ein einziges Mal habe ich sie aufrichtig sagen hören: Ja, ich habe einen Fehler gemacht. Noch nicht ein Mal. Immer sind andere schuld, sind andere gemein, sind andere verlogen und hinterlistig, aber sie hat immer alles richtig gemacht, kann alles, darf alles… Und genau das habe ich ihr in einem sehr langen Brief auch geschrieben. Und dass ich wirklich enttäuscht bin, ich habe ihr detailliert dargelegt, dass ihre Behauptungen über die im Mittelpunktsteherei und die angebliche Nichtsgönnerei aus der Luft gegriffen sind, dass sie der Wahrheit nicht ins Auge blickt, dass sie nicht die Schuld dafür wie ihr Leben läuft, anderen in die Schuhe schieben kann, dass ich verstehe, dass sie frustriert ist, aber dass sie selber aktiv werden muss und nicht von mir verlangen kann, dass ich ihre Probleme löse oder ihr eine Sonderrolle einräume, weil sie Single und kinderlos ist. Ich habe mir wirklich einiges von der Seele geredet, was bestimmt für sie auch nicht ganz angenehm war (trotzdem habe ich meine Worte sorgfältig gewählt und darauf geachtet, dass ich nicht verletzend werde), aber all das was ich über Jahre hinweg hinuntergeschluckt habe, weil ich ihr ihr Leben und ihre Fehler nicht vor Augen führen wollte weil ich ja wusste, dass es schwer für sie ist, hat sich bei mir entladen. Ich denke, ich habe sie all die Jahre viel zu sehr geschont, klar gab es mal Momente, wo mir der Kragen platzte aber schnell wurde eben alles wieder unter den Tisch gekehrt und nie wieder darüber geredet. Und irgendwo bin ich eben auch nur die Freundin gewesen, die nicht dafür zuständig ist, einer unbelehrbaren Person das Leben zu retten.

Dann kam eine Antwort die mir wirklich vor Augen führte, wie realitätsfremd und selbstgerecht diese Person ist. Nachdem ich ihr diesen wirklich langen, ehrlichen aber auch verständnisvollen Brief geschrieben hatte, kam das:

"Laß mir Zeit! Ich will die 23 Jahre nicht wegschmeißen, aber was Du gemacht hast ist nicht ok... Ich werde Dir in den nächsten Tagen einen längeren Brief schreiben, aber jetzt brauch ich Zeit für mich"

Ich heulte vor Wut. Das war wirklich schlimmer, als beschimpft zu werden. Jahrzehntelang habe ich dafür gesorgt, dass diese Frau nicht total vor Einsamkeit verbittert, wir hatten Spaß, wir hatten Gespräche, ich war immer da. Wirklich immer. Egal, ob es mitten in der Nacht mal wieder ein Männerproblem gab oder ob in den frühen Morgenstunden ihr Hamster das Zeitliche segnete. Egal, mit wem sich sich verkrachte. Wenn niemand da war, war ich da. Sicher habe ich auch Fehler gemacht, aber auf mich konnte sie immer zählen, andersrum war das leider nicht immer der Fall. Und dann kommt sowas. Dann wird man hingestellt, als jemand der ungeheuerliches verbrochen hat, als irgendein lästiges Etwas, dass man durchs Leben geschleppt hat und von Einsicht keine Spur. Ich bin immer noch wütend, aber auch maßlos enttäuscht und traurig über den Verlust. Denn ab diesem Punkt, war die Sache für mich erledigt. Ich schrieb ihr zurück, dass sie sich ihren Brief und die 23 Jahre sonstwohin schieben kann, da dieser Brief eh nur vor Vorwürfen und Selbstgerechtigkeit triefen würde. Und das wäre auch so gewesen. Wahrscheinlich hat sie nur Zeit gebraucht, um sich wieder irgendwelche Übeltaten von mir aus den Fingern zu saugen und ihr eigenes Verhalten zu rechtfertigen. Eine ehrliche Entschuldigung oder ein Schuldeingeständnis hätte sie im Leben nicht über die Lippen gebracht, das sieht man ja schon an ihrer Antwort.

Manchmal frage ich mich, ob ich zum Schluss zu hart war, wenn ich mir aber dann aber diesen Text wieder in Erinnerung rufe, finde ich, dass ich gar nicht anders reagieren konnte. Ich hätte mich doch nur klein gemacht und ihr vermittelt, dass man mit mir alles machen kann und ich dann noch zu Kreuze krieche. Ich bin nicht mehr bereit, das zu tun. Wenn ich das jemals gemacht habe, dann weil mir diese Freundschaft eben viel bedeutet hat. Aber offenbar stehe ich damit alleine da.

Danke denjenigen, die meinen "Roman" gelesen haben. Was ich mir davon erhoffe? Einfach ehrliche und objektive Meinungen dazu. Mein Umfeld ist dazu nicht geeignet, die haben sich ihre eigene Meinung über sie bereits vor Jahren gebildet und können nicht mehr objektiv sein. Findet Ihr, ich habe falsch oder zu hart reagiert? Wie geht ihr mit solchen Verlusten um? Wie geht mit man mit so selbstgerechten Menschen um, die es offenbar nicht schaffen, sich ihre eigenen Fehler einzugestehen?


LG

 
42 Antworten:

Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von silversweet am 24.11.2015, 12:43 Uhr

Also dieser wirklich schlimme Fehler, den du gemacht hast, war zur Toilette zu gehen, ohne ihr Bescheid geben, da sie ohnehin beschäftigt mit jemand anderem War? Hab ich das richtig verstanden?
Puh! Wie kannst du nur!
Also als gute Freundin kann man sich ja wohl mal in die Hose machen! Einfach deinen Platz zu verlassen, ne ne!

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Maya81 am 24.11.2015, 13:06 Uhr

Fast. Mein wirklich schlimmer Fehler war, nicht nach einer halben Minute wieder an meinem Platz zu stehen und ihr dabei zuzuschauen, wie sie sich amüsiert.Klingt jetzt auch wieder nach Frust meinerseits, ist es aber nicht.

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von claudi700 am 24.11.2015, 13:06 Uhr

sie tut mir fast leid... sie ist unglücklich und kann ihre tun nicht reflektieren, das ist wirklich schlimm.

dass sie "zeit" für sich braucht, ist schon fast ein witz, denn die hat sie anscheinend im übermaß.

lass es ruhen. ich würde nicht sagen "hak es ab", aber an deiner stelle würde ich meine gedanken von ihr "weglenken", denn es bringt nichts. ich kann mir vorstellen, dass dein brief schon etwas in ihr bewegt hat, weil du ihr eigentlich all die dinge aufgezählt hast, die in ihren augen wohl in ihrem leben (mann, familie...) das kann schon weh tun, aber es hätte ein denkanstoß sein sollen. sie verhält sich lt. deiner beschreibung also wieder genauso wie sonst auch -> beileidigt sein, weglaufen.

du kannst ihr ein bild malen und sie würde es nicht verstehen.

vielleicht kriegt sie die kurve. und wenn nicht, sei nicht traurig, denn sie hat sich nicht weiterentwickelt.

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von N8falke am 24.11.2015, 13:18 Uhr

Man muss sich immer fragen ob einem die Freundschaft mit einem anderem Menschen neue Energie bringt und einem gut tut, oder ob sie einem Energie raubt und man sich dadurch schlecht fühlt. Wenn ich deine Zeilen so lese, klingt das eher nach Zweiterem. War sie in diesen 23 Jahren auch so bemüht wie du dass eure Freundschaft Bestand hatte?
Aus eigener Erfahrung weiss ich dass das Leben viel zu kurz ist, um wertvolle Zeit und Kraft an solche Menschen zu verschwenden die wegen einer Pinkelpause schon ausflippen.
LG.

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Strudelteigteilchen am 24.11.2015, 13:19 Uhr

Mach das doch mal von diesem Toilettengang weg....

Ich fasse zusammen:
Du hast ihr in einen ellenlangen Brief voller Wahrheiten Deinen ganzen Frust und Deine Enttäuschung der letzten 23 Jahre vor die Füße gekippt. Sie antwortet kurz und erbittet sich Zeit. Daraufhin weißt Du, was sie sicher antworten wird, und beendest die Freundschaft.

Ich finde das unlogisch. Sie erbittet sich Zeit! Zu Recht, denn scheinbar hast Du in Deinem langen Brief viele Dinge geschrieben, die Du ihr nie gesagt hast. Ihr Bild von Dir und auch Ihre Vorstellung von Deinem Bild von ihr hast Du über den Haufen geworfen. Das hast Du dich sicher nicht getan, damit sie freundlich nickt und Ihr wieder da weitermacht, wo Ihr aufgehört habt, oder? Du hattest doch sicher die Erwartung, daß sie den Brief sorgfältig liest, reflektiert, sich Gedanken macht und Dir überlegt und konstruktiv antwortet.

Sie hat Dir die Rückmeldung gegeben, daß sie noch sehr verletzt ist - was ja schon vorher klar war, sonst hätte es ja schon eine Versöhnung gegeben, das konnte also nicht überraschend sein für Dich - und Zeit braucht, um nachzudenken. Daß sie aber grundsätzlich ein Interesse an der Fortsetzung Eurer Freundschaft hat.

Ich finde es unsäglich, daß Du auf antizipierte Antworten reagierst. Dann hättest Du Dir den Brief sparen können. Warum kannst Du nicht warten, was dann tatsächlich als Antwort kommt? Und warum kannst Du ihr nicht die Zeit zugestehen, über ihre Antwort nachzudenken?

Was wolltest Du? Eine schnelle, kurze, unreflektierte: "Du hast so Recht und alles wird gut!"-Antwort? Tja, die wird es wohl nicht werden. Aber ist das wirklich schlecht?

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Antje04 am 24.11.2015, 13:36 Uhr

Ich finde ihre Reaktion verständlich. Du hast sicher auch Fehler, oder Dinge in IHREN Augen falsch gemacht. Wenn Du jetzt einen Kotau von ihr erwartest, und die alleinige Schuld bei ihr siehst, ist es vielleicht besser, wenn die Freundschaft beendet wird.
"Was Du gemacht hast ist nicht ok", damit meint sie sicher, dass Du einen Brief geschrieben hast, in dem Du ihr den Müll ihrer Schandtaten und Fehler der letzten Jahre über ihr auskippst.

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Leena am 24.11.2015, 13:41 Uhr

Ich hab das Gefühl, Deine Freundin und Du sprecht von komplett unterschiedlichen Dingen. Ihr habt nicht dieselbe Wahrnehmung - und jetzt wollt Ihr Euch streiten, ob sie "recht hat" oder Du.

Ich glaube, das bringt nichts. Aus Deiner Sicht hast Du recht, Du warst immer für sie da, du hast sie zu Silvester eingeladen, damit sie nicht alleine zu Hause sitzt, Du hast mit ihr "typische Single-Sachen" unternommen, ihretwegen, Du sagst selbst, Du hättest auf sie immer Rücksicht genommen.

Vielleicht hat sie das Gefühl, neben Dir verdammt klein zu sein? Vielleicht hat sie das Gefühl, dass Du ihr gegenüber "mitleidig" bist und Dich aus Mitleid so um sie kümmerst? Vielleicht bist Du, in gewisser Weise, in die Rolle ihrer "Mutter" geschlüpft statt in die der Freundin?

Vielleicht hat sie das Gefühl, gerade nach Deinem langen Brief, Du reibst ihr rein, dass sie kinderlos und Dauersingle ist und quasi in Deinen (vielleicht auch in ihren?) Augen nie etwas richtig gemacht hätte?

Du hast ihr offensichtlich ziemlich viele sehr private Dinge geschrieben. Wo sie sich vielleicht fragt, warum um Gottes Willen hast Du die letzten 23 Jahre nie was gesagt, wenn es Dir gegen den Strich ging, warum "kotzt" Du ihr jetzt so vor die Füße? Manche Dinge kann man noch so "verständnisvoll" formulieren, sie verletzen einen erst einmal. Vielleicht "denkt es" jetzt in ihr... da fände ich es verständlich, wenn sie erst einmal Zeit bräuchte, um sich und ihre Gedanken zu sortieren, und Dir dann einen Brief zu schreiben, genau wie Du ihr einen Brief geschrieben hast.

Warum heulst Du vor Wut, wenn sie schreibt, sie braucht Zeit, um sich zu sortieren, und dann meldet sie sich bei Dir..? Ihr dann um die Ohren zu knallen, dass sie sich ihre 23 Jahre Freundschaft sonstwohin schieben kann, weil ihr Brief doch eh "nur von Vorwürfen und Selbstgerechtigkeit triefen" würde, halte ich spontan genauso für "selbstgerecht".

Klar, ich kenne Euch beide nicht, ich kann Euch beide kein bisschen "beurteilen", aber Deinem Text nach habe ich den Eindruck, als hättet Ihr beide eine sehr subjektive Weltsicht. Jeder von Euch hat für sich recht... So, wie Du über sie schreibst ("jahrzehntelang habe ich dafür gesorgt, dass diese Frau nicht total vor Einsamkeit verbittert ... ich war immer da... auf mich konnte sie immer zählen, andersrum war das leider nicht immer der Fall...") klingt es für mich nicht so, als ob Deine Freundin für Dich ein Mensch wäre, der Dir einfach als Mensch, als Freund wirklich wichtig wäre. Sondern als ob Du Dich (zunindest im Lauge der Zeit) mehr "verantwortlich" gefühlt hättest und ihr das jetzt quasi vor die Füße gekippt hättest.

Ich habe keine Ahnung, ob sie Dich vielleicht in diese Rolle "gedrängt" hätte oder ob Du von Dir aus... was auch immer.

Es ist jedenfalls ein Scherbenhaufen. Und ich finde, Ihr habt Euch beide nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert.

So gesehen - ja, für mein Empfinden bist Du wirklich "maßlos enttäuscht".

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Leena am 24.11.2015, 13:45 Uhr

Im übrigen habe ich aber eh keine Ahnung, was "typische Single-Unternehmungen" sind. Und Silvester immer wieder bei der Freundin und deren Familie zu verbringen und sich dort vielleicht als 5. Rad am Wagen zu fühlen und immer wieder zu sehen, was man vielleicht selber gern hätte, was aber nicht ist (nämlich eigene Familie, eventuell), das kann auch verdammt deprimierend sein.

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von claudi700 am 24.11.2015, 14:01 Uhr

sie hätte auch absagen können, oder etwa nicht?

die freundin der ap ist m. e. in ihrer situation ziemlich gefangen. dem ausgangspost entnehme ich, dass sie aber sehr wohl der ap auch gesagt hat, was ihr nicht passte, auch über die letzten jahre.

für mich liest sich das so, dass man auf sie rücksicht nehmen müsse, weil sie eben single ist.

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Was "typische Single-Unternehmungen" sind, habe ich mich auch gefragt.

Antwort von Strudelteigteilchen am 24.11.2015, 14:03 Uhr

Und was sind dann "typische Un-Single-Unternehmungen"?

Ich treffe mich mit meinen Freundinnen. Manche sind Single, andere nicht, und einige mutierten zwischendrin vom einen zum anderen (manche sogar auch wieder zurück). An unseren Aktivitäten ändert das nix.

Für mich klingt das so, als ob die "Männerjagd" das zentrale Thema aller Singles sei (daher auch die Beschwerde, sie hätte sie verkuppelt oder nicht verkuppelt - ganz habe ich das nicht verstanden).

Ich bin Single und *huch* trotzdem glücklich. Oder gerade deswegen glücklich. Ich bin auch nicht 24/7 auf Partnersuche. Und ich wäre extrem angefressen, wenn eine Freundin ihre Freundschaft zu mir reduzieren würde auf "Männerfanghilfe" und "Einsamkeitsprävention". Ersteres hat was von Barney Stinson und seinem Wingman, zweiteres ist deprimierend.

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Tinchenbinchen am 24.11.2015, 14:23 Uhr

Also auf mich wirkst du ziemlich herablassend und selbstgerecht. Dein ganzer Text von vorne bis hinten.
Vielleicht wirkst du auf sie auch so?

Und ich fänd's auch nicht lustig, wenn mir jemand 23 Jahre vor die Füße kippt, weil er vorher den Mund nicht aufgemacht hat. Du hattest immer die Möglichkeit, ihr zu klar zu sagen, wie du die Dinge siehst. Stattdessen empfindest du dich als großzügig und wohlsorgend, beschreibst, dass du dafür gesorgt hast, dass sie nicht verbittert, hast dich immer nach ihr gerichtet.
Und das machst du ihr jetzt zum Vorwurf?
So, wie sie niemanden für ihr Handeln verantwortlich machen kann, kannst du es auch nicht.
Und erst recht nicht kannst du jetzt erwarten, dass sie das alles abnickt und sich Asche übers Haupt streut.

Vielleicht passt ihr gar nicht wirklich zusammen.
Vielleicht sehr ihr die Dinge zu verschieden.
So was kommt vor.

Mein Eindruck ist aber jetzt nicht, dass du dabei der Engel bist und sie der Teufel. Vielleicht ist auch bei dir und deiner Sicht ein wenig Selbstkkritik angebracht.


Nur mal so als kleine Beispiele:

"Dann wird man hingestellt, als jemand der ungeheuerliches verbrochen hat, als irgendein lästiges Etwas, dass man durchs Leben geschleppt hat und von Einsicht keine Spur."

"da dieser Brief eh nur vor Vorwürfen und Selbstgerechtigkeit triefen würde"


Meiner Meinung nach trifft das exakt auf dich genau so zu^^

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Maya81 am 24.11.2015, 14:49 Uhr

Sie hat mir die Rückmeldung gegeben, dass sie sehr verletzt ist und zwar genau wegen dem „Toilettengang“. Das ist doch lächerlich. Zumal wenn überhaupt irgendeiner deswegen verletzt sein könnte, ich das wäre, nachdem sie mich beleidigt und stehenlassen hat und danach noch nicht mal in der Lage war, darüber zu reden, geschweige denn sich zu entschuldigen.

Wenn Sie überhaupt was kapiert hat bzw. kapieren wollte, war das sicher nicht angenehm und das sollte es auch nicht sein. Die Wahrheit ist eben manchmal hart aber was hätte es ihr als Mensch gebracht, ihr Honig ums Maul zu schmieren und ihr zu sagen, alles toll so wie es ist? Im Übrigen habe ich auch vorher kein Geheimnis um gewisse Dinge gemacht, nur habe ich sie nicht in der Direktheit formuliert. Im Gegensatz dazu, hat sie mir sehr wohl Dinge an den Kopf geworfen, von denen ich rein gar nichts geahnt habe, die sie nie mit nur einem Ton erwähnt. Erst kurze Zeit davor, hatte sie mir eine Karte geschrieben, in denen sie unsere Freundschaft in den Himmel lobte und sich für alles bedankte. Aber um diese Dankbarkeit ging es mir garnie, alles was ich getan habe, habe ich getan weil es eine Selbstverständlichkeit für mich war weil ich wollte dass es ihr gut geht und ganz sicher habe ich ihr nie das Gefühl gegeben, dass ich mich aufgrund der Umstände für etwas besseres halten würde und das sehe ich auch nicht so. Was mich so enttäuscht ist einfach, dass sie nichts zu schätzen weiß, dass sie offenbar mit diesem verdammten Toilettengang alles vergessen hat, was uns verbunden hat.

Wie ich schrieb, die Dinge, die wir unternahmen, haben auch mir Spaß gemacht. Das Wort „Single-Unternehmungen“ war vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt. Was ich eigentlich sagen wollte, war, dass ich mich zu 98% was Unternehmungen betraf nach ihr richtete (sofern sie ihren Hintern von der Couch bekam).War wahrscheinlich einfach nur dämlich von mir. Und ich habe sie auch nicht genötigt, Silvester mit mir und meiner Familie zu verbringen. Ich bot ihr das an, weil ich merkte, dass sie Silvester nicht mit ihren Eltern verbringen wollte und dann wurde es sozusagen „Tradition“. Das war keine großzügige Geste oder irgendetwas dergleichen, sondern ich fand es schön so.

Wie auch immer, ich sehe es so, dass sie „die Zeit“ überhaupt nicht brauchte um all diese furchtbaren Wahrheiten zu verarbeiten, sondern meinen Toilettengang und meine maßlose Unverschämtheit, mir Dinge rauszunehmen, die offenbar nur sie als Single darf. Das hat sie mir mit ihrem „Aber was du gemacht hast, ist nicht ok… vermittelt.

Und ja, ich habe hart reagiert und ja, ich wollte ihr unaufrichtiges Geschreibsel (natürlich könnt ihr nicht wissen, was ich nach 23 Jahren weiß und das genau diese Unaufrichtigkeit zu anderen und zu sich selbst eben das Hauptproblem ist, was ja auch ein großer Teil dieses Briefes war)nicht lesen. Ich wollte, dass sie einmal ehrlich zu sich selbst ist und das Gespräch mit mir sucht, das habe ich ihr auch so geschrieben. Sich stattdessen Zeit zu erbitten weil man aus nichts und wieder nichts ein Riesendrama gemacht hat, ja, das fand ich unverschämt. Ich finde nämlich nicht, dass man sich alles erlauben darf, weil man Single ist und ich finde auch nicht, dass sie deswegen einen Anspruch auf eine Sonderrolle hat. Ich bin nicht diejenige, die sie auf Single und kinderlos reduziert hat, das hat sie schön selber gemacht. Mir hat sie als Mensch unheimlich viel bedeutet. Ich vermisse sie unendlich, aber ich bin trotzdem nicht bereit mir die Schuld für das Leben geben zu lassen, dass sie so nicht führen will, obwohl sie es ist, die sich selbst im Weg steht. Ich bin nicht bereit, Opfer ihres Neids und ihrer Missgunst zu werden, weil ich ein ganz normales Leben führe, in dem ich genauso Tiefen habe. Ich protze nicht mit meinem Leben rum und ich weiß selber, dass ich jede Menge Fehler habe. Ich habe mich nie als Engel oder perfekt hingestellt. Ich hatte einfach Glück und im Gegensatz zu ihr, erwarte ich nicht von anderen dass sie mich verkuppeln oder mir am besten meinen Traummann ins Bett legen, während ich auf der Couch liege und ja keine Serie verpassen darf.

Claudi hat gemeint, sie würde sich verhalten wie immer, beleidigt sein und weglaufen. Und das trifft es. Das ist offenbar leichter, als einmal der Wahrheit ins Gesicht zu blicken.

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Maya81 am 24.11.2015, 14:58 Uhr

Es ist natürlich bestimmt viel lustiger alleine zuhause zu sitzen. Ich hatte auch nicht den Eindruck, sie würde sich als das 5. Rad am Wagen fühlen, wäre das so gewesen, wäre das erste Mal wohl das letzte Mal gewesen. Aber was solls, es war nicht meine Absicht mich damit zu brüsten, sondern war einfach nur als Beispiel gemeint.

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Tinchenbinchen am 24.11.2015, 15:03 Uhr

Wenn du so genau weißt, dass du im Recht bist, verstehe ich die ganze Aufregung nicht^^

Ehrlich gesagt reagierst du auf das, was ich schrieb, exakt so, wie du es ihr vorwirfst. Mit Gegenwehr, Schuldzuweisung und Wut.
In meiner Wahrnehmung beschreibst du dich selbst.

Meine Wahrnehmung muss nicht richtig sein.
Wie du sie einschätzt, bleibt völlig dir überlassen :)

Alles Gute!

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Strudelteigteilchen am 24.11.2015, 15:21 Uhr

Nach deinen Tiraden bleibe ich ratlos zurück mit der Frage, was Du an der dummen Kuh eigentlich jemals so toll gefunden hast, daß Du 23 Jahre mit ihr befreundet warst.

Da die Frau ja - das schriebst Du selber - schon immer so war, gibt es wohl zwei Möglichkeiten:

Entweder war die Frau schon immer eine dumme Kuh - dann stellt sich die obige Frage.

Oder Du machst sie grad Dummkuhiger, als sie eigentlich ist.

Die anwesende Frau Doktor der Küchenpsychologie diagnostiziert ein ähnliches Verhalten wie bei der Trennung von einem Partner: Man muß den Ex ganz doll doof finden und alles Gute an ihm und der Beziehung ausblenden, um sich "losreißen" zu können.

Und wie bei einer Paarbeziehung stellt sich die Frage, ob noch was zu kitten wäre - dazu müßte man aber die guten Seiten wieder einblenden - oder ob es eh zu spät ist - dann hättest Du Dir den "Was ich Dir schon immer mal sagen wollte"-Brief auch sparen können.

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hallo maya :-)

Antwort von kravallie am 24.11.2015, 15:33 Uhr

ich hab mich durchgekämpft und bis jetzt nur stt's antworten gelesen, muß schnell weg, meld mich später

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von mami-4 am 24.11.2015, 15:38 Uhr

Ja, vielleicht wirst du dich damit abfinden müssen, dass die Freundschaft nach soooo langer Zeit zerbrochen ist. Manchmal weiss man nicht warum, aber ich denke, das ist im Leben so.
Ich hatte auch lange eine Freundin. Wir gingen zusammen zur Schule, haben zusammen den Führerschein gemacht, lernten unsere Männer kennen, haben zur gleichen Zeit geheiratet etc.............. als wir beiden zwei Kinder hatten, war immer noch alles so super, doch als wir unser drittes Kind bekamen, hatten sie plötzlich immer weniger Zeit. Wir haben uns abwechselnd besucht, doch dann wollten sie nur noch zu uns kommen, oder haben immer eine Ausrede gebraucht. als ich meine Freundin mal zufällig in der Stadt traf und sie fragte, ob wir uns denn nicht mal wieder treffen wollen, hat sie auch nur so beiläufig gesagt, ach, wir sind echt so ausgebucht.
Mein Mann hat sie zufällig in der Schule beim Elternabend getroffen, er hat auch gefragt, na wollt ihr nicht mal wieder zu uns kommen, daraufhin auch wieder, ach, wir haben so gar keine Zeit.
Ich fand das super doof. Wir haben uns auch 20 Jahre getroffen und dann ohne einen Grund haben sie keinen Termin mehr mit uns ausgemacht. Ich war auch traurig und wütend, aber man keinen zwingen und mittlerweile hab ich es abgehackt, bin auch froh, dass ich nicht mehr so viele Verpflichtungen hab mit Besuchen etc........
Alles Gute für dich.

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Hä?

Antwort von und am 24.11.2015, 16:56 Uhr

" "Laß mir Zeit! Ich will die 23 Jahre nicht wegschmeißen, aber was Du gemacht hast ist nicht ok... Ich werde Dir in den nächsten Tagen einen längeren Brief schreiben, aber jetzt brauch ich Zeit für mich"
Ich heulte vor Wut. Das war wirklich schlimmer, als beschimpft zu werden. "


Und dein Problem, weswegen du vor Wut heulst, ist jetzt, dass sie sich ein paar Tage Zeit nehmen will, um dir auf deinen langen Brief eine lange, ausführliche Antwort zu schreiben??? Nicht dein Ernst, oder?
Hätte sie deinen langen Brief lieber im Schnellverfahren abfertigen und dir eine halbe DINA4 Seite hinrotzen sollen? Ich finde ein paar Tage einen absolut angemessenen Zeitraum, um auf emotionale Briefe einzugehen.. Eigentlich finde ich das sogar recht flott.

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Re: hallo maya :-)

Antwort von Maya81 am 24.11.2015, 18:13 Uhr

Huhuuuu Vallie

Danke!!! Lieb von dir

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Re: hallo maya :-)

Antwort von kravallie am 24.11.2015, 18:17 Uhr

gerade unter frauen gibt es unfassbar komplizierte beziehungen, das habe ich inzwischen gelernt und man kann den menschen immer nur vor die stirn schauen.
vll war der typ mit dem sie gelabert hatte, als du aufs klo gegangen bist, saudoof, du hättest sie "retten" sollen und dann kommst du nicht gleich wieder.
vll war der bekannte, mit dem DU auf dem rückweg geplaudert hast, ihr heimlicher schwarm und sie ist eifersüchtig.
vll hat sie die nase voll von deiner "gnade" dich mit ihr zu beschäftigen.
ma waaß es net.....

ich habe mich mit meiner wirklich längsten freundin überworfen, weil ich gewagt habe, zu fragen, was SIE als single und nicht schichtarbeiter dazu veranlasst, drei tage überlegen zu müssen, ob sie an einem sonntag zeit hat, damit wir uns treffen.
gerade mit verschiedenen familienständen ist es besonders schwer. eine andere freundin kann es mir nicht verzeihen, daß ich schon zweimal geheiratet habe und sie nicht.

obwohl ich ja gern und viel schreibe, halte ich bei solchen konflikten nichts von der schreiberei. das sollte man mindestens telefonisch klären, besser bei einem weinchen.
fazit: wir wissen zu wenig und du mußt dich entscheiden, ob du zeit und lust auf energieräuber hast.

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Re: Hä?

Antwort von Maya81 am 24.11.2015, 18:20 Uhr

Es ging doch keineswegs um die paar Tage. Von mir aus hätte sie sich Monate Zeit nehmen können, wenn sie es nur mal geschafft hätte, mal ehrlich zu sein und mir nicht gleich wieder unter die Nase gerieben hätte, dass das was ich gemacht habe, nicht ok war. DAS hat mir nämlich einfach gezeigt, dass sie sich eben null Gedanken gemacht hat. Sie macht keine Fehler und das wars. Es ist einfach ermüdend, wenn das jahrelang der Fall ist. Ein: es ist einiges schief gelaufen, lass uns bitte reden, wenn etwas Gras über die sache gewachsen ist. Hätte mir schon gereicht.

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Leena am 24.11.2015, 20:53 Uhr

Na ja, manchmal ist es vermutlich zumindest einfacher, alleine zu Hause zu sitzen, statt anderer Leuts Familienleben aus nächster Nähe zu betrachten... meinst Du nicht..?

Und ich kapiere immer noch nicht, warum man mit Single-Mitmenschen anders umgehen sollte als mit Nicht-Single-Mitmenschen, warum man damit irgendetwas "entschuldigen" könnte bzw. warum ihr "Familienstand" so wesentlich für Euch zu sein scheint. Aber vielleicht bin ich in der Hinsicht ja auch komisch...

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mal ehrlich

Antwort von Julie am 24.11.2015, 21:17 Uhr

Deine Fähigkeit zur Selbstkritik ist aber bestenfalls in Nano-Partikeln vorhanden.
Deine Selbstverliebtheit ist um so ausgeprägter.
Wenn du jetzt jedes Wort ihrer "Zwischennachricht" (die sie vielleicht auch in emotional aufgewühlter Stimmung geschrieben hat) auf die Goldwaage legst und ihren ausführlichen Brief nicht abwarten willst, scheint dir an eurer langjährigen Freundschaft nicht all zu viel zu liegen.
ICH an deiner Stelle würde sie auf ein Glas Wein einladen und das Ganze "Face to face" zu bereden. Dann kann man auch die Emotionen des anderen besser einschätzen, was ja auf dem schriftlichen Wege immer etwas problematisch ist.

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von ziegelstein am 24.11.2015, 22:11 Uhr

Ich kannte meine beste Freundin über 20 Jahre, ich hatte sie auch als Vormund für meine Kinder eingesetzt...

Mein Fehler war, ich hatte meinen damaligen Freund mit meinem jetzigen Mann hintergangen, oder anders gesagt, ich habe mich sofort getrennt. 10 Jahre später, nachdem sie natürlich mit ihm und mit mir Kontakt hatte, erklärt sie mir von heute auf morgen, dass sie mit so einer wie mir nicht befreundet sein kann??? Nach 10 Jahren, ich habe es bis heute nicht verstanden... , sie war meine Freundin, nicht seine...

Ich kann nur sagen, beste Freundinnen fallen nicht vom Baum, aber man muss sich auch nicht alles gefallen lassen..

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Antje04 am 25.11.2015, 7:33 Uhr

So wie Du schreibst, hört sich das weniger nach Freundschaft als nach Verpflichtung an.
Möglicherweise war der Toilettengang für sie die Sache, die irgendein Fass zum Überlaufen brachte?
Mich wundert, dass Du - wenn es wirklich so war - 23 Jahre in der Bringschuld warst. Das war eine ungesunde Freundschaft, eine "negative Symbiose", wenn man so sagen will. Sie war das Opfer, Du hast Dich gekümmert.
Aber tief in Dir hast Du das gebraucht, dieses "für sie aufopfern", auch vielleicht, um zu sehen, wie gut es Dir eigentlich geht. Jetzt merkst Du, dass diese "Freundschaft" sehr einseitig ist und wohl immer war. Das tut weh, aber Du solltest das Ganze auch mit einem gesunden Maß an Selbstkritik behandeln! Du bist nicht nur das Opfer dieser Freundschaft, auch Du hast davon profitiert.

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Re: hallo maya :-)

Antwort von Maya81 am 25.11.2015, 8:11 Uhr

Ich vermute ganz stark, der Typ war gar nicht so saudoof, es wurden aber keine Nummern oder sonstiges ausgetauscht. Ich vermute auch ganz stark, wäre der Typ noch geblieben, hätte ich ruhig noch drei weitere Stunden auf der Toilette sitzen können. Ich hab einfach den Frust darüber und auch den Frust über vieles mehr abbekommen, das vermute ich. Und vielleicht ist das menschlich, vielleicht hatte ich einfach Pech und war zur falschen Zeit am falschen Ort, aber dann muss man nachher auch erwachsen genug sein, zu sagen: Ich hab überreagiert, es tut mir leid. Und ich bin ja sogar noch auf sie zugegangen, indem ich das Gespräch gesucht habe. Mit mir kann man echt viel machen, aber andauernd einfach auflegen weil ich ihr nicht in den Hintern krieche und dazu stehe, dass ich das daneben fand, das finde ich unverschämt und kindisch.

Ja, Du hast recht, man weiß nicht, was in den Köpfen vorgeht und manchmal brechen vielleicht lange unterdrückte Probleme bei einer Kleinigkeit heraus, wo sich andere an den Kopf fassen, ich weiß es nicht. Aber ich bin eben auch nur ein Mensch und auch bei mir ist irgendwo der Punkt erreicht, wo ich verletzt bin und einfach die Schnauze voll davon habe, dieses Verhalten verständnisvoll mit irgendwelchen Lebensumständen zu entschuldigen..

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Blueberry am 25.11.2015, 8:23 Uhr

Oh, das kommt mir bekannt vor. Meine (wie ich dachte) beste Freundin hat mir nach über 20 Jahren auch von heute auf Morgen den Rücken zugekehrt, weil ich mich von meinem Mann getrennt habe.
Sie erklärte mir, sie könne das keinesfalls für gut heißen und wäre nicht bereit, mit mir in meinem neuen Liebesglück zu schwelgen.
Lustigerweise hätte sie eine Affäre (ohne Trennung) sehr wohl gutheißen können. Muss man nicht verstehen. Diese Freundin ist aber auch Dauersingle. Vielleicht ist das ein besonderer Schlag Mensch.

Ich habe damals mehrfach darum gebeten, dass wir uns persönlich aussprechen, aber da hat sie ganz kurzen Prozess gemacht. Wieso auch immer. Immerhin hat sie ja mit meiner Beziehung, weder mit der alten noch mit der neuen, nichts am Hut. Man könnt meinen, ich hätte mich von IHR getrennt. Suspekt.

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von stjerne am 25.11.2015, 8:26 Uhr

Du hast Dich doch längst entschieden, dass Deine Freundin doof ist...

Mit Deinem letzten Brief dürfte der Kontakt wohl auch beendet sein. Ich hätte ihren Brief anders verstanden als Du, nämlich so, dass sie Zeit braucht, all die Vorwürfe zu verarbeiten. Aber klar, ich kenne sie nicht. Auf jeden Fall wurde jetzt aber auf beiden Seiten so viel Porzellan zerschlagen, dass sicher ein paar Jahre Funkstille herrschen wird. Vielleicht schafft Ihr dann einen Neuanfang.

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@leena, erklärungsversuch

Antwort von kravallie am 25.11.2015, 8:38 Uhr

nicht immer geht die andersbehandlung von singles von den nichtsingles aus.
mit wachsendem alter werden singlemädchen oft komisch....und manche sind halt doch nicht wirklich so glücklich und zufrieden, wie sie vorgeben. wieder andere gehen nur raus, um den familienstand, zumindest für eine weile, zu verändern und benutzen den nichtsingle als "sister in crime", denn vermeintlich kann DIE ja nicht gefährlich werden. wehe aber, wenn das anders ist, dann steppt der deifi. auch hat man gelegentlich das gefühl, sich für sein leben mit mann und kindern quasi entschuldigen zu müssen.

ich habe fast keine paare im freundeskreis, es ist nicht immer leicht.
(btw auch mit den paaren ist es nicht immer leicht, aber die unbemannten mädchen sind schon eine geschichte für sich....)

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Maya81 am 25.11.2015, 8:54 Uhr

Natürlich hat sie tolle Seiten und grundsätzlich waren wir auch wirklich auf einer Wellenlänge. Wir haben uns oft wortlos verstanden, wir haben so viel gemeinsam durch, haben jahrelang zusammen gewohnt. In 23 Jahren finden sich jede Menge schöne Erinnerungen. Aber trauriger Fakt ist auch, dass es wohl die letzten Jahre schon bergab ging und zunehmend angespannter wurde.

Du, STT, magst als Single glücklich sein, was ich durchaus nachvollziehen kann.Ich selbst war lange Single und musste erst lernen, dass das auch schön sein kann. Im Nachhinein blicke ich zurück und sage, das war eine der besten Zeiten meines Lebens. Aber nicht jeder empfindet das (auf Dauer) so und vielleicht muss man dazu erst lernen, sich selbst zu lieben. Es mag Menschen geben, die kommen sich ohne Partner minderwertig vor, zumal wir in einem Alter sind, in dem wirklich alle um einen herum heiraten und Kinder bekommen oder wenigstens schon ewig einen Partner haben. Ich kann auch verstehen, dass das hart ist. Ich habe mit ihr oft darüber gesprochen. Aber wenn man doch darunter leidet und sich ständig darüber beklagt, so empfindlich ist, dass die Leute sich schon gar nicht mehr trauen, einem frohe Botschaften zu überbringen, muss man halt aktiv werden und versuchen, daran etwas zu ändern. Es gibt doch wirklich viele Möglichkeiten. Dadurch, dass man zuhause auf dem Sofa sitzt und über andere herzieht, ändert sich eben nichts ...

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Maya81 am 25.11.2015, 8:54 Uhr

Natürlich hat sie tolle Seiten und grundsätzlich waren wir auch wirklich auf einer Wellenlänge. Wir haben uns oft wortlos verstanden, wir haben so viel gemeinsam durch, haben jahrelang zusammen gewohnt. In 23 Jahren finden sich jede Menge schöne Erinnerungen. Aber trauriger Fakt ist auch, dass es wohl die letzten Jahre schon bergab ging und zunehmend angespannter wurde.

Du, STT, magst als Single glücklich sein, was ich durchaus nachvollziehen kann.Ich selbst war lange Single und musste erst lernen, dass das auch schön sein kann. Im Nachhinein blicke ich zurück und sage, das war eine der besten Zeiten meines Lebens. Aber nicht jeder empfindet das (auf Dauer) so und vielleicht muss man dazu erst lernen, sich selbst zu lieben. Es mag Menschen geben, die kommen sich ohne Partner minderwertig vor, zumal wir in einem Alter sind, in dem wirklich alle um einen herum heiraten und Kinder bekommen oder wenigstens schon ewig einen Partner haben. Ich kann auch verstehen, dass das hart ist. Ich habe mit ihr oft darüber gesprochen. Aber wenn man doch darunter leidet und sich ständig darüber beklagt, so empfindlich ist, dass die Leute sich schon gar nicht mehr trauen, einem frohe Botschaften zu überbringen, muss man halt aktiv werden und versuchen, daran etwas zu ändern. Es gibt doch wirklich viele Möglichkeiten. Dadurch, dass man zuhause auf dem Sofa sitzt und über andere herzieht, ändert sich eben nichts ...

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Frau_Z am 25.11.2015, 9:19 Uhr

Ich kann dich verstehen. Mit meiner , seit 25 Jahren, bester und innigster Freundin ist "Schluss"
Ich war / bin sehr Traurig darüber auch enttäuscht.
Wir haben uns immer geholfen , hatten Spaß ohne Ende usw.
Es änderte sich mit meiner 1. Heirat, 1. Kind, besserte sich mit meiner Scheidung, verschlechterte sich mit meiner 2. Heirat , noch schlimmer mit dem Eröffnen unserer 2. Firma und eskallierte mit dem bekanntwerden meiner 2. Schwangerschaft.
In den letzten Jahren hòrte ich mir Dinge / Vorwürfe an wie das wir beide eine 2 klassen Schicht haben . Häää????? Bei mir würde immer alles nach Plan laufen wie ich es Bestellt habe . Häää?????
Es wurde auch dann alles schlecht gemacht und und und.
Ich wurde nach Meinungen gefragt, haben ihr die Antworten nicht gefallen waren wieder Vorwürfe da was wir alles haben ect.
Ich habe viel geschluckt um der Freundschaft willen, im Nachgang gesehen hat es schon ewig nicht mehr gepasst. Irgendwie ist der Schritt der Trennung immer sehr schwierig, egal ob vom Partner oder der besten Freundin.
Es geht mir so besser, es zährt nicht mehr an meiner Energie.
Schade finde ich es trotzdem !

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@kravallie

Antwort von Maya81 am 25.11.2015, 9:27 Uhr

Besser hätte ich es nicht erklären können :)

Es ist wirklich schwierig und irgendwann fängt man, jeden Satz zu selektieren, weil es eben offensichtlich so gar nicht gut ankommt, wenn man über schöne Dinge berichtet. Das war auch nicht nur mich betreffend der Fall. Egal wer sein Glück gefunden hat, es wurde immer irgendwie missgünstig beäugt. Im Gegensatz dazu, war sie schon fast begeistert, wenn bei irgendjemand (oder bei mir) was gewaltig in die Hose ging. Vielleicht menschlich, aber die Kluft wird dadurch immer größer. Meinen Mann fand sie sowieso immer zum Kotzen und verstand unser Zusammenleben so gar nicht (war auch nicht immer alles toll, wir hatten wirklich üble Tiefs). Wenn es richtig krachte, schmiedete sie schon Pläne, wie es werden würde, wenn wir uns trennen, ohne daran zu denken, was das halt auch für die Kinder bedeutet. Vielleicht kann ich diese Art von Verständnis auch nicht erwarten, aber leichter macht es das eben nicht.

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Re: @leena, erklärungsversuch

Antwort von Leena am 25.11.2015, 9:30 Uhr

Okay, dann habe ich offensichtlich Glück. Ich hab sowohl Singles als auch Nicht-Singles im Freundeskreist und alles sind ganz normale Menschen. Ich BIN aber auch harmlos und ungefährlich - unabhängig vom Familienstand.:-)

Aber ich glaube, ich versteh ein bisschen, was Du meinst. Eine Tante von mir war nach ihrer Scheidung furchtbar auf der Suche, da drehte sich immer alles nur um potentielle Männer. Mittlerweile ist sie aber knapp 80 und friedlicher geworden und geht in ihrer Großmutter - Rolle auf... die ist aber auch Verwandtschaft, nicht Freundschaft!

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@Frau_Z

Antwort von Maya81 am 25.11.2015, 9:37 Uhr

Genau so wie du es beschrieben ist, ist es bei mir auch gewesen. Dieser Streit hat im Grunde nichts mit diesem Toilettengang zu tun, sondern hat viel tiefere Hintergründe. Zu diesem Streit wäre es vermutlich so oder so gekommen, dann eben bei der nächstbesten Gelegenheit.

Es ist wirklich traurig. Ich habe einen Menschen verloren, der mir wirklich am Herzen lag, aber, wie Du sagst, diesen Menschen zu behalten, hat auch an meiner Energie gezehrt. Ich saß irgendwie immer auf heißen Kohlen, stand immer zwischen den Stühlen.

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Re: Hä?

Antwort von und am 25.11.2015, 9:45 Uhr

" Ein: es ist einiges schief gelaufen, lass uns bitte reden, wenn etwas Gras über die sache gewachsen ist. Hätte mir schon gereicht."

Nichts anderes habe ich aus ihrer SMS herausgelesen. Deshalb verstehe ich auch dein Drama jetzt nicht.

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Re: @leena, erklärungsversuch

Antwort von kravallie am 25.11.2015, 9:51 Uhr

schwierig kann auch die beziehung zu single männern in fortgeschrittenerem alter sein, die sind nämlich auch nicht immer sooo irre ausgeglichen, wie sie vorgeben. die zicken dann aber anders, kürzer und weniger subtil.

(dramatischte veränderung aber ist meine freundin, die den freitod ihres lg zu verkraften hat, da stehen plötzlich alle beziehungen auf dem prüfstand )

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Re: @leena, erklärungsversuch

Antwort von Leena am 25.11.2015, 10:00 Uhr

Der einzige Single-Mann, mit dem ich befreundet bin, ist geweihter Diakon und lebt im Zölibat. Also noch mal ganz was anderes! ;-)))

Wobei der Freitod vom LG heftig ist. Vielleicht "leichter" zu ertragen, wenn man sich einredet, alle Beziehungen hätten massive Probleme, also alles quasi "ganz normal"? Keine Ahnung ...

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Anbob1987 am 25.11.2015, 12:14 Uhr

Hallo, ich habe nich alle Antworten gelesen, daher bitte entschuldige, wenn sich etwas wiederholt.

Ich finde, Ihr habt beide überreagiert. Zum einen sie, weil sie Dir wegen des Toilettenplauschs so eine Szene macht (in meinen Augen nur der Tropfen, der da ein Fass zum Überlaufen brachte. Vielleicht weil sie frustriert war, dass der andere Mann ging und sie wieder alleine nach Hause muss).
Du, weil Du ihr vielleicht einen zu emotionalen Brief geschrieben hast, ihr nicht mal ein paar Tage Zeit geben möchtest, alles zu verdauen und die Freundschaft dann beendest.

Nun, trotzdem sind das alles keine Einbahnstraßen. Gesagtes ist gesagt, getan ist getan, trotzdem würde ich überlegen, was mir wichtig ist. Ich finde es etwas überheblich zu sagen, Du wüsstest sowieso, was in ihrem Brief stehen würde und dass sie wieder alles abweisen würde. Da hättest Du ihr wirklich die Zeit lassen sollen, die sie erbeten hat.

Vielleicht hast Du recht, vielleicht hast Du wirklich mehr in die Freundschaft investiert als sie. Vielleicht war sie traurig, dass Du trotz Familie auch noch männliche Bekannte hast und sie alleine dasteht.

Sich kann man als Single auch glücklich sein, genauso wie in einer Partnerschaft unglücklich. Dennoch glaube ich keinem (Dauer-) Single, dass er 24/7 glücklich ist. Wer behauptet, sich in keiner Situation (seien es Hochzeiten, manche Treffen unter Freunden, einfach mal samstags Abends alleine vorm TV) nicht doch einen Partner zu wünschen, der ist in meinen Augen nicht ganz ehrlich zu sich selbst. Es ist menschlich und total ok, sich einen Partner zu wünschen.
Dazu kommt, dass viele Langzeitsingles doch ein paar Marotten entwickeln, die vielleicht erst beim häufigeren Kontakt auffallen. Einfach, weil sie nie so mit jemandem agieren müssen, wie jemand, der einen Partner/ Familie mit Kindern... hat. Somit kann ich schon verstehen, dass sie jemand ist, der die "Schuld" immer abgibt oder es zumindest so wirkt.

Anscheinend beschäftigt es Dich doch sehr. Wieso nicht anrufen (ja, das kostet vllt. Überwindung) und sagen, dass es einem leid tut. Dass man sich gerne unterhalten würde. Das hat für mich nichts mit "zu Kreuze kriechen" zu tun! Wieso fühlt es sich für Dich so an, dann irgendwie nachzugeben? Das ist doch vielleicht auch etwas überreagiert.
Gib ihr doch wenigstens noch die Chance auf Deinen Brief zu reagieren. Wer weiß, vielleicht gibt sie Dir in manchen Dingen recht, erklärt Dinge anders, als Du sie Dir erklärst und vielleicht kann man darauf wieder aufbauen. Sie wollte Zeit um 23 Jahre nicht wegzuwerfen, Du hast es, scheinbar eher leicht(fertig) gemacht. Eigentlich seid ihr Euch doch ähnlich. Im Großen und Ganzen siehst Du die Fehler bei ihr und Dich als aufopfernde, immer verständnisvolle Freundin, sie sieht nun den Fehler bei Dir, empfand sich vielleicht immer als die Singlefreundin, die Dir ein Leben außerhalb Deiner Familie ermöglicht...

So einfach würde ich das nicht loslassen können und wollen! Jeder macht mal Fehler!

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Nikas am 25.11.2015, 12:46 Uhr

Wahrscheinlich muss man ähnliches erlebt oder vorliegen haben, um Maja zu verstehen. Und ich versteh Dich, Maja.
Ich habe eine im Prinzip vergleichbare Freundschaft bzw. ein Verwandtschaftsverhältnis, das nach verschiedenen und wirklich schlimmsten Schicksalsschlägen auf der anderen Seite in etwa auch so abläuft. Entsprechend der Schicksalsschläge mit entsprechend noch mehr Schluckerei meinerseits (sogar der Vorwürfe, ich sei auch mit Schuld an dem Schicksal und dass alles so weit gekommen sei; wohlgemerkt ist in dem Schicksal auch das Scheitern der Ehe und vieles mehr enthalten).

Es bleibt Dir unterm Strich nichts weiter übrig, als erst mal innerlich für Dich Abstand zu gewinnen und vor allem alle ihre Vorwürfe NICHT persönlich zu nehmen, sondern als ihre Verzweiflung im Grunde über sich selber zu sehen. Faktisch ist es am besten, wenn Du Dich im Kontakt etwas oder wie sehr auch immer zurücknimmst, die Freundschaft realistisch siehst, nichts von ihr erwartest auch um deines eigenen Seelenfriedens willen, und mit ihr nur soviel zu tun hast, wie es auch Dir gut tut, und ihr natürlich trotzdem alle Türen immer offen hältst und ihr trotz allem signalisierst, dass Du immer für sie da bist und ihr notfalls immer helfen oder sonst was für sie tun wirst. Mehr kannst Du nicht tun.

Dein Brief mag nicht die beste, aber denn doch eine verständliche Reaktion gewesen sein (bei jedem sind irgendwann einmal Grenzen überschritten) - aber darum geht es bei der Geschichte nicht, es ist nur Teil und Ausdruck eines komplexen und offenbar unentwirrbaren Verhältnisses zwischen Euch.

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von Tine1 am 25.11.2015, 21:14 Uhr

es wurde schon sehr viel geschrieben und mit dem meisten was ich schreiben könnte, würde ich nur bereits geschriebenes wiederholen.

nur ein gedanke noch dazu: kannst du dir vorstellen sie zu fragen, und zwar offen und frei von vorwürfen, um was es ihr WIRKLICH geht bei dem toilettenvorwurf?

dass niemand so verletzt wegen der tatsache an sich reagiert, dass jemand etwas zu lange auf der toilete war, ist für mich offensichtlich. sie wird da vieles reininterpretieren und es wird für sie ein "zeichen" sein von begebenheiten, einstellungen, eigenschaften oder was auch immer, was sie schon seit langem stört ober ihr ein ungutes gefühl bereitet.

ich fände das interessant zu wissen, ganz unabhängig davon, wie es danach weitergeht.

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Re: Wenn Freundschaften zerbrechen.... (seeehr lang!)

Antwort von kirshinka am 26.12.2015, 0:02 Uhr

Ehrlich jetzt?

Ja - sie hat zum Toilettengang überregiert, aber du hält's dich für ihre Retterin und willst dafür Dank!
In deinen Worten liest sich genau das was du beklagst - dass sie das etwas ist, das du vor der Einsamkeit bewahrst - und anscheinend dankt sie dir nicht genug dafür.
Dein Brief klingt sehr oberlehrerhaft - als wäre sie dein Kind das es zu erziehen gilt.

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