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Geschrieben von Tnsche99 am 31.03.2022, 0:14 Uhr

Kind möchte nicht zum Erzeuger

Hallöchen ihr Lieben.

Wir haben ein Problemchen. Ich weiß nicht weiter und hoffe, dass hier evtl jemand ist, der in einer ähnlichen Situation war/ist und sich auskennt...

Ich habe einen kleinen Sohn. Der ist mittlerweile 5 Jahre alt. Mit dem Kindesvater bin ich bereits seit der Schwangerschaft nicht mehr zusammen.

Zur Vorgeschichte:

Die erste Zeit war das reinste Affentheater!
Mein Ex wollte kein Vater werden. Ist ständig ausgerastet deswegen und wollte mir Abtreibung und später Adoption schmackhaft machen. Das hat natürlich nicht funktioniert. Ich habe Schluss gemacht. Darauf hat er mir die gesamte Schwangerschaft zur Hölle gemacht. Mal kams zum Wutausbruch, beim nächsten mal hat er seine Meinung geändert und wollte doch Vater werden.

Muss dazu sagen, der Herr hat ein gewaltiges Drogenproblem. Wohl angeblich schon seit Jahren...gab auch schon mehrmals ärger mit der Polizei...

Nun ja. Als der kleine Mann dann auf der Welt war und die schlimmste Zeit überwunden schien, kam er wieder an. Er war der festen Überzeugung, dass wir nun happy family spielen würden. Aber nix da. Das hat ihm natürlich gar nicht gefallen, da er mich und meinen Sohn praktisch als sein Eigentum ansieht. Da ist mehr Ego als Interesse (am Kind) vorhanden.

Wir haben uns mehrmals zu dritt getroffen. Da ich ihm schlecht den Umgang verweigern konnte und beide ein Recht aufeinander haben. Meine einzige Vordergrund war, dass er nüchtern zum Treffen kommt.

Das war scheinbar zu viel verlangt.
Die Abstände zwischen den Treffen sind immer größer geworden. Und zum Schluss kam es gar nicht mehr dazu. Da war mein Sohn 1 1/2 Jahre.

In der Zwischenzeit habe ich einen neuen Mann kennengelernt, der mittlerweile Papa genannten wird. Die beiden sind ein Herz und eine Seele. Das hat er Kindesvater nun mitbekommen und aufeinmal möchte er wieder regelmäßigen Umgang.

Ich habe mit meinem Sohn darüber gesprochen. Er ist alles andere als begeistert. Für ihn ist das ein komplett fremder Menschen...

Ich weiß nun nicht wie ich mit der Situation umgehen soll. Der Kindesvater hat natürlich ein Recht darauf, auch wenn's mir nicht lieb ist. Ich möchte meinen Sohn aber auch nicht dazu zwingen. Traue meinem Ex allerdings zu, dass er auf Ach und Krach versuchen wird den kleinen Mann zu sich zu holen.

Was kann ich tun, bzw wie sollte ich mich am besten verhalten? Und wie würde das JA und das Gericht damit umgehen?

LG

 
6 Antworten:

Re: Kind möchte nicht zum Erzeuger

Antwort von heli89 am 31.03.2022, 10:11 Uhr

Ich kann dir raten auf jeden Fall zum JA zu gehen! Dort kann man eine Umgangsberatung wahrnehmen, wo man genau über solche Themen sprechen kann. Wenn dein Sohn bereits 5 ist kann er auch gut mit eingebunden werden. Klar hat er ein Recht darauf seinen leiblichen Vater zu sehen, nur ist die Situation bei euch ja wirklich speziell. Eine Beratung wäre sicherlich hilfreich, um zu überlegen, wie man in dieser individuellen Situation vorgeht, damit das Kind am Ende davon profitiert.

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Re: Kind möchte nicht zum Erzeuger

Antwort von Tnsche99 am 31.03.2022, 12:03 Uhr

Danke. Wusste gar nicht, dass es ne Umgangsberatung gibt.

Aber verstehen nicht so ganz, wo das im Sinne des Kindes ist, wenn ich aktiv dabei mitwirke, das er gezwungen wird seinen leiblichen Vater zu sehen. Natürlich haben beide ein Recht darauf! Nur möchte mein Sohn momentan kein Gebrauch von diesem Recht machen. Das kann in 5 Jahren schon wieder anders aussehen...kann er denn dazu gezwungen werden?

LG

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Re: Kind möchte nicht zum Erzeuger

Antwort von Pamo am 31.03.2022, 12:11 Uhr

Ja, er kann dazu gezwungen werden, wenn der Vater alle sonstigen Voraussetzungen erfüllt (langsames Kennenlernen, keine Drogen oder Alkohol während des Umgangs etc.). Lass dich genau beraten.

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Re: Kind möchte nicht zum Erzeuger

Antwort von Phila83 am 31.03.2022, 19:25 Uhr

Weil in einer Umgangsberatung alle Optionen, und auch KEIN Umgang, besprochen und protokolliert werden.
Falls es zu einem Gerichtsprozess kommen würde, würde das JA mitbefragt werden.
Und es kann auch sein, dass bei rum kommt, dass der Junge einfach Angst aus verschiedensten Gründen hat. Auch die wäre es gut ihm zu nehmen.
Mit 5 hat er gewiss nicht die komplette Weitsicht und Übersicht und ist sich über Lösungsmöglichkeiten nicht bewusst.
Geh zum JA. Bevor es der KV tut, oder dir gleich ein Gerichtsschreiben ins Haus flattert.

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Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen:

Antwort von Limayaya am 31.03.2022, 20:42 Uhr

Geh DU jetzt in die Offensive und wende dich ans JA.

Deine Vorsprache dort sollte nicht sein "mein Sohn will aber nicht", sondern "ich mach mir Sorgen, wie sich unter diesen Umständen (Sohn kennt den Vater ja eigentlich gar nicht, Drogenproblem auf Seite des Vaters) Sohn und Vater annähern können.

Vermutlich wird es unter diesen Umständen auf begleiteten Umgang raus laufen. Der Vorteil: DU bist raus, musst also nicht selbst hin sitzen und den schrägen Erzeuger ertragen, und es ist beim Umgang ein geschulter Psychologe dabei. Sprich: die erkennen auch, wenn der Vater nur blendet, oder womöglich zugekifft zum Umgang kommt.

Und es wäre nicht der erste Vater, der merkt, wenn das so ein Akt ist, alle 2 Wochen wegen 1,5 Studen da und da hin zu fahren (und pünktlich sein, und nüchtern sein, und nett sein....), dann lass ich das lieber....

Aber: es wäre auch nicht der erste Vater, der "unter Aufsicht" zum guten Kümmerpapa mausert....aber warum auch nicht: dann wäre ja alles paletti und der Weg frei für erweiterten Umgang

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Re: Kind möchte nicht zum Erzeuger

Antwort von Jorinde17 am 05.04.2022, 9:04 Uhr

Schließe mich an: Jetzt nicht mehr länger ängstlich herumeiern, sondern zügig handeln. Also beim JA anrufen und einen Beratungstermin ausmachen. Berichte dort auch von dem offensichtlichen Alkohol- und Drogenproblem Deines Ex, das ist ganz wichtig. Es kann sein, dass er dann gar keinen Umgang bekommt.

Auch, dass er sich zwischendurch nicht gekümmert hat und sein Kind ihm daher entfremdet ist und es jetzt nicht zu dem fremden Mann will, musst Du erläutern, auch das ist wichtig. Das Kindeswohl geht vor.

Die Reihenfolge ist jetzt: Zuerst zum JA. Allein hingehen und alles schildern. Eventuell gibt es dann einen gemeinsamen Termin mit dem Kindsvater.

Erst wenn das alles nicht hilft und er zum Anwalt geht, musst Du das auch tun, sonst unterliegst Du vor Gericht. Ein RA kostet nicht die Welt, man muss da keine Scheu vor haben. Er setzt sich prima ein, ist schlau, kennt die Tricks des Gegners und weiß, wie‘s geht. Man ruft einfach einen Anwalt für Familienrecht an und macht einen Termin aus.

Wenn Du wenig Geld hast, übernimmt der Staat übrigens die Anwalts- und Gerichtskosten (Anwalt beantragt einen sog. Beratungsschein für Dich, später auch Prozesskostenhilfe), da ist nichts dabei.

Wie gesagt, jetzt erstmal zum JA und dort alles einmal besprechen.

LG

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