Schwanger mit 35 plus

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von nirilena, 22. SSW  am 17.02.2014, 22:56 Uhr

Aus aktuellem Anlass...

Auszug aus der Petition:

"An alle Eltern, Großeltern und werdenden Eltern: Macht Euch stark für Eure Hebammen. Stand 15. Februar: Ab Sommer 2015 haben Hebammen in Deutschland keine Haftpflichtversicherung mehr. Für die Hebammen bedeutet dies das BERUFLICHE AUS, denn ohne Versicherung dürfen sie nicht arbeiten. Wir müssen jetzt laut werden und unsere Hebammen retten! (Update vom 17.2.)

Am 27. März 2014 ist Gesundheitsminister Gröhe 100 Tage im Amt. Im Koalitionsvertrag wurde dank einer großen Kampagne auf Change.org die Sicherung "einer angemessenen Vergütung" von Hebammen festgeschrieben. Jetzt reden wir nicht mehr von "Vergütung". Wir reden von der Existenz der Hebammen!

Wieso ich mich als Elternteil engagiere? Nun... Ich habe vor einem Jahr in einem Geburtshaus unsere Tochter geboren. Meine Hebamme war vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit nur für mich da und ich spüre bis heute eine tiefe Verbundenheit und Dankbarkeit gegenüber dieser wunderbaren Frau. Ich freute mich sehr über die wohnliche Nähe zum Geburtshaus und auf eine zweite Geburt dort. Doch das Geburtshaus hat inzwischen nach 12jährigem Bestehen geschlossen. Grund: In Deutschland als Hebamme zu arbeiten, ist unwirtschaftlich.

Hebammen sind per Gesetz dazu verpflichtet eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. 2004 zahlten sie noch 500 Euro Haftpflichtprämie im Jahr. In den letzten zehn Jahren sind die Kosten um das Zehnfache gestiegen. Bei einem durchschnittlichen Stundenlohn von 8 Euro lohnt es sich nicht mehr, Geburtshilfe anzubieten. Seit 2010 haben sich ungefähr 20 Prozent der Hebammen aus der Geburtshilfe verabschiedet. Für werdende Familien bedeutet das: Ihre Grundversorgung wird nicht mehr flächendeckend gewährleistet, das Menschenrecht auf freie Wahl des Geburtsortes verletzt.

Im Juli 2014 soll die Haftpflichtprämie für Hebammen erneut um 20 Prozent erhöht werden. Ganz aktuell haben wir erfahren, dass es für Hebammen ab 1.7.2015 keinen Versicherer innerhalb der Verbände geben wird, wodurch nur noch die Allianz übrig bleibt, die jetzt schon unbezahlbar ist und zu der auch nur die Hebammen wechseln dürften, die schadensfrei sind. Die Situation hat sich dramatisch zugespitzt!

Die Hebammen in den Kliniken und insbesondere die Beleghebammen arbeiten ebenfalls unter widrigen Bedingungen, was in der Diskussion um die außerklinische Geburtshilfe unterzugehen droht. Unsere Sorge gilt ALLEN Hebammen, die sich für uns Frauen, für eine 1:1-Betreuung und eine natürliche Geburt stark machen.

Wir fordern Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hiermit auf, das Koalitionsversprechen zu halten und bis dahin eine Lösung für die Haftpfpichtproblematik zu finden. Sie muss für alle Hebammen und Geburtshäuser tragfähig sein, damit Frauen und Familien ihr Menschenrecht auf freie Wahl des Geburtsortes wahrnehmen können und eine flächendeckende Versorgung mit Hebammenhilfe gewährleistet ist."



Natürlich sind auch die Vor- und Nachsorgen davon betroffen, denn es muss sich ein erschwinglicher neuer Versicherer finden. Und solange das nicht gewährleistet ist, sehe ich die Hebammen noch nicht auf der sicheren Seite.
Ich selbst habe bis Oktober 2012 Beleg- und Hausgeburten angeboten und musste aufgrund der steigenden Beiträge damit aufhören. Und auch wenn ich nach meiner Elternzeit angestellt weiter arbeiten werde, wird es sich kaum lohnen, bei einer zu teurer Versicherung noch ein paar Vor- und Nachsorgen nebenher anzubieten, was ich bei dem hohen Bedarf hier eigentlich gern machen würde. Und selbst ausschließlich angestellten Kolleginnen wird teilweise noch empfohlen, sich noch zusätzlich zu versichern, da die Deckungssummen der Versicherungen der Krankenhäuser manchmal nicht ausreichen können... Außerdem gibt es gerade in den ländlichen Gegenden viele Geburtsabteilungen, die ausschließlich im Belegsystem arbeiten und ohne Versicherung dann von der Schließung bedroht sind.
Das die freie Wahl des Geburtsortes weg fällt, finde ich allerdings allein schon schlimm genug... Das habe ich im Sommer bei der Geburt meiner Tochter schon am eigenen Leib erfahren. Eine Hausgeburt ist hier nämlich inzwischen nicht mehr möglich:-(

 
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