Schwanger mit 35 plus

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von bellacorinna, 30. SSW  am 18.06.2016, 8:11 Uhr

Gebärmutterentfernung - wie verkraften

Liebe mami9,

zuerst einmal möchte ich Dich beglückwünschen zu Deinem 3. Kind. Gott sei Dank hast Du die OP überlebt - das ist etwas wofür man sehr dankbar sein kann.
auf der anderen seite möchte ich Dir mein tief Empfundenes Mitgefühl ausdrücken.
Es ist seelisch eine sehr große Umstellung und damit Belsatung, wenn man von heute auf morgen keine Kinder mehr bekommen kann. Normalerweise ist es ein Prozess von Jahren (Wechseljahre) in denen Frauen oft die gleich Trauer durchleben, wie Du jetzt - nur, dass Du keinen Zeit hast hast, Dich allmählich darauf einzustelln, sondern von heute auf morgen fremdbestimmt vor vollendete Tatsachen gestellt wurdest. Das ist hart!
Bei mir stand das auch mal im Raum und das mitten in unserer Kinderwunschzeit zum ersten Kind, bin aber Gott sei Dank drum rum gekommen.

Ich finde, raten kann man hier schlecht, aber ich möchte Dir einige Gedanken mitgeben, die Dir vielleicht - nach einer angemessenen Ziet der Trauer, die in Ordnung ist und die Du dir auch geben solltest - neuen Halt geben können.
Wir haben fast 10 Jahre auf unser Krümmelchen gewartet und ich habe in dieser Zeit viel gehadert. Du musst wissen, dass ich an Gott und seinen Sohn Jesus glaube und ich konnte einfach nicht verstehen, warum er uns unseren sehnlichsten Wunsch nicht erfüllt - ja sogar zuläst, dass ich nach ein paar jahren nach Insemination schwanger werde und das Kind in der 6. Woche wieder verliere.
Ich habe mich an die Stelle in der Bibel aus dem Römerbrief geklammert, in der es heißt: "Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen..."

Und jetzt rückblickend, nachdem wir nicht mehr daran geglaubt haben und Gott uns nach fast 10 Jahren im August doch noch ein Kind schenkt, kann ich aus Überzeugung sagen, dass es gut so war, wie es gekommen ist. Unser Leben war in den vergangen Jahren von vielem überschattet und ich musste in vielem erst zu mir und zu meinem Gottvertrauen finden. Heute ruhe ich viel mehr in mir selbst und werde meinem Kind eine viel bessere Mutter sein können, als noch vor ein paar Jahren.

Ich finde es einen sehr tröstlichen Gedanken, dass Gott einen Plan für das Leben jeden einzelnen Menschens hat - auch für Dich. In Psalm 139 steht "Du hast mich gesehen, bevor ich geboren war. Jeder Tag meines Lebens war in deinem Buch geschrieben. Jeder Augenblick stand fest, noch bevor der erste Tag begann. Wie kostbar sind deine Gedanken über mich, Gott! Es sind unendlich viele."

Und zum Schluss möchte ich Dir noch ein Gedicht von Hermann Hesse mit auf den Weg geben, dass mich seit vielen Jahren begleitet - vielleicht hilft es Dir "voranzuschreiten" und den nächsten "Lebensraum" zu betreten.

Alles Liebe
Bella

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

 
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