Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Liebes78, 27. SSW am 13.04.2006, 12:27 Uhr

1 Nacht in der Klinik... der ganz normale Wahnsin

ACHTUNG, sehr lang!!!
Aber vielleicht interessiert es ja jemanden.


Dienstag, 11.04.2006
15.40 Uhr:
- Auf dem Weg zum Frauenarzt, routinemäßige Untersuchung. Danach will ich zu meinen Eltern, Papa hat Geburtstag.
Beim FA werde ich zuerst an den Wehenschreiber (CTG) angeschlossen. Fühle mich topfit, habe keinerlei Schmerzen. FA kommt nach einer halben Stunde, in der Krümel das Seepferdchen im Bauch gemacht hat, hängt das Zettelchen ab und meint: „Da sind ja ein paar Wehen drauf!“ Ich bin schon etwas verwundert, weil ich gar nix gemerkt hab...
Daraufhin untersucht sie mich.... Abtasten, ph-Wert, etc: alles in Ordnung. Muttermund noch schön geschlossen.
Trotzdem will sie noch einen Ultraschall machen. Fazit: der Gebärmutterhals wäre nur 1,8 cm lang, also stark verkürzt (habe schon seit Wochen einen verkürzten Gebärmutterhals) und das würde ihr gar nicht gefallen, sie würde mich heute noch ins Krankenhaus einweisen müssen... NA TOLL!!!! Gefällt mir so gut wie Bauchweh... Krümel liegt übrigens gerade Schädellage, also Kopf nach unten, was dann zusätzlich auf den Gebärmutterhals und Muttermund drückt.
Frauenärztin macht mich zudem ganz kirre: Ich müsste SOFORT an den Wehenhemmertropf und bräuchte Cortisonspritzen zur Lungenreifung, damit die Kleine bessere Chancen hätte, wenn sie käme. Sie stellte das so hin, als würde die heute noch rauswollen... in der 26. Schwangerschaftswoche (25. SSW + 6 Tage) nicht gerade ein Traum.

17.30 Uhr
- Raus aus der Praxis, mit den Nerven vollkommen am Ende, hätte am Liebsten nur noch geheult... Plan machen:
1. zuerst zu meinen Eltern. Papa gratulieren, denen die Neuigkeiten erzählen und vor allem: noch mal gut was essen.
2. auf dem Weg dorthin den Erzeuger anrufen. Soll ja doch Bescheid wissen.
3. Heimfahren, Tasche packen, Ratten versorgen für 2 Tage, wie es dann weitergeht ungewiss...
4. in die Klinik -> mit eigenem Auto, mit Möglichkeit zur Flucht...

20 Uhr:
- Angekommen. Muss noch mit meinem Gepäck (ok, viel hatte ich nicht eingepackt, da ich nicht lange bleiben will) in den Kreißsaal und werde an den Wehenschreiber angeschlossen.
Da lieg ich nun dumm rum, 1,5 Stunden lang... krieg zwischenzeitlich mal einen Anamnesebogen zum Ausfüllen gebracht und einen Tee...

Gegen 22 Uhr:
- Krankenschwester kommt, hängt das CTG ab und stellt fest: keine einzige Wehe zu sehen! Hab ja auch nix bemerkt. Zusätzliche Erklärung: gerade bei dünnen Frauen (hab immer noch nur einen Bauchumfang von 82 cm) wird oft jegliche Darm- und Kindbewegung fehlinterpretiert und als Wehe gedeutet, aber die sehen ein bisschen anders aus. Hab mir den Unterschied erklären gelassen.
Danach kommt Ärztin 1 und untersucht mich:
1. Abtasten: alles super.
2. Urinprobe (ich hasse „ins-Becherchen-pinkeln“): super
3. ph-Wert: super
4. Ultraschall: ja, schon leicht verkürzter Gebärmutterhals, aber nicht so gravierend. Wurm drückt immer noch mit dem Kopf drauf.
Diagnose: zur Beobachtung bleiben, von Cortisonspritzen gar keine Rede, Tropf brauche ich nicht, ich bekomme meine Ration von 6 Magnesiumtabletten am Tag zur Wehenunterdrückung (also das gleiche, wie ich schon seit Wochen zuhause durchmache).
Zusätzlich: KEINERLEI Bewegung, darf nur aufstehen für Toilette und duschen... Ächz...
Das wollen sie mal 1-2 Tage beobachten, dann dürfte ich wohl heim.
Muss dazu sagen: ich schone mich seit Wochen zuhause: sitze am PC, guck TV oder lese...
- Eine Hebamme wird geschickt, um mir Blut abzunehmen. Sticht schlecht, Arm tut immer noch weh.

Circa 23 Uhr:
-Eine Krankenschwester wird gerufen, die mich mit dem Rollstuhl abholen soll, um mich zur Station (ca. 100 m weiter) zu fahren. Keine Widerrede erlaubt, musste „gefahren“ werden, nur um dann vor der Zimmertür aufzustehen und dann reinzuspazieren.... (wie sinnig)
Hab dann sexy Thrombosestrümpfe gekriegt. Kurz drauf kommt die Krankenschwester wieder rein, mit der Thrombosespritze (für NACHTS! Wo ich ja normalerweise zuhause High Life mache und rumhüpfe, deshalb brauch ich wohl auch eine, wenn ich EINMAL nachts schlafen.....)
Sie geht wieder raus, nur um kurz drauf noch mal zu kommen, mit Magnesiumtabletten. Meine tägliche Dosis hab ich aber schon zuhause genommen.
Gleiches Spiel 5 Minuten später noch mal, diesmal kommt sie mit nem Scheidenzäpfchen. Hab sie gefragt, wozu das gut sei: „Für den ph-Wert, damit die Vaginalflora in Ordnung ist.“
Einwand von mir: die Ärztin habe den eben gemessen und der sei doch völlig okay. – „Ja, das sei ja nur vorsorglich!“ – Nun gut, auch vorsorglich nehme ich keine Medikamente, die ich nicht unbedingt brauche, da es IMMER Nebenwirkungen gibt. Das Ding verschwindet in meiner Tasche...

Für heute hab ich endlich meine Ruhe.


Mittwoch, 12.04.2006:
8.30 Uhr:
- Visite: Arzt 2 kommt mit Ärztin 3 und einer jungen Krankenschwester im Schlepptau. Alle Ergebnisse werden durchgesprochen, auch dass KEINE Wehen feststellbar waren und dass ich Mg-Tabletten nehme, wie auch schon zuhause. Fazit: Weiterhin wird so verfahren, wie besprochen.
Ich habe mich tatsächlich erdreistet zu fragen, warum ich hier sei, wenn nichts anderes passiert als zu Hause, wo ich mich noch dazu wesentlich wohler fühle und das Psychische ja auch gut für das Kind ist. Ich hab es wesentlich netter und diplomatischer gefragt, als ich es hier schreibe.
MÖÖÖÖP!!!! FEHLER!!!!!!!!!!!!! Arzt 2 rastet komplett aus... komme gar nicht mehr zu Wort... warum man immer über Gesundheit diskutieren müsste (*weil es MEINE Gesundheit und die MEINES Kindes ist?!*), wenn mein Auto kaputt wäre, würde ich es auch in die Werkstatt bringen ohne zu diskutieren (*diskutieren wollte ich auch gar nicht, sondern eine Erklärung. Im Übrigen frag ich auch in der Werkstatt nach, was mein Auto hat.*), wenn ich mein Kind jetzt bekommen WOLLTE, wäre es mehrfach schwerst behindert und hätte dies und das (die ganzen Fachbegriffe hab ich auf die Schnelle vergessen) und wenn ich das wollte, soll ich so weitermachen. (*was soll ich weitermachen? Das Schonen wie die ganze Zeit?*)
Wie gesagt, während dieses Ausbruches kam ich kein eines Mal zu Wort, wollte ja auch vorschlagen, dass ich gerne 2-3 Mal am Tag in die Klinik komme für Untersuchung und CTG (ist ja nicht weit), aber die sonstige Zeit zuhause rumgammele. Nun gut, davon würde er halt nix erfahren.

Aber dann hat er einen neuen Vorschlag (immer noch ohne Pause): Er will eine Bewegungstherapie mit mir ausprobieren. Ich soll den ganzen Tag den Flur und die Treppen auf- und abgehen, damit sie sehen können, wie sich das auf die Wehen auswirkt, ob ich davon welche bekomme! Thrombosestrümpfe sollte ich anbehalten, Spritzen bräuchte ich keine mehr. (*Gut, dass ich für Nachts eine hatte...*) Und schon waren alle weg, ohne dass ich eine weitere Frage hätte stellen können.

- Reifliche Überlegung: Ich soll nun also ein Versuchskaninchen („ausprobieren“) sein, damit er sieht, wann ich Wehen BEKOMME??? Ist es nicht gerade das, was wir zu vermeiden versuchen??? Nur damit er mich dann an den Tropf hängen kann und ich mich dann wieder schonen soll?
Ich beschließe nicht mitzuspielen.

9.30 Uhr:
- Zwei Krankenschwesternschülerinnen schieben den Wehenschreiber ins Zimmer. Ich werd wieder für ne halbe Stunde angeschlossen.
Eine halbe Stunde später werd ich abgehängt. Das CTG weist einen geraden Strich ohne jegliche Wehen auf. Die KSS erzählen mir, dass gleich noch eine Ärztin mit mir sprechen wolle und vorbeikäme. Schön, ich hab da nämlich noch ein paar Fragen.

10-12 Uhr:
Es passiert gar nichts.... keine Ärztin in Sicht... nur ein Krankenpfleger kommt, schiebt mir ein Thermometer ins Ohr und misst meinen Blutdruck: alles okay.
Ein leichtes Hungergefühl macht sich breit. Meine Zimmergenossin erklärt mir, dass es 3 Essen gibt, aus denen man sich eins aussuchen könnte, sie hätte gestern angeben müssen, was sie heute wolle. Mich fragt keiner.

12 Uhr:
Eine Krankenschwester kommt rein und stellt mir ein Tablett hin. (Friss oder stirb!) Ich hab sie gefragt, was ich denn bekäme. – „Schauen Sie drunter!“. Okay: Fisch. Ess ich nicht. Könnt ich kotzen. Silbernes Essen kann nicht gesund sein. ;-) Bin Vegetarier. Das erklär ich ihr auch. Sie würde mal schauen, ob sie noch etwas anderes hätten. Danke, zu gütig.
Krieg echte Zweifel an der Organisation des Krankenhauses...
Ich bekomme dann etwas später das vegetarische Gericht.

Gegen 13.30 Uhr:
Eine KS kommt rein und wechselt meiner Nachbarin den Tropf. Ich traue mich nachzufragen, ob die Ärztin mich vergessen habe. Nein, die käme noch.

14.30 Uhr:
Immer noch niemand in Sicht. Ich beschließe, dass nur noch ein Snickers helfen kann und gehe in die Cafeteria. Falls jemand dumm fragt, sag ich, das wäre die Bewegungstherapie von Arzt 2.
Ich setz mich noch ein paar Minuten raus in die Sonne. Angenehm frische Luft!
Im Zimmer zurück war die Ärztin natürlich immer noch net da. Ich warte weiter.

17.00 Uhr
Ein Krankenpfleger kommt mit Thrombosespritze winkend fröhlich ins Zimmer. Ich bin irritiert: „Ich bekomme doch gar keine mehr!“ Er muss nachfragen. Kurz drauf kommt er mit einer zweiten Krankenschwester ins Zimmer zurück. Beide bestätigen mir, dass sie soeben noch mal bei Ärztin 4 angerufen hätten und natürlich müsste ich die Spritze bekommen!! Ich wehre mich erfolgreich: „Nein, Arzt 2 hat gemeint, ich solle rumlaufen, die Strümpfe anbehalten, aber die Spritze wäre nicht nötig.“ Das müsste ich dann auch noch mal mit der Ärztin klären.
Kurz drauf kommt die KS wieder und sagt mir, dass die Ärztin 4 von dieser neuen Anweisung nichts wusste, da auch in der Krankenakte nichts vermerkt sei, aber sie hätte Ärztin 3 gefragt und das wäre okay so.
Die Ärztin käme noch vorbei, hätte aber gerade einen OP-Termin.

17.30 Uhr:
Ich bekomme noch Besuch. *Lichtblick* Wir gehen ein Stück spazieren.

19.30 Uhr:
OLÉÉÉ!!!! Die Ärztin 3 kommt!!!!!!!!!!!!!
Allerdings weiß sie nicht, warum ich Morgens gesagt bekam, dass sie nach dem CTG mit mir sprechen wolle. Naja, dann frag ich halt noch mal genauer nach. Sie erklärt mir wesentlich ruhiger als Arzt 2 den Sachverhalt von Morgens noch mal. Allerdings seh ich – so ohne Wehen wirklich keinen Grund, im Krankenhaus rumzuhängen. Ich komme auch endlich dazu, den Vorschlag zu unterbreiten, dass ich gerne ambulant täglich mehrmals zu Untersuchungen käme. Da ja den ganzen Mittag eh nichts passiert ist, keine Untersuchungen oder ähnliches, reicht das ja wohl aus.
Na ob ich ambulant vorbei kommen könnte, müsste sie erst nachfragen. Sie macht mir meine Entlassungssachen fertig.

19.45 Uhr:
Eine KS holt mich ab zum CTG: Wie die ganze Zeit: keine Wehe. Gut. Also hat auch mein kleiner Spaziergang nichts geschadet.

20.20 Uhr:
- Die Ärztin 3 kommt und bringt mir meine Freiheit zum Unterschreiben vorbei. Zusätzlich ein Brief für meine FA. Außerdem darf ich täglich ambulant vorbeikommen.
Auszug aus dem Brief:
Toko: vereinzelt Wehen (*die weder ich, noch irgendeine KS gesehen haben*)
Gebärmutterhals: 2,4 cm. (*Ach, der wächst also innerhalb von ein paar Stunden wieder um 6 mm?*)
Ich hab keinen Einspruch wegen der nicht-vorhandenen Wehen eingelegt, sondern hab mir gedacht, „einfach nur raus“!


Jetzt bin ich gespannt, wie es weitergeht.

 
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