also das wird jetzt wohl etwas lang

Also die ersten Tage im KH waren durchwachsen. Gemühtslage war teilweise lachend, teilweise weinend. Einerseits war unser Wunschkind endlich da und ich verbrachte so viel Zeit damit, mir die winzig kleinen Fingerchen und Zehen mit den noch kleineren Fingernägeln anzuschauen. Und ich konnte mich einfach nicht sattsehen an der Kleinen, vor allem wenn sie so Krimasen zog beim aufwachen.
Zeitlich war das Wochenbett übrigends relativ schnell rum, man war ja auch ständig mit stillen, wickeln, Rückbildungskurs; Untersuchungen an mir und dem Kind etc. beschäftigt und ständig kamen Krankenschwestern und wollten irgendwas oder brachten irgendwas - also die Zeit ging wirklich schnell rum.

Andererseits hatte ich Angst, dass ich irgendwas falsch mache, dass ich sie z.B. fallen lasse etc., es klappte nicht mit dem Stillen und mir graute davor, was wird, wenn man mich aus dem KH entlässt, wo keine Krankenschwester mehr da ist, die mir beim Anlegen helfen kann. Auch vor den Nächten mit der Kleinen hatte ich Angst. Am Anfang hatte ich noch eine Zimmernachbarin und die Schwestern holten uns nachts aus dem Bett und ins Stillzimmer, wenn eins der Babys Hunger hatte - so störten wir uns nicht gegenseitig. Die Zimmernachbarin ist dann eine Nacht eher entlassen worden und die Schwestern haben mir meine Tochter ins Zimmer gestellt. Ich hab die ganze Nacht nicht geschlafen, hatte Angst sie hört vielleicht auf zu atmen oder so.

Aber jetzt beim 2. denke ich wirds lockerer. Ich hab das damals alles viel zu steif gesehen, wollte unbedingt stillen (was dann nichts wurde), hatte Angst, dass ich in der Erziehung Fehler mache. Die Kinder werden ja durch uns Eltern geprägt für den Rest ihres Lebens. Für mich war das damals einfach eine wahnsinns Verantwortung, die da plötzlich auf mir und meinem Mann lastete, abgesehen von anderen Problemen (schaffen wir es mit dem geringeren Einkommen etc.)Und ich hatte wahnsinnige Angst vor dem plötzlichen Kindstod (das hat mich das ganze erste Lebensjahr begleitet).