@ Blueberry

Eine Geburt unterscheidet sich psychologisch gesehen himmelweit von einer Wurzelbehandlung oder einer Blinddarm-OP.
Denn es wird kein fauler Zahn und kein entzündeter Blinddarm entfernt, sondern man gebärt ein Kind!
Wenn man das so 1:1 vergleichen könnte, könnte man auch zurückgehen zu der Zeit, als die Frauen zum Ende der Geburt Lachgas bekommen haben.
Sie waren schmerzfrei und hatten nachher nen Filmriss.
Oder eben doch alle Kinder per Kaiserschnitt zur Welt holen lassen.

Geburtserlebnis bedeutet für nicht wenige Frauen eben auch, den Weg durch die Wehenschmerzen alleine, ohne Betäubungsmittel gegangen zu sein.
Ich zähle selber auch zu diesen Frauen und ja, die PDA hat mich eines Teils des subjektiv empfundenen Geburtserlebnisses beraubt.

Einfach dazuliegen, zu warten, ohne jegliches Gefühl wie weit die Geburt fortgeschritten ist und dann in der Austreibungsphase auf den Bauch fassen zu müssen, um zu wissen, wann ich eine Wehe habe - war nicht unbedingt das, was ich gerne gehabt hätte.

Die Entscheidung zur PDA war bei mir eine Vernunftsentscheidung. Ich wusste, ich habe noch einen langen Weg vor mir und würde bald am Ende meiner Kraft sein, wenn ich versuche, ihn weiterhin ohne PDA zu gehen.

Ich verstehe also jede Frau, die sich für die PDA entscheidet, aber genauso verständlich finde ich es, wenn eine Frau lieber die Schmerzen durchleben möchte als sich betäuben zu lassen.