Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Kleiner Mann, 32. SSW am 25.10.2007, 17:36 Uhr

die meisten Frauen sind nach der Geburt einfach froh,

ein gesundes Kind im Arm halten zu dürfen.
Das ist ohne Frage das Wichtigste und lässt die Mutter die Schmerzen schnell vergessen.
Was nicht vergessen wird, aber worüber selten jemand wirklich den Mund aufmacht, zumindest den Ärzten und Hebammen gegenüber, ist, wenn die Geburt sehr fremdbestimmt und nach Schmema F verlaufen ist.
Wer kennt nicht die tollen Massenkreissaalführungen, wo den werdenden Müttern (sind dann ja vielfach Erstgebährende, die es noch nicht besser wissen können) das Märchen erzählt wird von wegen: Sie bestimmen hier alles, von der Position über die evtl. Medikation zur Schmerzerleichterung, wir beraten lediglich.
Ganz ehrlich: ich könnte da k..., und ich kann echt ein bißchen mitreden, habe schließlich vier Kinder.
Bei meinem ersten glaubte mir keine Hebi im KH, dass ich Wehen hatte, weil das CTG nichts anzeigte. Mein Mann, der schon zwei Kinder hatte, bestand (!) dann auf der Untersuchung des Muttermundes, was mir bislang verweigert worden war und dann kam heraus: 4cm und das ohne Wehen.
Es hat dann noch fast zwölf Stunden gedauert, die Hebi hat mir hinterher die Blase geöffnet und unter jeder Wehe den MM gedehnt, damit es mal voran ging. Es war der Horror, schließlich blieben vor lauter Stress bei volleröffnetem MM die Wehen aus (im Nachhinein erklärte mir meine Freundin, heute Hebi dazu, dass der mütterliche Körper die Wehen manchmal einstellt, wenn die Mutter das Gefühl hat, dass es dem Kind außerhalb des Mutterleibes nicht gut geht, so habe ich das auch empfunden)und mussten mit Wehentropf wiedergeholt werden. Diese Geburt nahm mir zunächst jedes Vertrauen, das ich bis dahin in meinen eigenen Körper gehabt hatte. Gut ein Jahr später habe ich dort meine Tochter entbunden, die Geburt war völlig okay, ich konnte klar und deutlich artikulieren, was ich wollte und was nicht.
Mein zweiter Sohn acht Jahre später war eine Erfahrung, die ich hier nicht niederschreiben möchte, das würde zu weit führen, endete in einem Prozess gegen den Chefarzt.
Meine Kleine habe ich im KH fast allein bekommen, in einem Nebenzimmer, wo man mir keine Klingel dagelassen hatte.
Mir sprang die Fruchtblase und ich bekam einen Wehensturm. Als endlich nach 45min jemand auf meine Hilferufe reagierte (ich war so paralysiert, dass ich zunächst noch nicht mal rufen konnte), wollte die Hebamme mir auf Teufel komm `raus das CTG anlegen und meinte, die Pfütze auf dem Boden könnte ja auch Urin sein. NE IS KLAR!!!!
Ich habe mich dann geweigert, geweint, gezittert und geschrien vor Schmerzen, worauf sie sich herabließ, mich zu untersuchen: MM 9 cm eine halbe Stunde später war Janina da.

Was ich erlebt habe, mag (ich hoffe es zumindest) ein Einzelfall sein und ich bekomme ja (weil Kinder das größte Geschenk sind) auch noch eine kleine Maus, insofern kann ich mir vorstellen, dass hier auch Stimmen kommen, die meinen, dass ich maßlos übertreibe.

Aber egal: Fakt ist: in den allermeisten KH wird so verfahren, wie es für die Geburtshelfer am besten ist, der Frau wird einfach nichts angeboten, außer eben in der Kreissaalführung.
Viele Hebis, die lange im KH gearbeitet haben und sich danach selbstständig gemacht haben, sagen auch ganz klar, dass das so gehandhabt wird und sie das auf Dauer nicht mehr so wollten.

Ich kann nur sagen: ich habe vier Kinder "gebraucht", um mir eine Hebigemeinschaft zu nehmen und hoffe hoffe hoffe, dass ich diesmal zu Hause entbinden darf, nachdem wir uns nun über Monate gut kennengelernt und Vertrauen aufgebaut haben.

Mein Tipp an alle: lasst nicht alles mit Euch machen: wenn der Bauch sagt nein, dann benutzt Euren Mund um das auch kundzutun.

Wir sind die, um die es geht. UND PUNKT.

LG,
Anne

 
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