zurück| Geschrieben von Sterni1975, 24. SSW am 28.07.2010, 7:37 Uhr |
Gestationsdiabetis - ab wann Insulin? Und @ Leena
Hallo zusammen,
hatte vorgestern einen Termin bei der Diabetologin, nachdem meine Werte vom OGTT erhöht waren. Sie meinte, da der nach 2 Stunden gemessene Wert bei 217 lag, ich erfahrungsgemäß an Insulin nicht vorbei käme!
Laut Diabetologin sollen die Werte vor dem Essen bei 60-90 liegen und eine Stunde danach nicht über 140. Passt bisher bei mir. Wenn sie auch leicht an die höhere Grenze kommen. Ab wann muss man denn nun Insulin spritzen - wenn die Werte über dieser Grenze liegen - also regelmäßig? Oder auch dann, wenn sie noch im angegebenen Rahmen liegen?
Leena, ich hab gelesen, dass du auch bei einer Diabetologin warst. Haben die dich da auch so wuschig gemacht, von wegen Gefahr fürs Baby? Und ich darf nicht in meiner Wunschklinik entbinden, weils dort keine Kinderstation gibt......
Beitrag beantwortenRe: Gestationsdiabetis - ab wann Insulin? Und @ Leena
Antwort von Mahohon, 17. SSW am 28.07.2010, 9:41 Uhr
Hallo,
Ich bin auch in dieser"Gruppe" nur was erschwerter vorbelastet. Ab wann du spritzen mußt kommt denk ich auf den Arzt an. Bei mir war erst mal strenge Ernährungsumstellung dran. Nachdem ich darüber aber über 4 Wochen extrem abgenommen habe, soll-darf ich spritzen, da ich nicht mehr satt geworden bin 
.
Wuschig gemacht wird jeder in dieser Situation. Du zweifelst richtig an dir selber, so war´s bei mir. Bin jetzt in der 17. Woche und darf alle 2 Wochen zum Diabetologen. Heute mal wieder werd dann auch mal fragen in welches KH ich soll. Da es für mich die erste SS ist bin extrem empfänglich für diese Schwarzmalerei 
kanns nur leider nicht abstellen
Grüße aus Ludwigsburg
Mahohon
Re: Gestationsdiabetis - ab wann Insulin? Und @ Leena
Antwort von Linda761 am 28.07.2010, 12:47 Uhr
Hallo Sterni,
mache Dich umfassend mit der Wirkung verschiedener Lebensmittel auf Dich vertraut - es lohnt sich. Im Zweifelsfall lieber öfter messen als zu selten. Messe besser auch anfangs nicht nur eine Stunde nach dem Essen sondern auch zwei Stunden nach dem Essen. Je nach Art des Essens steigt der Blutzuckerwert länger als eine Stunde. Wichtig ist ja, dass du den jeweils höchsten Wert erwischst.
Denke auch daran, dass Sport hilft. Wenn Du gesund bist: Bewege Dich reichlich, insbesondere nach dem Essen. Das senkt den Blutzucker enorm.
Ich habe in der 1. Schwangerschaft Insulin gespritzt, in der zweiten kam ich völlig ohne aus - allein deswegen, weil ich mich besser auskannte. Auch meine Werte waren in der 2. Schwangerschaft besser. In der ersten waren sie schon hin und wieder mal zu hoch.
Das 1. Kind hab ich in einem Krankenhaus mit Kinderklinik entbunden. Das war ein Fehler. Er kam dann nämlich nur aus diesem Grund in die Kinderklinik. In einem Krankenhaus ohne Kinderklinik wäre er bei mir im Zimmer behandelt worden und hätte die Glukose gefüttert bekommen statt an einen Tropf gehängt zu werden (das haben mir mehrere Fachleute bestätigt). Er war kein Notfall, sondern wurde erst nach 12 Stunden in die Kinderklinik verlegt. Dass die Kinderklinik im selben KH war, war für uns kein Vorteil. Ich habe mich 2 Tage nach der Geburt entlassen lassen, weil es angenehmer war, von zu Hause einmal täglich zum KH zu gehen und dann den ganzen Tag bei meinem Kind zu bleiben statt im KH schlecht zu schlafen und ständig zwischen den Häusern hin und her rennen zu müssen (denn solange man Patient ist, muss man bei sich auf der Station essen, soll zur Visite da sein etc.).
Das zweite Kind bekam ich in einem Krankenhaus ohne Kinderklinik, glücklicherweise brauchte es sogar überhaupt keine Behandlung.
Wichtig ist, dass Du die Spitze von 140 möglichst selten überschreitest. Wenn Dir das durchgängig gelingt, brauchst Du Dir keine Sorgen ums Kind zu machen. Dann muss die Kinderklinik nicht unbedingt sein. Wenn Du dagegen DeineWerte nicht immer in den Griff bekommst, ist eine Kinderklinik schon besser.
LG
Linda
Re: Gestationsdiabetis - ab wann Insulin? Und @ Leena
Antwort von Leena, 27. SSW am 28.07.2010, 15:44 Uhr
Hallo Sterni,
was die Gefahr fürs Baby betrifft - na ja, natürlich hat mir die Diabetologin auch erzählt, dass Gestationsdiabetes ein Gefahr fürs Kind dargestellt. Hauptgefahren waren bei ihr einerseits zu große bzw. auch zu unproportional dicke Kinder, was deswegen zu Geburtskomplikationen führen würde, zum anderen aber die Langzeitfolgen fürs Kind, die man unbedingt vermeiden müsste, sonst würde das Kind fast garantiert später selbst übergewichtiger Diabetiker werden. (Von wirklich drastischen Gefahren, die es ja durchaus auch geben kann, hat sie mir allerdings noch nichts erzählt.)
Im Prinzip hat sie mir nur gesagt, dass die Folgen schlimm wären, besonders die Langzeitfolgen, und man deshalb unbedingt handeln müsste und strenge Werte einhalten usw., sehr konkret, welche Folgen es nun seien, wurde sie allerdings nicht, und je mehr ich nachgefragt habe, desto eher kam ein "na ja, es würde halt noch nicht so lange untersucht, deswegen wären die Studien eigentlich noch nicht so richtig aussagekräftig". Von zuviel Fruchtwasser hat sie mir auch noch etwas erzählt, und dass damit üble Folgen verbunden sein könnten - aber wirklich konkret wurde sie eigentlich nicht.
Über die Geburtsmodalitäten, Geburtsklinik etc. hat sie gar nicht mit mir gesprochen, dazu kann ich nichts sagen.
Bei mir war ja beim oGTT der Nüchternwert etwas erhöht und der 1-Std.-Wert, der 2-Std.-Wert war absolut im Rahmen, und dazu meinte die Diabetologin dann nur, wenn ich streng auf meine Ernährung achten würde, hätte ich vielleicht Glück und käme ums Insulinspritzen herum.
Wenn ich mir jetzt, bei meiner "normalen Ernährung" (ohne eine große Ladung sehr leckere selbstgepflückte Süßkirschen am Tag vor dem oGTT *seufz*) meine Werte anschaue, dann liege ich nüchtern um die 75 und 1 Std. nach dem Essen max. bei 120, und diesen Spitzenwert hatte ich heute nach einem Mittagessen mit Apfelrotkohl, Klößen und Fleisch, was jetzt nicht so ganz wirklich dem Diabetes-Ernährungsplan entspricht *schiefgrins* - da ich bei Einhaltung des Plans aber ausschließlich 1-Std.-Werte von unter 100 hatte und meine Kinder sich das Essen gewünscht hatten, sehe ich es jetzt erst einmal nicht so wirklich ein, verzichten zu sollen, wenn die Werte doch so im Rahmen liegen.
So gesehen denke ich - zu sehr sollte man manche anfänglichen Äußerungen des Diabetologen nicht überbewerten, manches relativiert sich vielleicht doch im Laufe der Zeit.
Allerdings habe ich schon öfter gehört, dass sich ein Gestationsdiabetes quasi mit fortschreitender Schwangerschaft "verschlimmert", dass es also durchaus sein kann, dass man zunächst mit Ernährungsumstellung hinkommt, zum Schluss aber vielleicht doch noch Insulin braucht, um die genannten "Zielwerte" von nüchtern 60 - 90 und max. 140 eine Stunde nach dem Essen einhalten zu können.
LG, L.
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