Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von huehnchen69 am 01.07.2012, 14:02 Uhr

Ich habe beide Kinder... - lang, mein Lieblingsthema ;-)

...zu Hause geboren, und würde es jederzeit wieder machen. Beide Geburten waren so, dass sie im KH vermutlich ziemlich unschön gelaufen wären, zu Hause waren es aber total entspannte, schmerzarme, relativ schnelle Wassergeburten ohne irgendwelche Probleme und verletzungsarm bzw. -frei.

Der Große kam erst an ET+14 nach Rizinuscocktail, und da hatte mich das KH, in dem ich an ET+12 zur Kontrolle war, schon zur Einleitung an ET+13 einbestellt, ich war aber nicht hingegangen. Die Austreibungsphase hatte (wegen KU 37cm und 4380g) 1,5 Stunden gedauert, was zu Hause gar kein Thema war, seine Herztöne (die die Hebamme immer mal mit dem Dopton abgehört hat, kein nerviges Dauer-CTG) waren immer blendend und ihm ging es nach dem Schlüpfen blendend, und mein Damm war heile (nur 2 kleine Schürfungen an den Schamlippen). In vielen KHs gibt es ja die Weisung, dass das Kind nach 1 Stunde Presswehen draußen sein muss, sonst wird nachgeholfen. Wenn also im KH nicht schon die Einleitung blöde gelaufen wäre, wäre spätestens das sicherlich hässlich geworden, mit Kristellern, Dammschnitt, Saugglocke oder wasauchimmer.

Bei Nr. 2 hat zwar die gesamte Geburt 5 Std. gedauert, aber anfangs waren die Wehen so unauffällig, dass ich erst 1,5 Std. vor der Geburt mal das Gefühl hatte, mich ums Gebären kümmern zu müssen, und dann ging es so schnell (nach einer Dreiviertelstunde habe ich mal nach dem MuMu gefühlt, der war auf fingerdurchlässig - aber eine knappe weitere Dreiviertelstunde später war der Kleine schon da), dass die Hebamme nicht mehr rechtzeitig da war. Der Kleine hatte die Nabelschnur 3x stramm um den Hals, was auch kein Thema war, die habe ich abgewickelt, ihn mal kurz mit dem Kopf nach unten gehalten (keine Ahnung, ob das nötig war, war so ein Reflex von mir), und dann hat er geschrien und es ging ihm gut. Aber ich vermute, dass seine Herztöne in der letzten Phase nicht mehr gut waren, und dann im KH (zu Recht!) Panik ausgebrochen wäre, und sie das Notfall-schnell-raus-Programm gefahren wären, entweder mit Riesen-Dammschnitt und Saugglocke oder durch KS, und ich ihnen dankbar gewesen wäre, dass sie mein Kind gerettet hätten. So saßen wir ganz entspannt in der Wanne, warteten auf die Hebamme, die dann noch die Geburt der Plazenta begleitet hat.

Mein Freund hat nach meiner ersten Ankündigung übrigens genauso reagiert wie deiner: "Und wenn da was passiert???".
Ich habe ihm dann viel Infomaterial gegeben und ihm viel erzählt (zu Statistiken, Erfahrungsberichten usw.), aber das hat alles nichts genützt. Es gibt aber wohl auch Männer, bei denen das was bringt.
Meinen hat letztendlich nur das Gespräch mit der Hebamme überzeugt - das allerdings sofort beim ersten Treffen in der 12. SSW. Dann stand er voll dahinter und kann sich jetzt wohl auch nichts anderes mehr vorstellen, so dass das bei Nr. 2 überhaupt nicht mehr thematisiert wurde.

Manchen (insbesondere eher naturwissenschaftlich-technisch interessierten Männern) hilft es auch, wenn sie sich mit anderen HG-Vätern unterhalten, die ähnliche Schwerpunkte haben. Dann merken sie nämlich, dass das keine Esoterik-Spinnerei ist, sondern dass es durchaus zusätzlich jede Menge rationaler Gründe gibt, die für eine HG sprechen. Schriebst du, dass dein Mann im medizinischen Bereich tätig ist?

Dann dürfte er ja vielleicht einigen Argumenten in der Richtung zugänglich sein.
Ich hoffe, er ist nicht einer von denen, die immer von den "vielen schiefgegangenen HGs" sprechen, die sie im Beruf sehen. Das liest man im Netz nämlich immer mal wieder, ist aber absoluter Humbug. Denn *verlegte* HGs gibt es schon gar nicht so selten. Etwa jede 8. der um die 10000 außerklinischen Geburten jährlich wird ins KH verlegt. Das sind dann so um die 13000. Allerdings fast alle in Ruhe. Nur etwa 100 pro Jahr werden als Notfall verlegt, wovon noch etwa die Hälfte dann im KH spontan das Kind zur Welt bringt. Todesfälle oder gibt es in manchen Jahren gar keine, manchmal bis zu etwa 10. Wobei bei so kleinen Zahlen auch diejenigen stark ins Gewicht fallen, wo die Kinder bewusst zu Hause zur Welt gebracht werden, weil sie keine Überlebenschance haben und die Mutter sicherstellen möchte, dass die Kinder in ruhiger und friedlicher Atmosphäre gehen können.

Man braucht keinen Hausarzt (sowas habe ich noch nichtmal), KiA, FA oder sonstwas auf Abruf zu haben. Die Hebamme reicht, um die würde ich mich aber schon frühzeitig kümmern, am besten schon gleich nach dem positiven Test. Denn da inzwischen viele wegen der Haftpflichtkosten aufgegeben haben, sind es noch weniger, als es vor 3 Jahren schon waren. Auch meine Hebamme von Nr. 2 macht keine mehr.

Was ich bei beiden aber sinnvoll fand ist, den KiA zur U2 nach Hause kommen zu lassen. Machen bestimmt nicht alle, aber die beiden KiÄ, die ich bei beiden hatte, machten das. Und inzwischen braucht die Hebamme, wenn sie den Guthrie-Test durchführen soll (was mE auch sinnvoll ist, dann ist der KiA freier in der Terminplanung für den U2-Besuch, und Hebammen kriegen die Blutabnahme meistens auch etwas gefühlvoller hin) vom FA eine Vollmacht (?) oder so ähnlich.

Ein KS in der Vorgeschichte ist nur dann ein Hinderungsgrund, wenn klar ist, dass die Ursache immer noch vorhanden ist und die nächste Geburt voraussichtlich eh wieder ein KS wird. Möglicherweise auch noch bei kurzer Pause zwischen KS und nächster Geburt. Und vielleicht gibt es auch ein paar Hebammen, die das grundsätzlich nicht machen. Die meisten Hebammen haben aber kein Problem damit, meine beiden hätten das gemacht, und Hebammen der meisten anderen HG-lerinnen, die ich kenne, auch.

Wenn du dich gerne mit anderen HG-Frauen austauschen möchtest, kann ich dir das Yahoo-Forum "selbstbewusst-schwanger" (muss man sich anmelden, ist aber dafür dann ein sehr persönlicher Austausch, und viele kennen sich inzwischen dank Treffen 1x/Jahr auch persönlich), das Forum von stillen-und-tragen.de oder das von den Rabeneltern (community.rabeneltern.biz, ist aber noch für ca. 1 Woche im Wartungsmodus) empfehlen.

Liebe Grüße und schönes Schwangerwerden ;-)
Sabine

 
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