Leider meist zu früh...

Hallo,

der geplante KS sollte möglichst nah am ET gemacht werden. Es ist nach neueren Erkenntnissen sogar wünschenswert, wenn die Frau schon Wehen hat. Diese setzen ein bestimmtes Hormon frei, dass die Lunge des Kindes von Fruchtwasser befreit und seinen Stoffwechsel fit für das Leben außerhalb des Mutterleibes macht. Entfallen die Wehen, haben viele (geplante) Kaiserschnittkinder anfangs Anpassungsstörungen, was nicht besonders witzig ist.

Die meisten Kliniken machen leider immer noch etwa 14 Tage vor dem ET den Kaiserschnitt. Die fortschrittlicheren unter ihnen lösen immerhin vorher per Tropf ein paar künstliche Wehen aus - wegen o.g. Effekte.

Mein eigener zweiter KS (Querlage) wurde 10 Tage vor dem ET gemacht. Eigentlich sollten extra ein paar Wehen ausgelöst werden. Weil aber eine OP vor mir ausfiel, kam ich früher als geplant dran, die Wehen entfielen. Mein Sohn hatte anfangs Anpassungsstörungen, schlechte Apgar-Werte und war die ganze erste Lebenswoche zu schlapp (zu niedriger Muskeltonus, Kinderarzt unzufrieden). Und das, obwohl er ein geburtsreifer Wonneproppen von 4000 g war. Alles nur wegen des geplanten KS, der wirklich eine Riesenbelastung für die total unvorbereiteten Babys ist, die förmlich von jetzt auf gleich rausgezerrt werden.

Wenn es also ein KS wird, erkundige Dich in Deiner Klinik, ob und wie man das mit den Wehen vor der OP handhabt. Bei der Terminvereinbarung (für die man ja eh ins Krankenhaus muss) kannst Du darauf achten, möglichst nah am ET zu bleiben. Du brauchst keine Angst zu haben, die Geburt könnte zu früh losgehen. Die OP-Teams in Geburtskliniken sind immer in Kaiserschnittbereitschaft, auch wenn man schon mit Wehen angefahren kommen sollte.

Grüßle,

B.