Noch verwirrter …

Also bei mir hatte der Feindiagnostiker recht, und nicht der normale Gyn. Aber natürlich kann jeder Arzt sich auch mal täuschen.

Weißt du, ich finde es wichtig, dass du dir deine Gefühle erlaubst. Eigentlich haben alle Mütter eine Präferenz, also einen heimlichen Wunsch, und den darf man auch haben. Ich selbst hatte mir beim ersten Kind einen Jungen gewünscht, vielleicht weil wir in der ganzen Familie weit und breit nur Mädchen sind. Als ich dann erfuhr, dass es ein Mädchen wird, war ich richtig herb enttäuscht - gleichzeitig habe ich mich geschämt.

Aber dann habe ich einen Weg gefunden. Ich habe das Gefühl der Enttäuschung einfach zugelassen. Habe mir erlaubt, eigentlich lieber einen Jungen gehabt zu haben. Und was soll ich sagen, genau WEIL ich meine Gefühle nicht verurteilt habe, haben sie sich im Laufe der nächsten Wochen ganz von selbst verwandelt: Auf einmal war die Enttäuschung komplett weg, und ich hab mich total auf meine Tochter gefreut.
Beim zweiten Kind war es mir dann seltsamerweise gar nicht mehr so wichtig, was es wird.

Ich darf dir vielleicht raten, dich nicht so sehr auf falsche oder richtige Prognosen zu fokussieren, und welcher Arzt sich jetzt täuscht oder nicht. Lass den Verstand los, lass das Spekulieren und Überlegen. Das ist eine Sackgasse. Sondern schau deine Gefühle an - um die geht es nämlich hier in Wirklichkeit.

Erlaube dir, dir ein Mädchen zu wünschen. Erlaube dir, verwirrt und unsicher zu sein wegen der Aussagen der Ärzte. Erlaube dir, enttäuscht zu sein darüber, dass es wahrscheinlich ein Junge wird. Das ist alles normal und okay. Wenn du dir das Wirrwarr an Emotionen erlaubst, dann wirst du dich bald ehrlich und aufrichtig über beides freuen können, egal was es letztlich wird. Du wirst sehen, es stimmt!

LG