Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Astrid am 13.07.2003, 12:02 Uhr

Nun fallt doch nicht gleich über sie her...

Hallo Mali,

die meisten Kliniken lassen beim Thema Wunschkaiserschnitt mit sich reden, wenn eine Frau partout keine spontane Entbindung möchte. Schließlich verdient eine Klinik am Kaiserschnitt wesentlich mehr als an einer normalen Entbindung, deshalb ist das in der Regel kein Problem.
In Wuppertal hat das Bethesda-Krankenhaus (Katernberg) generell den besten Ruf, wenn es um chirurgische gynäkologische Eingriffe geht. Die Landesfrauenklinik ist dagegen nicht zu empfehlen. Mehrere Ärzte haben mir gesagt, dass hier bei den OPs zuviel von unerfahrenen Ärzten "geübt" wird, weil es sich um ein Lehrkrankenhaus handelt.

Ich selbst hatte einen Kaiserschnitt sowie zwei andere (kleinere) gynäkologische OPs im Bethesda-Krankenhaus und bin sehr zufrieden gewesen. Dort wird erstklassig operiert. Meine Frauenärztin ist jedesmal begeistert, wenn sie meine winzige, kaum wahrnehmbare Kaiserschnittnarbe sieht. Ich kenne dagegen viele Frauen, die woanders operiert wurden, die ewig noch Ärger mit ihrer nässenden, entzündeten Narbe hatten und die sogar nachoperiert werden mussten.

Mein Kaiserschnitt war ein ungeplanter Kaiserschnitt, und sei mir nicht böse, wenn ich noch ein bissel ins selbe Horn stoßen muss, wie meine Vorrednerinnen. Es ist tatsächlich so, dass man sich mit einem Kaiserschnitt den Geburtsschmerz keineswegs erspart. Man verlegt ihn bloß zeitlich weiter nach hinten. Man kann sich tagelang vor Schmerz kaum rühren, das erste Aufstehen dauert so ungefähr eine Viertelstunde, weil man nur schreien möchte bei jeder Bewegung. Das ist auch kein Wunder, schließlich werden sieben Gewebeschichten sowie zahlreiche Nervenfasern und einige sehr dicke Blutgefäße durchtrennt bei der OP.

Der Kaiserschnitt gehört zu den sog. Großen Bauchoperationen, mit all ihren Risiken, ist also keineswegs ein kleiner Eingriff. Zu den Risiken gehören plötzliche schwere Blutungen, Thrombosen, Lungenembolien, Verwachsungen nach der OP (die zu Sterilität führen können) und vieles mehr. Auch ist die Müttersterblichkeit bei Kaiserschnitt deutlich höher, als bei normalen Entbindungen.

Hinzu kommt, dass Du anfangs nicht aufstehen darfst, sondern schön ins Beutelchen (Blasenkatheter) pinkeln musst, dass es hinterher oft Stillprobleme gibt, dass Du Dein Kind nicht selbst versorgen darfst, nicht duschen oder Haare waschen darfst und die ersten Tage nix essen darfs (dafür gibt es leckeren Tropf, später Zwieback mit Kräutertee...). Alles nicht so doll fürs Mutterglück. Auch bleibt tatsächlich fast immer ein tauber Streifen quer über den Unterleib, mal schmaler, mal breiter, je nach Glück. Bei mir war anfangs sogar das sexuelle Empfinden leicht gestört, so breit war die taube Zone, nicht sehr witzig. Zwar geht ein Teil der Taubheit wieder weg, ein Reststreifen bleibt aber fast immer, und keiner weiß vorher, wie groß der hinterher sein wird.

Ein Kaiserschnitt ist oft eine wunderbare Sache, weil er das Leben vieler Frauen und Babies gerettet hat. Aber er ist kein Sonntagsspaziergang und freiwillig würde ich niemals einen machen lassen. Ich hoffe beim zweiten Kind auf nichts mehr, als auf eine normale Entbindung.

Wenn Du Angst vor den Geburtsschmerzen hast, würde ich lieber eine PDA in Erwägung ziehen. Denn ein Kaiserschnitt erspart Dir keine Schmerzen.

Vielleicht konnte ich Dich ein wenig zum Nachdenken bringen?

Liebe Grüße,
Astrid

 
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