Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Issi123, 36. SSW am 28.10.2017, 5:40 Uhr

Schwangerschaftsdiabetes (diätetisch) - Große oder kleine Klinik?

Hallo,

ich habe Schwangerschaftsdiabetes. Es ist nur eine "leichte Form" und diätetisch eingestellt. Die Zuckerwerte sind unter Kontrolle, das Kind ist normal entwickelt.

Es gibt bei uns eine nette kleine KLinik (ein Kreiskrankenhaus, 7 km Entfernung, 12 Minuten Fahrzeit) und ein Perinatalzentrum (45 km Entfernung, 40 Minuten Fahrzeit direkt über die Autobahn).

Sicherheitshalber hatten mein Mann und ich eigentlich schon entschieden, direkt in eine große Klinik zu gehen mit Baby-Intensivstation (Perinatalzentrum Level 1). Hintergrund ist, falls wider Erwarten das Kind etwas brauchen sollte (Brutkasten, Beatmung, intensivmedizinische Betreuung), dann wäre ich als Mutter in derselben Klinik wie das Baby und nicht in einer anderen Stadt.

Mein Mann sagte nun aber, er habe bei dieser großen Klinik inzwischen ein schlechtes Gefühl. Hintergrund ist, dass bei der Info-Veranstaltung vom Professor gesagt wurde, dass man "nur kurz vorbeikommen und sich anmelden" braucht. Im Nachgang haben wir bei Anruf erfahren, dass man einen Termin zur Anmeldung macht und dann nochmal eine große gynäkologische Untersuchung (mit Ultraschall "Doppler" und allem Drum und Dran) hat. Außerdem - so sagte die Hebamme an der anderen Leitung - werde dann zu diesem Termin bereits bestimmt, "wann eingeleitet wird." Auf Nachfrage sagte sie, dass dort "bei Schwangerschaftsdiabetes, auch diätetisch eingestelltem, eigentlich standardmäßig die Geburt eingeleitet wird, falls das Kind nicht von selbst zum errechneten Termin da ist - oder auch früher." Weil die Klinik da etwas anderes gesagt hat, als wie es wirklich ist, haben wir daher einen Vertrauensverlust.
Außerdem hat der Professor auf die Frage nach der Möglichkeit, Nabelschnurblut auspulsieren zu lassen gesagt "Ja aber nicht endlos, wenn es zeitlich nicht geht" - Und zwischen den Zeilen ist da spürbar, dass ein gewisser Zeitdruck ist, der auf die Patientinnen weitergegeben wird.
Außerdem hat dieses Krankenhaus nur 3 Kreißsäle bei täglich ca. 5 Geburten, die kleine KLinik hat 2 Kreißsäle aber nur täglich ca. 1 Geburt - bedeutet, dass es offensichtlich ist, dass ein "Druck" in der großen Klinik besteht/ bestehen muss, die Kreißsäle möglichst leer bekommen zu müssen (Vorstellung: Entbindung quasi auf dem Flur).

Inwieweit der Hebammen-Betreuungsschlüssel im kleineren Krankenhaus besser ist, das wissen wir natürlich nicht.

Bei der kleinen Klinik läuft das anders ab. Dort ist die Anmeldung eine reine Formalie. Eine richtige Untersuchung wird dort erst gemacht, wenn man tatsächlich unter Wehen zum Entbinden kommt. Ansonsten hat der eigentliche ambulant behandelnde eigene Gynäkologe die Oberhand - Der entscheidet, wann er einen in das Kreiskrankenhaus schickt. DAs macht er je nach Einzelfall. Und selbst bei Schwangerschaftsdiabetes schaut er sich den Einzelfall ganz genau an (Größe des Kindes, Fruchtwassermenge etc.).
Dort sind günstige Familienzimmer zu haben, die Hebammen wirken nett und die Kreißsäle sind schön. Man lässt die Nabelschnur auspulsieren, verbreitet keinen Druck/Hektik und ist sehr für Stillen und Bonding. Wenn das Baby nach der Geburt aber eine Intensivstation bräuchte, würde das Baby - ohne die Mutter! - ins Perinatalzentrum in der anderen Stadt verlegt werden.

Nun bin ich sehr stark ein Sicherheitsmensch. Andererseits bin ich aber auch ein Mensch, der es gerne mag, wenn auf ihn "im EInzelfall" eingegangen wird und er nicht nach "Schema F" standardmäßig vorgegangen wird wie zB "Jetzt gibt es einen EInlauf", oder "Jetzt wird eingeleitet". Ich werde lieber aufgeklärt. Ich habe es gern, wenn ich alles verstehen und mitreden darf, und so weiter.

Mein Frauenarzt sagt, dass nur ein diätetisch eingestellter und leichter Schwangerschaftsdiabetes es nicht erfordert, direkt im Perinatalzentrum zu entbinden. Er meint, dass man - selbst wenn wider Erwarten etwas auftreten sollte - man die Entbindung auf jeden Fall hinkriegt. Man nimmt dort Geburten erst ab SSW 37+0.
Aber ich habe im Moment (SSW 36+0) keinerlei Frühgeburtsbestrebungen, sodass ich von einer Frühgeburt nicht ausgehen muss.

Mein Mann hat bei der großen KLinik das Gefühl, dass die möglicherweise die Diagnose "Schwangerschaftsdiabetes", die mein eigentlicher Frauenarzt bei mir eher locker sieht, groß als Risiko aufgebauscht wird - und dass die mir und uns Angst machen. Und unter Angst zu entbinden ist dann noch schwieriger, sodass ggf. schon nur deswegen Komplikationen auftreten könnten. Außerdem arbeiten dort Leute, die natürlich denken, dass sie Halbgötter sind, die auch arrogant sind etc. Und man muss ja nicht mit dem schlimmen Fall rechnen, dass das Kind eine Baby-Intensivstation braucht, weil der bisherige Schwangerschaftsverlauf normal war. Dort kann er ein günstiges Familienzimmer nehmen. Wenn das Kind wider ERwarten weg verlegt würde, würde er täglich Muttermilch da hinfahren. Die Entscheidung, sagt mein Mann, möchte er mir aber nicht abnehmen: "Ich will nicht schuld sein", sagt er.

Mein Frauenarzt lässt beides zu und meint, dass die Kreisklinik reicht mit der Begründung "Wenn eine Kreisklinik ausreicht wie hier, dann muss man nicht in das nächst kompetentere Zentrum" (Achtung: Er ist befangen, als er diese Station in der Kreisklinik seinerzeit als Belegarzt selbst mit aufgebaut hat).

Meine Hebamme hält sich da auch raus und sagt "Das müssen die Paare selbst entscheiden". Sie gibt auch keinerlei Tipps. Bei der nächsten Schwangerschaft nehme ich eine andere, das steht fest. Sie soll schließlich nicht für mich entscheiden, aber ich brauche eine Fachkraft.

Aber ich bin aktuell nicht in der Lage, eine Entscheidung zu treffen und fühle mich allein gelassen. Ich bräuchte jemanden, der mir einen Rat gibt.

 
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