Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von huehnchen69 am 15.02.2008, 11:01 Uhr

sehe ich ein bisschen anders - lang

Hallo,

Ich weiss zwar nicht, wie Du jetzt auf das Thema kommst (in einem Schwangerenforum), und worauf Du Dich beziehst (wohl ein Posting weiter unten, suche ich jetzt mal nicht nach), aber wenigestens zu dem, was Du schreibst, habe ich eine andere Meinung.

Meine Mutter sah es naemlich ganz genauso wie Du. Gut, bei ihr war es Brustkrebs, und wenn sie nach Entdeckung des Knotens zum Arzt gegangen waere, waere sie womoeglich noch geheilt worden. Aber sie dachte eben auch, dass sie durch die Chemo leiden wuerde, und dann trotzdem stirbt, und das wollte sie nicht, darum hat sie uns (und allen anderen sowieso) jahrelang verschwiegen, dass sie einen Knoten in der Brust hat.

Als sie es uns dann eroeffnet hat (und auch durch gutes Zureden nicht dazu zu bringen war, sich behandeln zu lassen), meinte sie, "wenn es dann soweit ist, wuerde sie in eine Berghuette gehen und da auf das Ende warten".
Na - wie naiv ist denn sowas?

Natuerlich war es ihre Entscheidung, sie war stur und blieb dabei.

Aber Krebs ist ja nunmal leider nicht eine schoene, saubere Krankheit, wo man dann mal eben in eine Berghuette gehen und dann kurz drauf sterben kann, sondern man stirbt, weil der Krebs lebenswichtige Organe befaellt, die oft dann noch nichtmal gleich zum Tod fuehren, sondern einfach nur irre Schmerzen und eingeschraenkte Organfunktion bedeuten.

Und als meine Mutter dann Metastasen in den Knochen hatte, so dass sie nicht mehr laufen konnte, und weitere unschoene Dinge - da hat sie dann doch eine Chemo als kleineres Uebel betrachtet.

Und sie hatte noch eine wunderbare schmerzfreie Zeit voller Hoffnung nach einer der Chemos, das ganze hat nach Behandlungsbeginn noch ein knappes Jahr gedauert, und die letzten 1-2 Monate waren sehr schmerzlich, fuer sie und fuer uns. Aber ich war jedenfalls froh, dass sie dann doch noch eine Behandlung hat vornehmen lassen, sie und wir ein bisschen Zeit und Hoffnung gewonnen hat/haben.

Was daran schlimm sein soll, Hoffnung zu haben - selbst wenn sie spaeter enttaeuscht wird - erschliesst sich mir nicht wirklich.

Und auch wenn es meinen Schwestern und mir gut geht, und wir alle schon selbstaendig waren, als sie starb - ich nehme es ihr wirklich noch uebel, dass sie durch ihre Naivitaet die Chance verwirkt hat, ihre Enkel kennenzulernen.
Denn ich weiss, dass sie eine wundervolle Grossmutter gewesen waere, und sich wie bloede gefreut haette.
Und selbst wenn sie nicht komplett geheilt worden waere - bei einem um Jahre frueheren Behandlungsbeginn haette sie mit Sicherheit die 17 Monate bis zur Geburt noch laenger gelebt.

Ich wuerde jedenfalls alles versuchen, selbst wenn es eine Krebsart waere, wo die Prognosen duerftig sind. Fuer mich waere zwar dann wohl eher eine alternative Behandlungsmethode die erste Wahl, aber dieses "dann warte ich einfach ab" kann, wie bei meiner Mutter, ganz schoen nach hinten losgehen.

Beste Gruesse,
Sabine

 
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