Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von huehnchen69 am 11.07.2006, 14:48 Uhr

@huehnchen - wie immer lang ;-)

Liebe Aline,

Ich kenne mich natuerlich gar nicht aus, wie sowas in Spanien laeuft. Gibt es dort Hausgeburts-Hebammen in akzeptabler Entfernung? Wie laeuft die Vorsorge? Kann man die auch bei der Hebamme machen?

Fuer mich stand, sobald ich gehoert hatte, dass man in Deutschland Hausgeburten machen kann fest, dass ich zu Hause bleibe. KH waere fuer mich eh nie in Frage gekommen, aber ich dachte, es gaebe als Alternative nur Geburtshaus. Aber zu Hause ist optimal fuer uns. Mir geht es aehnlich wie Dir: Ich koennte mich im KH sicher nicht ausreichend entspannen, um dort ein Kind zu bekommen. Wenn ich mir vorstelle, dass mir alle Nase lang irgendwelche Fremden zwischen die Beine greifen wollen, um zu schauen, wie weit der MuMu schon offen ist - boah, da zieht sich bei mir alles zu.

Ich verstehe nicht, was beim ersten Kind so anders sein soll, dass man nicht dann schon seine Chance auf eine schoene Geburt optimieren soll. Es werden zwar objektiv tatsaechlich mehr ausserklinische Erstgeburten in die Klinik verlegt als Zweit- oder Mehr-Geburten, aber das ist fuer mich kein Grund, es nicht zu Hause zu probieren (natuerlich vorausgesetzt, alles ist OK). Immerhin wird auch bei Erstgeburten nur jede 8. (in D) ins KH verlegt. Ich gehoerte jedenfalls zu den anderen 7 und hatte eine herrliche Geburt zu Hause.

Im KH waere die sicher auch in einer Interventionskaskade geendet, denn mein Sohn liess sich 2 Wochen Zeit. Meine Hebamme haette die HG nur noch bis ET+14 zu Hause betreut, und so nahm ich an ET+13 (wo sie mich zur Einleitung ins KH bestellt hatten - bin aber nicht hingegangen) einen Rizinuscocktail. Der hat angeschlagen, 6 Std. spaeter 1x Durchfall, 1 Std. spaeter die erste Wehe. Meine Hebamme war kurz da, wir haben sie dann wieder nach Hause geschickt, weil wir lieber alleine sein wollten. Dann im Planschbecken entspannt, mein Freund hat auf dem Sofa hinter mir geschlafen, ich bin zwischen den Wehen auch immer eingenickt. Mit der ersten Presswehe bin ich wieder wach geworden, mein Freund hat die Hebamme angerufen, die ca. 20 Min. spaeter da war. Die Pressphase hat ca. 1.5 Std. gedauert - kein Wunder, bei 37cm KU.
Meine Hebamme hat mir aber die Zeit gelassen ohne zu hetzen, und alles lief bestens, ich fand es weder sonderlich schmerzhaft, und begrenzt anstrengend.
Ich kann mir vorstellen, dass man im KH nicht so lange zugeschaut haette, sondern Aerzte oder Hebammen angefangen haetten, am Bauch rumzudruecken, Dammschnitt zu machen oder aehnliche Spaesse. So war es jedenfalls bei einer Freundin von mir, die dann einen Riesen-Scheidenriss davongetragen hat und beinahe verblutet waere, weil es unter der Naht weitergeblutet hat.
Ich hatte jedenfalls praktisch keine Geburtsverletzung, nur 2 kleine Schuerfungen, die nicht genaeht werden mussten.
Es war eine wunderschoene Geburt, und ich bin heilfroh, dass ich nicht ins KH musste.

Auch Nr. 2 ging bestimmt nur so glatt, weil ich mich zu Hause voll entspannen und dem Urtrieb nachgeben konnte. Er war so schnell, dass die Hebamme es nicht mehr rechtzeitig geschafft hat. Dass er es so eilig hatte, schiebe ich darauf, dass er die Nabelschnur 3x um den Hals hatte. Die war beim Rauskommen doch arg stramm. Ich kann mir vorstellen, dass die Herztoene in der Austreibungsphase sicher ordentlich abgesackt sind.
Aber ich habe in einem Buch mal etwas von einem "Foetus-Ausscheide-Reflex" gelesen: Die Uebergangsphase hat bei mir 2 Wehen lang gedauert, und die Pressphase auch 2 Wehen. Insgesamt keine 5 Minuten. Also, ich denke, das war genau so etwas. Im KH haetten sie bei absackenden Herztoenen sicher sofort (und auch zu Recht) Panik geschoben, Saugglocke klargemacht, oder gleich den KS - aber schneller als das Flutschen zu Hause waere es niemals gewesen.

Fuer mich ist es wichtig, eine Hebamme zu haben, mit der ich gut klarkomme und der ich vertraue, und die ich schon waehrend der SchwSch kennengelernt habe.

Unter der Geburt will ich meine Ruhe haben. Das war fuer mich ein Erfolgsrezept, ich wuerde es immer wieder so machen.

Ich wuensche Dir viel Glueck, dass es genau so laeuft, wie Du es Dir wuenschst! Und falls Du noch Fragen hast: Nur zu!
Und fuer die Zweifler, die Du in Deinem Umfeld bestimmt zur genuege hast: Wenigstens fuer D, GB, CH, NL, USA gibt es Studien, die belegen, dass ausserklinische Geburten bei normalem SchwSch-Verlauf nicht gefaehrlicher sind als KH-Geburten.

Beste Gruesse,
Sabine

 
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