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von MikuOsora  am 02.06.2015, 12:50 Uhr

Ich rate dir langsam abzustillen... NEIN :(

Hallo zusammen, ich bin gerade mächtig durch den Wind.

Meine Hebamme rät mir langsam abzustillen.
Warum? Naja, wir hatten einen schlechten Stillstart weil ich nicht wusste wie und es mir im Krankenhaus auch nicht gezeigt wurde. Stattdessen wurde rumprobiert und dann doch Pree Nahrung gegeben weil er Rasant an gewicht verlor.

Zuhause zeigte meine Hebamme mir wie ich ihn richtig anlege und ich dachte jetzt wird alles super.

Aber die große Milch blieb bis jetzt aus, er wird einfach nicht satt.
Gestern wahr ich von 6Uhr in der früh bis 19:30 nur am stillen, wickeln und zufüttern.

Jetzt meinte meine Hebamme das ich ihn nicht mehr jedesmal anlegen soll, und das es eh nicht mehr an Milch wird.

Ich bin total am Ende, ich möchte nicht abstillen, ich will weg vom Pre zeug. Versteht mich nicht Falsch ich bin froh das es diese Pulverchen gibt aber es ist nix für mich per flasche zu füttern.

Ich Trinke seid 3 wochen täglich 1 1/2l Fencheltee und eine Flasche Vitamalz um mehr milch zu haben...

Ich möchte so unbedingt das es reicht:( mich macht das unglaublich unglücklich.

Leider gibt es in meiner unmittelbaren nähe keine Stillberaterin sonnst hätte ich mir schon längst einen Termin gemacht...

Ich weis einfach nicht weiter....was mache ich denn jetzt nur?:(
Ich mein so weiter geht es nicht, denn ich muss nebenbei irgendwie den Haushalt machen... und so komme ich zu nichts...

LG

 
14 Antworten:

Re: "Ich rate dir langsam abzustillen..." NEIN :(

Antwort von Vampirchen am 02.06.2015, 14:29 Uhr

Wie alt / groß / schwer ist denn dein Kind?

Normalerweise sollten zwei Stilltage (ab ins Bett o aufs Sofa und bei jedem Mucks anlegen) reichen, um die Milchproduktion anzuregen.
Solltest du noch im Wochenbett sein, dann steht Haushalt an letzter Stelle. Lass dir von Mann, Omas, Freunden,... helfen.
Für kleine Babys ist das Dauerstillen (Clusterfeeding) normal, da wird quasi die Bestellung für den nächsten Tag aufgegeben.

LG und du schaffst das!

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Re: "Ich rate dir langsam abzustillen..." NEIN :(

Antwort von tamtamgo am 02.06.2015, 14:44 Uhr

Erstmal: du hast eine sehr schlechte Hebamme die dir zu so etwas rät!!!

Ich kann dir ans Herz legen: anlegen anlegen anlegen!!! Viel ruhe und körperkontakt. Auch die Brust vor dem stillen wärmen ist eine Möglichkeit um einen besseren Milchfluss zu haben.
Zusätzlich kannst du mit der Pumpe arbeiten.
Reihenfolge: anlegen! Beide Seiten danach noch pumpen!
Klar kommt da nicht mehr die Welt! Aber das kannst du schon verfüttern. Eine gute Pumpe kannst du dir auch leihen. Rezept bekommst du beim frauenarzt und Pumpe in der Apotheke. (Musst aber mit einer Kaution rechnen!)
Trinken und essen ja! Aber nicht zu viel trinken da dadurch das stillhormon ausgeschwemmt wird! Morgens mittags abends Anis Kümmel Fenchel Tee je eine Tasse und ne Flasche Malzbier oder alkoholfreies Weizenbier.

Es tut mir echt immer wieder leid zu lesen wenn jemand so schlecht beraten wird :(

Bei mir macht viel Fleisch essen (besonderes Innereien) richtig viel Milch.

Unser Anfang war auch steinig und ich habe nicht aufgegeben!

Halt uns doch bitte auf dem laufenden. Würde mich freuen in wenigen Tagen ein: juhu wir haben es geschafft zu lesen ;)

Eine liebe Umarmung

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Re: "Ich rate dir langsam abzustillen..." NEIN :(

Antwort von faenny am 02.06.2015, 14:48 Uhr

Kleine Ergänzung zum stilltee: mir hat der von weleda mit bokshornkleesamen gut geholfen.

Liebe Gruse und viel Erfolg

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Re: "Ich rate dir langsam abzustillen..." NEIN :(

Antwort von Kräuterzauber am 02.06.2015, 14:57 Uhr

Ich hatte immer genug Milch und hab trotzdem die ersten 6 Monate dauergestillt. Also muss es nicht unbedingt ein Anzeichen für zu wenig Milch sein. Wie oben schon geschrieben: ab ins Bett, mind. 2 Tage und Haushalt liegen lassen. Wenn dir das Stillen wichtig ist, und so hört es sich an, dann kann die Arbeit auch mal liegen bleiben. Und mach dir keinen Streß! Die Psyche spielt auch eine große Rolle.
Wenn dein Kind ausreichend nasse Windeln produziert und zunimmt, dann passt das schon. Ich finds auch immer total enttäuschend von solchen Hebammen zu hören....meine 1. damals war auch so. Vieles habe ich dann erst beim 3. Kind erfahren. Leider.
Du schaffst das schon. Kopf hoch!

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Re: "Ich rate dir langsam abzustillen..." NEIN :(

Antwort von sileick am 02.06.2015, 15:03 Uhr

Mir stößt es ein bisschen leichtfertig auf, so aus der Ferne mit so wenig Infos Hinweise zu geben.

Ganz sicher kann es Dir helfen, wenn Du noch mal hier schaust:

http://www.afs-stillen.de/index.php/afs-vor-ort/stillberatung
http://www.lalecheliga.de/index.php?option=com_content&view=article&id=401&Itemid=93
http://www.bdl-stillen.de/stillberatungsuche.html

Mindestens eine Email- oder telefonische Beratung durch eine Stillberaterin kannst Du versuchen.

Schreib doch auch mal Biggi und Kristina im Expertenforum! Möglicherweise ist Dein Kind durch die Flasche auch saugverwirrt, und dann brauchst Du viel Geduld und gute Unterstützung. Toll, dass Du darum kämpfen willst.

Ansonsten unterschreibe ich grundsätzlich, was andere schon geschrieben haben:

Oft anlegen, clusterstillen zulassen (ich konnte auch eine Zeitlang kaum mal aufs Klo, als es so intensiv war), Flasche gegen Becher oder Fingerfeeding tauschen!!!, viel Hautkontakt, keinen Haushalt machen, nur ums Stillen kümmern und ggf. mal eine Stunde am Tag Kind abnehmen lassen. Hast Du Unterstützung?

LG Sileick

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Re: "Ich rate dir langsam abzustillen..." NEIN :(

Antwort von FräuleinSauerkirsch am 02.06.2015, 15:21 Uhr

Kann mich den Vorschreiberinnen nur anschließen und vielleicht noch ergänzen: Ich hatte auch so einen kleinen Dauertrinker (er nahm am Anfang auch schlecht zu, obwohl ich genug Milch hatte und ist auch jetzt noch eher leicht, obwohl er immer noch viel stillt und isst). Dass er viel trinken will, heißt nicht umbedingt dass ihm die Milch nicht reicht. Fast alle Frauen haben genug Milch. Hast du denn das Gefühl, dass Milch da ist? Sind deine Brüste voll wenn er mal eine etwas längere Pause macht? Sind die Windeln nass? Wenn ja, ist alles gut. Dann würde ich auch die Premilch einfach langsam ausschleichen.
Ich merke z.B. den Milcheinschuss auch nie und habe außerdem eine große Brust, wo sich die Milch wohl recht gut verteilt und manchmal auch nicht einschätzen konnte ob überhaupt was kommt... Bei mir wirkt übrigens alkoholfreier Sekt am Besten, besser als der Stilltee und Malzbier zusammen.
Ich würde dir auch raten, viel anlegen, viel kuscheln, viel essen (das worauf du Lust hast), wenig stress(beim Stillen nicht immer auf die Uhr schauen und überlegen ob er genug trinkt sondern nebenbei was lesen und entspannen), ausreichend trinken (aber nicht zu viel) und wenn du nicht mehr im Wochenbett bist, evtl. beim Haushalt machen den Kleinen ins Tuch packen und so viel kuscheln.
Alles Gute, das wird bestimmt!

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Re: "Ich rate dir langsam abzustillen..." NEIN :(

Antwort von samoe am 02.06.2015, 19:57 Uhr

Kann mich auch nur den anderen anschließen.

Wenn es dein erstes Kind ist, dann lass bloß den Haushalt liegen. Den kann auch mal dein Mann machen und es darf auch mal wochenlang aussehen wie bei Hempels unterm Sofa...oder schlimmer ;-)!!

Ich hatte auch einen ausgiebigen Stillfreund! Und einen sehr schweren Stillstart! Ich war anfangs auch nur mit stillen, nachfüttern, nachpumpen und wickeln beschäftigt. Dann als ich nur noch stillte, habe ich auch einen Tag komplett durchgestillt. Auch danach wollte mein Sohn sehr häufig und ausdauernd stillen.

Der Anfang ist manchmal sehr schwer und sehr anstrengend! Dennoch finde ich es toll, dass du so darum kämpfst! Allerdings - wie auch schon jemand schrieb - die Psyche "behindert" dich hier zusätzlich. Ich wollte auch unbedingt(!!!!!) stillen und habe mich da auch ein bisschen zu sehr fertig gemacht. Versuche, dich zu entspannen, auch wenn ich weiß, dass dies in so einer Situation fast nicht möglich ist! Viel Glück!

LG, samoe

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Re: "Ich rate dir langsam abzustillen..." NEIN :(

Antwort von Halluzinelle von Tichy am 02.06.2015, 21:36 Uhr

Du machst, was Dir Dein Gefühl sagt!
Die Milchproduktion passt sich dem Saugverhalten des Kindes an. Länger als 2 bis 3 Tage geht das nicht. Dann ist da ausreichend Milch. Da gibt es nur wenige Ausnahmen. Wichtig wäre, wenn Du momentan zufütterst, dass Du nicht nur anlegst, sondern danach noch Milch abpumpst. Eine elektrische Milchpumpe gibt es vom Frauenarzt auf Rezept. Wenn Dein Kind mit dem Gewicht weit unten ist, ist das eine gute Lösung.
Zuversicht!
Mein Rat: Wenn es Dir dann zu stressig wird, kannst Du immer noch abstillen.

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Re: "Ich rate dir langsam abzustillen..." NEIN :(

Antwort von Angel87 am 04.06.2015, 16:34 Uhr

Ich hab jetzt nicht alles gelesen.

Anlegen, anlegen, anlegen. Um so weniger du anlegst, um so weniger wird die Milch.
Dauernuckeln kann vorkommen (Wachsen, Entwicklugnsschub, Zähne, krank, überreizt, etwas verarbeiten wollen, nähe zur Mama etc.) und hat nichts damit zu tun, dass deine Milch nicht reicht! Richte dich nach den Kind und lass es so oft und so lange trinken, wie es will. Genauso ist es richtig.

Du trinkst aber zu viel Fencheltee. 2-3 Tassen am Tag, mehr nicht, sonst wirkt er umgekehrt und reduziert die Milch.

Stress dich nicht und vertrau auf dein Kind. So wie es gestillte werden will, ist es genau richtig!

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Re: "Ich rate dir langsam abzustillen..." NEIN :(

Antwort von Angel87 am 04.06.2015, 16:36 Uhr

Am besten suchst du dir eine Stillberaterin, denn auch ein Brusternährungsset wäre für dich gut. Dein Kind brauch genügt nasse Windeln und muss sonst nicht apartisch o.ä. wirken, dann ist alles okay. Gerne PN, dann können wir etwas ausführlicher schreiben =)

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Re: "Ich rate dir langsam abzustillen..." NEIN :(

Antwort von Kicherl am 06.06.2015, 10:12 Uhr

Bei mir hat auch alkoholfreier Sekt, oder noch besser alkoholfreies Hefeweizen (z.B. Erdinger oder Franziskaner schmeckt gut) am Besten geholfen.
Ich bin auch fürs Brusternährungsset, weil da zusätzlich die Milchproduktion angeregt wird. Und Pumpen hilft ja auch zusätzlich zur Milchanregung, daher würd ich das auch versuchen?

Ich versteh Dich total! Für mich wäre die künstlicheMilch auch nur zweite Wahl.

Aber ich bin zuversichtlich, dass ihr das hinbekommt.

Deine Hebamme meint es sicherlich nur gut. Vielleicht sieht sie, wie gestresst Du bist und meint, dass Du durchs Abstillen Druck von Dir nehmen könntest. Erklär ihr am Besten nochmal, wie wichtig es für Dich ist. Wenn Sie dann immernoch nicht wie gewünscht reagiert, kannst du dir ja immernoch eine andere suchen. Für sie zählt halt auch das Baby und dessen Versorgung. Wenn Du ansonsten gut mit ihr klarkommst, lohnt es sich doch bestimmt nochmal mit ihr zu reden und Deinen Standpunkt klar zu machen.

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Re: "Ich rate dir langsam abzustillen..." NEIN :(

Antwort von betty71 am 06.06.2015, 22:33 Uhr

Hallo,

ich hatte sicherlich immer genug Milch, aber meine Kinder waren sehr verschieden bzgl. dem Trinkverhalten. Kind 1 hat langsam, aber genug getrunken. Kind 2 hat es sehr lange auf 30 g in 45 Minuten gebracht, da bin ich nicht aus dem Stillen herausgekommen. Dieses Dauerstillen ist also durchaus normal, lass Dir nichts anderes einreden.

Milchfördernd waren bei mir Malzbier, Nudeln mit Sahnesoße, generell Sahnesachen (Grießpudding, Joghurt etc.), Prosecco (nach dem Stillen!) und ansonsten Ruhe.

Bedenke, dass früher die Frauen im Wochenbett das Bett tatsächlich nicht verlassen haben und weder Haushalt noch sonst anstrengende Dinge gemacht haben. Leg ein paar Bett-Schlaf-Babytage ein und lass Dich nicht entmutigen. Bei mir hat es jeweils fast 6 Wochen (!) gedauert, bis alles so lief wie gewünscht.

Alles Gute!!

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Re: "Ich rate dir langsam abzustillen..." NEIN :(

Antwort von mohnkörnchen am 07.06.2015, 12:57 Uhr

Ich hab jetzt nicht alle Antworten gelesen, aber ich bin der Meinung, dass mir auch Phytolacca C30 zusätzlich noch geholfen hat. Du darfst da aber nur einmal 5 Globulis innerhalb von 14Tagen nehmen. Lindenblütentee wurde mir auch empfohlen. Malzbier, Fencheltee,ausreichend essen, Ruhe gönnen hab ich auch gemacht. Da wars wahrscheinlich Gesamtpaket

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Re: "Ich rate dir langsam abzustillen..." NEIN :(

Antwort von sileick am 07.06.2015, 22:35 Uhr

Muss doch noch mal schreiben...

Es wurde schon gesagt, aber ich würde das gern noch einmal betonen: Trinke nicht mehr als 3 Tassen Fenchel- bzw. Stilltee am Tag! Mehr kann das Gegenteil bewirken, und Dein Kind kann davon Bauchweh bekommen!

Wie alt ist Dein Kind?

Mehr Milch bekommt man am wenigsten durch sämtliche Hilfsmittel, die Du beschrieben hast, sondern am ehesten dadurch, dass man oft anlegt und das Kind effektiv saugt. Als mein Kind zwischen 2 und 4 Monaten alt war, habe ich quasi fast permanent gestillt. Ein Stillvorgang dauerte ungefähr eine Stunde, und nach einer weiteren Stunde, manchmal sogar weniger, musste es schon wieder von vorn losgehen. Ich war manchmal froh, wenn ich mal aufs Klo konnte oder was essen oder so. Die Zeit geht vorbei, und auch bei uns wurden die Stillabstände dann auch wieder länger, wenn auch über lange Zeit nie länger als 2-3 Stunden, und die Dauer eines Stillvorgangs wurde kürzer. Auch stillen-einschlafen-stillen-einschlafen gabs. Das nennt man Clusterfeeding, und es ist wichtig, damit die Milchproduktion richtig anläuft.

Der Rat, in Deinem Falle weniger häufig anzulegen, gepaart mit dem Hinweis, es würde eh nicht mehr Milch werden, sind in diesem Falle sicher kontraproduktiv. Einmal, weil es nicht stimmt, dass dadurch die Milchproduktion verbessert wird bzw. durch mehr Anlegen nicht mehr Milch gebildet wird und zweitens, weil es Dich schwächt und zusätzlich stresst. Bitte doch die Hebamme, Dich mit allen Mitteln zu unterstützen auf dem Weg zum vollstillen!

Problematisch ist der Stress, den Du Dir machst. Stress lässt die Milch zurückgehen bzw. verzögert den Milchspendereflex. Der Haushalt ist in diesem Falle mehr als egal, nach dem, was ich erlebt habe, würde ich sogar sagen "scheißegal" :-). Such Dir jede Hilfe, die Du kriegen kannst, spanne Deinen Partner mit ein, wenn irgend möglich, mach ihm klar, dass Du jetzt diese Unterstützung brauchst, damit Dein Kind Deine Milch lange genug bekommen kann, mit all den damit verbundenen Vorteilen, die das Stillen mit sich bringt, und verkriech Dich mit dem Kind ins Bett bzw. aufs Sofa, viel Hautkontakt dabei schaffen! Schläft ein Kind an der Brust beim Stillen ein, gut so, lass es. Wacht es wieder auf und will wieder stillen, gut so, lass es, der Rest muss eben warten. Das fand ich persönlich seinerzeit am schwierigsten: Diese Entschleunigung. Man schafft einfach nichts. Und das genau soll frau in dieser Zeit wohl auch lernen. Es wird alles erst besser, wenn man das akzeptiert und sich voll und ganz dem Kind widmet. Diese Zeit ist so kurz, und wenn die Milchbildung erst einmal richtig in Gang ist, stopfst Du das Kind ins Tragetuch und kannst damit sogar staubsaugen, während es dort schläft. Dummerweise leben wir in einer Gesellschaft, die diese wichtige Arbeit mit Nichtstun verwechselt. Aber das, was Du tust, wenn Du Deinem Kind in dieser ersten wichtigen Zeit Nähe und Geborgenheit gibst, ist eine unendlich mühsame, schwierige Arbeit, vor allem, wenn man sonst gewohnt ist, mal richtig zu reißen und einem das auch Befriedigung verschafft. Sich so viel zurückzunehmen, das ist nicht leicht, und es wird allzu leicht von der Umwelt, vor allem aber auch im eigenen Kopf mit Faulheit und Nichtstun verwechselt. IST ES NICHT!

Ich habe mein Kind und mein Leben mit meinem Kind richtig angefangen zu genießen, als ich das verstanden hatte und mich einfach mit Buch in den Stillsessel setzte, Wasserflasche und Studentenfutter daneben, und las und stillte und las und stillte. Dazwischen nahm ich sie ins Tuch und machte nur die absolut notwendigsten Arbeiten im Haus. Eingekauft hat am Anfang mein Mann, erst später ging ich, was Leute lustig fanden, mit Kind im Tuch und Kinderwagen als Lastenesel zum Einkaufen.

Vielleicht kannst Du auch im Liegen stillen? Das zu üben ist hilfreich, denn dann kannst Du Dich mit Deinem Kind auch ins Bett legen, und wenn es schläft, kannst Du für 15-20 Minuten mal aufstehen und etwas anderes tun, vielleicht gar Körperpflege oder etwas anderes, das Dir guttut, bevor das Kind in die nächste Leichtschlafphase geht und Dich in der Nähe braucht, um nicht in Panik zu verfallen, weil es allein ist. Du kannst aber vor allem auch einfach selbst schlafen, wenn Dein Kind schläft. Dann tankst Du so Energie.

Ach, Tragetuch: Hast Du eins? Benutze es! Für uns war es die Rettung! Die Kinder werden viel ruhiger und entspannter darin. :-) Toll auch, wenn Du das Kind nackt ins Tuch nimmst, während Du selbst obenrum nichts anhast. Das gibt den Hautkontakt, der fürs erfolgreiche Stillen so wichtig ist. Bauchband unten und Jäckchen drüber, fällt nicht auf. Man kann mit etwas Übung auch im Tuch stillen. Das merkt dann niemand. Mittlerweile gibts überall Trageberaterinnen, die Dir zeigen können, wie man es richtig bindet. Ich habe meine Kleine darin ein ganzes Jahr getragen. Sie hat dort geschlafen, mit gekocht, eingekauft, gestaubsaugt, Betten bezogen etc. Es war unglaublich kuschelig und gemütlich damit. Heute vermisse ich diese Zeit manchmal. Aber mein Kind, 3,5 Jahre, ist dem entwachsen und will nicht mehr oft (in der Tragehilfe) getragen werden. Eigentlich fast gar nicht mehr.

So also Zusammenfassung: Du kommst zu nichts, wenn Du ein kleines Baby hast. Das ist eine Tatsache. Das zu akzeptieren nimmt ganz viel Stress aus der Situation. Nichts ist wichtiger jetzt als Dein Kind und Du!

Eine Frage, die ich mir stelle ist: Woher weißt Du, dass Deine Milch nicht mehr wird bzw. Dein Kind nicht genug Milch bekommt? Das kann man eigentlich nur daran merken, ob genügend nasse Windeln zusammenkommen, also mindestens 5-6 über 24 Stunden. Langfristig gibt die Gewichtsentwicklung auch darüber Auskunft. Pumpen sagt gar nichts aus, darüber, ob genügend Milch da ist. Ich hab in besten Zeiten, da war mein Kind richtig schön moppelig, nur 40 ml in einer Stunde wechselseitigem Pumpen herausbekommen, und das nach zwei Wochen üben. Meine Hebamme sagte damals: "Die Brust gibt der Pumpe keine Milch." Das gilt sicher nicht für alle Frauen, aber für viele. Ich kenne jedenfalls einige, bei denen das ähnlich war. Zur selben zeit wog mein Kind knapp 200g mehr nach einer Mahlzeit an der Brust.

Also noch einmal der Rat: Lass Dich unterstützen! Such Dir, mindestens telefonisch oder per Mail, eine Stillberaterin! Das hat mir damals auch sehr geholfen.

Alles Gute für Euch!

VG Sileick

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