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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Leewja am 21.07.2014, 9:35 Uhr

Rosafizierung und harte jungen

ich finde das Thema hochinteressant und weiter dikussionswürdig, auch wenn es nicht primär mit dem Stillen zusammenhängt (wobei ich mal gelesen habe, dass Jungen oft länger gestillt werden und auch eher nach bedarf).

Sileick, du beschreibst unten schon, wie schwer es ist, als Mädchenmutter NICHT der pinkifizierung anheimzufallen.
Ich fand es ähnlich schwer, meinen kleinen Jungen NICHT in schlammfarben, grau, dunkelblau, braun zu kleiden (ich habe per se nichts gegen diese Farben), sondern bunte, fröhliche Klamotten zu finden. Es hat geklappt, aber es war reichlich schwer, zum Beispiel mal einen roten Strampler oder eine rote Latzhose zu finden, die NICHT mit glitzernden Blümschen, Elfen und Pferdchen verziert war...rot ist offenbar eine Mädchenfarbe...

Die Erfahrung, dass Grenzen überschritten werden, egal was das Kind sagt, habe ich auch gemacht, mzuss aber dazu sagen, dass es gewöhnlich hieß "Haaach, ist die Kleine aber süß"....und mir nicht GEGLAUBT wurde, dass es ein junge ist...er hatte blonde Haare, blaue Augen mit langen Wimpern und ein fröhliches Lächeln...aber selbst in Bob der baumeister-Klamotten und geerbter dunkelblauer jacke hierß es "ach, ist die süß"...als könnten nur Mädchen süß und freundlich sein. Und insofern könnte es trotzdem stimmen, dass Mädchen eher "übergriffig" behandelt werden.

Mein kleiner Jungen hatte selbstverständlich eine babypuppe (er ist jetzt 7 und trennt selber streng zwischen mädchen - und Jungten spielzeug, Sozialisierung dun normal ind em Alter, glaube ich), hatte eine Küche und hat sie noch und ich habe sehr bewusst drauf geachtet, ihm die Welt zu zeigen, wie sie angeblich mehr den Mädchen gezeigt wird ("Guck mal, hübsche Blümchen, schau mal, das baby lächelt dich an, ach, wie süß ist der Hund da" und nicht "Da, ein Auto! Ein bagger! EIne Feuerwehr" (obwohl ich das AUCH gezeigt habe UND auch bemerkt habe, wieviel da an Interesse doch ganz von alleine drinzustecken scheint))

Mein gedanke ist eher, dass Mädchen feuerwehrautos und baustellen GENAUSO interessant fänden, wie Babies und Hündchen, sie ihnen aber oft nicht GEZEIGT werden bzw. allein aufkeimendes Interesse dann eher abgewimmelt wird (das ist doch doof, das ist nix für Mädchen).

Ich bin nach wie vor sehr angetan, wenn mein Junge sehr empathisch und mitfühlend reagiert und fördere das auch sicher...er bekommt aber gegenwind dafür, und zwar leider nicht nur von gleichaltrigen, sondern auch von erwachsenen, was ich absolut sch---- finde.

Er unterdrückt Tränen und er unterdrückt auch seinen Wunsch, mit filly-Pferdchen zu spielen, weil er in seinen zarten 7 jahren gerlernt hat, dass manche dinge bei jungen nicht akzeptiert werden...das finde ich sehr traurig.

ich werde ihn nun nicht zwingen, in aller Öffentlichkeit mit fillypferdchen zu spielen, aber wir schmieden einen plan, dasser zuhause welche haben kann und wo sein geheimversteck dafür sein könnte...schade, dass er nicht einfach so und selbstverständlich damit spielen kann, wie kleine mädchen...und vermutlich dsagen Mädchenmütter das glöecihe, wenn es um werkzeugbänke oder Trucks oder bagger geht...ich vermute, auch da hat sich noch nicht sooo viel geändert.

Ein wenig aber schon: mädchen spielen eher selbstverständlich auch mit werkzeug/Autos/ritterrüstungen, als Jungen mit Puppen oder Prinzessinnenkostümen....Mädchen tragen Hosen und Turnschuhe, Jungs aber gewiss keine Röcke/Kleider oder Glitzersgummistiefel (selbst wenn sie sie schön finden....mein Kind war begeistert von einem Foto in der View, die Obameyangs Fußballschuhe zeigte---über und über bedeckt mit farbigen strasssteinchen!)...mädchen "dürfen" Fußball spielen, Jungs beim ballett sind imme rnoch die Ausnahme.

Dennoch: Mädchen sind weiterhin "etwas besonderes", wenn sie sehr jungenhaft sind/wirken und vor allem ist es immer ein wenig so, als sei es den Mädchen jetzt "erlaubt" die eine Stufe "höher" zu steigen und sich auch Jungenhaft zu benehmen, wohingegen es für den jungen als "Abstieg" gewertet wird, wenn er mädchenhaft ist.

somit klingt es oben zwar, als würde ich vor allem die "armen Jungen" bedauern, ich finde aber, dass diese Wertung der unterschiedlichen Spiel/verhaltensweisen erst recht den immer noch real existierenden graben und die fest verankerten Rollenklischees zeigt, die in unserer Gesellschaft weiterhin herrschen!

Die tatsache, dass Jungen oft von vornerherein dem Vorurteil begegne, sie seine eben wild, ungebärdig, laut und schlecht zu haben, mädchen hingegen lieb und ruhig und brav und kooperativ liegt zum teil vielleicht schon an unterscheidlichem "genetischen" benehmen, als Feministin und Jungenmutter muss ich doch zugeben, dass Unterschiede da sind...allerdinsg kein "besser" udn "schlechter", sondern einfach Unterscheide.

Wichtiger sind wirklich die Reaktionen darauf....und die finde aich selbst bei sehr emanzipiert lebenden, starken, energischen frauen in meinem umfeld frappierednd und krass: eine freundin von mir ´sagt jetzt schon zu ihrer (vollständig in rosa gekleideten) 11 wochen alten Tochter "Sei brav! Du bist doch ein liebes Mädchen! Schrei nicht, du hattest gerade erst deine milch! du musst hübsch aussehen! etc.---und wenn ich dann sage "na, sie hat hunger!" oder "sie muss doch nicht hübsch aussehen! sie ist ein Baby! sie muss nur glücklich sein und gedeihen!" dann werde ich angeschaut, als sei ich verrückt....

DAS ist das grundlegende problem, in meinen Augen.

 
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