Geschrieben von Anuschka1978 am 15.11.2017, 12:42 Uhr |
Still-Albtraum
Wie bekomme ich meine Tochter (6 Wochen) zum Voll-stillen???
Ich lege sie alle zwei Stunden an, sobald sie "wach" ist, oder ich wecke sie, egal ob sie Hunger hat oder nicht. Sie schäft dann nach ca. 5 Minuten ein. Ich ziehe sie dann aus, kitzle sie, streichle die Wangen, lege sie weg, damit sie "wach" wird
.... dann gehen noch mal ein paar Schlückchen. Nach ca. 30-45 Minuten (beide Brüste) gebe ich dann auf und sie bekommt seit einer Woche meistens danach ne Flasche (70-100 ml mehr geht nicht) hinterher.
In der Nacht sind die Abstände länger (23 Uhr .... ca 3 Uhr und dann wieder gegen 6 Uhr) um 3 und gegen 6 gibt es erstmal nur die Brust.
Laut Wiege-Probe trinkt sie zwischen 20-50ml sie wirkt aber auch nicht hungrig.
Meine Brüste sind auch einfach nur "leere" Schläuche ... am Montag habe ich noch mal einen Termin bei meinem Hausarzt, weil er vermutet, dass meine Schilddrüse falsch eingestellt ist und meine Tochter deswegen "unterernährt" ist.
Ich könnte einfach nur heulen, weil ich schon wieder nicht in der Lage bin mein Kind zu ernähren. Ich fühle mich einfach unnütz, weil Flaschen geben können einfach alle, dafür braucht sie mich als Mutter nicht.
Ich wollte jetzt auch zu einer Still-Beraterin, aber die Kosten sind mir für eine kurze Beratung zu hoch. Morgen versuche ich einen Babysitter für meinen Sohn zu bekommen und mal einen Stilltreff zu besuchen.
Aber vielleicht gibts hier ja auch ein paar Tipps, was ich "falsch" mache?!?
Re: Still-Albtraum
Antwort von LanaMama am 15.11.2017, 13:52 Uhr
Ehrlich gesagt glaube ich, Du stresst Dich zu sehr. Und das hilft nicht. Als erstes würde ich die Wiegeprobe weglassen.
Als Tipp: Pumpe mit der Milchpumpe die Brust an, bevor Du das Kind anlegst, dann muss es nicht erst ansaugen und schafft mehr, bevor es müde ist. Ansonsten wie schon unten gesagt Bockshornkleekapseln aus der Apo, hat bei mir damals angekurbelt.
Und das mit der Flasche macht auch Druck. Na klar kann das jeder, aber Dein Kind spürt Dich, Deinen Herzschlag, Deinen Geruch, auch beim Flaschegeben. Und Du bist die Mama und ohnehin der Nabel der Welt für Dein Kind! Also machst Du Dich damit keineswegs unersetzlich!
Re: Still-Albtraum
Antwort von emilie.d. am 15.11.2017, 14:24 Uhr
Ich hätte es bei Kind 1 ohne Stillberatung nicht geschafft.
Du könntest Dir alternativ brim KiA weitere Hebammenbesuche verschreiben lassen, falls Du eine Hebi hattest, die sich leidlich mit Stillen auskennt.
50 ml ist eine normale Portion für eine Mahlzeit oder auch nur 20. Es gibt da keine Einheitsgrößen. Z.b. in 4 h zweimal 50 ist genauso ok wie einmal 100.
Wenn es vom Gewicht geht, Flaschen reduzieren. Je mehr Du über Flasche gibst, desto weniger wird Deine Brust stimuliert.
Es gibt Frauen, die tatsächlich zu wenig Milch haben, aber das ist super selten. Meist ist es das Stillmanagement.
Streß rausnehmen. Wiegeproben wurden bei mir gar nicht mehr gemacht, weil das nur frustet.
Re: Still-Albtraum
Antwort von Geisterfinger am 15.11.2017, 14:26 Uhr
Warum stillst du nicht nach bedarf wenn sich dein Kind meldet?
Du kannst dein Kind ja schwer zum trinken zwingen.
Vielleicht ringt es aber mehr, wenn es echt Hunger hat?
Mein Sohn ist auch immer eingeschlafen und hat ewig rumgenuckelt.
Re: Still-Albtraum
Antwort von kanja am 15.11.2017, 21:18 Uhr
Stillberatung ist doch kostenlos!
Die Beraterinen der LLL oder AFS arbeiten ehrenamtlich.
Bitte schau mal hier:
http://www.lalecheliga.de/stillberatung/lll-stillberaterinnen
http://afs-stillen.de/hotline.html
Re: Still-Albtraum
Antwort von silver25 am 15.11.2017, 22:03 Uhr
Wie ist dein Kind sonst drauf? Wenn sie nicht nörgelt geht's ihr gut.was auch wichtig ist...Regelmäßig essen.manchmal schwierig,aber Körper braucht Energie. Im kh sind stillberater.und stillambulanz.kostet nichts. Meine Kinder haben auch mal mehr, mal weniger getrunken....ich habe immer nach Bedarf gestillt.nie geweckt.klappte eh nicht....mache dir nicht so viel Stress. ..
Re: Still-Albtraum
Antwort von QueenMum am 16.11.2017, 10:41 Uhr
Also als 1 mal du darfst nichts erzwingen das hemmt die Milchbildung und 2 man stillt nach Bedarf heißt wenn das Kind wirklich Hunger hat und das sieht und hört man. Ich habe auch eine Unterfunktion der Schilddrüse welchen Wert ich momentan habe keine Ahnung aber mein Kind ist wohlgenährt. Das mir dem mehr anlegen macht man nur am Anfang bis der Milcheinschuss kommt danach nur nach Bedarf und es ist egal wieviel Sie trinken man darf nicht die Stillmilch mit der Pre zu verwechseln denn Muttermilch ist gehaltvoller. Und das Babys leichter an der Flache trinken ist normal denn diese tropfen ja und sobald dies im Mund passiert wird der Schluckreflex aktiviert was bei der Fütterung an der Brust nunmal arbeit für das Baby bedeutet es muss ja aktiv ziehen damit etwas kommt. Eine Stillberatung kostet nichts also mach dich dort am besten schlau Ärzte sind da der falsche Ansprechpartner.
Re: Still-Albtraum
Antwort von AmyBell am 16.11.2017, 23:36 Uhr
Sorry, aber Mutter sein und Mutterliebe gar nichts mit stillen zu tun.
Toll, wenn es klappt, aber es macht dich nicht zu einer schlechten oder schlechteren Mutter, wenn du ihr die Flasche gibst.
Von der Vorstellung, bzw von den Vollpfosten, die dir diese Vorstellung vermitteln, solltest du dich ganz schnell trennen
Alles Gute
Re: Still-Albtraum
Antwort von frenzy87 am 17.11.2017, 20:07 Uhr
Es ist immer leicht zu sagen: Nimm den Stress/Druck raus. Aber es ist so.
Ich hörte 2 Tage nach der Entbindung vom Kinderarzt, ich möge doch bitte endlich die Flasche geben, der Junge verhungert.
Heulend half mir lediglich eine Schwester. Ich wollte stillen. Unbedingt. Aber ich fühlte mich im KH so unwohl, dass an Milcheinschuss nicht zu denken war. Im KH fütterte ich über einen kleinen Schlauch zu. 6h, nachdem ich endlich in Ruhe daheim war, schoss die Milch ein.
Stolz wie Bolle stillte ich meinen Sohn. Die erste Zeit waren beide Seiten nie unter 45 Min drin. Mein Sohn schlief auch immer ein, nuckelte zwischendurch. Dann prasselten aber Aussagen auf mich ein wie „der wird nicht satt!“ oder „so lange wie er trinkt, ist deine Milch dünn!“. Verunsichert war ich natürlich, aber schlimmer war, dass mein Körper streikte. Ich habe tagsüber immer noch abgepumpt. Aber da kam nix mehr. Ich war wieder unglücklich. Dann kam noch ein Schub dazu. Kind verweigerte Flasche mit abgepumpter Milch, Pre war auch nicht möglich, wurde verweigert. Ich saß tagelang weinend dauerstillend da. Mein Sohn schlug nach der Brust. Gefühlt wurde er nicht satt, ich war am Ende.
Mein Mann redete dann auf mich ein. Er hatte allen in unserer Umgebung, die ach so tolle Still-Tipps gaben, freundlich mitgeteilt, dass wir bitte nichts hören wollen zum Thema. Mir machte er klar, dass ich stillen kann. Der Kleine nahm stetig zu. Er scheint halt nur zum Team Genießer zu hören, der auch gerne beim Trinken schläft.
Es dauerte ein paar Tage, aber es wurde besser.
Mein Sohn ist nun fast 6 Monate. Ich stille nach wie vor, auch wenn er schon Brei isst. Ich kann an einer Hand abzählen, wie oft mein Kind freiwillig die Brust los ließ (angeblich Sättigungszeichen). Er schläft nach wie vor beim Stillen gerne ein. Gestillt wird auch nicht nach Zeit (pro Seite 10-15 Min meinte mein Kinderarzt, damit er nicht verwöhnt wird).
Wenn es dir möglich ist, gönne dir und deiner Tochter eine gemütliche Stillatmosphäre. Koche dir einen leckeren Tee, hab was Gesundes zum Naschen bereit stehen. Nimm dir Zeit. Kuschel. Genieße. Mache nur, was dir gut tut, kein Druck.
Natürlich sollte ein Baby zunehmen, aber Wiegen nach Mahlzeit ist Druck, den du nicht brauchst. Schau auch mal, ob dir deine Hebamme oder eine ehrenamtliche Beraterin noch bequeme Positionen zeigen kann. Sie prüft auch, ob dein Baby gut anliegt.
Du bist keine schlechte Mutter, weil es die Flasche gibt! Du sorgst dich, du willst das Beste für dein Baby. Daher tust du schon das richtige! Und vielleicht hilft es dir, wenn der Druck etwas raus ist. Dann werden die Fläschchen weniger und wer weiß, in ein paar Wochen fallen sie vielleicht komplett weg. Und wenn nicht, dann liebst du dein Baby trotzdem und das spürt es auch auf anderem Weg. Mama ist nicht nur die Milchbar. Mama ist Sicherheit, Liebe, Zuneigung und Fürsorge. Mama tröstet und Mama duftet einfach nach Geborgenheit!
Re: Still-Albtraum
Antwort von Schniesenase am 18.11.2017, 8:26 Uhr
Hi,
die anderen haben Dir schon schon geantwortet. Nur eine Ergänzung:
Überlege mal, wie viel künstliche Milch kostet, und dann rechne die Kosten für die IBCLC-Stillberaterin dagegen. Es wird günstiger, wenn Du Dich beraten lässt. Mir hat das damals unheimlich geholfen, auch mental!
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