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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Wursti am 04.01.2018, 12:44 Uhr

Trost-Stillen

Hallo liebe Stillmuttis,

Ich würde gerne wissen, wie andere Mütter das mit dem Stillen zum Trost handhaben.
Ich stille meine kleine Maus (7 1/2 Wochen) voll und inzwischen klappt das auch ohne größere Probleme. Und ich stille sie nach Bedarf. Das heißt momentan, dann sie nachts etwa alle 4h kommt (auch mal 3 oder 5), tagsüber ist es denn aber nur alle 1-2h. irgendwie kommt es mir schon so vor, als würde ich ihr „die Brust in den Mund schieben“ um sie „still zu stellen“, also dass sie gar nicht immer wirklich Hunger hat, aber das stillen nun mal wunderbar zur Beruhigung dient und sie dann nicht mehr meckert/quengelt. Abends ab 19 Uhr ist es dann zT ein 2-stündiges Dauerstillen im Viertelstunde-Takt. Gestern hatte ich das Gefühl, dass sie einfach nur schon randvoll war, da sie mehrmals Milch gespuckt hat, und sie eigentlich kein Speihkind ist. Meine FA sagte mir, ich solle auch weg kommen vom 1h-Takt und mindestens 2h warten bis zur nächsten Fütterung, da die Brust auch hinterher kommen muss mit der Produktion. Und in meinem Buch („Babys erstes Jahr“) steht auch, man sollte a.) nicht öfter als alle 2h stillen, da die kleinen sonst Bauchweh bekommen und b.) nicht sofort stillen, nur weil das Baby weint. Es könnte sich dadurch eine essstörung entwickeln, da dem Baby auf lange Sicht vermittelt wird, dass essen tröstet.
Klar, das stillen spendet auch Nähe und Kontakt. Das soll die kleine ja liebend gern bekommen. Ich bin nur verunsichert, ob es wirklich richtig ist, als Lösung immer gleich die Brust anzubieten. Ich würde auch schon gerne tagsüber auf einen 3-4h Rhythmus kommen irgendwann, sodass man auch mal längere Zeit das Haus verlassen kann. Vor allem abends ist es durch das Dauerstillen quasi gar nicht möglich. Auf den Schnuller wollen wir allerdings so gut es geht verzichten, den haben wir bisher nur im absoluten Notfall bei richtigem Schreialarm genutzt (zum Glück liegt das auch schon ein paar Wochen zurück).
Wie steht ihr denn dazu? Kann ich da auf lange Sicht etwas falsch machen?

 
9 Antworten:

Re: Trost-Stillen

Antwort von emilie.d. am 04.01.2018, 15:04 Uhr

Nein, ich glaube nicht, dass man da auf lange Sicht was falsch machen kann, wenn man seinen Instinkten folgt. Das ist aber oft schwer, weil man von allen Seiten zugetrichtert wird.

Mindestabstände, Bauchweh und Co (das Ammenmärchen mit dem Bauchweh rührt übrigens von flaschengefütterten Kindern, bei der alten Babynahrung gab es das wohl wirklich) sind total passe. Es heißt 'nach Bedarf', da sind sich die großen Orgas einig. Deine FÄ hat auch eine falsche Vorstellung von der Brust. Häufiges Anlegen veringert nicht die Milchmenge, ganz im Gegenteil. Viel von der Milch wird während des Saugens gebuldet. Die Brust ist keine Flasche, die vollaufen muss.

Wie man non-nutrives Saugen und nutrives Saugen handhabt, ist eine Philosophiefrage. Die einen sind der Meinung, dass non-nutrives Saugen nicht an die Brust gehört, sondern nur an den Schnuller. Und eben umgekehrt. Ich halte weder das eine noch das andere für schädlich. Und ich halte das im Alltag auch gar nicht so einfach voneinander unterscheidbar.

Ich würde Dir raten, Dich auf Deinen Mutterinstinkt zu verlassen. Ihr seid seit jetzt bald 2 Monaten Tag und Nacht zusammen. Niemand kennt Dein Kind so gut wie Du. Wenn Du das Gefühl hast, Dein Kleines überfrisst sich und beruhigen durch Schaukeln oder Tragen wäre gerade besser, dann mach das. Wenn nicht, weiterstillen.

Abendliches Clusterfeeding ist ganz normal. Dient dazu, Deinen Prolaktinspiegel für den nächsten Tag hochzufahren.

Und zum Ausgehen, Du könntest Milch abpumpen und per Becherchen/Schnapsglas geben lassen. Oder Baby mitnehmen. Gerade in den lauten Restaurants haben meine immer gut geschlafen. Ich hab nach 4 Wochen wieder mit dem Sport angefangen und die haben dann in der Zeit tatsächlich mich vermisst. Und nicht die Milch. Aber gerade bei Kind 2 war mein Mann dann so Profi und tiefenentspannt dass er den super so in den Schlaf getragen bekommen hat.

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Re: Trost-Stillen

Antwort von LanaMama am 04.01.2018, 15:38 Uhr

Sehe ich auch so! Vertrau Deinem Instinkt.

Das Buch habe ich übrigens auch und sehr erbost weggelegt. Finde da einige der Ratschläge absolut veraltet und auch absurd.

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Re: Trost-Stillen

Antwort von Ale27 am 04.01.2018, 21:12 Uhr

das sich die kleinen daran gewöhnen ist völliger quatsch! und die brust poduziert milch während dem trinken! meiner hatte auch nur 2 h höchstens abstände und abends dauerstillen (das ist übrigens dafür da un die milchproduktion anzuregen!)
mit einführen der beikost (6 monate) hat beides automitisch aufgehört. dauerstillen sowieso und anfangs hat er nach den mahlzeiten noch die brust bekommen jetz (10 monate) nur mehr 1 mal untertags und nachts nach bedarf. auch brauch er zum trösten oder beruhigen (hab ich anfangs imner durchs stillen) schon lange keine brust mehr. das hat sich alles von alleine gegeben

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Re: Trost-Stillen

Antwort von Schniesenase am 05.01.2018, 0:01 Uhr

Schließe mich an. Bei uns haben genau diese "Expertenratschläge" kurzfristig zu Gedeihstörungen geführt, die schnell passé waren, als ich dann nur noch aufs Kind hörte und fast einen Monat nahezu dauerstillte. Dann waren es immer Abstände zwischen 1/2 und 3 Std bis weit ins 2. Lebensjahr hinein. Ich habe eine gut eingestellte Hashimoto-Thyreoiditis mit Neigung zur Unterfunktion. Mein Kind war Expertin. Sie wusste, dass sie ganz viel stillen musste, um genug Milch zu stimulieren.

Der Schmarrn mit der Verlängerung der Stillabstände ist uralten Irrtümern geschuldet und nicht up to date. Du kannst Dein Kind mit der Brust nicht überfüttern. Hat es genug, lässt es los. Lässt es nicht los, ist, außer, dass Du das möchtest, weil aufs Klo oder andere eigene Bedürfnisse, kein Grund es abzudocken. Dein Kind ist so klein. Es muss der Brust beibringen, wie viel Milch es braucht. Lehn Dich zurück und entspanne! Das ändert sich alles noch 49 Mal oder öfter. ;-) Genieße und entschleunige (was ich nach anspruchsvollem Vollzeitjob echt erst mal lernen musste)!

Essstörung - noch so eine Mär! Beim nicht mal zweimonatigen Kind! Mein Kind ist jetzt 6 Jahre, hat sehr lange sehr viel gestillt - würde sagen, außergewöhnlich viel - auch zum Trost, was dann ganz von selbst aufhörte, und sie isst ganz normal, eher super, weil sie ein sehr gutes Gefühl dafür hat, was sie braucht. So weise würde ich selbst gern mal wissen können, was ich brauche! :-) Lass Dir nichts einreden! Der beste Experte ist Dein Kind. Darauf kannst Du uneingeschränkt hören, und auf Dein Bauchgefühl!

Ärzte lernen wenig über Babyernährung und fast nichts übers Stillen. Lass den Gyn Deine weiblichen Organe untersuchen, den Kinderarzt auf die organische Gesundheit und Entwicklung des Kindes schauen und frage in Bezug auf die Ernährung/das Stillen lieber eine gute Stillberaterin! Das lohnt sich und macht Dich sicher.

Haus verlassen: So ein Kleines steckst Du ins Tragetuch und nimmst es mit. Da kann es - mit etwas Übung - nach Bedarf stillen, schlafen oder minimal mitbekommen, was es schon will. Stillen kannst Du überall. Ich hab mir dazu ein paar gute Stillshirts und Stillhemden gekauft, aber ein hübsches Tuch tuts auch. Hab mein dreijähriges Kind mal auf einem Vereinsessen im Restaurant auf diese Weise mitten im Gespräch gestillt, und niemand hat es wahrgenommen. Später, wenn ab etwa 1/2 Jahr Beikost dazu kommt, kann Mama auch mal länger ohne Baby weg. Man darf nie vergessen, dass sich die Stillabstände immer mal wieder ändern. Die Babys wachsen in Schüben und stillen dann zeitweise dauernd, aber das legt sich auch immer wieder, gesetzt den Fall, man lässt sie. Dauerstillen abends ist auch völlig normal in dem Alter und gibt sich wahrscheinlich bald.

Also genieße! Lass die Experten reden und schenke Euch beiden diese gar so kurze, unwiderbringliche, kostbare Zeit! Sie kommt nie wieder!
Alles Liebe!
Sileick

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Re: Trost-Stillen

Antwort von chrpan am 05.01.2018, 1:00 Uhr

Emilie hat es wunderbar geschrieben. Hör auf dein Gefühl, stillen nach Bedarf ist der Goldstandard und mitnichten erwächst daraus eine Eßstörung - ganz im Gegenteil.
Solche Ammenmärchen halten sich leider so hartnäckig weil in unserer westlichen Welt keine ganzheitliche Sichtweise üblich ist. Stillen wird oft (noch) reduziert auf den rein physiologischen Akt des „Sich-Satt-Trinkens“.
Meine Hebammen sagt mal „ Dein Baby trinkt IMMER - physisch und/oder emotional.“

LG,
Chris (im 8. Stilljahr bei zwei Kindern)

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Re: Trost-Stillen

Antwort von Christine35 am 05.01.2018, 12:35 Uhr

Hi,

was du geschrieben hast, könnte genau auf meinen Kleinen (6 Wochen) passen.
Nachts 3-5 h, tagsüber 1-2 und abends ständig
Beim Großen hab ich noch exakt auf Abstände geachtet, war echt stressig, jetzt gehe ich nach Gefühl und es passt besser.

LG Tine

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Re: Trost-Stillen

Antwort von Lepri89 am 21.01.2018, 18:36 Uhr

Hallo

Ich habe meinen kleinen die ersten 5 monate vollgestillt und jetzt stille ich ihn noch überwiegend mit kleinen "normalen" zwischenmahlzeiten er ist jetzt 10 1/2 monate. Das nur kurz vorweg

Die ersten 3 monate kam mein kleiner jede stunde rund um die uhr mit 4 moanten kam dann 1-2 manchmal 3 stunden rythmus. Erst mit knapp 5 evtl auch 6 moanten hat er es nachts dann mal 5 mit viel glück 7 stunden geschafft.

Mittlerweile kommt er tagsüber alle 4-6 stunden und nachts naxh 7

Ich war am anfang etwas ängstlich weil jeder und ich meine wirklich jeder mir ratschläge gegeben hat und voll entsetzen die hände über dem kopf geschlagen und mir gesagt dass es furchtbar ist eine zumutung und nicht gut für den kleinen. Hab meinen kinderarzt dann gefragt und er hat mir den besten ratschlag gegeben:

Stillen nach bedarf ist genau das was es heist man stillt das kind wenn es bedarf hat. Die kleinen mäuse können sich mit mittermilch nicht überessen und es ist vollkommen normal wenn das kleine jede stunde trinken will. Die brust schafft das schon.

Ich muss sagen ich hatte nie probleme mit der milch menge mal abgesehen davon dass meine brpste fast geplatzt sind als seine mahlzeiten anfingen längerauseinander zuliegen.

Und eine freundin von mir hat ihre kleine "künstlich" nur noch alle 3 stunden angelegt hat sie vor er geweint gabs nuckel schmusetuch oder so und als die kleine dann 4 moante alt war hatte die mama keine milch mehr.


Vertraue deinem kind und deinem körper er ist dafür geschaffen dein kind zuernähren und dein baby isst nicht wenn es keinen hunger hat


Sotry für den langen text

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Re: Trost-Stillen

Antwort von -Yvi- am 30.01.2018, 11:56 Uhr

Hey. Mein Kleiner ist heute 8 Wochen und ich mache es genauso wie du. Tagsüber mal 2 mal 3 Stunden. Ab 18 Uhr bis 21:00 Cluster Feeding. Danach schläft der seine 4 bis 5 Stunden. Danach sind es dann immer so 1,5 h. Wenn er meckert ziehe ich ihn ran und er nuckelt kurz und schläft wieder ein. Seit ich so stille bin ich auch tagsüber fit. Mein Baby und ich haben unsere schlafrytmus auf einander abgestimmt.

Lg

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Re: Trost-Stillen

Antwort von KaroD am 05.02.2018, 6:07 Uhr

Das ist Quatsch, warte bis dein Baby klare Anzeichen macht bei Hunger: Finger in den Mund stecken, meckern und direkt nach dem Schlafen haben Babys immer Hunger, da brauchst du nicht auf Anzeichen warten.

Das speihen kommt vom vitamin d3 Präparat, vertragen viele Babys nicht. Da wird dann mit Bauchweh, Krämpfen und speihen drauf reagiert. Ich habe meinem Oktober Baby 6 Wochen lang den Mist gegeben und danach abgesetzt. Wenn du jeden Tag mit deinem Baby für eine halbe Stunde vor die Tür gehst reicht das vollkommen, auch für unsere Wetterverhältnisse.
Am Tag ist die Sonne auch da wenn es bewölkt und regnerisch ist, sonst würde sich keins selbsttönende Brille bei dem Wetter einfärben .
Menschen passen sich seit Jahrtausenden ihren 'Wohngebieten' an, warum soll das plötzlich anders sein? Eine Rachitis haben die Kinder damals bekommen die im Schacht gearbeitet haben. Die Muttermilch enthält alles was dein Baby braucht.

Ich wünsche dir noch viel beim stillen. Ist das beste was es gibt.

LG Karo

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