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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Bonnie am 07.05.2015, 10:44 Uhr

Was möchtest DU?

Hallo,

zu einer Stillbeziehung gehören ja zwei Menschen, und beide haben berechtigte Bedürfnisse. Aus Deinem Posting hört man heraus, dass Du seit längerem gern abstillen möchtest, aber Dich nicht traust, das auch wirklich klar für Dich festzustellen und dazu zu stehen. Aber nur, wenn Du klar weißt, was Du willst, kannst Du dies auch Deiner Tochter kommunizieren. Wenn Du unsicher bist, sendest Du widersprüchliche Signale, das merkt sie sofort.

Du möchtest Dich gern ganz nach Deiner Tochter richten und ihr keinen Konflikt und keine Herausforderung (Ablösung) zumuten. Das kann man verstehen, und es ist gut gemeint von Dir. Aber es ist für Dein Kind nicht gut, wenn Du als Mutter Deine eigenen Bedürfnisse ignorierst. Du stellst ja beim Stillen Deinen Körper ein Stück weit zur Verfügung. Bei einem Säugling ist das auch richtig und notwendig. Ein Kind im Kindergartenalter aber kann es emotional bereits gut aushalten, dass auch die Mutter ihre Körpergrenzen wieder etwas mehr wahrt.

Deine Tochter nimmt in diesem Alter also keinen seelischen Schaden, wenn sie die Erfahrung macht, dass ihre Mama auch auf ihre eigenen Bedürfnisse achtet. Im Gegenteil, das ist sogar eine wichtige Erfahrung. Sie lernt: Mama achtet auf sich, dann darf ich das auch tun. Das ist wichtig für ein Mädchen. Wenn Du aber gegen Dein Bedürfnis handelst, spürt sie das natürlich und lernt unterschwellig: Es ist okay, als Frau seinen Körper zur Verfügung zu stellen, auch wenn man es eigentlich nicht möchte. Das ist eine ungute Botschaft.

Ich würde sie jetzt (sanft) abstillen. Nicht, weil es Zeit dafür wäre oder so (ich hab' selbst langzeit-gestillt). Sondern weil Du es nicht mehr wirklich möchtest. Dass Deine Tochter dagegen protestiert, ist ganz natürlich und gut nachvollziehbar, sie möchte die liebgewonnene Gewohnheit nicht aufgeben. Kleine Kinder dürfen aber auch mal protestieren oder weinen und so ihren Unmut zeigen, das ist ihr gutes Recht. In diesem Alter darf es zwischen Groß und Klein Konflikte geben, das gehört zur schrittweisen Ablösung dazu, auch in anderen Bereichen. Kinder lernen jetzt, dass nicht nur sie, sondern auch die Erwachsenen Bedürfnisse und Grenzen haben. Das ist eine wichtige Erfahrung, die sie - bei allem Unmut - durchaus verstehen.

Du kannst sanft abstillen, so hab' ich es auch gemacht. Ich habe die Brust nicht mehr von mir aus angeboten, schon gar nicht zu festen Zeiten. Wollten meine Kinder an die Brust, habe ich immer etwas gezögert, gezaudert, mich geziert, sie nochmal abgelenkt, ein leckeres anderes Getränk angeboten. So habe ich das Ganze ein bisschen hinausgezögert - auch nachts. Dadurch konnte sich der enge, automatisierte Zusammenhang zwischen Stillwunsch beim Kind und dem Zücken der Brust lösen. Anstelle der Brust gab es eben andere Dinge, die trösten und den Wunsch nach Nähe erfüllen konnten. Eines Tages konnten die Kinder die Stillbeziehung dann loslassen und verloren das Interesse. Sie haben sich also letztlich nicht selbst abgestillt, sondern wir haben uns zusammen abgestillt. Das hat insgesamt etwa sechs Wochen gedauert.

LG

 
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