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Geschrieben von MamaMalZwei am 19.01.2011, 10:29 Uhr

Ist das Niveau in der Schule wirklich so niedrig?

Hallo, ich kann diese dämlichen Sprüche nicht mehr hören: Das Niveau in der Schule ist gesenkt worden. Was heute Gym-Niveau ist, ist heute Realschule usw.
Ich seh ja, was die Kinder alles tun müssen: Für Arbeiten lernen, ohne dass ihnen Dinge erklärt wurden. Berichte über Praktika schreiben (Und wehe, es fehlt das Deckblatt!).
Referate verfassen, zu denen ihnen nur der Werte- und Normen-Lehrer mal ne "Bauanleitung" mit auf den Weg gegeben hat.
"Bulimie-Lernen" während ihnen die Zeit für Wiederholungen fehlt, um das Wissen zu verfestigen. Und dann schimpft der Lehrer, weil man vergessen hat, wie das doch gleich war mit dem Umstellen von Formeln...
I c h musste während meiner Schulzeit noch nicht 6 Tage die Woche lernen, um am Ball zu bleiben. Während meiner Schulzeit schaffte ein Großteil derer, die mit uns angefangen hatten, das Abi. Mit unseren Lehrern konnte man reden, wenn man mal was vergessen hatte. In meinem Leistungskurs saßen 12 Schüler und nicht, wie heute üblich, 20. Wahrscheinlich waren w i r die Dumpfbacken...
Ne, ich möchte heute nicht mehr Schüler sein, wirklich nicht... LG

 
43 Antworten:

Re: Ist das Niveau in der Schule wirklich so niedrig?

Antwort von Emmi67 am 19.01.2011, 10:38 Uhr

Meine Kinder sind auf der gleichen Schule wie ich früher- ich kann da kein gesenktes Niveau feststellen. Aber schlimmer ist es durch G 8 auch nicht, finde ich. Erklärt wird an dieser Schule von den meisten Lehrern allerdings sehr gut und "Bulimie-Lernen" git es auch nicht.

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Re: Ist das Niveau in der Schule wirklich so niedrig?

Antwort von vallie am 19.01.2011, 10:54 Uhr

meine tochter lernt viel, aber überarbeiten tut sie sich nicht.
jammern tun sie alle, habe ich früher auch gemacht. was davon stimmt, überprüfe ich nicht, ich kenne auch nur den mathe/physiklehrer jedes jahrgangs.
stoff begutachten oder hausaufgaben überprüfen tu ich schon seit der 5.klasse nicht mehr.

( bei mir waren im lk über 20 schüler....)

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ich vermisse die ZEIT, um effektiv lernen zu können

Antwort von like am 19.01.2011, 11:13 Uhr

Die hatte ich früher zu Hauf und konnte zu Hause wirklich vertiefen, verstehen und aufarbeiten. Das fehlt meinen Söhnen mit ihrer vielen Nachmittagsschule. Wer 3 - 4mal in der Woche zwischen 16 und 18 Uhr heim kommt, KANN nicht mehr sinnvoll nachbereiten. Und der Unterricht war weder früher und ist heute noch viel weniger so, dass man auch ohne Nachbereiten nachhaltig lernt und versteht.

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Re: So negativ sehe ich es nicht...

Antwort von Hexhex am 19.01.2011, 12:10 Uhr

Hallo,

ich habe ehrlich gesagt noch nicht gehört, dass das Niveau gesunken sei. Alle klagen doch über G 8 und wie viel die Kids jetzt schon früh lernen müssen. Meine Tochter geht in die 6. Klasse Gym. Ich finde auch nicht, dass das Niveau gegenüber meiner eigenen Schulzeit gesunken ist, sondern im Gegenteil. Durch G 8 ist der Lernstoff komprimiert, es wurde schon in der 5. Klasse richtig angezogen. Auch die Tatsache, dass es bis Ende der 6. Klasse die Erprobungsstufe gibt, übt Druck aus, denn hier wird ja noch einmal tüchtig gefiltert. Ich finde, das Lernniveau (z. B. in Mathe) ist deutlich höher als zu meiner Zeit.

Andererseits möchte ich auch nicht in das allgemeine Klagen einstimmen: Meine Tochter hat gute Noten und trotzdem Nachmittags noch reichlich Zeit für ihre Hobbys und Freundinnen. So wild, wie wir vorher befürchtet hatten, ist der Stress nicht. Sie teilt sich das Lernen inzwischen selbst recht gut ein und weiß, in welchem Fach momentan etwas mehr nötig ist usw. Sie lernt selbständig - und längst nicht jeden Tag.

Wegen des vergessenen Deckblatts: Klar kann man über solche Kleinigkeiten diskutieren. Andererseits - wenn ich mir die Sachen der Kinder so anschaue - schadet es doch nicht, wenn wenigstens ein Mindestmaß an Übersichtlichkeit und Ordnung gegeben ist und möglichst wenig geschludert wird. Wenn der Lehrer auf so etwas gar nicht achten würde, bekäme er wahrscheinlich nur noch lose Blätterstapel mit lauter unleserlichem Zeug. Irgendwo muss er die Grenze ziehen.

Ich finde es auch nicht grundsätzlich falsch, von Kindern ein gewisses Maß an Leistung zu fordern. Leitstung per se ist ja nichts Schädliches, sie darf nur nicht in Überforderung ausarten. In der Fun-Gesellschaft mit ihren Bespaßungsangeboten, PC-Spielen, von Nintendo und Co ist es aber so, dass viele Kinder gar nicht mehr die Idee haben, dass Erfolg auch Ausdauer braucht, ein bisschen Regelmäßigkeit im Lernen und die Fähigkeit, mal etwas zu tun, auf das man gerade nicht so doll Lust hat.

Klar ist an den Schulen dennoch viel im Argen, mit viel zu wenig Lehrkräften, Unterrichtsausfällen, zu wenig pädagogischer Begabung bei den Lehrkräften etc. - das war ja früher auch nicht anders. Vielleicht verklärst Du ja Deine eigene Vergangenheit ein bissel: Auch zu meiner Zeit gab es Lehrer, mit denen man NICHT über vergessene Hausaufgaben reden konnte, sondern die einfach eine "5" eintrugen. Und meine Tochter hat Lehrer, die aus so etwas kaum ein Thema machen. Ich glaube nicht, dass Lehrer sich verändert haben - es gab immer schon solche und solche.

Mein Fazit: Ich finde, pauschal alles zu verurteilen, wird der Wirklichkeit nicht gerecht. Man tut auch seinem Kind keinen Gefallen, wenn man ihm vermittelt, dass das die Einrichtung Schule durchweg Schei... ist - das frustriert es nur zusätzlich. Ich vermittle meinen Kindern lieber: Es gibt Gutes und weniger Gutes, manches ist schwierig, manches macht Spaß, aber ich bin zuversichtlich, dass Du das schaffst - und wenn Du willst, helfe ich Dir dabei. Meine Tochter geht gern zur Schule und findet viele der Angebote und Lehrer richtig gut.

LG

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Re: ich vermisse die ZEIT, um effektiv lernen zu können

Antwort von Emmi67 am 19.01.2011, 12:12 Uhr

Das ist doch bestimmt wieder vom Bundesland abhängig. Mein Sohn (8.Klasse,G8 NRW) hat nur einmal in der Woche lange Schule (da kommt er um 16 Uhr 30) ansonsten ist er immer um 2 zu Hause. Nachbereiten ist in den meisten Fächern nicht wirklich nötig, allerdings muss er natürlich in den Fremdsprachen regelmäßig Vokabeln wiederholen und vor den Klassenarbeiten Grammatik lernen. Auch in Mathe übt er vor den Arbeiten. Aber für Deutsch und praktisch alle Nebenfächer tut er zu Hause so gut wie nichts und in Englisch auch kaum was, da reicht ihm der Unterricht.

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Re: Ist das Niveau in der Schule wirklich so niedrig?

Antwort von mini99 am 19.01.2011, 12:15 Uhr

Hallo!
Ich denke der Druck ist sicher heutzutage viel größer als früher und es wird auch mehr verlangt. Und vorallem gibt sich heute kaum noch jemand mit einem Lehrberuf zufrieden. Jeder möchte sein Kind auf der Uni sehen, auch ich gebe ich zu. Man muss in einem normalen Verkaufs-, Elektriker- oder Bürojob etc. heute extrem viel machen und die Bezahlung ist und bleibt meistens mies. Aufstieg gibt es nicht. Und deshalb wollen wir für unsere Kinder einen besseren Job, d.h. mehr lernen als wir und die Anforderungen in der Schule selbst werden ja auch immer mehr.

Wer musste schon mit 11 Jahren einen englischen Aufsatz früher schreiben, bei dem sogar der Ausdruck stimmen muß. Wir jedenfalls nicht, mein Sohn muss es und da wird keine Rücksicht genommen.

LG

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Re: Ist das Niveau in der Schule wirklich so niedrig?

Antwort von Petsy am 19.01.2011, 12:16 Uhr

Ich finde, dass meine Tochter viel mehr selbstständig arbeiten muss, als wir früher.
Bestimmte Themen, z.B. unregelmäßige Verben und "if-clauses" in Englisch, nehmen sie früher durch. (Bin mir ziemlich sicher, dass wir das noch nicht Ende 5. Klasse hatten).

Mein Patenkind, jetzt 11. Jahrgang, künstlerisches Profil, steckt unentwegt in der Vorbereitung irgendwelcher Projekte. Das war bei uns anders.

Als ansprechbar, erlebe ich die Lehrer, heute wie damals, gleich.

Leistungskurse, wie noch bis vor kurzer Zeit, gibt es hier ja nicht mehr.
Patentochter erzählte mir, dass sie in Musik und Kunst nur 12 Schüler wären.

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Re: So negativ sehe ich es nicht...

Antwort von MamaMalZwei am 19.01.2011, 12:30 Uhr

Hallo, klar, solche Lehrer gab es bei uns auch. Aber wenn Du in meiner Schulzeit bekannt warst als guter Schüler (und das ist Katy) dann konntest du eben sagen, tut mir leid, das hab ich nicht geschafft weil...Wir hatten Maleschen mit dem Drucker, der druckte nur den Text, nicht aber das Deckblatt, der PC fügte Fotos nicht ein. Katy sagte das der Lehrerin und bat darum, später abgeben zu dürfen. Inzwischen kämpfte ich mit der Technik, plötzlich druckte er wieder, aber alles in blau... Seit wieviel Jahren geht sie da zur Schule? Hat sie jemals um einen Zeitaufschub gebeten? Nein, nie. Also haben wir es ohne Deckblatt abgegeben. Dass man die Arbeit auch auf den Stick hätte ziehen können und woanders ausdrucken - das ist mir leider in der ganzen Hektik und während der Verhandlungen mit unserem PC-Mann ("Nein, an der Patrone kann es nicht liegen!") erst zwei Tage später eingefallen.
Und wenn man dann von Lehrern oder Bekannten was über das gesunkene Niveau hört, dann fehlen mir 10 Pfennig an der Mark, wirklich. LG

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mini

Antwort von vallie am 19.01.2011, 12:48 Uhr

du bist doch aus austria oder???


die abiturprüfung heutzutage ist leichter, als sie es vor 25 jahren war.
quelle: studienrat eines münchner gymnasiums, ich plappere es nur nach, ob es stimmt, weiß ich nicht.

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Ne

Antwort von like am 19.01.2011, 13:23 Uhr

glaub ich nicht - ist von ihm sicher auch subjetiv gesehen. Denn die Möglichkeit der Fächereinschränkung ist extrem gesunken. Konnte man vor 20 oder krasser 30 Jahren noch relativ beliebig wählen, was einem liegt, müssen die Abiturienten heute: Deutsch, Mathe und eine Fremdsprache wählen, als viertes Fach eine weitere Naturwissenschaft oder eine weitere Sprache und als 5. Fach eines aus dem gesellschaftswissenschaftlichen Bereich. Also insgesamt 5 ziemlich eingeschränkte Prüfungsfächer. Dann können sie ggf. noch ein "Neigungsfach" wählen, das ebenfalls 4-stündig Unterrichtet wird und in der Abi-Prüfung gewählt werden kann.
Mein Sohn plagt sich gerade extrem mit Physik, das bei ihm die "Notlösung" der zweiten Naturwissenschaft war.
Gut, ist hier nun wieder BaWü - weiß nicht, ob andere Bundesländer wieder schülerfreundlichere Strukturen haben wie so oft.

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Re: Ist das Niveau in der Schule wirklich so niedrig?

Antwort von AndreaL am 19.01.2011, 13:48 Uhr

Hallo,

ich habe auch diesen - wie immer schrecklich geschriebenen und oberflächlich recherchierten - Artikel im Focus gelesen. Dieses Thema wurde da ja auch angerissen.

Ehrlich, ich bin auch erstaunt zu hören, dass der Anspruch vor 30 Jahren höher gewesen sein soll. Ich wage mich mal weit aus dem Fenster..., aber wenn ich SO WENIG wie ich damals tat heute als Schülerin tun würde, wäre ich HEUTE nicht mehr am Gym. Die Oberstufe habe ich viel mit Nicht-Lernen, mit dem sogenannten 'Schenken' (Schwänzen) und viel Partys am Wochenende verbracht. Durchlernte Wochenenden hatte ich maximal ein paar Wochen vor'm Abi. Nun war ich nicht wirklich gut und hatte letztlich ein durchschnittliches Abi nur. Dennoch - es hat dazu gereicht.

Gelernt habe ich in Ausbildung und Studium zum ersten Mal. Dann aber auch mit hervorragenden Noten. Ich hätte es also gekonnt, ich hatte aber keine Lust.

Und das geht heute nicht.

Diese ganzen durch die Medienlandschaft fliegenden Aussagen sind auch nie wirklich belegt. Das sind oft 'gefühlte' Werte von irgendwelchen Altpädagogen.

Genervt bin ich immer, wenn ich Aussagen wie von Hexhex lese, dagegen kann ich mich kaum wehren. MEIN Kind ist GUT, also ist die Schule so wie sie ist schon richtig *huldvolllächel*. Sorry, vielleicht hast Du's ja nicht so gemeint. Mein Kind ist auch 'gut' und engagiert, liegt im Schnitt nun in der 6. Klasse bei 2,1. Und dennoch... ich sehe durchaus die Arbeit dahinter. Und die ist qualitativ und quantitativ mehr höher angesiedelt als in meiner 6. Klasse vor 35 Jahren. Und das sehe ich einfach *kritisch*.

VG

Andrea

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Re: Ne

Antwort von vallie am 19.01.2011, 14:14 Uhr

ich glaubte es auch nicht.
wurde mir aber von einem direktor einer grundschule bestätigt.
ich meine, haben wir einblick in die prüfungen heute? können wir uns an unsere noch erinnern? ich nicht. weder erinnern noch lösen und die von heute ja wohl dreimal nicht mehr.

es geht um quote. die schulzeit ist durch das g8 schwerer, die prüfung an sich leichter.

btw, bei mir sind einige schüler im lauf der jahre sitzengeblieben, in der klasse meiner tochter nicht mal eine hand voll.
schwer für mich zu glauben, daß alles so viel schwerer geworden ist.

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Re: Ist das Niveau in der Schule wirklich so niedrig?

Antwort von vallie am 19.01.2011, 14:17 Uhr

das ist doch immer subjektiv, es kann doch jeder nur beurteilen, was er erlebt hat und am eigenen kind sieht.
meine tochter tut genausowenig wie ich und ist sogar besser.

ich behaupte das gegenteil wie du und nu? meine tochter ist in der 9.
jammern tut sie wegen den nachmittagen und daß schule an sich scheiße ist. wie ich vor 25-34 jahren.

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Was auch noch zu bedenken ist

Antwort von like am 19.01.2011, 16:33 Uhr

Früher standen selbst dem Abiturient mit 3,9 (fast) alle Türen offen. Wenn ich heute sehe, wie Abiturienten mit 1,... nirgends den gewünschten Studienplatz kriegen, frage ich mich, wie mein Sohn mit wohl nicht mehr als durchschnittlichem Abi im Doppeljahrgang 2012 überhaupt irgendwelche Türen finden soll.

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Re: Ist das Niveau in der Schule wirklich so niedrig?

Antwort von Suki am 19.01.2011, 17:14 Uhr

ich habe 1996 abitur gemacht. durch das neue schulsystem nach der wende kam ich erst in der 8.klasse auf das gymnasium. prüfungen waren in der 12.klasse.
wenn ich bedenke, wieviel zeit ich auf dem gymnasium nebenher noch hatte, wie wenig ich an hausaufgaben tun musste und dann hier lese, was die gymnasiasten heute alles neben der schule noch schaffen müssen, kann ich mir kaum vorstellen, dass es heute so viel leichter sein soll.

mein großer (8) will unbedingt auf das gymnasium.

suki

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Re: Was auch noch zu bedenken ist

Antwort von vallie am 19.01.2011, 17:33 Uhr

3,9 gab es bei uns zb gar nicht....*staun* damit wärst du durchgefallen gewesen.


@suki, ich habe keine ahnung von anderen bundesländern, alles was ich weiß ist bayern.

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Re: Was auch noch zu bedenken ist

Antwort von like am 19.01.2011, 17:48 Uhr

Ich meinte Note 3,9, nicht Punkte. In Punkte wären es wohl 5. Erzählt mein Mann immer von einem Klassenkamerad, der so das Abi gemacht hat und heute gut verdient als Steuerberater. ( oder Jurist?)

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Re: Ne

Antwort von +emfut+ am 19.01.2011, 18:02 Uhr

Ich habe meine Abiprüfungen von damals noch irgendwo. Aber ich suche jetzt nicht *lach*.

(Meine IHK-Prüfung zur Industriekauffrau habe ich auch noch irgendwo - ich bin ein Eichhörnchen.)

Was ich derzeit - ganz subjektiv und gar nicht mal direkt auf das Abi an sich bezogen - hautnah erlebe, ist der Druck, und den empfinde ich - ebenfalls sehr subjektiv - als deutlich größer. Die Kinder sind ja nicht doof, und die Zunahme prekärer Beschäftigungsverhältnisse, gepaart mit der Tatsache, daß ein Elektriker heute keine Familie mehr ernähren kann, macht einfach Angst. Ich kann mich nicht erinnern, daß in meinem Abi-Jahrgang sich wirklich ernsthaft Sorgen gemacht hat, mit der Ausbildung - wie auch immer die geartet sein mag - dann auch einen Job zu finden, von dem man gut und dauerhaft leben und auch eine Familie ernähren kann. Wenn ich Kinder aus Fumis Klasse frage, ob sie mal eine Familie und Kinder haben möchten, dann benutzt jedes zweite Kind die Einschränkung: "Wenn ich es mir leisten kann...." Und das ist, bitteschön, eine Privatschule mit eher betuchtem Klientel.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Was auch noch zu bedenken ist

Antwort von vallie am 19.01.2011, 18:05 Uhr

ich meinte auch die note....3,6 ist in bayern zumindest 1986 das schlechteste gewesen, was gegangen wäre. das entsprach 6 punkten, 4+.
*klugscheiß* ich weiß, aber ich hatte 3,5, deswegen weiß ich es genau.....daß ich haarscharf an der wiederholung vorbeigeschrammt bin.
es hat niemanden jemals interessiert.
hab aber auch nicht studiert.

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Re: Ne

Antwort von vallie am 19.01.2011, 18:10 Uhr

das kann ich bei uns nicht bestätigen, im gegenteil.
die freunde meiner tochter, die jetzt abitur machen sind ähnlich arrogant, wie wir es damals waren, haben die selben flausen im kopf, wie ich.
geplant ist erst mal nach dem abitur ein längerer auslandsaufenthalt etcpp.
auch betuchtes, aber nicht ganz so betuchtes wie bei- euch-klientel

kinder möchte meine tochter nicht haben. vll ist DAS dann das zeichen der zeit?

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Re: Ne

Antwort von +emfut+ am 19.01.2011, 18:16 Uhr

Nun ja, aber bei denen ist es ja auch noch bissi länger hin, bis es ernst wird. Letztes Jahr haben wir auch noch über A-Levels in London und ein FSJ gesprochen - jetzt ist das alles hinfällig, stattdessen wird Panik geschoben. In eineinhalb Jahren sind die dran - und das ist spürbar.

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Ja und nein

Antwort von Annas Truppe am 19.01.2011, 19:46 Uhr

Hallo,

einerseits sagen eigentlich alle, die seit Jahrzehnten Lehrer sind, dass die Kinder früher mehr konnten/wussten als heute.
Das scheint aber nur für die absoluten Kernfächer/Kernkompetenzen zu gelten : Rechtschreibung, Grammatik, Rechnen.
In anderen Fächern machen die Kinder viel mehr als früher : Anfang Klasse 2 eine Buchpräsentation und gerne erste Internetsuchen, in MNK Themen wie Erfinder, Wetter, Ernährung. Das haben wir vor über 30 Jahren nicht gemacht und Englischunterricht gab es natürlich auch nicht, ebenso keine Antolin-AG. Nicht dass das die Kinder heute nicht aushalten könnten; diese zusätzlichen Anforderungen, die die Kinder fit für die heutige Welt machen sollen, nehmen aber einfach auch Kraft und Motivation und Konzentration in Anspruch, die dann an anderer Stelle fehlen. Das sollte doch eigentlich klar sein und ein bewusst in Kauf genommener Nebeneffekt der Globalisierung der kindlichen Bildung.

In meinem Fachgebiet prüfe ich seit über 10 Jahren Studenten im Staatsexamen und sehe auch, dass die (reinen Fach-) Leistungen über die Jahre im Schnitt schlechter werden. Dieses Phänomen allerdings ist für mich schwer erklärlich, weil das Fachgebiet an sich nicht schwieriger geworden ist.

Jedenfalls glaube ich überhaupt nicht, dass die jungen Leute heute "dümmer" sind. Dafür sehe ich im Umfeld zu viele, die mit bereits 16-18 ganz erstaunliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Vorstellungen von der Welt und ihrem Weg haben.

Gruß Anna (andere Beiträge mal nicht gelesen ... man muss sich ja um den hoffentlich hoffnungsvollen Nachwuchs kümmern ;-)

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Re: Was auch noch zu bedenken ist

Antwort von like am 19.01.2011, 21:50 Uhr

du hast ne Ausbildung gemacht?
Ok.
Glaubst du, dass heute noch irgendjemand für einen anständigen Ausbildungsberuf einen Abiturient mit 3,5 einstellt?
Die haben da ja noch eher Chancen auf einen Studienplatz, wenn kein Numerus Klausus.....

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Schließ mich Annas Truppe an

Antwort von anja1166 am 20.01.2011, 1:08 Uhr

Als Lehrerin am Gym kann auch ich mit früher vergleichen.
Ja, es stimmt meiner Meinung nach, dass Kompetenzen im Bereich Kopfrechnen, Grundrechenarten, Rechtschreibung, Sprachkompetenz etc. sichtbar abgenommen haben.
Ein Beispiel: Gravierend ist vor allem die grauenhafte (Recht)Schreibleistung vieler 5.Klässler, vor über 10 Jahren hab ich - damals noch an einer Gesamtschule - über so viele Fehler gestaunt, heute ist es selbst am Gym schon fast "normal".
(offtopic: Und wenn ich mir die GS meiner Tochter ansehe, ahne ich auch, woher das Problem kommt)

ABER die Kinder lernen und können vieles, was "früher" nicht notwendig war oder nicht vermittelt wurde. Beispiele hat AnnasTruppe ja schon genannt. Und nachdem ich eben die GS indirekt gescholten hab, kann ich hier auch loben: Die Kids lernen schon da in hohem Maße eigenverantwortliches und selbständiges Arbeiten, so etwas gab es "früher" nicht, es wäre undenkbar gewesen, viele Stunden dafür zu "verschwenden".

Insgesamt ist die Lernzeit einfach begrenzt, alles zusammen geht nicht.

Dazu kommt - ab hier wird es spekulativ, das kann ich spontan nicht wissenschaftlich belegen - dass die Kids heute "anders" sind, stumpfsinniges, sinnfreies stundenlanges Lernen wird zunehmend verweigert, schnell&bunt&multimedial&spannend muss es sein (hier lohnt sicher auch ein Blick auf die "Vorbilder" der Erwachsenengeneration). Mit diesem Anspruch sind seitenweise kontextlose Übungen zu z.B. mathematischen Formeln nicht kompatibel, folglich werden die nur noch bedingt sicher gekonnt, andererseits schaffen es die Kids mit Unterstützung durch Taschenrechner und Computer komplizierte Anwendungsaufgaben zu modellieren und zu lösen.
So what ...

@AnnasTruppe: Und ich prüfe auch im Staatsexamen .... und auch ich muss feststellen, dass die Referendare erschreckend viele Lücken im Fachwissen haben.

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Annas Truppe + Anja

Antwort von DK-Ursel am 20.01.2011, 8:21 Uhr

Hej allesammen!

ich habe gerade die beiden letzten beiträge gelesen und schließe ich weitgehend an, ohne Referendare zu prüfen.

Meine Vergleiche beziehen sich eher auf dänisch-deutsche Schüler.
Immer wieder haben wir deutschen Mütter das niedrige Niveau an den dänischen "Volksshuclen" beklagt.
Einmaleins, Schreiben, Lesen ---sehr spät noch immer auf für uns fast inakzepatblem Niveau.

Daß unsere Kinder anderes Wissen, welches deutsche Kinder haben, nicht runterrappeln können, haben wir hingegen immer prositiv bewertet:
Dänische Kinder lernen fast von Anfang an, wie man zu Wissen kommt, wie man sich schlauer, wo man Informationen herholt, die die deutschen Kinder noch i mKopf haben sollen.
Vokabeln werden nie gepaukt (Vokabeljheft habe ich bei meinen Töchtern noch nie gesehen), schon gar nicht abgefragt, sondern einfach durch Benutzen gefestigt.

Die Schüler wenden in Projektarbeiten vieles praktisch an, setzen es anders um und wissen, wie erwähnt, wie sie notfalls an anderes Wissen kommen.
Sie haben auch viel früher als deutsche Kinder gelernt, in der Gruppe zu arbeiten und die verschiedenen Fähigkeiten innerhalb dieser Gruppe gewinnbringend für das Projekt anzuwenden.

DAS halte ich inzwischen für weitaus wichtiger als Zahlen und Fakten im eigenen Gehirn abrufen zu können.
Unsere Gesellschaft, aber auch alle Wissenschaften sind doch viel zu umfangreich geworden als daß wir da wirklich umfassend wissen können - erste die Spezialisierung auf ein Thema bringt dann die nötigen Erkenntnisse.
Und DAS kann ebenso anstrengend sein wie viel Buchwissen lernen - nur ist es schwerer meßbar, schon gar nicht für Eltern, die an den Hausaufgaben kaum noch einen Schwierigkeitsgrad erkennen können, hierzulande jedenfalls.
(Wenn man z.B,. ind der Mathematik zunächst das Einmaleins nicht so abrufbar parat hat wie wir früher, dann kann eine Aufgabe mit Klammern und allen möglichen Rechenarten sich zu einem großen Problem ausweiten --- und die Mühe, die Lösung trotzdem zu finden, für uns wenig nachvollziehbar sein.)

Zudem ist es eben auch relativ, was Allgemeinwissen bedeutet.
Auch wenn es mich manchmal schmerzt, so haben meine Kinder eben ein anderes Allgemeinwissen als deutsche Kinder - und französische, englische, niederländische sicher wieder anders.
Es hängt ja eben viel von den Lebensumständen ab: Wo man lebt, aber eben auch: Wann man lebt.

Und an meiner inzwischen 18j. Gymnasiastin merke ich seit 1 1/2 Jahren,daß das Niveau erheblich angezogen hat und letztendlich genausoviel verlangt wird wie früher - nur eben in anderer Form.

Gruß Ursel, DK - inzwischen wieder beruhgt, was das Lernen der Töchter angeht

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Re: Was auch noch zu bedenken ist

Antwort von vallie am 20.01.2011, 8:30 Uhr

ja. glaube ich.
auch da bin ich der meinung, daß sich wenig geändert hat.
hauptsache abitur, denn das ist immer noch die höchstmögliche ausbildung bei uns in deutschland, egal mit welcher note.

ja, ich habe eine ausbildung gemacht. sogar ohne bewerbungsschreiben. so wenig hat meine note im abi interessiert....
DAS wird heute nicht mehr so sein.

btw: was ist ein anständiger ausbildungsberuf?
vll war meiner ja unanständig und ich bin deswegen so blauäugig?

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Lach

Antwort von like am 20.01.2011, 9:49 Uhr

was bist du denn?
Keine Ahnung, ob deiner "anständig" ist. Ich meinte nur, dass man sich als Abiturient ja nicht unbedingt als Bäckereifachverkäuferin bewerben sollte - da hätte man sich sonst auch ein paar Jährchen Bildung sparen können und schonmal bisschen für die Rente arbeiten.

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Re: Lach

Antwort von vallie am 20.01.2011, 9:54 Uhr

ich habe hotelfachfrau gelernt. auch nicht so der brüller oder ist das "besser" als bäckereifachverkäuferin?
was wäre denn ein angemessener lehrberuf für einen abiturienten?
was hast du denn gemacht mit deinem abitur?

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Re: Lach

Antwort von +emfut+ am 20.01.2011, 10:20 Uhr

Ist es ein gültiges Ziel, sich Bildung zu sparen?

Vielleicht "merkt" man ja auch erst nach dem Abi, daß man am allerliebsten Bäckereifachveräuferin werden möchte?

Grundsätzlich und unabhängig von der Frage, ob man jedes Kind zum Abi prügeln sollte: Ich finde ein Abi niemals "für die Katz" - auch wenn das Kind dann Müllfahrer oder Bäckereifachverkäufer wird. Wichtig ist, daß das Kind glücklich ist - und wenn dieser Job das Kind glücklich macht, dann paßt es doch.

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Re: Lach

Antwort von like am 20.01.2011, 11:19 Uhr

Ich bin Diplomverwaltungswirtin. Brauchte man Abi dazu. Und zwar ein gutes.
Hätte gern an ner Uni studiert, aber die familiären Umstände waren nicht entsprechend.

Aber Hotelfachfrau finde ich doch gut. Ist sicher ein interessanter, abwechslungsreicher Job.

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Bildung ist natürlich immer gut - gibt einem ja auch persönlich was

Antwort von like am 20.01.2011, 11:21 Uhr

Aber man sollte sie auch nutzen. Das heißt für mich, auch bei der Berufswahl zu schaun, in wie fern man das bisher Erreichte weiterverwenden kann.

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Re: Lach

Antwort von vallie am 20.01.2011, 11:27 Uhr

ich wollte geld und nicht mehr lernen, deswegen bin ich auf druck meiner mutter in die lehre gestolpert. viel gelernt hab ich dort, aber über wasser halten kann man sich mit diesem beruf nicht. zumindest in münchen nicht.
hab auch nur die ausbildung gemacht.
aber: ich hatte die wahl und das ist mir für meine kinder wichtig. daß sie es sich aussuchen können, was sie machen. das ist halt mit abitur am ehesten gegeben, auch mit einem schlechten.
wenn meine tochter ein ähnlich schlechtes abi haben wird wie ich und nicht unterkommt, werde ich vll abbitte bei dir leisten. aber erst dann.

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Re: Lach

Antwort von like am 20.01.2011, 11:42 Uhr

Wofür solltest du bei mir Abbitte leisten müssen?
Ich fürchte doch auch, dass mein Sohn in seinem Doppeljahrgang mit seinem höchstens mittelmäßigen Abitur nicht die Chancen hat, die ich mal hatte. Er ist allerdings ganz guter Dinge. Und ich finde Abi AUF JEDEN FALL auch immer anstrebenswert - wenn es irgendwie zu akzeptablem Preis machbar ist. Denn man KANN auch nach einer Ausbildung dann noch ohne große Umwege was anderes machen.

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Re: Lach

Antwort von vallie am 20.01.2011, 11:52 Uhr

dann liegt es aber an der schwemme des doppeljahrgangs, das ist aber eine andere geschichte....
du zweifeltest es aber generell an, daß ein schlechtes abi tor zu einem anständigen ausbildungsplatz öffnet oder anders ausgedrückt: mit einem 3er abi kann man nur verkäufer(in) werden.
das sehe ich anders.

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Re: Bildung ist natürlich immer gut - gibt einem ja auch persönlich was

Antwort von +emfut+ am 20.01.2011, 11:57 Uhr

Vielleicht nutzt man sie privat? Hat ein supergebildetes Hobby?

Ich persönlich kann mir auch nicht vorstellen, daß jemand, der das Abi schafft, als Bäckereifachverkäuferin bis ans Lebensende glücklich wird. Aber es gibt vieles, was ich mir nicht vorstellen kann - insofern...

Ich habe eine Bekannte, um die 40, also mein Alter. Sie hat Abi und dann eine mittlere Beamtenlaufbahn eingeschlagen. In verschiedenen Behörden gearbeitet, immer aufgestiegen - also offensichtlich sich nicht ganz blöd angestellt - gut Geld verdient. Dann kam der Burnout. Vor allem die Verantwortung hat sie total rausgehauen - vor jeder Personalentscheidung hatte sie einen Nervenzusammenbruch. Sie hatte Personalveranwortung - und irgendwann kamen die Zusammenbrüche nicht mehr nur, wenn sie jemanden abmahnen sollte, sondern auch, wenn sie ihrer Sekretärin sagen sollte, daß sie Kaffee kochen soll. Jetzt ist sie Verkäuferin bei Lidl und ist glücklich. Als man ihr kürzlich einen Aufstieg angeboten hat, hat sie dankend abgelehnt. So, wie es ist, paßt es für sie.

Finde ich okay. Wenn wir zusammensitzen kann ich trotzdem sehr intelligente Gespräche mit ihr führen. Sie ist sehr belesen und hat toll reflektierte Ansichten, die sie gut begründen und erklären kann. Und wenn das Abi nur dafür war, um mit mir die Schulpolitik oder die Entwicklung der Demokratie in Tunesien zu diskutieren - dann hat es sich doch schon gelohnt.

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Jein....

Antwort von like am 20.01.2011, 12:15 Uhr

Ich WEIß es ehrlich gesagt nicht. Vielleicht bin ich in ein paar Jahren schlauer. Man hört vom einen das, vom anderen das....
Ich denke aber, dass heute einem Abiturient mit schlechtem Abi nicht mehr so viele Türen offen stehen wie früher.
Trotzdem würde ich jedem empfehlen, lieber ein schlechtes Abi als einen guten Realschulabschluss zu machen. Da spielt bei mir aber weniger der Gedanke an berufliches Fortkommen danach mit rein, sondern auch das Inbetrachtziehen des Einflusses von Klassenkameraden / Freundeskreis auf die persönliche Entwicklung über viele Pubertätsjahre und die Wichtigkeit von persönlicher, individueller Bildung.

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Ja

Antwort von wandi am 20.01.2011, 20:55 Uhr

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Vielen geht es so.

Antwort von wandi am 20.01.2011, 20:57 Uhr

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Re: Danke...

Antwort von MamaMalZwei am 21.01.2011, 10:21 Uhr

Hallo, uii, da habe ich ja eine Lawine losgetreten... Zu Anja: Dass sich das Lernen geändert hat, dagegen habe ich ja gar nichts. Aber ich halte es mit like, es fehlt einfach die Zeit zum Wiederholen, zum Sacken lassen. Was die mathematischen Formeln betrifft: Ich habe nun gerade eine Tochter, die uns dank fast fotogafischem Gedächtnis locker bei jedem Gedächtnisspiel schlägt. Wenn mathematische Formeln nicht saßen, dann haben mein Mann und ich bisher auch oft gedacht, es liegt daran, dass sie die nicht weiß oder nicht gelernt hat. Falsch...Es liegt daran, dass sie in dem Moment nicht darauf kommt, dass diese Formel bei jener Aufgabe da (und das ist dann gern etwas, was sie bisher noch nicht hatten) auch eingesetzt werden kann... Und woran liegt das? Sie haben eine Lernmethode, die man im Beruf "Learning by doing" nennen würde: Wenig erklären, selber machen und herausfinden. Nur: Das frustriert diejenigen, die nicht gerade einen Mathe-IQ von 140 haben. Katy kriegt es zwar hin weil sie durchaus talentiert ist in Mathe, ist aber im Unterricht oft angespannt ("Womit wollen uns die Lehrer heute wieder linken?") Ihr Lieblingslehrer in Mathe ist bis heute einer vom altmodischen Schlag, der den Kindern in Klasse 5-6 die Angst vor dem Lernstoff nahm. O-Ton: "Ich gehe hier nicht raus, bevor es jeder verstanden hat." Und was für Mathe gilt, gilt oft auch für die anderen Fächer, Deutsch zum Beispiel oder Englisch. Erst nach vier Interpretationsversuchen von Gedichten folgte eine Auflistung der verschiedenen Reimformen. Da brauchte sie die schon nicht mehr, weil ich ihr inzwischen als Korrekturleserin gesagt hatte, dass man das gut im I-net recherchieren könnte...
Zu DK-Ursel: Ich hatte bis jetzt immer eine gute Meinung vom dänischen Schulsystem. Die Schwester meiner Freundin unterrichtet in Tondern. Wenn die so erzählt, klingt ein dänischer Schulalltag recht entspannt. Sie machen es wie die Australier, statt Einzelwissen pauken gibts von Anfang an Hinweise für die Schüler, wo was recherchiert werden kann. In AUS sind die Schüler sogar von Anfang an in die Schulbibliothek eingebunden, lernen es dort zu recherchieren. Und in AUS gibt es noch einen Vorteil: Das Katalogisierungssytem, mit dessen Hilfe man den Stoff findet ist dasselbe wie in allen anderen englischsprachigen Unibibliotheken der Welt auch: Dewey. Hat man das einmal begriffen, könnte man sich theoretisch auch in London, Boston oder Sydney zurechtfinden. LG

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Re: Danke...

Antwort von DK-Ursel am 21.01.2011, 10:52 Uhr

Hej nochmal!

Das dänische Schulsystem ziehe ich insofern wirklich dem deutschen vor, als es weitaus weniger Streß i ndie Familien und vor allem Kinder bringt.
Es ist entspannt.
ich lese in dt. Foren manchmal schon in den Herbstferien: Was können Eure i-Dötzchen schon lesen, wie weit sind sie i mRechnen etc.
Darum schert sich hier - vor allem ein paar Wochen nach der Einshculung, noch niemand!

Soziale Belange werden genauso wichtig genommen wie die shuclischen, und ich habe gelernt, daß das gut so ist.
Und als wir Projektschule wurden und eine neue UNterrichtsform probieren durften, gebe ich zu, daß ich erst skeptisch war, aber dann an der Freude nicht nur meiner Kinder merkte, wie gut es funktioniert.
Wer gern zur Scule geht, lernt eben auch besser, egal wie schlau er ist.

Wen das gesagt ist, bleibt aber anzumerken, daß Eltern intelligenter Kinder zunächst oft allein gelassen werden mit ihrer Bitte, den Kinder doch mehr Herausforderungen zu ieten.
An herausragenden Leistungen scheint man hier weniger interessiert,das sog. "Jantelov" (denk ja nicht, du seist was Besseres) spukt eben doch noch in vielen Köpfen.
Das führt dann leider dazu, daß sich gute Schüler oft, meistens, immer sehr langweilen, weil sie nicht genug gefordert werden (und NEIN; ich rede gar nicht von hochintelligenten Kindern!) .
Das Unterrichtsniveau richtet sich eben sehr nach den schwächeren Schülern und nimmt selten bis nie Rücksicht auf die an der anderen seite der Skala, die ja auch bes. betreuung bräuchten.

Bibliothek ist für michals Bibliothekarin natürlich ein besonderes Thema.
Ja, DK systematisiert nach dem Dewy-System, und die ASB,wie sie in Dtld. meistens noch angewendet wird, ist natürlich blöde - ABER letztendlich muß man dasprinzip kapieren - ob man dann Buchstaben oder Zahlen anwendet, kann so schwer ja nicht zu übertragen sein.
mancher kann sich Zahlenkombinationen weniger gut merken als Buchstabenfolgen; manchmal erscheint jemandem auch unlogisch,daß 13.2678 vor 13.268 kommt oder so - jedes System hat auch seine Tücken.

Daß Bibliotheken in Skjandinavien nicht so ein unterschätzes Dasein führen wie n Dtzld., habe ich bereits in Studienzeiten gelernt, und die sind lange her.
Inzwischen kann ich das Erfahrung bestätigen.
Aber viellecht liegt das auch an den Benutzern?
Oder höre ich in Dtld. irgendjemanden danach rufen,d aß die Bildungsgelder AUCH für Bibliotheken verwendet werden sollten, daß freie Bildung auch freien Zugang zu Bibliotheken bedeutet, daß nur eine gut ausgbeuate, FACHLICH betreute Bibliothek eine gute Bibliothek sein kann?

Solange selbst die Bürger sich damit zufrieden geben, daß sie Gebühren bezahlen und die Bibliothek von der Pfarrersfrau, pensionierten Lehrerin oder einer engagierten Hausfrau ehrenamtlich geleitet wird, solange wird das eben auch nicht besser.
Sehr, sehr traurig, ich halte Bibliotheken wie Schulen für den Dreh- und Angelpunkt in der (Aus-)Bildung.

Aber das ist ein anderes Thema und gehört nicht in diesen Thread.

Zu Deinen ersten Sätzen:
Learning bei Doing, weniger erklären ---- ich denke, das kommt letztendlich aber auch DEINER Tochter zugute,denn letztendlich wird sie doch alels gelernte anwenden müssen, sonst ist es doch nur die halbe Miete.
Und je mehr sie das übt, umso besser kan nsie es lernen.
Auch und gerade wenn es anfangs nicht so gut klappt.
Üben muß man doch nur das, was man eben noch nicht kann -- kann man es, wird´das Üben nicht nur unnötig, sondern langweilig.
Ich sehe also Deine Argumentation etwas kontraproduktiv --- mach Deiner Tochter Mut, weiter zu probieren.
Genauso lernen die Kinder übrigens weitgehend auch hier.
(Wo Du doch das skandinavische System so bewunderst!)
Eben mit Hinblick dara, daß Gelerntes nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis wirken soll - und daß man eben das am besten begreift, was man be-griffen hat, sprich mit den Händen erarbeitet.

Gruß Ursel, DK

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Re: Danke...

Antwort von MamaMalZwei am 21.01.2011, 18:54 Uhr

Hej Ursel, dass Dänemark auch Dewey verwendet, wusste ich nicht. Ich kenne das System durch meine Freundin, die in Australien unterrichtet. Die hat das in einer Nachschulung gelernt und ist jetzt Schulbibliothekarin, so wie ich auch.
Gegen Learning by doing habe ich eigentlich nichts - da war ich wohl etwas zu strikt in der Aussage. Aber hier ist es meist so, dass Du erst unter Zeitdruck Dir etwas von den Klassenkameraden erklären lässt und dann musst Du es, kaum gelernt, auch schon anwenden, und zwar in der Klassenarbeit. Dass Du dann natürlich sauer bist, wenn Dir die anderen was falsch erklärt haben versteht sich von selbst. Wie oft musste mein Mann unserer Tochter beispringen und sagen, Himmel, so nicht! Die Mathelehererin erklärt nur im Ausnahmefall noch einmal, teilweise musste sie jetzt eingreifen, weil die Referate, die die anderen über Logarithmen gehalten haben, so grob falsch waren. Da hat sogar sie gemerkt, dass es so nicht geht...
Eigentlich habe ich nichts dagegen, aus eigener Erfahrung zu lernen, aber so wie es in D praktiziert wird setzt es die kids sehr unter Stress. Nicht umsonst schlagen ja hier bereits Ärzte und Psychologen Alarm, weil so viele Teenies Medikamente nehmen, um abends einschlafen oder um sich besser konzentrieren zu können. Und wenn Du dann noch einen Lehrer vorne stehen hast, der seinen Lehrplan durchziehen will und Dir sagt, wie blöde Du denn bist, weil Du es nicht im ersten Anlauf verstanden hast, ja dann gute Nacht Marie... LG

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Ah - ja dann ist das was anderes...

Antwort von DK-Ursel am 21.01.2011, 21:09 Uhr

Da hast Du natürlich Recht:
Natürlich ekrlären hier die Lehrer erstmal,was erklärt werden muß.
Daß Klassenkameraden dies tun, ist ja völlig unmöglich!!!
Und es gibt ja auch sehr lange weder Noten noch Tests/Klassenarbeiten, insofern fällt viel Druck weg.
Siitzenbleiben gibt es auch nicht - DAS hat aber Nachteile!

Und daß der Leistungsdruck in Dtld. enorm ist, genau darum bin ich froh, daß meine Kinder hier zur Schule gehen, auch wenn sie jahrelang unterfordert wurden.

Du bist auch Bibliothekarin?
Wo hast Du studiert?
Ist immer schön, Kollegen zu treffen!

Gruß Ursel, DK

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Re: Ah - ja dann ist das was anderes...

Antwort von MamaMalZwei am 24.01.2011, 10:00 Uhr

Hast PN!

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