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Geschrieben von Ronja3 am 21.02.2009, 13:14 Uhr

Null-Bock-Phase (8,5 Jähriger)

Hallo, ich bin mit meinem Sohn vielleicht noch nicht ganz richtig hier im Teenie-Forum, aber ich denke Ihr habt am meisten Erfahrung.
Unser Sohn ist 8,5 und war eigentlich immer recht pflegeleicht.
Seit einigen Woche hat er eine absolute "Null-Bock-Phase", und ich komme mir schon manchmal vor, als hätte ich ein pubertierendes Kind.

Er möchte am liebsten vom Computer an den Fernseher und dann zum Nintendo DS wandern, und dann wieder von vorne. Da müssen wir richtig hinterher sein, damit er nicht den ganzen Tag davor sitzt.

Wenn man ihm sagt er solle irgendwelche Dinge erledigen, zieht er ein Gesicht wie 7 Tage regenwetter. Patzige Antworten sind an der Tagesordnung. Das Verhältnis zu meinem Mann ist relativ angespannt, sie hatten sonst immer ein super Verhältnis.

Und wir erwarten wirklich keine schwierigen Dinge oder zuviel von ihm. Er kann spielen wie er will und wir kutschieren ihn zu seinen Freunden, aber Kleinigkeiten erwarten wir von ihm und setzen es auch durch.
Wenn er es dann nicht tut, werden wir auch mal laut und dann tut er so als wären wir die schlimmsten Eltern überhaupt, fängt an zu heulen oder sagt "Ja, ja ich bin eh der Dumme,Faule etc."
Das wiederrum macht mir total zu schaffen. Wir machen alles für die Kinder....und dann solche Sprüche...
Wir erklären ihm auch, wieso und weshalb er uns auch mal helfen muß und das sieht er dann auch ein. Aber eine Stunde später ist alles vergessen.

Wie geht Ihr um mit Euren "Vorpubertierenden" Kindern? Und vieviel Mithilfe im Haushalt erwartet Ihr?
Und wie soll man reagieren auf "Immer muß ich ALLES machen" und "Ich weiß, ich bin faul" usw????
Manchmal hab ich das Gefühl er will uns ein schlechtes Gewissen machen mit diesen Sprüchen.



Gruß Ronja (mit 3 Mäusen: 8, 4 und Baby (5 Monate))

 
6 Antworten:

Die armen großen Geschwister!!! (lange Antwort)

Antwort von Allly am 21.02.2009, 14:44 Uhr

Mein Patenkind ist auch so einer. Der fühlt sich ständig schlecht behandelt, immer hacken alle auf ihm rum, immer muss er alles machen, keiner liebt ihn. Er hat auch noch zwei Geschwister und ist auch der älteste. Seine Mutter macht öfter mal was mit ihm alleine. Sie geht mit ihm ins Kino, essen, schwimmen, etc. Dann geht es wieder.

Gerade bei drei Kindern fühlt sich das älteste oft benachteiligt, weil es eben das älteste ist, dem man schon Verantwortung geben kann. Er sieht, dass die kleineren Geschwister nicht den Müll raustragen müssen, dass sie ihre Klamotten nicht alleine in den Schrank räumen müssen...

Versuch doch mal, ihn auf deine Seite zu ziehen. Sag ihm, dass du auf seine Hilfe zählst, weil du doch auch noch das Baby hast. Und vielleicht nutzt du abends die Zeit, wenn die beiden kleinen schon im Bett sind und trinkst noch eine Tasse Tee mit dem großen und läßt ihn aus der Schule und so erzählen.

Meistens ist dieses "keiner liebt mich" echt ein Zeichen der Hilflosigkeit. Kinder empfinden anders als wir. Auch dein Mann muss sich mehr Zeit alleine mit seinem großen nehmen. Sonst kann das ganz schlimm für das Kind werden.

LG Ally.

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Re: Die armen großen Geschwister!!! (lange Antwort)

Antwort von Ronja3 am 21.02.2009, 18:39 Uhr

Hallo, und Danke für Deine Antwort.
Das was Du schreibst ist mir sehr bewusst. Ich möchte genau das verhindern, das eines unserer Kinder in eine Rolle gerät, wo es sich schlecht fühlt.
Auch unsere 4 jährige muß Dinge erledigen, bekommt auch ärger wenn es angebracht ist und ich achte bewußt darauf das ich keinen bevorzuge, auch wenn es sicherlich manchmal passiert.
Der Große darf abends länger aufbleiben, wir lesen ihm auch vor oder mein Mann tobt mit ihm herum wenn er ihn ins Bett bringt. Mein Mann baut irgendwelche Sachen mit ihm wenn er Zeit hat, versucht es immer auf die liebevolle, freundliche Art.
D. h. wir achten sehr darauf, allen gerecht zu werden.
Aber in einer Phase, wo man ständig "blöde" Antworten bekommt und er kein Bock hat irgendwelche Kleinigkeiten zu erledigen wird man auch mal sauer.

Und darauf verzichten, das er seine Aufgaben erledigt nur um des Lieben Frieden willens, kann es ja auch nicht sein.
Und was diese Aufgaben betrifft: Er muß mal sein Spielzeug wegräumen, er muß mal eine Karre Holz holen und vielleicht mal den Tisch decken. Und das alles auch nicht jeden Tag.

"Wir haben dich lieb" hört er auch oft. Auch von meinem Mann. Dem ist das gute Verhältnis zu den Kindern genau so wichtig wie mir.

LG

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Re: Null-Bock-Phase (8,5 Jähriger)

Antwort von MamaMalZwei am 21.02.2009, 19:22 Uhr

Liebe Ronja, werde bitte nicht weich wenn jemand zu Dir sagt: "Ich muss immer alles machen!" Wenn meiner (12) das sagt, dann kriegt er von mir zu hören: "Ja ich auch!" Was aber nichts daran ändert, dass er bestimmte Pflichten hat: Meeris saubermachen, Tisch decken bzw. abdecken, in den Ferien sein Zimmer selber saugen. Letzte Woche ist ein Meeri plötzlich gestorben, seitdem ist er etwas vorsichtiger geworden mit dem Geschrei wegen des Saubermachens. Schreit er rum, schalte ich auf Durchzug, d.h. ich lass ihn sich abreagieren, weil ich ihn eben so genau kenne. Denn kaum ist er fertig mit dem Gebrüll schnappt er sich Spülbürste und Co und legt los. Er backt z.B. gerne Kuchen, will aber hinterher Rührquirle und Schüsseln ungern abwaschen. Er selbst prägte das Wort von der "dunklen Seite des Backens". Das ist jetzt bei uns zu einem geflügelten Wort geworden. Motzt er, dann sage ich ihm, das sei sie eben, die dunkle Seite des Backens.
"Wir machen alles für die Kinder" schreibst Du. Ja, vielleicht ist etwas davon zuviel. Es ist dann selbstverständlich, dass Mutter ja springt.
Zeiten am Computer oder am Nintendo würde ich ihm begrenzen, so dass er nicht in seiner Cyber-Welt versinkt. Aber ihm eben auch gleichzeitig anbieten, dass Du was mit ihm (allein?) unternimmst. LG

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Re: Null-Bock-Phase (8,5 Jähriger)

Antwort von Pondus2003 am 22.02.2009, 9:06 Uhr

Hallo!
Bei uns ist es insofern ähnlich, als ich eigentlich finde, dass es unser Ältester (9 Jahre) eigentlich am besten hat (weil er mehr Freiheiten hat als seine kleineren Geschwister). Er darf viel, ist dauernd verabredet, wir ermöglichen ihm sehr viele Dinge... und trotzdem meckert er dann, wenn er etwas im Haushalt tun soll (ähnlich wenig wie Deiner) oder wenn es nicht das zum Mittagessen gibt was er sich vorstellt etc.) Ich werde dann auch oft wütend, weil ich es als respektlos, unbescheiden und undankbar empfinde. Wenn ich mich dann wieder beruhigt habe, weiß ich, dass er aus dem Moment heraus emotional handelt und sich eben in diesem MOMENT entweder in seiner Autonomie bedroht oder eben benachteiligt etc. fühlt. Und dass es eben wichtig für ihn ist, seine Grenzen zu erproben und zu überprüfen, wieviel Einfluss er auf mich hat.
Besonders schlimm finde ich es allerdings, wenn er das auch gegenüber seinen Brüdern (5 und 3 J.) ausspielt und so tut, als hätten die es besser; dabei wird er von dem 5Jährigen oft beneidet für das, was er darf.

Gruß, Pondus

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Re: Null-Bock-Phase (8,5 Jähriger)

Antwort von +emfut+ am 22.02.2009, 13:49 Uhr

Zitat:
"Das wiederrum macht mir total zu schaffen. Wir machen alles für die Kinder....und dann solche Sprüche..."

Erwartest Du Dankbarkeit? Oder was erwartest Du?

Was ich für die Kinder mache, mache ich freiwillig - dafür erwarte ich keine "Gegenleistung", auch nicht in Form von Wohlverhalten.

Ich "erwarte" gar nichts von den Kindern. Sie müssen mich auch nicht liebhaben, wenn sie gerade nicht wollen. Sie dürfen mich gerne hin und wieder mal fies und gemein finden, sie dürfen mich "die gemeinste Mama der Welt" nennen und sie dürfen wütend auf mich sein. Schließlich bin ich diejenige, die am offensichtlichsten Grenzen setzt und das Einhalten von Regeln einfordert. Damit macht man sich keine Freunde.

Für mich hat das denn Vorteil, daß mir die Wutausbrüche meiner Kinder nicht nahe gehen. Sie meinen nicht mich, sie meinen diese Regel, diese Grenze, diese Konsequenz. Und dann kann ich mit ihnen auch mal richtig sauer sein, also mit ihnen gemeinsam. "Total fies, daß der Müll nicht von selber in die Mülltonne wandert. Ich habe auch gerade gar keine Lust, den Müll wegzubringen. Aber einer von uns beiden muß das jetzt tun, sonst paßt nix mehr in den Mülleimer. Paß mal auf: Einer bringt den Müll runter, einer deckt den Tisch. Was magst Du machen?" Dann ist es nicht mehr der Kampf des Kindes gegen Mama und den Müll, sondern der Kampf von Mama und dem Kind gegen den Müll.

Ich bin nicht mehr auf der Seite der Aufgabe oder der Grenze, sondern auf der Seite des Kindes. Denn: Ich kann gut verstehen, daß man nicht immer Lust hat, die anfallenden Arbeiten zu machen oder die Grenzen einzuhalten.

Das setzt natürlich voraus, daß die Regeln und Grenzen weitgehend gemeinsam abgesteckt sind oder zumindest vom Kind akzeptiert werden können.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Null-Bock-Phase (8,5 Jähriger)

Antwort von ynnus am 23.02.2009, 9:52 Uhr

Da hilft nur neue Methoden einführen.
Nach dem Motto: Du möchtest zu deinem Freund gefahren werden, dann saugst du z.B. den Eingangsbereich.
Das klappt eigentlich ganz gut. Kinder in dem Alter wissen auch, das Papa (oder Mama) für ihre Arbeit bezahlt wird und das Haushalt von allen erledigt wird.
Da dein Sohn der älteste ist, fang mit der Einführung der neuen Methoden nicht bei ihm an. Sonst ist er beleidigt und bockt, weil er als Großer plötzlich helfen muss.
Dein 4jähriger kann auch helfen. Krümel aufkehren mit Handfeger und Schaufel macht den kleinen Helfern sogar Spaß. (Das Ergebnis ist nicht so wichtig, der Weg ist das Ziel)
Alle Arbeiten, die du von den Kindern verrichten lässt müssen nicht exakt ausgeführt werden. Hauptsache sie machen es.
Ganz praktische Arbeiten sind auch:
einen vorsortierten Wäschestapel in die Waschmaschine stecken
Waschbecken putzen (o.k. der Boden muss ja sowieso gewischt werden)
Töpfe abwaschen (möglichst kurz vor dem Abendessen, danach muss das Kind den Schlafanzug anziehen, die Kleidung ist dann sicher nass)
Schuhe sortieren :-) nur noch ein paar für jeden an der Garderobe lassen, und den Rest in den Schuhschrank stellen. (Da gibt es am nächsten Tag immer viel Freude! Mein Sohn war im Alter von 3 Jahren nämlich sehr kreativ. Und die Reaktion von der Familie war zuerst ziemlich wütend, bis sich der Kleine hinstellte und sagte "hab ich ganz leine geräumt")
Strümpfe sortieren (während du bügelst) - !nicht bei kreativen Kindern!
Blumen gießen mit einer kleinen Kanne
Küchenschränke abwaschen
Fenster putzen (eine alte Sprühflasche mit Wasser füllen und vom Kind die Fenster -im geschlossenen Zustand!- vorbehandeln lassen')
Post reinholen
Müll sortieren (Plastik, Altpapier)

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