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Geschrieben von CarmenX am 05.03.2009, 12:19 Uhr

Was ist Mobbing?

Aus aktuellem Anlass (bei meinem Kind in der Klasse (9.) gibt es einen "Mobbing"-Fall - mein Kind ist nicht beteiligt) mal eine Frage an euch:
Was ist Mobbing bzw. wo liegt die Grenze zwischen Unbeliebt-Sein einzelner Schüler zum Mobbing? Ihr kennt sicher auch solche Schüler, die deutlich anders sind als der Rest der Klasse und durch ihre Äußerungen und ihr - teilweise auch hochnäsiges - Verhalten andere provozieren und dann selber getriezt und ausgegrenzt werden. Welche Kriterien müssen erfüllt sein, um von Mobbing zu sprechen oder legt das das "Opfer" allein selber fest?

 
8 Antworten:

Re: Was ist Mobbing?

Antwort von Ebba am 05.03.2009, 13:05 Uhr

Grundsätzlich gibt es keine allgemeingültigen Definitionen für Mobbing.

Klar ist m.E. aber, dass Mobbing immer eine gewisse Kontinuität, ein "quälen" über einen längeren Zeitraum voraussetzt und eine Über- und Unterordnung zwischen Täter und Opfer, wobei die Überordnung auch ein einer Überzahl der Täter bestehen kann. Ein Mitschüler alleine kann also einen anderen Mitschüler nicht "mobben". Voraussetzung ist immer, dass mehrere mitmachen.

Als Handlungen kommen für's Mobben zB sowohl Schikanen in Frage als auch die Nichtbeachtung/Isolation des Opfers.

Eine etwas ausführlichere Abhandlung zum Thema Mobbing in der Schule findest Du u.a. hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mobbing_in_der_Schule
(mit weiteren Links)

Liebe Grüße
Ebba

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Re: Was ist Mobbing?

Antwort von Weasel am 05.03.2009, 23:12 Uhr

An der Schule meiner Tochter (5.Klasse) wurde das Thema Mobbing sofort von der Klassenlehrerin geklärt.
Es gab eine Schülerin, die - aus welchen Gründen auch immer - versucht hat, meine Tochter permanent auszugrenzen. In der Cafeteria waren noch 2 Plätze frei, sie schob einen Stuhl an einen anderen Tisch und der andere war angeblich von ihrer besten Freundin belegt, also "durfte" sich meine Tochter nicht mit an den Tisch setzen. Sie gründete den "Anti- xxx -Club", d.h. kein Mädchen aus der Klasse sollte mehr mit meinem Kind spielen oder reden... usw.
Dabei kannten die beiden sich bis Schuljahresbeginn nicht einmal!

Meine Tochter hat das nach knapp 2 Wochen ihrer Lehrerin erzählt und die hat sofort reagiert. Es gab ein Gespräch mit der entsprechenden Schülerin und danach mit der gesamten Klasse. Nach weiteren 2 Wochen, in denen alles okay war, fing es wieder von vorne an. Diesmal wurde ganz klar gesagt: noch so´n Ding, und sie (die Anstifterin) kann sich eine andere Schule suchen, an der sie ihr Spiel treiben kann!!! Seit dem ist Ruhe!

Und die "Definition von Mobbing" kam in diesem Fall allein von der Lehrerin, die für ihr sofortiges Handeln wirklich ein dickes Lob verdient hat.
Nur die Klassenfahrt in 3 Wochen bereitet mir wahrscheinlich trotzdem mehr Magenschmerzen als meiner Tochter.

Ich hoffe, dass es sich bei euch genauso zum Guten wendet und die Klasse sich wieder fängt.

LG, Weasel

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Re: Was ist Mobbing?

Antwort von MamaMalZwei am 06.03.2009, 10:01 Uhr

Hallo, also es muss ein Verhalten sein, was andere nicht nur ausgrenzt, sondern dem Opfer auch die Würde nimmt bzw. es in den Augen der anderen herabsetzt. Das fängt schon bei Bemerkungen hinter dem Rücken an und hört bei tätlichen Angriffen auf.
Ich wäre mit Äußerungen wie "hochnäsiges Verhalten" sehr vorsichtig. Ich kenne einen Jungen aus der Real meines Sohnes, auch Klasse 9. Wenn man ihn nicht kennt, könnte man das auch vermuten. Es ist aber ein ganz netter Kerl, der nur das Pech hat, deutlich intelligenter als der Rest zu sein und das auch deutlich zu zeigen. Er hat mächtig was drauf im Bereich Informatik, kriegt jeden PC zum Laufen. Sein "hochnäsiges Verhalten" ist eine Reaktion auf 6 Jahre ununterbrochenes Mobbing. Seitdem er weiß, dass er in uns Erwachsenen in der Bibliothek eine Stütze hat, kann er mit Leuten, die ihm seine Federmappe klauen, seinen Collegeblock verstecken oder sein Mathebuch auf den Schrank werfen anders umgehen. Zusätzlich habe ich ihm ein paar Mal gesagt, wie die eine oder andere Äußerung jetzt gerade bei mir angekommen ist. Er hat sich das angehört und war überrascht, das hatte er so nicht gemeint.
Mobbing geht meistens von 1-2 Schülern aus und kann nur dann erfolgreich sein, wenn der Rest der Klasse wegsieht bzw. sich nicht dagegen wehrt. Deshalb ist auch eine Äußerung wie "mein Sohn ist nicht beteiligt" irreführend. Er sieht dann zumindest weg bzw. alarmiert keinen Lehrer. Als es den letzten Mobbingfall in der Klasse meiner Tochter gab, hat die Klassenlehrerin deshalb auch mit der ganzen Klasse geschimpft, nicht nur mit den Rädelsführern. LG

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Re: Was ist Mobbing?

Antwort von Birgit67 am 06.03.2009, 12:07 Uhr

Mobbing ist dann, wenn einfach die Grundrechte des einzelnen verletzt werden, d.h. ständig Dinge geklaut werden, ständiges auslachen, ständiges erniedrigen vor anderen.

Ausgrenzen wegen unsympathie ist kein Mobbing, solange man das Kind in ruhe lässt und es woanderst Freunde finden kann - Mobbing ist wenn man sich zusammenrottet um dem Kind in irgendeiner Weise zu schaden.

beispiel: In die Klasse meines Großen kam in der 4 ein Lernbehindertes Kind dem aufgrund unserer etwas anderen Schulform geholfen werden soll, die Aufnahme in der Hauptschule zu schaffen. Allerdings war das Kind bereits 13 Jahre alt, d.h. bis zu 4 Jahre älter als die anderen, sehr groß bereits im Stimmbruch - aber geistig nicht weiter wie die 9/10-jährigen. Ich lernte ihn kennen, es kam noch stottern dazu aber ansonsten war er m.E. ein netter Junge - aber kaum war er in der Klasse die den Ruf hatte sehr ruhig, sozial und umgänglich zu sein ging es los, mit ärgern, mit Drohungen dass die "kleinen" den Großen verschlagen wollen usw. sie haben ihm sogar aufgelauert und MEIN Kleiner ist mit 7 Jahre dazwischen gegangen um den andern zu sagen sie sollen aufhören, mein Kleiner konnte mir auch sagen welche Kinder daran beteiligt waren, sie wollten den "Großen" def. verschlagen. Das ist Mobbing in großem Rahmen es gab auch viele Konsequenzen und eine davon war, dass der Junge woanderst hin kam, doch in eine Sonderschule.

Sobald ein Kind Angst davor hat und dadruch krank wird weil es einfach herablassen behandelt wird ist es Mobbing und muss sofort aufgedeckt und besprochen werden - es kann nicht sein dass Kinder aufgrund ihres anderssein leiden müssen.

Gruß Birgit

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Ich denke schon, dass auch Mobbing relativ ist.

Antwort von Trini am 06.03.2009, 12:20 Uhr

Es gibt einfach Menschen, die sensibler sind und sich leichter gemobbt fühlen.

Diese Menschen geraten ganz leicht in den Mobbingg-Strudel. Sie zeigen ihre Verletzlichkeit bei erster Gelegenheit, was dann aber Wasser auf die Mühlen potentieller "Mobber" ist.

Andere Außenseiter kommen mit Allein-sein oder Lachern besser klar, an ihnen prallen solche Dinge ab, so dass es den Reiz verliert.

Wenn ein Kind "verletzt" wird, sollte auf jeden Fall eingegriffen werden, um den Teufelskreis zu durchbrechen.

Aber, man sollte immer an beiden Seiten ansetzen.

Trini

PS: Ist für mich genau so schwierig zu trennen wie "Sexuelle Belästigung". Was für einen völlig normales Verhalten ist: ein schlüpfriger Witz, ein Blick, ein Griff an die Hand oder um die Schulter, ist für andere schon hochgradig unangenehm.

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Nochmal konkret

Antwort von CarmenX am 06.03.2009, 14:34 Uhr

Die Jugendlichen in dem Alter haben alle einen ziemlich ruppigen Umgangston miteinander. Es haben sich zwei Gruppierungen in der Klasse gebildet - auf der einen Seite ca. 3 Kinder, daruter das "Mobbingopfer", auf der anderen ca. 7 Kinder. Beschimpfungen sind auf beiden Seiten an der Tagesordnung. Der "Gemobbte" bietet aufgrund seiner Andersartigkeit besonders viele Angriffspunkte, teilt aber auch ebenso aus. ICQ-Gespräche, in denen der Gemobbte nicht online bzw. beteiligt war, sind ihm in ausgedruckter Form zugekommen (wohl von "seiner" Gruppe und nun verwendet worden, um die anderen beim Rektor des Mobbings zu beschuldigen. Der Rektor ging sehr hart vor, drohte mit Schulausschluss etc. Die Gruppe der "Mobber" ist extrem sauer, da sie sich zu Unrecht an den Pranger gestellt fühlt, an ein freundschafltiches Miteinander ist nun eigentlich erst recht nicht mehr zu denken. Mein Kind steht irgendwie zwischen den Stühlen, da es mit beiden Gruppen Kontakte hat.
Ich weiß nicht recht, was ich von der Sache halten soll oder meinem Kind nun raten kann.

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Re: Nochmal konkret

Antwort von Birgit67 am 06.03.2009, 16:58 Uhr

bei uns wurde bei dem extremen Fall ein Gespräch zwischen den Elternvertreter, Klassenlehrer und den betroffenen Kindern (in dem Fall nur die Angreifer) organisiert und durchgeführt damit mal geklärt werden kann warum diese Agressionen entstanden sind.

Da bei Euch beide Gruppen sich wohl in nichts nachstehen denke ich macht es Sinn, alle betreffenden Kinder evtl. mit Hilfe von Pro Familia oder ähnlichen Einrichtungen und den Lehrern ein Gespräch zu führen damit man rausfinden kann was da zwischen den Kindern schief läuft und ob man es ändern kann. sollte es nicht klappen alleine mit den Kindern dann zusammen mit den Eltern - aber es sollte eine in dieser Situation erfahrene Person anwesend sein die das ganze leiten kann.

Ansonsten wenn das Klassenklima weiterhin so gestört wird, dass kein miteinander mehr zustande kommt sollte man überlegen, ob man nicht ein paar Kinder die Klasse wechseln lässt.

Gruß Birgit

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Re: Nochmal konkret

Antwort von MamaMalZwei am 06.03.2009, 20:13 Uhr

Hallo, ich stimme Birgit im Großen und Ganzen zu. Aber: Dass über den Jungen im Internet gelästert wird, ist kein Kavaliersdelikt. Auch wenn er selber nicht im Net war und es ihm nur in ausgedruckter Form vorliegt: Die Beteiligten sind in der 9. Klasse und somit 15 bis 16 Jahre alt. Sie sind keine kleinen Jungs mehr, sondern werden strafmündig. Beleidigungen können auch bei Erwachsenen mit saftigen Geldstrafen belegt werden, ist den Jungs das klar? Außerdem gibt es mittlerweile, wenn die Jungs in Betriebe zur Ausbildung wechseln, bei den verschiedenen Ausbildungsbetrieben Betriebsvereinbarungen, die bei einem solchen Verhalten fristlose Kündigungen zulassen. Deshalb sollte man tunlichst nicht in den Ruch kommen, andere zu mobben. (Und dann auch noch schriftliche Beweise zu hinterlassen). Ganz zu schweigen von den immensen Problemen die man bekommt, wenn man sich als fristlos Gekündigter bei einem anderen Betrieb bewerben will.
Gibt es eine Vertrauenslehrerin an der Schule? Ich denke mal dass sie und der Klassenlehrer gemeinsam mit den Beteiligten versuchen sollten, eine Lösung zu finden. Zusätzlich sollte versucht werden, einen kompetenten Streitschlichter (Psychologe, Sozialpädagoge) zu finden, der mit den Jungs arbeitet. Ziel sollte es sein, dass alle in Zukunft respektvoll miteinander umgehen. Dazu muss man andere Verhaltensweisen einüben, sowohl auf Seiten der "Mobber" als auch auf Seiten des oder der "Opfer". LG

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