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Geschrieben von Rieke02 am 09.03.2020, 16:29 Uhr

Schwierige Entscheidung

Meine Tochter ist 13 und in der 8. Klasse. Vor kurzem hat sie mir erzählt, dass zwei Mädchen aus ihrer Klasse schon Cannabis konsumieren. Sie meinte, ich müsste die Namen aber für mich behalten. Um das eine Mädchen mache ich mir große Sorgen, weil sie schon eine sehr schwierige Kindheit hatte (Mutter manisch-depressiv, Vater Alkoholiker). Ich habe tagelang überlegt, wie ich mit der Information umgehen soll und was ich machen kann. Es bringt meiner Meinung nach gar nichts, wenn ich mit dem Vater des Mädchens rede, weil dem das wahrscheinlich mehr oder weniger egal ist, was seine Tochter da macht (die Mutter ist in der Klinik). Außerdem habe ich meiner Tochter ja auch versprochen, die Namen für mich zu behalten. Aber irgendwas musste ich tun, denn mein Verantwortungsgefühl ist da natürlich sehr angesprochen. Also habe ich dem Klassenlehrer eine Mail geschrieben und ihn darüber informiert, dass Kinder in seiner Klasse bereits Cannabis konsumieren, und ihm vorgeschlagen, eine Drogenprävention in der Klasse durchzuführen. Der Lehrer hat mich angerufen und von mir verlangt, dass ich die Namen der beiden Kinder nenne. Er hat mich regelrecht bedrängt und gemeint, das sei meine Pflicht. Ich habe eine Nacht darüber geschlafen und entschieden, ihm die Namen nicht zu nennen, da ich das ja auch meiner Tochter versprochen hatte. Unser Verhältnis wäre nachhaltig beeinträchtigt, wenn ich so einen Verrat begehen würde. Das ist natürlich auch egoistisch. Was hättet Ihr getan?

 
6 Antworten:

Re: Schwierige Entscheidung

Antwort von monstermaja am 09.03.2020, 16:43 Uhr

Schwierig
KannT du vielleicht einen Termin mit der Sozialpädagogin oder Schulpsychologin ausmachen?
Das Jugendamt macht auch anonyme Beratung

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Richtige Entscheidung, denn...

Antwort von Jorinde17 am 09.03.2020, 20:27 Uhr

Hallo,

mein Sohn ist erst in der 9. Klasse des Gymnasiums, und auch hier gibt es schon ein, zwei Jungen, die mit Drogen erwischt wurden, allerdings in der Freizeit. Einer der Jungen ist sogar vorübergehend in der Jugend-Psychiatrie gewesen. Bei meiner älteren Tochter in der Stufe war Haschisch ab der Oberstufe ziemlich weit verbreitet, ich schätze, dass etwa ein Fünftel der Jahrgangsstufe schon Erfahrung damit hatte, vor allem auf privaten Partys.

13 ist natürlich besonders früh. Ich wäre in derselben Zwickmühle wie Du. Ich finde es aber sehr heikel, dass Du zu wissen glaubst, wer die beiden Kinder sein sollen. Das ist die Info Deiner Tochter, die das von diesen Kindern oder von anderen Mitschülern gehört hat. Diese Information muss aber nicht richtig sein, auch wenn Deine Tochter davon überzeugt ist. Vermutlich hat sie die Mitschüler ja nicht selbst beim Qualmen der Tüte gesehen, oder?

Falls nicht: Solche Second-Hand-Infos können völlig verkehrt sein. Vielleicht hat ein Kind z. B. nur damit angegeben, dass es Hasch konsumiert, und es stimmt gar nicht. Aber selbst wenn es stimmt: Du hast es selbst nicht gesehen, gibst also ein Gerücht weiter. Das ist sehr heikel, und damit kann man wirklich Schaden anrichten. Vor allem können Dich die betreffenden Eltern wegen Verleumdung anzeigen, denn die ist strafbar.

Die einzige Lösung ist die, die Du gewählt hast: dem Klassenlehrer zu sagen, dass vermutlich (!) Hasch geraucht wird, aber keine Namen nennen. Aber nicht wegen der Diskretion (bei so etwas gilt Diskretion nicht, finde ich), sondern weil Du keine Beweise hast, und das Ganze nur vom Hörensagen zu wissen glaubst. Lass Dich da nicht weichklopfen, denn wenn es z. B. eine Anzeige gibt, dann badest Du die allein aus - der Lehrer hilft Dir da nicht.

Der Lehrer kann den anonymen Hinweis als Anlass zur vorgezogenen Drogenprävention nehmen, die ja regulär im 9. Schuljahr sowieso (zumindest bei uns) auf der Tagesordnung steht. Bei uns kamen da Polizisten von der Drogenfahndung in die Schule und haben aus ihrem Alltag und über die Gefahren der Drogen geredet.

LG

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die Namen würde ich auch nicht nennen

Antwort von Caot am 10.03.2020, 9:17 Uhr

….nur eben die Info an den Lehrer weiter geben, dass mindestens eben 2 Kinder konsumieren.

Hier gibt es bereits ab Klasse 7, wiederkehrend in den folgenden Klassenstufen, Interventionsprogramme. Da geht es eng begleitet um das Thema Drogen.

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Und, erfolgreich?

Antwort von Tai am 10.03.2020, 9:41 Uhr

An der Schule meiner Kinder gibt es ebenfalls wiederkehrend gute Informations- und Aufklärungsprogramme zu Drogen allgemein, Alkohol, Nikotin, aber auch Ernährungsstörungen u.a.

Trotzdem haben mir zumindest meine Töchter immer wieder erzählt, dass einige oder viele aus ihren Stufen früh rauchen, trinken, kiffen oder sonstige Halluzinogene zu sich nehmen würden.

Ich bin inzwischen unschlüssig, ob sich die Jugendlichen oft einfach nur wichtig machen wollen, oder ob die schönen Bemühungen der Schule bei vielen eben doch nichts bringen.

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schwierig zu beurteilen .....

Antwort von Caot am 10.03.2020, 10:58 Uhr

….so aus aktueller Sicht. Hier ist die "Aufklärung" in der Schule verpflichtend.

Unbenommen davon, denke ich aber persönlich, dass die Aufklärung auch durch das Elternhaus erfolgen muss. Wobei es natürlich schon "beeindruckend" ist, wenn ein Ex-Junkie vor Ort erzählt. Wenn ich sinnvoll vorgelebt bekomme, dass es Alternativen zum abhängen am Buswartehäuschen gibt, werde ich schlicht weg und einfach nicht so leicht verleitet. Wenn ich Selbstbewusstsein durch Erfolge aufbauen kann (und mich daher gar nicht wichtig machen muss), kann ich vielleicht auch leichter ablehnen.

Ob das jetzt alles erfolgreich war oder ist, zeigt ja die Zeit.

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Re: Schwierige Entscheidung

Antwort von kirshinka am 15.03.2020, 15:06 Uhr

Ich hätte mit der Tochter gesprochen, dass es wichtig ist, den Kindern zu helfen und dass dazu auch gehört, dass der Lehrer weiß, wer hier kifft.
Gerade für das eine Mädel, dessen Vater alkoholiker ist, ist die Frage, ob sie nicht vorübergehend wo Anders wesentlich besser aufgehoben wäre, bzw. Dass der Familien hier eine Familienhilfe zur Seite gestellt wird.

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