Kaiserschnitt

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Geschrieben von Astrid am 01.01.2024, 11:14 Uhr

Halb so wild, ganz ehrlich

Hallo,

ich hatte schon zwei KS, deshalb kann ich dich beruhigen.

Also, da die PDA oft nicht so optimal zu setzen ist, wird ein Kaiserschnitt heute meist mit Spinalanästhesie gemacht, die ist bombensicher, und man spürt damit null. Die PDA ist eher dazu gedacht, Wehenschmerzen zu lindern.

Das Setzen der Spritze ist unangenehm, es drückt aber eher als es weh tut. Eine Spritze beim Zahnarzt finde ich schlimmer, ganz ehrlich.

Du hörst auch nichts von der OP. Es wird ja nicht an den harten Zähnen oder am Kiefer gearbeitet, sondern es wird nur in weiches Gewebe geschnitten. Es gibt keine Geräusche. Allerdings spürt man, dass am Bauch gearbeitet wird, es wird ein bisschen geschoben, geruckelt, das Baby kräftig herausgezogen usw. Aber das ist nicht unangenehm und tut auch nicht weh.

Die OP-Atmosphäre ist nicht sehr lauschig und gemütlich, das stimmt. Wenn man auf der Liege ist, wird man erstmal festgeschnallt, damit man nicht runterfällt und sicher liegt. Aber die Stimmung des OP-Teams ist meist sehr gut. Die operierende Ärztin hat sich mit mir die ganze Zeit über meine nächsten Urlaubspläne unterhalten und auch ein paar Witzchen gemacht. Es war wirklich entspannt und ging auch recht schnell.

Das Baby wird schon nach wenigen Minuten geholt und einem natürlich dann erstmal kurz gezeigt. Danach wird man zugenäht, was das eigentlich Lange an der OP ist, weil sieben Gewebeschichten durchtrennt wurden und nun einzeln alle wieder zugenäht werden müssen. Das kann locker eine halbe Stunde dauern.

Danach kommt man noch eine Weile in den Aufwachraum, auch wenn man natürlich die ganze Zeit wach war. So heißt einfach der Raum, wo man nach absolut jeder OP noch eine Zeitlang beobachtet wird (Kreislauf, evt. Nachblutungen usw.). Dann geht‘s in den Kreißsaal, wo der Vater schon mit dem Baby auf dem Bauch wartet. Jetzt sollte man sofort das erste Mal das Baby an die Brust legen, damit die Vormilch fließt und das Stillen gut und früh angeregt wird.

Weißt du, und wenn man schon einen unfreiwilligen KS hat, dann darf man ruhig auch mal die Vorteile sehen: Die Spinalanästhesie sorgt dafür, dass du dein Baby die ersten Stunden völlig schmerzfrei genießen kannst. Erst wenn die Wirkung nachlässt, ist ein Schmerzmittel nötig, weil natürlich die frische OP-Wunde sich meldet. Nach Vollnarkose hat man diesen Luxus nicht, da tut‘s sofort weh (hatte ich auch einmal, weil es ein Not-KS war).

Ein Kaiserschnitt erspart einem außerdem den fiesen Dammschnitt, nach dem Frauen oft wochenlang nicht ohne Schmerzen und aufblasbaren Sitzring sitzen können. Außerdem bleibt man „untenherum“ völlig intakt, das heißt, auch beim Sex ist alles wie früher, nichts ist geweitet oder genäht usw. Das fand ich einen echten Vorteil, wenn ich es so mit den Berichten von Freundinnen vergleiche.

Die Erholung geht nach KS schnell. Die ersten Tage tut‘s schon arg weh, aber da helfen Schmerzmittel, die man auf Wunsch so oft wie nötig bekommt. Nach einer Woche ist schon alles prima überstanden, ich war schneller wieder fit als meine Freundinnen nach Spontangeburt.

Für Angst besteht ganz ehrlich kein Grund. Ich selbst habe sogar eine Krankenhaus-Phobie. Und wenn ich den KS zwar nicht toll, aber auch nicht schlimm fand, dann will das wirklich etwas heißen. Freu dich auf dein Baby, du brauchst echt keinen Bammel zu haben. Der Tag der Geburt ist auch mit KS ein wirklich wunderbarer Tag, und das erste Mal, wenn du nach der OP dein Baby in den Armen hältst, ist großartig.

LG

 
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