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Geschrieben von Astrid am 05.03.2024, 15:26 Uhr

Aber warum…?

Hallo,

ich weiß nicht, irgendwie sind da so viele Widersprüche in deinem Text. Du sagst, du liebst deinen Freund „sehr“, erwägst aber eine Trennung. Den Grund dafür kann ich nicht nachvollziehen. Dass seine Eltern ihn als Kind geschlagen haben, heißt doch nicht, dass sie deinem Kind nicht begegnen dürfen. Du musst deine Tochter ja nicht allein bei denen lassen (würde ich auch nicht tun). Aber nur mal eine Tasse Tee zusammen zu trinken, wäre ja kein Problem.

Wieso dürfen sie deinem Kind nicht mal begegnen? Was befürchtest du? Dass sie mitten auf der Straße mit Knüppeln über es herfallen? Das ist alles seltsam, und für mich klingt es fast ein wenig nach einer Angststörung bei dir (nicht böse gemeint). Da sind so viele übertriebene, irrationale Ängste. Aber wovor eigentlich? Auch Großeltern, die schlechte Eltern waren, sind oft passable Großeltern. Und wenn du dein Kind nicht allein bei ihnen lassen möchtest, dann machst du das natürlich auch nicht, fertig.

Übrigens, ja: Im Falle einer Trennung bekäme dein Freund vermutlich ein Umgangsrecht, und was er in dieser Zeit mit seiner Tochter macht und wen er besucht, ist absolut seine Sache und seine Entscheidung.

Weißt du, das eigentliche Thema scheint mir eher dein Freund zu sein. Er hätte dich schon früh seiner Familie vorstellen müssen, das wäre dir gegenüber loyal und fair gewesen. Und dasselbe gilt für euer Kind. Er hat jahrelang einen großen Krampf veranstaltet um dich und seine Eltern, und das war unerwachsen und unreif. Er muss zu seiner neuen Familie stehen, und das bist du und seine Tochter.

Ich würde jetzt mal versuchen, ein bisschen runterzukommen und die Vernunft sprechen zu lassen. Ich würde einen gelegentlichen, losen Kontakt deiner Maus mit ihren Großeltern gegebenenfalls erlauben. Natürlich in deinem Beisein, wenn dich das beruhigt. Kinder profitieren sehr von ihren Omas und Opas, die sind ja nunmal ihre direkten Vorfahren.

Deine seltsame Höllenangst vor diesen Leuten ist fast etwas, über das ich vielleicht mal bei einer Familienberatungsstelle reden würde - am besten mit deinem Freund, notfalls aber auch ohne ihn. Kostenlose Beratungsgespräche bieten Caritas und Diakonie sowie andere gemeinnützige Organisationen an (je nach Stadt).

Ich glaube, der eigentliche Knackpunkt ist deine Beziehung. Hier ist wirklich vieles im Argen, das dir seit Jahren ein Dorn im Auge ist, und das in dir rumort. Ich würde versuchen, erstmal diese Probleme zu lösen, am besten mit Beratung von außen. Deine Angst vor den „Schwiegereltern“ scheint mir ein bisschen stellvertretend zu sein für deine eigentlichen, ungelösten Partnerschaftsthemen, oder? Dein Freund schafft es nicht, seinen Eltern entspannt, normal und erwachsen zu begegnen, was bei Moslems oft so ist, die Eltern spielen eine Riesenrolle. Aber trotzdem muss man sich von ihnen ablösen.

Ich denke daher, dass es extrem wichtig wäre, dass ihr eure schwelenden Probleme mit fachlicher Beratung mal gemeinsam angeht. Damit auch er spürt, dass es vielleicht einen anderen Weg gibt, mit seiner kulturellen Zerrissenheit umzugehen, auch er scheint ja sehr überfordert mit allem zu sein. Vielleicht macht ihr doch einfach mal telefonisch einen Termin bei der Familienberatung aus? Kostet nix, tut nicht weh und hilft sehr.

LG

 
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