zurück| Geschrieben von lavande am 16.08.2006, 21:34 Uhr |
Lesen und Schreiben, schon vor der Einschulung!?
Hallo zusammen!
Habe nun seit einer Woche ebenfalls ein Schulkind und würde Euch gerne bei meinem "Problem" um Rat fragen.
Meine Tochter hat sich vor ca.1 1/2 Jahren das Lesen und auch Schreiben selbständig beigebracht.Mit selbständig, meine ich auch selbständig....Sie hatte einfach ein riesen Interesse an Buchstaben (auch Zahlen)und irgendwie passierte es quasi von alleine, von Heute auf Morgen.
Mittlerweile liest sie recht flüssig und schreibt auch nahezu "lesbar", heißt, sie schreibt überwiegend wie sie spricht, manchmal richtig, manchmal falsch, aber durchaus verständlich und lesbar.
Nun zu meinem Anliegen:
Natürlich hat sich meine Tochter sehr auf die Schule gefreut und möcht nun auch ihr "Können" anwenden (was natürlich noch eine Zeit dauert), wäre aber niemals der Typ, der hingeht"Frau sowieso! ich kann schon lesen und schreiben", muß sie auch meines Erachtens nicht tun...(die Oma denkt ganz anders!)
Meine Überlegung ist nun, richtet sich auch an die hier vorhandenen Lehrerinnen, möchte eine Lehrerin in solch einem Fall vorab Bescheid wissen, dass ein Kind bereits Lesen und Schreiben kann oder ist es eher so, dass es irgendwann, wenn es soweit ist, eh auffällt?
Bin halt in der Zwickmühle, ob ich ein Gespräch mit der Leherin suchen soll...Mag aber auch nicht als übereifrige Mutter abgestempelt werden, die ihr Kind "anpreist".
Was tun?
Noch kurz am Rande:
Habe in den diversen Foren hier schon einige Diskussionen über "Wunderkinder", "Hochbegabte Kinder"etc mitverfolgt...von solch einer Diskussion möcht ich Abstand nehmen.
Wir haben ein ganz normal entwickeltes Kind, dass lediglich etwas früher lesen und schreiben gelernt hat.Wir haben weder Druck ausgeübt noch gedrillt, es passierte von alleine!
War mir wichtig, dass nochmal kurz zu erwähnen.
Freue mich über Antworten und Meinungen, bin schon sehr verunsichert, wie ich mich verhalten soll.
Viele Grüße
Katja
Beitrag beantwortenEine lustige Geschichte dazu....
Antwort von tinai am 16.08.2006, 22:55 Uhr
..als die tochter von Bekannten eingeschult wurde, erzählte die Lehrerin während der Einschulung, was sie alles machen werden unter anderem, dass sie in der ersten Klasse lesen lernen werden.
Darauf stand die Kleine auf und sagte: "Ich kann schon lesen, darf ich dann in die zweite Klasse?".
Ich würde an Deiner Stelle erst einmal nichts dazu sagen. Lehrer merken doch schnell, ob ein Kind schon mehr kann als andere und ich glaube, gerade in der ersten Klasse ist das Können noch sehr heterogen verteilt. Sollte es dann Probleme geben, kannst Du Dich immer noch melden.
Gruß Tina
Re: Lesen und Schreiben, schon vor der Einschulung!?
Antwort von Schnuffsa am 17.08.2006, 6:15 Uhr
Hallo,
ich würde vielleicht erstmal abwarten, ob es deiner Kleinen viel ausmacht, nochmal bei Null anzufangen und ob sie sich langweilt.
Erst wenn das der Fall ist, würde ich mit dem Lehrer/der Lehrerin reden.
Vielleicht macht es deiner Tochter ja auch Spaß, nochmal alles "richtig" beigebracht zu bekommen?
Also, wie gesagt, ich würde erstmal abwarten.
Re: Lesen und Schreiben, schon vor der Einschulung!?
Antwort von RenateK am 17.08.2006, 8:39 Uhr
Hallo,
also ich würde schon mit der Lehrerin bald eine Gespräch führen. Bei uns war es auch so (schreiben nicht, aber lesen und vor allem Mathe, da konnte er schon sehr viel mehr als den Stoff des 1. Schuljahrs). Denn der Frust, der daraus in der Schule entsteht, führt ganz schnell zu großen Problemen nach meiner Erfahrung und ich habe leider auch die Erfahrung gemacht, dass die Lehrerin ohne Druck der Eltern darauf wenig reagiert (trotz Montessorischule).
Gruß, Renate
Re: Lesen und Schreiben, schon vor der Einschulung!?
Antwort von Graupapagei3 am 17.08.2006, 9:51 Uhr
Wir waren letztes Jahr in einer ähnlichen Situation, allerdings noch etwas extremer- Mark konnte auch in Mathe locker den Stoff der 1.Klasse und wurde zudem mit 5 eingeschult.
Wir haben erstmal abgewartet und der Lehrerin Zeit gegeben ie Kinder und damit auch unser Kind kennenzulernen und sich ein eigenes Bild zu machen. Nach etwa 7 Wochen war der 1.Elternsprechtag, da haben wir dann vorsichtig vorgefühlt und erkannte, dass sie sehr wohl über seine Fähigkeiten Bescheid wusste.
Also gib der Lehrerin etwas Zeit, sie hat ja viele Kinder da sitzen, die alle ein unterschiedliches Ausgangsniveau haben und ermuntere Deine Tochter dazu mitzumachen und zu zeigen, was sie kann.
Deine Befürchtungen sind übrigens gerechtfertigt, man ist ganz schnell die ehrgeizige "Eislaufmutti", weil es eben davon auch genug gibt.
Eine gute Lehrerin merkt aber, ob ein Kind solche Dinge alleine gelernt hat oder ob es gedrillt wurde.
Re: Lesen und Schreiben, schon vor der Einschulung!?
Antwort von 3_wilde_Räuber am 17.08.2006, 20:12 Uhr
Hallo Katja,
ich *kenne* Deine Situation zu gut.
Ich habe meinen Sohn bewußt abgebremst, indem ich ihm unendlich viel Malzeug hingestellt habe *hat-geklappt-schweißabwisch* - weil er sich alles nach eigenem *gewurschtel* beigebracht hat und wehe wehe, wenn ich irgendetwas freundlich kommentieren wollte :(
Da sind jetzt einfach auch zu viele *Fehler* mit dabei - er schreibt Zahlen und Buchstaben natürlich so ganz und gar nicht, wie man es in der Schule lernt. Er schreibt praktisch alles *von unten* und die 4 nur so, wie er sie eben in Bücher und Co sieht etc pp.
Deshalb mein Einhalt mit Malen und Basteln und Co. - das hat die letzten Monate gestoppt....
Aber was ich sagen wollte :)
Ich denke Du kannst es nebenbei ansprechen - die Lehrerin wird es aber sicherlich auch merken.
Schau halt, das kein Unterforderungsfrust bei Deiner Tochter aufkommt, wenn sie deutlich weiter ist! Das ist die *einzige* Gefahr - das sie sich langweilt, abschaltet und unten durchrutscht weil es so SCHEINT, als würde sie keine Leistung erbringen (wollen)
Ist Deine Tochter ein Kann-Kind? - also jetzt vorzeitig eingeschult?
Wenn nicht, kann es auch sein das die Lehrer sie in absehbarer Zeit eine KLasse überspringen lassen (wollen), um bei ihr keinen Frust/ Langeweile und manchmal schlußendliche Leistungsverweigerung auszulösen.
Da sind Gespräche mit den Lehrern gut und sinnvoll - dann können sie auch von Anfang an gezielt darauf schauen (gerade wenn Deine Tochter schüchtern ist!).
(meine Mutter hat mir da neulich einen Vortrag gehalten über einen ganz ähnlichen Fall *gg*)
Viele Grüße!
Svenja
Danke!
Antwort von lavande am 17.08.2006, 21:13 Uhr
Hallo nochmal!
Vielen lieben Dank, für Eure Meinungen.
Habe mir über jede einzelne Gedanken gemacht und für mich entschieden, dass ich bis zum ersten Elternsprechtag, der im November stattfindet, abwarten werde.Sollte es bis dahin noch nicht "aufgefallen" sein oder die Lehrerin mich darauf angesprochen haben, werde ich es halt ansprechen.
Wobei ich allerdings denke, dass es einer "guten" Lehrerin,innerhalb dieses Zeitraums, schon auffallen sollte, oder?
Es geht mir nach wie vor nicht darum, meine Tochter anzupreisen, aber natürlich wünsche ich mir für sie den bestmöglichen Schulstart und habe auch ein wenig Angst davor, dass sie irgendwann total frustriert und unterfordert ist und niemand es erkennt.
Vielleicht mache ich mir auch einfach zu viele Gedanken....bin halt sehr verunsichert.
Sie ist übrigens kein Kann-Kind, haben uns bewußt dafür entschieden, sie erst dieses Jahr einschulen zu lassen.
Nochmals Danke!
Viele Grüße
Katja
Re: bei unserem fiel es von alleine auf
Antwort von Benedikte am 18.08.2006, 18:25 Uhr
und wenn die lehrerin das nicht gemerkt haette, dann hatte ich doch sehr an ihr zweifeln muessen.Es hat allerdings zwei Wochen gedauert.Unser grosser ist auch eher schuechtern gewesen, jedenfalls ausser Haus und in der schule- und hatte nicht gross angekuendigt, dass er lesen kann.
Dann war die Klasse im Zoo und die Lehrerein stellt sich vor die ganzen Viecher und wollte immer wissen, was das fuer Tiere seien. Bei Loewe, Elefant etc. weiss natuerlich jeder bescheid, aber er konnte dann saemtliche Echsen, Insekten, Voegel benennen und muste passen, wenn er nicht in der nahe des schildes stand. Da fiel es ihr dann auf.
Und schon zu beginn des Winters konnten viele andere Kinder gut lesen, da war es nichts besonderes mehr.
Von daher- ich wuerde es nicht sagen .Warum auch?Und wenn sie es nicht selber merkt, sagt das jedenfalls eine ganze Menge aus ueber die Zuwendung, die einzelne Kinder erfahren.
Benedikte
