ADHS - ADS

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Geschrieben von Ruto am 05.08.2022, 13:00 Uhr

Rückblickend Erfahrung im Kleinkindalter?

Gab es rückblickend Hinweise darauf, dass euer später diagnostiziertes Kind als Kleinkind bereits Hinweise auf ADHS hatte?

Ich frsge deshalb, weil ADHS auf familiärer Seite meines Mannes vertreten ist (er ist der einzige, bei dem es wenigstens im Erwachsenenalter diagnostiziert wurde, im Kindes- und Jugendalter hatten es meine Schwiegereltern mit der Methode angegangen, vielleicht weil selbst betroffen und nicht eingesehen) und meine Tochter von Geburt an super unruhig war und ist.
Bei Babys mit sog. Regulationsstörungen verwächst sich das Verhalten ja angeblich, aber mich würden dennoch eure Erfahrungen interessieren.
Und ab wann ihr gemerkt habt, da muss genauer hingeschaut werden.

 
5 Antworten:

Re: Rückblickend Erfahrung im Kleinkindalter?

Antwort von misses-cat am 05.08.2022, 14:28 Uhr

Mein 13 Jahre alter Sohn war das liebste Baby , als Kita Kind komplett unauffällig und in den ersten beiden Jahren Grundschule keine Probleme. Hat recht spät gesprochen merkt man nix mehr von heute ist Sprache seine große stärke). Er hat ein mittelschweren adhs , was aber fast dafür gesorgt hätte das er als unbeschulbar abgestempelt wurde.
Meine 8 jährige hat ein leichtes adhs , sie war ein schrei Kind was in dem ersten Jahr 24 Stunden Betreuung brauchte.

Die anderen Geschwister waren u d sind bis jetzt unauffällig

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Re: Rückblickend Erfahrung im Kleinkindalter?

Antwort von desireekk am 06.08.2022, 3:41 Uhr

Mein Großer war en relativ pflegeleichtes Baby, entwickelte einen starke willen mit den Jahren, eher temperamentvoll.
So ab 5/6 J. zeigte sich ein Nähe-/Distanzproblem... was sich als ADHS über die Zeit entpuppte, ziemlich genau im letzten Halbjahr des KiGa (inkl. erste Diagnose).

Jahrelang war er ein eher sprudelndes ADHS-Kind.

Jetzt ist er ein junger Erwachsener und eher gechillt... ADHS hat er immer noch :-)

LG

D

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Re: Rückblickend Erfahrung im Kleinkindalter?

Antwort von Ruto am 08.08.2022, 12:26 Uhr

Danke für eure Erfahrungen. Das heißt im Umkehrschluss, dass sich so früh noch absolut nichts ableiten lässt. Hatte das jemand umgekehrt, dass das Kind als Baby extrem unruhig war, es sich aber mit den Jahren verwachsen hat?

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Re: Rückblickend Erfahrung im Kleinkindalter?

Antwort von kea2 am 11.08.2022, 11:50 Uhr

Ich habe den Eindruck, dass man AD(H)S nicht aus dem Verhalten als Baby oder Kleinkind ableiten kann.
Klar, das kann so aussehen. Aber andere Kinder haben sich früher ähnlich verhalten und haben keins.

Unsere Tochter (15) war bis ca. 3,5 ein unruhiges, schnell gelangweiltes, schnell gefrustetes Kind, das bei Müdigkeit und bei Wutanfällen schwer runter kam.
Unser AD(H)S-Kind ist aber unser Sohn (12), der als Baby ein kleiner Sonnenschein und als Kleinkind auch eher friedlich war.
Bei unserer Tochter haben wir lediglich den Verdacht, dass sie hochbegabt sein könnte. Sie will sich aber nicht testen lassen. AD(H)S hat sie definitiv nicht.

Ich weiß allerdings nicht, ob wir unseren Sohn nur als eher leicht wahrgenommen haben, weil seine ältere Schwester so eine Hausnummer war, oder ob andere das auch so gesehen hätten...

Im Kindergartenalter wurde unsere Tochter immer pflegeleichter und unser Sohn anstrengender, wobei wir und der Kindergarten das immer noch nicht als ein wirkliches Problem angesehen haben.
In der Grundschule traf unser Sohn dann auf eine Lehrerin, die nicht in der Lage war, ihn mit anspruchsvollerem Schulstoff auszulasten. Vor lauter Frust wurde er immer bockiger und verhaltensauffälliger bei ihr. Die Lehrerin konnte damit überhaupt nicht angemessen umgehen und so landeten wir beim Kinderpsychiater, der die Diagnose stellte.

Ich glaube, AD(H)S ist in der Bevölkerung viel verbreiteter als es scheint. Das wird ja erst seit ca. 20 Jahren überhaupt richtig wahrgenommen und diagnostiziert, und die Träumer bleiben bis heute nicht selten ohne Diagnose.
Früher hat man das als Erziehungsdefizit oder als Schüchternheit/Verträumtheit gesehen.
Dann hieß es, das hätten nur Kinder und es wachse sich in der Pubertät aus. Das hat sicherlich Eltern dazu bewogen, es locker zu nehmen und einfach abzuwarten, anstatt es behandeln zu lassen.

Man muss bei den Kindern gucken, ab wann ein Leidensdruck beim Kind, bei den Eltern oder beim Umfeld (Kindergarten, Schule) entsteht.
Wichtig ist bei solchen Kindern eine liebevoll-konsequente Erziehung. Mit Inkonsequenz und zu vielen eigenen Entscheidungen kommen diese Kinder ganz schlecht klar. (Unsere Tochter übrigens auch.)

Ich würde mich an Deiner Stelle, nicht verrückt machen. Deine Tochter muss es nicht haben, und es gibt leichte Varianten.
Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob AD(H)S vor dem Grundschulalter schon sicher diagnostiziert und behandelt werden kann.

Ich denke nicht, dass es unserem Sohn geholfen hätte, wenn wir von dem AD(H)S schon im Kindergartenalter gewusst hätten. Es hätte nur geholfen, zu wissen, dass sein IQ kurz vor der Hochbegabung liegt. Dann hätten wir ihn früher eingeschult, und er hätte gleich die Lehrerin gehabt, bei der er später war, mit der es gut lief.
Diese andere Lehrerin war auch mit anderen Kindern überfordert, nicht nur mit unserem Sohn.

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Re: Rückblickend Erfahrung im Kleinkindalter?

Antwort von Godzilla am 26.08.2022, 12:16 Uhr

Hm ich kann nur dazu raten, sich grundsätzlich mit dem Thema Neurodiversität auseinander zu setzen und auf das einzugehen, was eure Tochter individuell für Bedürfnisse hat.

Ich war super sensibel als Kind (wobei ich als Baby glaub ich noch recht 'pflegeleicht' war), hab bei jeder Kleinigkeit geweint und hatte große Probleme, mich wieder zu beruhigen.

Dafür hätte ich Unterstützung gebraucht, unabhängig davon, ob es von ADHS kam oder nicht.
Es gibt auch Kinder, die hochsensibel sind, ohne ADHS zu haben, die brauchen dann trotzdem Unterstützung um sich beruhigen zu können bzw um Reizüberflutung zu vermeiden/rechtzeitig zu erkennen.

Ihr habt ja schon einmal den Startvorteil, dass ihr bescheid wisst, dass sie es haben könnte. Also könnt ihr euch ein wenig darauf einstellen, mit welchen Dingen sie möglicherweise extra Unterstützung brauchen könnte.
Allein zu wissen, dass eure Tochter möglicherweise nicht so ist wie die meisten Kinder, und daher möglicherweise die gängigen Tipps bei ihr nicht funktionieren, hilft ja schon einmal.

Ganz viele der Dinge, die ADHS-Kindern helfen, tun auch neurotypischen Kindern gut.

Wirklich wissen braucht ihr es eigentlich nur, wenn es um Medikamente geht.
Das würd ich dann ansehen, wenn ihr feststellt, dass bei eurem Kind ein entsprechender Leidensdruck da ist, den ihr bei anderen Gleichaltrigen nicht seht (und der nicht mit einfachen Maßnahmen zu lindern ist).

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