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Geschrieben von suchepotentenmannfürsleben am 15.05.2011, 16:44 Uhr

Anonymisierte Kinder

Ich würde gern mal etwas zur Diskussion stellen und eure Meinungen hören.

In Deutschland sind ja in den letzten Jahren sog. anonyme Geburten möglich. Frau kommt zur Entbindung in die Klinik, muss weder Namen noch andere persönliche Details angeben, entbindet, bekommt ein oder mehrere Beratungsgespräche (die die Möglichkeiten der Unterstützung und Hilfe darlegen) und kann dann nach der Entbindung die Klinik ohne Kind verlassen (wenn dann noch gewünscht).
Notiert wird vom Personal eine Beschreibung der Frau und sämtliche Dinge, die für das Kind von potenziellem Interesse sein könnten.

Binnen einer Frist hat die Mutter die Möglichkeit, ihr Kind zurück zu holen, andernfalls wird eine Adoption eingeleitet.

Rechtlich befindet sich das in der Grauzone, es gibt keine strafrechtliche Verfolgung anonymer Entbindungen.

Eine Freundin von mir ist Hebamme (und bat mich, dies zur Diskussion zu stellen), und sie erkannte eine Frau, die ihr Kind anonym entbunden hat, sie wusste ihren Namen und Adresse von ihren Eltern. Die Frau hat sie wohl nicht wiedererkannt.

Nun ist es so, dass von der Klinik angewiesen wird, die Anonymität der Frauen auf jeden Fall zu wahren.
Andererseits: hat das Kind nicht auch ein Recht auf seine Herkunft?

Wir sind nun beide hin- und hergerissen. Die Frau wird ihr Kind mit (gefühlter) Sicherheit nicht wieder abholen, die Notlage ist sehr groß, sodass keiner damit rechnet.

Was meint ihr, ist die Hebamme in dieser Situation (moralisch!) verpflichtet, Angaben zur Mutter zu machen?
Dies würde natürlich dazu führen, dass die Geburt nicht mehr anonym bliebe, personenstandsrechtlich entsprechend gemeldet werden müsste und die Mutter mit entsprechenden Problemen innerfamiliär zu rechnen hätte - diese hatte sie eben vermeiden wollen (ich möchte die Gesamtsituation hier aus Anonymitäts- bzw. Wiedererkennungsgründen nicht darlegen, die Gründe sind jedenfalls schon irgendwo nachvollziehbar).
Andererseits hätte das Kind so eine Herkunft und wäre nicht "anonymisiert".

Recht der Mutter auf Anonymität versus Recht des Kindes auf Herkunft.

Wie würdet ihr entscheiden?


LG
S

 
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