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Geschrieben von Antje04 am 19.11.2016, 18:11 Uhr

Heute habe ich - stellvertretend - eine Gesundheitsfrage

Guten Abend, heute habe ich für meine Freundin ein paar gesundheitliche Fragen, ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, vielleicht könnt Ihr beraten (sind ja ein paar Ärzte hier).

Sie hat seit 2 Jahren einen Tremor, der sich verstärkt hat. Laut Neurologe einen Intentionstremor, also wenn sie nach etwas greift. In Ruhestellung ist nichts. Der Neurologe hat nach ca. 10 Minuten Untersuchung einen essentiellen Tremor festgestellt (auf dem Arztbericht steht "höchstwahrscheinlich ET, DD verstärkter physiologischer Tremor", was auch immer zweites bedeutet, sie hat noch nicht nachgefragt).
Er hat einen Haltetremor diagnostiziert, obwohl man nichts zittern sieht, wenn sie etwas hält. Egal ob mit ausgestrecktem oder angewinkelten Arm, sie hat es mir gezeigt.
Sie hatte den Eindruck, dass er sie möglichst schnell wieder aus dem Untersuchungsraum raushaben wollte, und hat ihr schnell ein Rezept für Betablocker (ich hab mir den Namen nicht gemerkt, sie hat es zwar gesagt...) verschrieben. Sie hat ja nur 3 Monate auf den Termin gewartet, da darf man wohl nicht viel erwarten... Sie ist Anfang 40, und müsste also bis an ihr Lebensende das Zeug nehmen, ist das wirklich DIE Lösung?
Sie hat außerdem an beiden Unterschenkeln über den Knöcheln außen pelzige Stellen (10 cm hoch, 5 breit, ungefähr), das seit 2 Monaten. Laut Neurologe kommt das daher, dass sie die Beine übereinanderschlägt, aber das tut sie nicht oft...
Mir machen die pelzigen Stellen Sorgen, sie sagt, sie spürt es dort kaum, wenn sie sich mit einer Nagelschere piekst.
Sollte sie noch eine Zweitmeinung einholen? Oder noch mal beim Neurologen aufschlagen und eine umfassendere Diagnose (ich las im Internet etwas von "Nervenleitmessung") einfordern? Was könnte das sein? Denn für einen ET sind das doch recht seltsame Symptome, oder?
Gerne auch per PN... Danke!

 
16 Antworten:

Re: Heute habe ich - stellvertretend - eine Gesundheitsfrage

Antwort von Muts am 19.11.2016, 19:02 Uhr

Ja, ich würde eine Zweitmeinung holen- aber das bedeutet sicher wieder Monatelang Wartezeit! Das ist echt ärgerlich, da wartet man lang auf einen Termin und dann hat man das Gefühl, die Ärzte wollen uns Patienten so schnell wie möglich wieder los haben. Echt Wahrgenommen fühle ich mich bei Ärzten selten.

Mir ging es diese Woche ähnlich, mein Blutduck ist etwas zu hoch und die Kardiologin hat nach Auswertung der Langzeitblutdruckmessung nur ein paar Fragen gestellt. Und da meine Eltern ( seit dem sie etwa 55 sind) erhöhten Blutdruck haben war für die Ärztin sofort klar, dass mein erhöhter Blutdruck "erblich" ist und hat lediglich ein Medikament verordnet. In 3 Monaten hab ich dann Termin für Ultraschall vom Herz.....

LG Muts

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Re: Heute habe ich - stellvertretend - eine Gesundheitsfrage

Antwort von Zero am 19.11.2016, 19:28 Uhr

Definitiv eine zweite Meinung einholen, zur Not über die Krankenkasse eine Dringlichkeitsbescheinigung gegeben lassen - weiß grade gar nicht, wie das heißt.
Ist sie mal auf Parkinson untersucht worden?
Wegen den pelzigen Stellen - war sie damit mal beim Hautarzt?

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Re: Heute habe ich - stellvertretend - eine Gesundheitsfrage

Antwort von Joplin am 19.11.2016, 19:51 Uhr

Viele Krankenkassen bieten solche Hotlines an, wo man auch mit Fachärzten reden kann, die dann Tipps geben, wie man weiter verfährt. Wie z.B.Clarimedis von der AOK.

Eine Zweitmeinung würde ich mir auf jeden Fall einholen. Ja, das ist wirklich ärgerlich!

Ich drücke die Daumen!

Liebe Grüße

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Nein

Antwort von Antje04 am 19.11.2016, 21:16 Uhr

Zero, nein, nicht beim Hautarzt, weil die Haut keinerlei Veränderung zeigt. Sieht völlig normal aus.

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Re: Heute habe ich - stellvertretend - eine Gesundheitsfrage

Antwort von Benedikte am 19.11.2016, 23:14 Uhr

ich bin weder Ärztin noch medizinisch bewandert.......

aber erstmal Frage- wenn sie seit zwei Jahren diesen Tremor hat, wann ist sie das erste Mal beim Arzt gewesen? Also, welcher Arzt hat den festgestellt? Dieser jetzt nach zwei Jahren Vorhandensein oder ein anderer vor zwei Jahren?

Ansonsten- wenn sie sich nicht gut behandelt fühlt oder abgemeiert, klar, dann soll sie zu einem anderen Arzt gehen. Wenn sie einen schnellen Termin braucht, kann sie sich ja über diese neue Ärztehotline bei den kassenärztlichen Vereinigungen kurzfristig einen vermitteln lassen- wobei es ja grundsätzlich nicht eilt.

Zum "Einfordern von Untersuchungen" weil man im Internet etwas gelesen hat- da bin ich vorsichtig. Medizin ist ein komplexes Gebiet -und mag man bei manchen Sachen noch kundig sein ( nach dem Übergeben vorsichtig sein mit Essen oder bei dröhnendem Kopf an die frische Luft oder so)- bei größeren neurologischen Sachen wäre ich vorsichtig, da bezweifle ich, dass- gerade wenn wie hier Details nicht feststehen- man da das richtige trifft, insbesondere wenn man am Anfang einer Behandlung steht.

Ich denke, dass man das nach geklärter Diagnose, wenn es um Therapie geht, mal gemeinsam mit dem Arzt überlegen sollte und dann fragen kann, warum er das ggf eben nicht in Betracht zieht.

Aber am Anfang einer Behandlung- nein.

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Re: Heute habe ich - stellvertretend - eine Gesundheitsfrage

Antwort von Andrea&Würmchen am 20.11.2016, 1:12 Uhr

Ich würde auf jeden Fall eine Zweitmeinung einholen, notfalls unter Mithilfe der Krankenkasse. Tremor und Taubheitsgefühle erinnern MICH jetzt spontan an die MS-Symptome einer entfernteren Bekannten. Aber ich bin medizinisch überhaupt nicht bewandert...

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Re: Heute habe ich - stellvertretend - eine Gesundheitsfrage

Antwort von Antje04 am 20.11.2016, 8:14 Uhr

Als der das erste Mal, recht schwach, aufgetreten ist, ist sie zu einem Neur. Der hat gemeint, es könnte ein ET sein, aber war eher der Meinung, sie sei nur nervös. Daraufhin ist sie wg. Zweitmeinung zu einer Neurol. Die meinte sofort, es sei eine fokale Dystonie.Und hat eine Botoxbehandlung bei einem ihr bekannten Arzt angeraten. Darüber hat wiederum der sehr kompetente (nicht ironisch gemeint) HA gelacht, da die Symptome wohl überhaupt nicht passten.

Sie ist keine Ärztehopperin. Ich weiss, dass es ihr schwer fällt, über Schwächen, sei es körperlich oder psychisch, zu reden. Deswegen hat sie abgewartet ob es besser wird. Nach und nach wurde die Symptomatik stärker, und einschränkend.
Natürlich wird sie diplomatisch vorgehen, sie ist nicht der Typ, der mit der Tür ins Haus fällt.

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Re: Heute habe ich - stellvertretend - eine Gesundheitsfrage

Antwort von Joplin am 20.11.2016, 9:20 Uhr

Ich bin der Meinung dass man sich überhaupt nicht dafür rechtfertigen muss darauf zu bestehen, eine Zweitmeinung zu bekommen. Ich weiß dass viele Ärzte genervt sind. Ich weiß dass viele Ärzte gestresst sind. Dennoch ist es auch eine Art Dienstleistung. Es ist einfach der Job der Ärzte freundlich mit den Patienten umzugehen und sie aufzunehmen und auch gut zu beraten. Dafür werden sie nämlich bezahlt. Wenn das nicht der Fall muss man ihnen, so wie das ja bei anderen sozialen Berufen auch üblich ist, sagen, selber Schuld wenn man diesen Beruf gewählt hat.

Eine Kollegin starb letztes Jahr an Lungenkrebs. Sie wurde zuerst auf Rückenprobleme behandelt. Dann ging sie zu einer anderen Ärztin. Die verschrieb Schmerzmittel und riet ihr zu einer Psychotherapie.

Sie glaubte ihr nicht dass es psychosomatisch ist. Daraufhin wurde die Ärztin sauer. Sie sollen sich doch bitte einen anderen Arzt suchen wenn sie ihr nicht vertrauen. Sie sei ein Hypochonder.

Der nächste Arzt ließ eine Spiegelung der Bronchien durchführen.Bis sie den Termin hatte, vergingen auch mehrere Wochen. Sie hatte weniger Husten, aber Schmerzen. . Sie bekam dann Chemotherapie. Sie liegt jetzt auf dem Friedhof.

Sie war mit ihren Beschwerden mehrere Monate bei mehreren Ärzten unterwegs die, wie sie immer wieder erzählte, zum Teil richtig genervt und unfreundlich waren.

Beruf verfehlt, würde ich mal sagen.

Deshalb :darauf pochen! Eine ordentliche Diagnose zu bekommen. Sich nicht abfertigen lassen!
Das ist deren Job. Punkt. Der Patient muss nicht darum betteln gut vom Arzt betreut zu werden!
Liebe Grüße

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Re: Nein

Antwort von Zero am 20.11.2016, 10:02 Uhr

Pelzige Hautveränderungen wären für mich ein Grund zum Hautarzt zu gehen - sie hat diese pelzigen Stellen seit 2 Monaten, sagst du, also sieht die Haut verändert aus und ist somit ein Fall für den Dermatologen.
Wegen dem Tremor soll sie beim Neurologen/Neurochirurgie vorstellig werden. Wenn sie "nur" einen Tremor hat, sollte das behandelt werden, wenn es doch Parkinson sein sollte, ebenfalls.

Wenn Ihre Ärzte ihr nicht helfen können und die Diagnosen sich verändern, könnte sie versuchen an der Uniklinik in Marburg einen Termin zu bekommen - bei Dr. Jürgen Schäfer (auch der deutsche Dr. House genannt). Dort sind sie spezialisiert auf schwer zu diagnostizierende Erkrankungen.

Aber die Beschreibung des Tremor klingt für mich nach Richtung Parkinson. Meine Oma hatte das seit sie 30 ist.

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Re: Heute habe ich - stellvertretend - eine Gesundheitsfrage

Antwort von Danyshope am 20.11.2016, 11:20 Uhr

Dem kann ich mich anschließen. bei meiner Schwiegermutter meinte der Chiro auch, das kommt vom Nacken. Sind reine Verspannungen.

Von der Diagnose LANGSAM wachsender Lungenkrazinom bis zum Tot hatte sie 9 Monate. gestorben ist sie nicht am Lungenkrebs - denn hätte man wenn rechtzeitig vorher erkannt - operieren können. Aber die Hirnmetastasen welche inzwischen da waren waren das Todesurteil. Chemo und Bestrahlung haben dann das leiden nur verlängert.

Und ich kenne sehr viele Leute wo eine falsche Diagnose gestellt wurde oder erst nach jahrelanger Suche dann irgendwann doch die richtige gestellt wurde. Oft sind dann mögliche Folgeschäden nicht mehr reparabel. Auch ich selbst werde deshalb ein Leben lang Schäden haben - welche vermeidbar gewesen wären wenn einer der 3 Kardiologen die richtige Diagnose bei mir als Kind gestellt hätte. Und der damalige Hausarzt nicht bei einem Grundschulkind auf "Schulstress" gepocht hätte sondern einfach mal öfters Herztöne usw abgehorcht hätte.

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Re: Heute habe ich - stellvertretend - eine Gesundheitsfrage

Antwort von Joplin am 20.11.2016, 11:39 Uhr

Und das kommt leider nicht selten vor. Ich erinnere mich noch gut wie sie in der Pause in die Runde fragte ob wir einen guten Arzt kennen. Sie hätte solche Angst dass sie etwas schlimmes hat. Die Ärztin wäre so genervt von ihr. Sie solle eine Psychotherapie machen....


Und ich Arsch erzählte ihr dann noch dass psychosomatische Beschwerden alle möglichen Störungen hervorrufen können und erzählte ihr etwas von Strategien gegen die Angst. Scheiße!

Ich habe ja selber massive Krankheitsängste. Ich weiß wie abartig sich da manche Ärzte verhalten. Ich bin schon mehrmals weinend aus der Praxis gelaufen. Und es gehört zu deren Job!

Ich arbeite auch mit Menschen und ich muss auf die Menschen eingehen. Und wenn Ärzte mit ängstlichen oder unsicheren Personen nicht umgehen können, sollen sie sich einen anderen Beruf suchen.!

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Re: pelzig= gefühllos, taub

Antwort von Bookworm am 20.11.2016, 17:45 Uhr

Das ist keine Hautveränderung, sondern ein Veränderung des "Gefühls" an dieser Stelle

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Re: pelzig= gefühllos, taub

Antwort von Antje04 am 20.11.2016, 17:58 Uhr

Ja. So ist das bei ihr.

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Na ja, aber der Chiropraktiker ist ja auch kein Arzt ...

Antwort von Sille74 am 21.11.2016, 11:06 Uhr

... bei anhaltenden Beschwerden sollte man dann halt auch mal zum "richtigen" Arzt gehen ...

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Ich präzisiere: "... oft kein Arzt ..." und wenn, dann häufig Orthopäde oder ...

Antwort von Sille74 am 21.11.2016, 11:19 Uhr

... Chirurg oder so mit wenig Ahnung von anderem ...

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Re: Meine verstorbene Kollegin war bei drei richtigen Ärzten.

Antwort von Joplin am 21.11.2016, 17:30 Uhr

Der dritte stellte dann die richtige Diagnose, nachdem sie auf die Bronchoskopie zwei Monate warten musste und schon monatelang vorher zu Orthopäden,, Psychotherapeuten etc. Geschickt wurde. Alles immer mit sehr sehr langer Wartezeit.

Und sie hatte Angst. Und sie war so blöd, dies zuzugeben. Da wasr sie sofort Hypochonder. Das war vielleicht ihr Todesurteil. Ich weiß es nicht. Sie starb mit 54.nach einem Ärztemarathon.

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