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Geschrieben von Einstein-Mama am 27.06.2014, 10:54 Uhr

Ich hätte grad auch ein Thema

Dazu hab ich vor zwei Tagen schon mal einen Text verfasst, dann wieder verworfen, weil drüber schlafen oftmals auch was bringt.

Hat aber nicht geholfen.
Also. Ich überlege das Kind aus dem Turnkader zu nehmen.
Aber ich weiß nicht, ob es wirklich das ist, was das Kind will.
Fakt ist, dass der Druck mittlerweile zu hoch wird, bzw. Druck gemacht wird, wo keiner nötig wäre.

Der Kern des Problems ist, dass wir eigentlich eine recht erfolgreiche Mannschaft haben (hatten), aber einer der Trainer einfach zu besessen ist.
Dessen Kinder turnen dort auch mit. Mein Sohn ist sehr dicke mit ihnen befreundet, die Kinder haben viel privaten Kontakt und übernachten hier öfter.
Das Problem ist, wie gesagt, der Vater. Er ist streng katholisch und um das Klischee perfekt zu machen, ein Osteuropäer (Pole) und die sind ja bekannt für den Drill.
Bereits letztes Jahr ging mir das schon gewaltig gegen den Strich. Die Jungs hatten die Regionalmeisterschaft, also ein Mannschaftswettkampf.
Dabei müssen 6 Geräte geturnt werden und jeweils die besten vier Wertungen zählen.
Es ist also Teamgeist gefragt. Nach dem Wettkampf wollte mein Sohn die beiden Jungs des Trainers zu einer Halloweenparty einladen. Der Vater meinte aber, dass der kleinere Bruder nur dann mitdarf, wenn er bessere Wertungen turnt als mein Sohn. Der größere turnt ohnehin schon einige Pflichtübungen weiter und ist somit außer Konkurrenz, hatte also schon das Halloweenticket sicher.
Mein Kind stand damals schon in der Zwickmühle, aus Mitleid.
Hatte dennoch bessere Wertungen und somit war schon ein Keil zwischen den Kindern.
Der kleine durfte tatsächlich nicht mit.
Das ganze Theater ging im Verlauf so weiter, Einzelheiten wollt ihr gar nicht wissen.
Der letzte große Wettkampf war fast 300 km von hier entfernt und da nur die zwei Söhne und meiner teilnehmen durften, musste ich den kompletten Weg dorthin mit diesem Mann ertragen.
Alle drei Jungs wurden sehr gut platziert, also unter den ersten drei mit sehr viel Konkurrenz ABER es gewann halt keiner den ersten Platz. Dennoch fand ich das Ergebnis für so einen großen Wettkampf äußerst gut. Der Trainer hat aber den ganzen Weg bis Heim nur geflucht und geschimpft und die gute Stimmung versaut.
Sein großer Sohn hatte bis zum Herbst in der Riege noch einen Konkurrenten in seiner Altersklasse, der wurde regelrecht rausgemobbt, auch von dem Kind selbst.
Seitdem sind noch zwei weitere Kinder ausgestiegen und demnächst wirft noch einer (der talentiert wäre ) das Handtuch.
Es dominieren mittlerweile wirklich nur noch die beiden Jungs und alle anderen, die wirklich hohes Potential haben UND motiviert sind, werden niedergemacht, egal wie sie sich anstrengen.

Sobald ich die beiden Jungs aber bei mir habe, sind es ganz normale Kinder die sich hier auch wohlfühlen und jedesmal in Depressionen verfallen, wenn sie wieder abgeholt werden (sonntags um 9, wegen Kirche ....).

Jetzt müssen aktuell beide statt 2 Stunden , 4 Stunden trainieren. Am Mittwoch war es so, dass beide kein Abendessen bekamen und bis 22 Uhr durchtrainieren mussten! weil am WE ein lächerlicher Schauwettkampf stattfindet, der weiter gar keine Relevanz hat.
Hausaufgaben hatten sie auch noch nicht, hierfür werden sie dann morgens um 4 Uhr geweckt, wenn der durchgeknallte zur Arbeit geht.

Die Kinder sind so einem enormen Druck ausgesetzt, dass sich das jetzt auch auf ihr Verhalten auswirkt. Der Große ist mittlerweile nur noch dabei die anderen auszulachen und hat ein ziemliches Aggressionspotential entwickelt, der Kleine klagt mir immer kleinlaut sein Leid und macht den Eindruck, als will er das alles gar nicht.

Würde mein Sohn aufhören, würde ein weiteres Kind auch das Handtuch werfen und somit wäre die Mannschaft aufgelöst.
Nur Training ohne Wettkampf geht leider nicht, da es eben eine leistungsgruppe ist.
Ich hatte auch schon mal die Idee, dem Vater zu erklären, dass er das mit den Olympioniken bei seinen Söhnen ohnehin knicken kann, denn dafür müsste er sie wegschicken für teures Geld (daran mangelt es in der Familie ), das Problem ist aber, dass sein Intellekt dafür nicht ausreicht.

Überhaupt irgendwas "besser" zu wissen als Frau ist schon eine Sünde.
Mein Problem ist also, dass ich ja auf der einen Seite schon ein turntalentiertes Kind habe, das auch Spaß am Training hat, aber eben nicht soooo talentiert dass er irgendwann mal Olympiasieger sein wird, bzw dort überhaupt teilnehmen darf, zumal er ja auch noch eine Schulbildung braucht und eine Kindheit haben möchte, dazu wohnen wir auch in der falschen Gegend und Sponsoren haben wir auch nicht.

Auf der anderen Seite sehe ich aber, dass der Druck und das unfaire Verhalten meinem Sohn nicht mehr guttut.
Er ist ja ehrgeizig, aber eben auch sehr mitfühlend.

Dem eigentlichen Trainer dort, also der, der auch das Sagen hat, interessiert das alles nicht, auch nicht die Tatsache dass sein "Kollege " seine eigenen Kinder seelisch, wie auch körperlich misshandelt.

Was mich auch wundert ist, dass es ihn kalt lässt, wenn andere Talente aussteigen und die Riege damit zerstört wird.

Da mein Sohn bei irgendeinem Wettkampf offensichtlich mieser bewertet wurde, als er verdient hat, war sein größter Wunsch ein Tunrcamp zu besuchen, mit erfahrenen und guten Trainern um sich zu "verbessern".
Nach langen Diskussionen hab ich zugestimmt und die Hälfte der Kosten als Weihnachtsgeschenk übernommen, die andere hob er von seinem Konto ab.

Die Woche dort hat ihm sehr gut gefallen und es wurde sehr viel auf Ausdruck und Perfektion trainiert (inclusive Ballettstunden ). Er hat beschlossen es den Trainern nicht zu sagen, weil er nicht als Streber dastehen wollte.
Da er aber ja in den Ferien dann nicht zum regulären Training kam, bekam er vom Trainer eine. Anschiss und hat es dann eben doch erzählt, mit dem Ergebnis, dass er ab da der komplette A.... war und gar nichts mehr erklärt bekam. Warum weiß ich auch nicht, denn eigentlich müsste der Trainer (also nicht der Besessene ) ja froh sein, dass das Kind so viel Motivation für die Mannschaft zeigt.

Ich bin jetzt an einem Punkt, an dem ich meine, dass es meinem Kind zu viel wird und ich ihn da rausnehmen sollte.
Mein Kind hingegen will aber weder seine Freunde verlieren, noch das Turnen an den Nagel hängen, obwohl ich merke wie es ihn an die Substanz geht.

Zudem wird er ständig für Dinge niedergemacht, für die er nichts kann.
Zum Beispiel war er nach den Bundesjugendspielen inclusive ceterizin intus neulich beim Training einfach erschöpft und kraftlos, dafür würde er angeschrien.
Dann hab ich ihn mal für einen Trainingstag entschuldigt, weil wir es organisatorisch mit den Diensten nicht hinbekommen hätten, auch dafür erhielt er einen Fön.
ODER, als im Herbst die beiden Söhne des Durchgeknallten in die Umkleidekabine gepinkelt haben und er sie zwar nicht verpetzt, aber die Kollektivstrafe verweigert hat (50 Liegestütz nach zwei Stunden Training ).
Ich könnte jetzt endlos aufzählen....

Was würdet ihr tun?

Mütterlicher Intuition folgen, oder den Willen des Kindes respektieren sich weiterhin niedermachen zu lassen?

Was die Brüder betrifft, falls das Argument des Jugendamtes kommt, dafür reichen die Tatsachen nicht, zumindest nicht in Crystal-City in der das JA ganz andere Sorgen hat.
In die Erziehung mische ich mich auch nicht mehr ein, denn ich fühle mich zu erwachsen um von dem Typen angemault zu werden.

Momentan ist er noch beim Break Dance eingestiegen, dort hat er übrigens nach dreimal Training einen Flikflak gelernt, was von den Trainern auch wieder mit einem anschiss bezüglich der schlampigen Ausführung quittiert wurde. Wobei bei solchen Übungen das Wichtigste anfangs einfach ist, die Hemmschwelle zu überwinden, an der Optik kann man dann genug feilen....

Breakdance findet ebenso beim TSV statt und wird bei den Trainern nicht gerne gesehen, ist mir aber sch..egal, da es dort viel menschlicher zugeht und die Turner dort eigentlich schneller lernen, auch fürs Turnen. Mein Sohn hat außerhalb des Vereins eigentlich genügend Freunde und braucht die beiden jetzt nicht dringlich für seine Sozialkontakte.
Zumal bei jeder Übernachtung hier, der Vater mir einen Trainingsplan mit Erklärung mitgibt, den ich einfach ignoriere, da zu anstrengend...
Auch ins Zeltlager bekamen die beiden einen ellenlangen Plan mit, der einfach mit Dingen ausgefüllt wurde, die sie gar nicht gemacht haben (das darf er NIE erfahren, meinte mein Sohn )

So langer Text, heute schicke ich ihn ab. Freue mich über Antworten, lese sie auch alle, weiß aber nicht in und wann ich antworten kann.

 
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