Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von sumsebiene_1977 am 06.06.2019, 12:05 Uhr

Kennt sich jemand mit Abfindungen aus?

Meiner Cousine wurde ein Aufhebungsvertrag angeboten, sie ist seit 15 Jahren in einem mitteläständischen Unternehmen. Würde sie eine Abfidung aushandeln nach den gängigen Berechnungen, würde sie mehrereTausend Euro bekommen. Dass sie keinen gesetzlichen Anspruch darauf hat weiss sie. Sie hat sich erstmal krankschreiben lassen, hab aber nen guten Anwalt. Hat jemand von euch schon mal eine Abfindung nach Aufhebung bekommen und wie lief das ab? War es zu eurer Zufriedenheit?

 
11 Antworten:

Auskennen tu ich mich nicht, habe aber schon mal eine Abfindung

Antwort von peekaboo am 06.06.2019, 13:00 Uhr

bekommen... da bekam ich pro Zugehörigkeitsjahr eine 0.5 meines Brutto Monatstlohnes.

Mich hatte damals der RA der Firma angerufen und er hat mir diese Summe von sich aus vorgeschlagen. Ich hatte meinen RA kontaktiert und der sagte das ist ein gutes Angebot und ich sollte es nehmen....

War nach meiner Elternzeit... ich braucht nicht mehr zu kommen, hatte 3 Monate volles Gehalt (in der Kündigungsfrist) und dann halbes Gehalt pro Zugehörigkeitsjahr.

ACHTUNG: Wenn Sie den Aufhebungsvertrag unterschreibt, kann es sein, dass Sie eine Sperre bzgl. ALG bekommt.

LG
Peeka

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Auskennen tu ich mich nicht, habe aber schon mal eine Abfindung

Antwort von sumsebiene_1977 am 06.06.2019, 13:07 Uhr

was heisst es dann, dass sie 3 Monate kein ALG beantragen kann?

und wird die Abfindung da angerechnet?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kennt sich jemand mit Abfindungen aus?

Antwort von shinead am 06.06.2019, 13:07 Uhr

Im Zuge eines Sozialplans habe ich einen Auflösungsvertrag mit Abfindung unterschrieben.

Ich war sehr zufrieden weil das Angebot wesentlich höher angesetzt war als die "normalen§ Modellrechnungen und es zusätzlich noch eine Auffanggesellschaft gab.

Ich war damals und bin noch heute sehr zufrieden mit meiner Entscheidung. Es lief alles sehr kollegial und sachlich ab.
Zuerst bekam ich die kompletten Unterlagen (Abfindungsvereinbarung und Arbeitsvertrag Auffanggesellschaft) zur Prüfung zugesandt. Diese waren bereits von der Geschäftsleitung unterschrieben und wurden dann mit meiner Unterschrift fix.
Anschließend habe ich die Unterlagen bei der Personalabteilung eingereicht und einen Termin für die Unterzeichnung des Aufhebungsvertrages ausgemacht. Mit dem letzten auszuzahlenden Gehalt wurde dann die Abfindung an mich ausgezahlt. Mit der letzten Gehaltsabrechnung kam mein Arbeitszeugnis und die Einladung zu einem Gespräch von meiner Betreuerin der Auffanggesellschaft.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Auskennen tu ich mich nicht, habe aber schon mal eine Abfindung

Antwort von shinead am 06.06.2019, 13:09 Uhr

>>und wird die Abfindung da angerechnet?

Nur wenn die "reguläre" Kündigungsfrist nicht eingehalten wird. Bei einer verkürzten Kündigungsfrist sollte man über das Datum des Aufhebungsvertrages noch einmal sprechen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kennt sich jemand mit Abfindungen aus?

Antwort von sumsebiene_1977 am 06.06.2019, 13:11 Uhr

sorry die doofe Frage aber was ist eine Auffangsgesellschaft?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kennt sich jemand mit Abfindungen aus?

Antwort von desireekk am 06.06.2019, 13:46 Uhr

Hallo,

einige Dinge die zu bedenken und zu beachten sind:

- generell ist das ein "sportliches Unterfangen", man muss also bitte die Emotionen raushalten (gerade nach so langer Betriebszugehörigkeit), sondern es echt als sportlichen "Wettkampf" sehen.
- ich würde mit mind. 1 Monatsgehalt pro Jahr in die Verhandlungen gehen. Man wird sich sicher runterhandeln lassen müssen.
- Am Ende "bekommt" man soaieso nur ca. 50% der ausgehandelten Summe, der Rest ist Steuer und evtl. SozVers.
- Bei Aufhebungsverträgen bekommt man i. d. R. eine Sperre beim Arbeitsamt wie wenn man selbst gekündigt hätte
- Steuerlich könnte eine Umwandlung in Betr. Altersversorgung Sinn machen
- Soll auch eine Freistellung damit einhergehen? dann ist auf die Formulierungen zu achten.
- Rechtschutzversicherungen decken i. s. R. den Anwalt für derartige Verhandlungen

Alles Gute!

D

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum wird ihr der angeboten?

Antwort von cube am 06.06.2019, 13:58 Uhr

Das machen Betriebe idR nur, wenn sie laut Sozialplan eben nicht gekündigt werden könnte, bevor nicht MA x,y etc gekündigt wurde. Dann hat sie gute Chancen, eine hohe Abfindung rauszuschlagen.
Üblich sind eigentlich 0,5 Monatsgehälter Brutto für Netto (dh unversteuert!), wären hier also schon mal 7,5 Monatsgehälter Brutto unversteuert.
Aber: ich würde handeln und sagen, ich möchte 12 Gehälter. Runterhandeln lassen kann sie sich immer noch.
Sie wird eine Sperre von 3 Monaten bekommen, kann also in den ersten 3 Monaten kein ALG beziehen. Da sie einer vermeidbaren Kündigung zugestimmt hat. Angerechnet auf das ALG wird die Abfindung dann nicht.
Frage ist also: warum will der Betrieb ihr kündigen? Hat sie Probleme mit dem AG? Wenn nicht, wäre es deutlich besser, Arbeitsbereitschaft zu zeigen statt AU einzureichen. Das würde ich erst tun, wenn die Situation untragbar wird (Mobbing etc).
Ich habe 2 mal eine Abfindung bekommen. 1 x vom AG angeboten, weil betriebsbedingte Kündigungen notwendig waren und ich gem. Sozialplan nicht hätte gekündigt werden dürfen. Diese war vom AG aus sehr großzügig und wir haben uns auch im Guten getrennt.
Das zweite Mal habe aus rechtlichen Gründen eine erstritten. Zwischen Recht haben und Recht bekommen, wie man es selbst empfindet, ist aber ein Unterschied und man darf dabei nicht vergessen, das große Firmen einen langen Atem haben. Die sind nämlich auf die paar Kröten nicht angewiesen. Der rechtlich nicht ok behandelte AN aber sehr wohl. Und das bedeutet eben auch, dass man in einem solchen Fall auch mal 6 Monate streitet, bevor man sich einigt. Wir (Anwalt und ich) sind also mit sehr hohen Forderungen eingestiegen, um letztendlich mit dem Gewünschten aussteigen zu können. Und wie gesagt: das ging lange hin und her - wenn der AG nämlich eigentlich nichts zahlen will, zögert er jede Antwort auf Schreiben des Anwaltes deiner Cousine bis zum Maximum hinaus, nur um dann mit einem Gegenangebot zu kommen, das man keinesfalls gewillt ist, anzunehmen. Und so zieht sich das ewig hin. Das muss einem auch klar sein. Sich nicht im Guten zu trennen heißt auch, sich ein dickes Fell zulegen zu müssen und gute Nerven.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kennt sich jemand mit Abfindungen aus?

Antwort von shinead am 06.06.2019, 14:43 Uhr

Bei betriebsbedingten Kündigungen kann, sofern der Arbeitgeber noch über genügend Mittel verfügt eine Auffanggesellschaft gegründet werden, in die die gekündigten Mitarbeiter wechseln. Ich habe dort 80% meines vorherigen Gehalts bekommen (Großteil vom Staat, aufgestockt vom ehemaligen Arbeitgeber) ohne was zu tun. Es ermöglicht sich ein Jahr aus "ungekündigter Stellung" zu bewerben und ein Jahr eben noch mehr Geld als ALG1 zu erhalten.

Transfergesellschaft ist wohl der genaue Begriff: https://de.wikipedia.org/wiki/Transfergesellschaft

Wir hatten damals noch zusätzlich 2000 Euro Fortbildungsbudget pro Person. Wer vor Ende der 12 Monate eine Anstellung erhalten hat, hat das Geld dass die ehemalige Firma dadurch bei der Transfergesellschaft an Gehalt gespart hat ausgezahlt bekommen. Ich hatte nach 4 Monaten einen Job und die Fortbildung begonnen. Ganz ehrlich, für mich hat sich das damals wirklich gerechnet!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kennt sich jemand mit Abfindungen aus?

Antwort von 2Mädchenmama am 06.06.2019, 14:44 Uhr

kann persönlich nur zwei Tipps geben:
1.Sperrfristen ALG
2.Achtung steuerliche Behandlung: bei der Steuererklärung berechnen lassen und aufpassen, prüfen ob gemeinsam veranlagt oder getrennt besser ist; kann echt viel ausmachen !!!
Eine Beratung durch jemand, der sich auskennt, ist sicher nicht schlecht...
LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kennt sich jemand mit Abfindungen aus?

Antwort von Tini_79 am 06.06.2019, 17:08 Uhr

Hier gab es vor einigen Jahren im Zuge von Umstrukturierungen Abfindungen iHv mindestens einem Monatsgehalt pro Jahr Betriebszugehörigkeit. Das wären dann also mehrere zehntausend Euro bei einem VZ Job, nicht nur mehrere tausend.

Wie lange würde sie damit auskommen, wie sind die Chancen auf einen neuen, guten Job, wie kann sie sich versichern, wenn sie nicht mehr angestellt ist, AA Sperre wurde ja schon genannt, wie alt ist sie- es fehlen dann ja auch wieder Rentenpunkte.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kennt sich jemand mit Abfindungen aus?

Antwort von Felica am 06.06.2019, 19:59 Uhr

Wegen Steuer kann es Sinn machen die Auszahlung zu planen. Vor allen wenn man dann wirklich eine Auszeit nimmt. Kommt die Abfindung im Dezember, eitscht ja das ganze Jahr hoch. Kommt sie erst im Januar und man hat dann im Jahr wenig bis gar keine Steuerlast, kann man sich einen guten Teil wiederholen. So hat es ein Bekannter gemacht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.