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Geschrieben von Leewja am 06.07.2017, 9:10 Uhr

Nachdenkliche überlegung aus den letzten threads zu rReligiosität...

Unten wurde geäußert, dass streng religiöse Menschen dennoch sehr weltoffen, tzolerant, gebildet, gute Vorbilder sein können.

erstmal stimmt man/stimme ich dem irgendwie automatisch zu.

aber stimmt das?

Ich unterscheide jetzt streng zwischen tief gläubig und streng religiös.
Religion ist für mich IMMER eine Idntifikation mit der Institution7dem Dach, was über der jeweiligen Glaubensgemeinschaft existiert, während Glaube auch ohne Religion, zum beipisle Chritsentum auch ohne Kirchenzugehörigkeit, ja sogar mit Ablhenung der Kirche einhergehen kann.

Wenn jemand jetzt streng religiös ist, sich den Regeln der Institution, ob nun christliche Kirche, Islam, Judentum streng und komplett unterwirft....kann er/sie dann WIRKLICH noch weltoffen und tolerant sein? kann eine überzeugte Mormonin, ein überzeugter Hindu wirklich andere Glaubensrichtungen oder gar Atheismus als gleichwertig und zu tolerieren sehen?

 
34 Antworten:

Re: Nachdenkliche überlegung aus den letzten threads zu rReligiosität...

Antwort von Leena am 06.07.2017, 9:24 Uhr

Ich habe einen Freund, den ich als "streng religiös" bezeichnen würde, er hat sogar Theologie studiert und wurde geweiht und lebt im Zölibat. Aber für ihn sind die Lehren seiner katholischen Kirche wirklich unbedingter Maßstab seines Handelns und vor allem seiner Weltanschauung. Und gebildet ist er bestimmt und, auf seine Weise, sicherlich auch ein gutes Vorbild. Als besonders tolerant empfinde ich ihn allerdings nicht, und als "sehr weltoffen" würde ich ihn auch nicht bezeichnen.

Gerade die Tage hatte ich einen "Zusammenstoß" mit ihm, als er formulierte, warum er die Entscheidung des Bundestages zur "Ehe für alle" grundsätzlich völlig falsch findet und Ehe nur zwischen Mann und Frau als Keimzelle des Lebens... Und bei einem Thread zum Thema "Abtreibung ist Mord" bin ich auch ziemlich mit ihm zusammen gestoßen...

Wobei - vielleicht bin ja auch nur ich intolerant, dass ich nicht akzeptiere, dass für ihn das Ehebild von 1949 gilt und für ihn Ehe nur zwischen Mann und Frau möglich ist...

Tief gläubige Menschen habe ich dagegen schon öfter als sehr tolerant, weltoffen und sehr gute Vorbilder erlebt.

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Ja, gebildet kann natürlich jeder sein

Antwort von Leewja am 06.07.2017, 9:28 Uhr

das stimmt.

Aber Herzensbildung kann fehlen ;)

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die konkrete Definition fehlt.....

Antwort von Caot am 06.07.2017, 9:34 Uhr

.... es ist ja ganz häufig der Fall, dass in einem Forum die Definition eines Dings jeder für sich anders mitteilt. Ähnlich auch in einem Nachbarforum.

Da ging es um üben. Für die einen ist üben HÄ erledigen, Vokabeln lernen, Andere definieren aber üben mit stundenlangem sitzen.

Was ist als streng gläubig, tief gläubig, streng religiös oder tief religiös. Sprechen wir von dem Selben? Wie definieren wir das.

So würde ich nur zwischen religiös/gläubig und tief religiös/gläubig unterscheiden. Tief erlebe ich immer einengend, nie weltoffen und sehr konservativ im handeln und denken.

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Re: Nachdenkliche überlegung aus den letzten threads zu rReligiosität...

Antwort von lisi3 am 06.07.2017, 9:47 Uhr

Ich halte es für schwierig sich gleichzeitig den Regeln der jeweiligen Religion komplett zu unterwerfen und trotzdem noch weltoffen zu sein.

Schon in der Bibel stehen Dinge wie, die Frau möge schweigen in der Gemeinde. Von den Dingen, die über Homosexualität gesagt werden, ganz zu schweigen. Der Koran steht dem in nichts nach. Mit den Dingen, die die letzten Päpste gesagt haben, konnte ich mich weitgehend nicht identifizieren.

Ich denke, wenn der Mensch aufhört, sich seine eigene Meinung zu etwas zu bilden, erst einmal möglichst unvoreingenommen etwas auf sich wirken zu lassen, wird es unter Umständen schwierig mit der Weltoffenheit.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sehr viele Menschen gibt, die sagen, ich finde diese Regeln für mich so komplett richtig, die anderen aber können machen, was sie für richtig halten. Irgendwie haben die meisten Glaubensgemeinschaften für sich den Anspruch, den allein selig machenden Weg gefunden zu haben.

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Naja, ich habe ja versucht, es zu erklären, was ich meine

Antwort von Leewja am 06.07.2017, 9:52 Uhr

zum Beispiel schätze ich BobbyMcgee als gläubig (christlich) ein, aber nicht als tief religiös.
Sie ist in der Lage, die katholische Kirche zu kritisieren, zu hinterfragen und auch durchaus abzulehnen.
wäre sie streng religiös und würde sich diesem instituionalisierten überbau unterordnen, könnte sie das nicht, aber könnte sie dann andere, die es tun, akzeptieren?

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Re: Nachdenkliche überlegung aus den letzten threads zu rReligiosität...

Antwort von 3wildehühner am 06.07.2017, 10:03 Uhr

Streng religiöse Menschen können wie auch tief Gläubige tolerant, gebildet und weltoffen sein und dazu Vorbilder-müssen aber nicht. Hier ist es doch so, wie mit allem: Man kann es eben nicht verallgemeinern. Wenn ihre Religiosität sich auf ihr eigenes Handeln bezieht und sie nicht anderen aufdiktieren möchten, können sie das alles sein. Ich kenne sehr viele solcher Menschen; sogar Pfarrer und Diakone und Gemeindereferenten.

Fanatisch religiöse Menschen können das in meiner Auffassung grundsätzlich nicht sein; wer fanatisch ist, lässt keine andere Meinung zu und ist der Meinung die einzige Wahrheit zu kennen und wertet Menschen ab, die nicht diesen Glauben haben.


"Religion ist für mich IMMER eine Idntifikation mit der Institution7dem Dach, was über der jeweiligen Glaubensgemeinschaft existiert, während Glaube auch ohne Religion, zum beipisle Chritsentum auch ohne Kirchenzugehörigkeit, ja sogar mit Ablhenung der Kirche einhergehen kann."

Das sehe ich etwas anders-z.B. gibt es nicht die Institution "Islam" und dort sehr viele Strömungen, die den Koran unterschiedlich auslegen. Es gibt viele Muslime, die die Salafisten ablehnen, einen Teil dieser Strömungen. Ich kenne Muslime, bei denen ich absolut den Eindruck habe, dass sie andere Glaubensrichtungen akzeptieren. Die Hindus und die Sikh hier tun das sicher auch, denn sonst würden sie ihre Kinder sicher nicht auf eine katholische Schule schicken-es gibt auch unkonfessionelle. Ach ja, Muslime gibt es auch. Und alle gehen in den Gottesdienst. Allerdings tatsächlich keine Atheisten; Voraussetzung für die Aufnahme an der Schule ist, dass man einer Religion angehört. Das ist natürlich vom Bischof nicht sehr tolerant.

Das Thema Atheismus ist dann noch ein anderes-ich habe zumindest die Erfahrung gemacht, dass gerade Atheisten viel intoleranter gegenüber verschiedenen Glaubensrichtungen sind und gläubige Menschen als dumm belächeln.

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Re: Nachdenkliche überlegung aus den letzten threads zu rReligiosität...

Antwort von Steffi528 am 06.07.2017, 10:04 Uhr

Wer an das Fundament der jeweiligen Religion glaubt, also ein Fundamentalist ist, kann meiner Meinung nach nicht weltoffen sein, weil dieses Fundament in einer voraufklärerischen Zeit "gebaut" wurde.
Kritische Geister, die das "Fundament" in den Bereich des geschichtlichen Kontextes hinein transferieren können das, also weltoffen sein.
Fast alle Religionen nehmen für sich den Anspruch wahr, das alleinige Deutungsrecht des Willen Gottes zu haben. Das ist das Fundament. Und dann wird es sehr schwer, andere Glaubensrichtungen zu akzeptieren.

Ach ja, und eine mich immer noch sehr faszinierende und mich begleitende Geschichte ist die Ringparabel aus Nathan der Weise.
Die Sache mit dem Ring. Vielleicht hat der Künstler, der vom Vater den Auftrag bekommen hat, den Ring für all seine Söhne nachzumachen, den echten Ring auch behalten und alle anderen Ringe sind Duplikate? Kann ja auch sein ;-)

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Re: Nachdenkliche überlegung aus den letzten threads zu rReligiosität...

Antwort von Alhambra am 06.07.2017, 10:45 Uhr

Da muss man dann ganz klar tiefgläubig von tiefreligiös trennen.

Man kann tiefgläubig sein - also an Gott glauben - aber muss keiner Religion angehören.

Die tief Religiösen sind natürlich an ihre Religion gebunden und können damit gar nicht weltoffen und tolerant sein, weil die Religion voller Konventionen steckt, die das einfach unmöglich machen.

Keine Ahnung, ob irgendeine Religion Homosexualität duldet, erlaubt oder gutheißt, muss man aber im Gegenzug mal fragen, was der liebe Gott sich gedacht hat, wenn es Menschen mit dieser Neigung überhaupt gibt. Nur mit hetero-Neigung kann man sich weitervermehren, wenn das der einzige Punkt ist, der uns zugedacht ist, ist das ein bisschen wenig aus meiner Sicht, den zu welchem Zweck vermehre ich mich denn überhaupt? Bekomme ich an der Himmelspforte dann Payback-Punkte oder muss nicht in der Schlange stehen? Aber scheint den Leuten auch so zu reichen. Aber aussuchen kann man es sicht doch nicht. Ich bin hetero und das lässt sich nicht ändern und den Homosexuellen geht es ganz genau so mit ihrer Neigung. Aber das hinterfragt ein streng Religiöser nicht, er hält sich an die Regeln, egal wie unnütz sie sind und bekämpft sie schlimmstenfalls sogar (also alles, was die Religion ihm so vorschreibt). Dabei denke ich immer an einen Arbeitskolegen, der jüdisch war und sich an die koscheren Essgewohnheiten hielt. Schweinefleisch war nicht erlaubt, ok. Aber Käse (wobei Milch und Milchprodukte strengen Regeln unterliegen) und Rindersalami ja, aber auf keinen Fall zusammen (das Kälbchen soll nicht in seiner Milch liegen).

Ich halte fest: die koschere Milch hat einen koscheren Käse hervorgebracht - ist ok.
Das Rind hat sein Dasein als Salami mit dem Leben bezahlt - ist auch ok.
Aber Pizza Salami geht dennoch nicht - kopfkratz.
Aber ok, jeder soll sich kasteien wie er lustig ist.

Da sind mir die Gläubigen doch deutlich lieber als die Religiösen, weil der Umgang deutlich einfacher und bequemer ist.

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Re: Nachdenkliche überlegung aus den letzten threads zu rReligiosität...

Antwort von Nesaja am 06.07.2017, 10:48 Uhr

Ich glaube, wenn Menschen in Harmonie ( soweit das geht) und Frieden miteinander leben wollen, brauchen sie etwas woran sie alle glauben und das muss über allem anderen stehen. Sonst ist ein friedliches Nebeneinander schwierig, weil jeder seine Ideale über die der anderen stellt.

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Re: Nachdenkliche überlegung aus den letzten threads zu rReligiosität...

Antwort von Jana287 am 06.07.2017, 11:00 Uhr

Ich würde spontan sagen, das kommt darauf an, welcher Religion die Person angehört.

Ein streng gläubiger Buddhist steht Andersgläubigen oder Ungläubigen sicher sehr viel toleranter gegenüber als zB ein Muslim.

Buddhismus zB betrachtet andere Religionen als Vielfalt, andere Religionen versuchen von der Grundhaltung her zu bekehren, andere widerum möchten Andersgläubige töten/bzw werten ab.

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Nessaja, Verständnisfrage

Antwort von lisi3 am 06.07.2017, 11:37 Uhr

Meinst du alle müssten einer Religion angehören, damit das Zusammenleben klappt?

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Re: Nachdenkliche überlegung aus den letzten threads zu rReligiosität...

Antwort von Shanalou am 06.07.2017, 12:16 Uhr

Wenn die Religion Weltoffenheit und Toleranz als extrem wichtige Werte vertritt, mag das möglich sein. Da würde mir aber nur der Buddhismus einfallen und da kenn ich mich nicht sonderlich gut aus. Alle anderen mir bekannten Religionen werden nicht weltoffen oder tolerant von streng religiösen Personen ausgelegt. Tief gläubige Menschen sind in jeder Religion dazu in der Lage. Wird die Religion konservativ oder fundamentalistisch ausgelegt, kann der Anhänger gar nicht weltoffen oder tolerant sein. Es geht einfach nicht, da die Lehre es nicht ist.
Ich kenne einige Menschen, die ich als fundamentalistische Christen bezeichnen würde, zum Teil auch tiefgläubig ( manche sind einfach nur scheinheilig). Sie sind sehr engagiert und sozial und auch sehr nett, aber sie sind definitiv nicht weltoffen oder tolerant. Dasselbe auch bei Muslimen einer bestimmten Ausrichtung. Es ist einfach ein Widerspruch in sich.

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Re: Nachdenkliche überlegung aus den letzten threads zu rReligiosität...

Antwort von AnnaC am 06.07.2017, 13:48 Uhr

Ich unterschreibe bei den wilden Hühnern.

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Ja? ich glaube nicht dass das stimmt

Antwort von Leewja am 06.07.2017, 14:29 Uhr

natürlich gibt es unterscheidliche Glaubensströmungen und - Ausrichtungen in absolut jeder Relgion, auch im Buddhismus, der übrigens auch nicht immer nur gut und tolerant und weltoffen sein muss, auch da gibt's Strömungen, die nicht so schön sind.

Aber dennoch: wenn jmd. RELIGIÖS ist, also FROMM (nicht "gläubig"), ist er es dann nicht meist in eher konservativer Weise?
Und ist es jedem sehr konservativen nicht ehr schwer bis unmöglich, unkonventionelles, neues, abweichendes zu akzeptieren?

und es gibt schon "den Islam", so wie es auch "das Christentum" gibt und ebenso gibt es auch da Strömungen und Gruppierungen, manche größer, manche kleiner.
einen vatikanstatt gibt es nicht und kein so festgelegtes personalwesen, aber dennoch gibt es Autoritäten und gemeinden etc.

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Danke 3wildehühnee

Antwort von Jeckyll am 06.07.2017, 14:37 Uhr

Besser kann ich es nicht sagen.

Und ich gehe jetzt einfach mal vorurteilsbelastet davon aus dass eine fantastische Fundamentalistin weder Erzieherin noch Lehrerin werden kann weil sich ihre Einstellung nicht mit dem Beruf vereinbaren lassen (mit Männern auf Augenhöhe sein, Kinder Schweinefleisch essen lassen, Mädchen im Badeanzug planschen lassen,....)

Jeckyll

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Huä? Da bist du jetzt aber komplet von meinem thema ab, gell?

Antwort von Leewja am 06.07.2017, 14:41 Uhr

ich habe von streng religiösen Menschen geredet, um Lehreinnen, Fundamentalisten, Fanatiker ging es doch gar nicht...

ich meinte das ganz allgemein, nimm doch einfach als Beispiel einen sehr frommen Katholiken. Ist der mit hoher Wahrscheinlichkeit weltoffen und tolerant in Bezug auf zum Beispiel die Homoehe?
wie wahrscheinlich ist es, dass es ihn doch stört? (

geh mal vom Islam weg, es ist ja viel einfacher und verbreiteter, Katholikenbashing zu betreiben ;)) 8achtung, das war ein Witz)

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Re: Ja? ich glaube nicht dass das stimmt

Antwort von Alba am 06.07.2017, 15:25 Uhr

Ich glaube Du brauchst klare Definitionen fuer all die Begriffe bevor Du eine sinnvolle Diskussion bekommst.
Mein katholische Mutter zB die fest an die Transubstantiation glaubt, also dass die Hostie/Wein in der Wandlung wirklich Jesus' Fleisch und Blut werden, nicht nur metaphorisch, etwas was -ich gehe jede Wette ein- viele die sich als Katholiken betrachten hier in diesem Forum nicht so glauben, hat absolut kein Problem mit der Homo-Ehe, oder mit geschiedenen Angestellten in katholischen Einrichtungen, oder mit Verhuetung, hat immer ihre beiden Toechter ermutigt auf eigen Beinen zu stehen, gibt sich richtig Muehe immer das richtige Pronomen zu nehmen fuer meinen transsexuellen Freund...Sie ist im Kern ihres Glaubens hochkonservativ aber gesellschaftlich progressiv, und sie ist sowohl glaeubig als auch fromm (es sei denn ich verstehe die Woerter anders). Ohne feste Definition der Begriffe reden alle aneinander vorbei.

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Re: Nachdenkliche überlegung aus den letzten threads zu rReligiosität...

Antwort von Bobby Mc Gee am 06.07.2017, 15:27 Uhr

Was mich sehr verwundert zurück lässt :wenn wir hier in der Vergangenheit über Glauben und Region diskutiert habrn war es in der Regel so, dass die Mehrheit beides sehr stikt ablehnte, als gestrig, als unlogisch etc hin stellte. Ich erinnere mich dass es sogar soweit ging dass unterstellt wurde, man glaube an einen bärtigen Mann auf einer Wolke der Wünsche erfüllt.

Jedenfalls war der Grundtenor immer eher negativ.

Seit ungefähr zwei Jahren stelle ich ein sehr großes Verständnis für eine streng ausgelebte und nach Außen gezeigte Religiosität fest.

Dieser Sinneswandel erstaunt mich.Ich bin mir nicht sicher ob ich positiv oder negativ überrascht bin. Ich bin jedenfalls überrascht.

Vor drei Jahren wurde hier über Glauben und über Religion fast nur ablehnend geschrieben. Es wurde sogar gefordert, Floskeln wie "oh Gott" nicht mehr zu sagen. Dadurch würden Atheisten diskriminiert. Daran erinnere ich mich noch sehr gut.

Liebe Grüße

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Re: Huä? Da bist du jetzt aber komplet von meinem thema ab, gell?

Antwort von Bobby Mc Gee am 06.07.2017, 15:58 Uhr

Ich bin gläubig. Ich bin Katholikin. Ich denke abet nicht dass ich mich als strenggläubige Katholikin bezeichnen kann, denn da bin ich zu viel "Sünderin"
Da ich mich an vieles nicht halte (lebte lange in wilder Ehe, ich habe gar kein Problem mit Homosexualitat)

Trotzdem fühle ich mich in der katholischen Kirche zu Hause. Aber wenn ich streng gläubig wäre, müsste ich der Kirche mehr "folgen"

Darüber hatte ich ein Gespräch mit unserem Pastor. Er war der Ansicht, dass man sich an die Dogmen der Kirche halten müsse.. Sie zeigen demlGläubigen den re chten Weg.

Ich tue das nicht, da ich selber denken will.

Ich glaube dass sehr streng Gläubige gewisse Probleme weniger haben. Man bekommt gesagt wie man zu leben hat.

Das haben übrigens auch ehemalige Salafisten in einer Talkshow gesagt. Die Welt ist so komplex und auch kaputt und die Religion gibt zu allen möglichen Themen Bis hin zu dem was man essen soll etc ganz klare Anweisungen.

Ich kann mir vorstellen dass das auch eine Entlastung ist.

Bloß, ich kann das nicht. Ich zweifele zu viel. Ich bin kein standhafter Gläubiger. Und das finde ich sogar manchmal schade.

Ich weiß dass es Gott gibt, aber ich hadere mit ihm Immer wieder. Strenggläubige haben diese Gewissensfragen nicht. Sie haben aber Antworten.

Wenn man allerdings glaubt dann ist man der Überzeugeng die Wahrheit zu haben. Und wahrscheinlich hat man dann das Gefühl, den Ungläubigen gegenüber besser zu sein. Im Koran steht das so. Die "Kuffar" sind weniger wert als die wahren Gläubigen.

Das ist natürlich extrem intolerant. Genauso wie der Katholik, der Homosexualitat als Krankheit ansieht. Aber wenn man denkt Gott an seiner Seite zu haben, dann ist das auch mit einer gewissen Arroganz verbunden. Natürlich.

Liebe Grüße

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vermutlich habt ihr recht

Antwort von Leewja am 06.07.2017, 16:06 Uhr

Zu wischiwaschi undefiniert, stimmt.

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Re: Nachdenkliche überlegung aus den letzten threads zu rReligiosität...

Antwort von 3wildehühner am 06.07.2017, 16:23 Uhr

Ich habe mal vor vier Jahren eine Umfrage zu dem Thema hier im Forum gemacht:

https://www.rund-ums-baby.de/aktuell/Eine-Umfrage-angeregt-durch-die-Diskussion-ueber-Religion_568340.htm

Ich finde nicht, dass die Antwortenden fast nur ablehnend über Religiosität geschrieben haben.

Zuvor gab es andere Beiträge, in denen eine Handvoll Agnostiker/Atheisten die Religion ins Lächerliche gezogen haben.

Leewja hat da einen guten Beitrag zu geschrieben:
https://www.rund-ums-baby.de/aktuell/An-alle-Religionsmitposterinnen-Vielen-Dank_568337.htm

Aber das war nicht die überwiegende Mehrheit. Und ich glaube, dass diese Personen aber heute auch noch die gleichen Überzeugungen haben.

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Re: Nachdenkliche überlegung aus den letzten threads zu rReligiosität...

Antwort von Bobby Mc Gee am 06.07.2017, 19:04 Uhr

Mein Eindruck ist tatsächlich dass man bei Muslimen vieles nachsieht, was man bei anderen nicht tun würde. Vor Allem was die Intoleranz und die Unterdrückung betrifft. Ich weiß dass man es der katholischen Kirche übel nimmt, dass Frauen keine Priester sein dürfen. Ich glaube hier im Forum würden das wenige o.k.finden.

Wenn man das Frauenbild im Islam dagegen stellt, sind die Katholiken aber regelrecht liberal und fortschrittlich!

Ich weiß, ich komme herüber wie ein wahnsinnig sturer Islamhasser.

Das stimmt aber nicht. Ich war früher auf einen Schule mit hohem Ausländeranteil und hatte viele muslimische Freundinnen. Die haben so gelitten. Sie wollten einfach so aufwachsen wie wir. Ich hatte Freundinnen, die nirgebdwohin mit durften. Wo immer der Bruder als Aufpasser dabei war. Die mit zwölf im Hochsommer dick vermummt gehen mussten. Eine Freundin musste untertauchen, das schrieb ich hier schon öfter.

Eine andere Freundin hat sich mir öfter anvertraut und bitterlich geweint weil Frauen laut Aussage ihrer Mutter minderwertig sind. Sie hat mir Dinge erzählt über Afghanistan, die mir heute noch nachgehen. Wirklich, ich habe nicht diese verklärte Multi Kulti Sicht, sondern bei mir schrillen sämtliche Alarmglocken wenn ich von einer Zunahme des politischen Islam höre etc.

Das ist Alles in Wirklichkeit nicht positiv. Ich glaube ihr seht das so wie "die böse Bobby ist so intolerant und hat etwas gegen die armen Muslime" (das hat so niemand gesagt, aber so wird das vermutlich gesehen)

So ist es nicht. Im Gegenteil. Ich weiß wie schlimm das gerade für junge Mädchen ist, die hier in diese Gesellschaft hinein wachsen möchten. Und nicht dürfen. Und wir tolerieren das. Und das is so schrecklich. Und ich verstehe wirklich nicht, absolut null, weshalb wir diese Unterdrückung, dieses ganze Negative, vehement verteidigen

Vielleicht versteht man es wenn man erfahren hat, welches Leid diese Ideologie auslösen kann. Nicht muss, aber kann.

Ich habe ganz krasse Dinge mitbekommen. Meine Sympathie für diese Ideologie liegt sehr weit unten. Deswegen schreibe ich hier so. Ich bin nicht rechts. Ich habe nur schlimmes mitbekommen.

Auch jetzt . Ich arbeite mit Flüchtlingen. Ich halte diese Religion wenn sie zu extrem wird für gefährlich. Und ich weiß auch genau warum.

Auch wenn ich dafür jetzt sehr blöd rüberkomme. Man muss im Hinterkopf behalten welche Ideologie da zum Teil (nicht von allen, es gibt sehr gemäßigte Muslime. Kenne ich auch einige!) ausgelebt werden will und wir müssen uns fragen, ob wir das wollen.

Und ganz ehrlich, das Christentum wie es heute hier in Deutschland ist, ist Kindergarten dagegen.

Liebe Grüße

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Re: Nachdenkliche überlegung aus den letzten threads zu rReligiosität...

Antwort von kevome* am 06.07.2017, 20:05 Uhr

Liebe Bobby,

ich glaube, dass Du auf Grund Deiner einseitigen Erfahrungen einen sehr einseitigen Blick auf den Islam entwickelt hast.

Das was Du beschreibst ist schlimm, wird m. E. auch nicht vom deutschen Gesetz gedeckt und nicht akzeptabel.

Trotzdem sind es einfach Einzelfälle, eine Minderheit und man darf nicht verallgemeinern. Wenn Du mit Deinen einseitigen Erfahrungen gemeinsam mit den üblichen Islamhassern hier im Forum vom Leder ziehst, ist das für mich unverständliche Hetze.

Keiner will eine solche Welt, keiner entschuldigt dieses. Bloß das ist nicht der Mainstream Islam. Die meisten Mädchen wachsen hier und islamischen Ländern trotzdem ganz normal auf. Die Verallgemeinerungen sind es, die so gefährlich sind. Islamismus und Islam sind nun mal 2 verschiedene Dinge.

Ich habe übrigens sehr viel islamische Verwandschaft und Freunde in D, GB und TK. Da kenne ich niemanden, der Deine Erfahrungen teilt, sondern die Mädels sind alle ausnahmslos sehr gleichberechtigt und frei in ihren Ansichten und das mit und ohne Kopftuch.

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Re: Naja, ich habe ja versucht, es zu erklären, was ich meine

Antwort von stjerne am 06.07.2017, 20:51 Uhr

Der Inbegriff eines streng gläubigen Christen ist für mich Martin Luther. Der war sehr gut in der Lage, seine Kirche zu kritisieren. Tolerant und weltoffen war er allerdings definitiv nicht. Dafür kritisieren wir ihn heute.

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Re: Nachdenkliche überlegung aus den letzten threads zu rReligiosität...

Antwort von Bobby Mc Gee am 06.07.2017, 21:01 Uhr

Vielleicht hast Du recht und ich bin nicht objektiv.
Diese Erfahrungen sind aber real. Genauso wie auch die positiven Erfahrungen real sind. Ich denke beides stimmt.

Ich möchte aber eines zu bedenken geben :die Menschen wollen hier leben und wir sollen und wollen sie integrieren.

Die Kinder der Einwanderer wachsen hier ganz normal auf und sollen das auch.

Inwieweit das zu einem Konflikt kommt, wenn zwölfjährige verhüllt werden und kein Schwimmbad mit männlichem Bademeister besuchen dürfen, etc., das hängt vielleicht auch von dem Selbstbewusstsein der Mädchen ab und deren sozialer Einbindung.

Erschwerte Bedingungen haben sie aber. Sie wachsen zwar hier in der Gesellschaft auf, dürfen aber vieles nicht und sind dadurch automatisch ausgegrenzt. Wenn Sie selbstbewusst sind, mögen sie das kompensieren.

Im schlimmsten Falle, und den möchte ich nicht, bilden sich Parallelgesellschaften. Verschleierte Frauen untereinander. Am besten noch in eigenen Stadtvierteln.

Wenn innerhalb einer Gesellschaft eine Gruppe ganz viele Sondetbedingungen für sich hat und sich komplett anders verhält, kleidet etc,ist das v.A.für die Heranwachsenden sehr schwer.

Das ist im Sinne einer Integration, die man doch eigentlich will, Gift.

Vor Allem beginnen die Mädchen irgendwann zu fragen weshalb sie bei dreiundreißig Grad mit kmöchellanger Hose und dickem Schleier durch die Stadt gehen müssen, während die Klassrnksmeradinnen mit kurzer Hose in der Eisdiele sitzen.

Dann bekommen Sie etwas über Reinheit erklärt und Sittlichkeit.

Dann fühlen sie sich entweder ausgegrenzt und benachteiligt, oder sie halten automatisch die Freundinnen für weniger rein und weniger sittlich.

Eine Integration ist in jedem Fall schwer für sie. Weil unsere Gesellschaft einfach offen, tolerant und gleichberechtigt ist. Und dieser Spagat ist nicht leicht auszuhalten.

Und ich frage mich warum das so sein muss, denn immerhin wurde genau diese Gesellschaft ausgewählt, um in ihr zu leben. Dann sollte man doch den Kindern alle Chancen geben.

Ich weiß dass es sicher Frauen gibt, denen das überhaupt nichts ausmacht.

Es gibt aber auch sehr viele, die darunter sehr leiden. Und das wird zu sehr vergessen. Das sollte man aber auch bedenken.genauso wie ich versuchen sollte, nicht zu subjektiv zu sein.

Es gibt beide Seiten. Die Seite, die ich meine, die existiert allerdings auch und verursacht Viel Leid.

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in aegypten sind 90% der 15-49 jährigen Frauen genitalverstümmelt

Antwort von Leewja am 06.07.2017, 21:02 Uhr

allein das zeigt, dass deine erfahrungen auch leider keineswegs allgemeine gültigkeit haben...

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Re: in aegypten sind 90% der 15-49 jährigen Frauen genitalverstümmelt

Antwort von kevome* am 06.07.2017, 21:34 Uhr

Und das hat was mit dem Islam zu tun? Leider geschieht dies in Ägypten genauso den christlichen Mädchen.

Ich habe auch nie behauptet, dass meine Erfahrungen Allgemeingültigkeit haben.

Ich habe das Islambashing einzelner User hier nur dermaßen satt. Da werden schlimme Einzelfälle erzählt und gleichzeitig behauptet, dass dies der Normalzustand ist.

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Re: in aegypten sind 90% der 15-49 jährigen Frauen genitalverstümmelt

Antwort von Bobby Mc Gee am 06.07.2017, 22:33 Uhr

Dann hast Du nicht richtig gelesen.

Satt kann man es genau so gut haben, dass Intoleranz toleriert wird.
Wir kommen hier nicht mehr zusammen.

Liebe Grüße

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Re: in aegypten sind 90% der 15-49 jährigen Frauen genitalverstümmelt

Antwort von kevome* am 06.07.2017, 22:43 Uhr

Nein, Du liest nicht richtig.

Intoleranz soll nicht toleriert werden. Das will, glaube ich, keiner.

Aber Behauptungen, dass der Islam per se intolerant ist, sind falsch und hilft auch niemandem.

Ich sprach im Übrigen oben nicht umsonst von Deinen Erfahrungen, die den notorischen Islamhassern hier Aufwind geben. Und mit Islamhassern meine ich bei dieser Formulierung nicht Dich, sondern hannama, Jana, lauch, Nejasa und Konsorten

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Re: in aegypten sind 90% der 15-49 jährigen Frauen genitalverstümmelt

Antwort von Bobby Mc Gee am 07.07.2017, 6:02 Uhr

Es hat kein Mensch behauptet der Islam sei intolerant.
Meine Behauptung war dass der politische Islam intolerant ist und als eine sehr strenge Auslegung immer stärker wird, wodurch gerade auch die gemäßigten Muslime leiden.

Und zum politischen Islam gehört eben auch, dass Frauen unter Vorhängen versteckt werden müssen und dass die Gesellschaft sich anpassen muss.

Wenn das schon der normale Islam sein soll in den Augen vieler hier, gute Nacht! Das sehe ich aber gar nicht so.

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Re: in aegypten sind 90% der 15-49 jährigen Frauen genitalverstümmelt

Antwort von Bobby Mc Gee am 07.07.2017, 6:30 Uhr

Ich denke es ist auch für die Muslime, die sich hier integrieren und unsere Gesellschaft wert schätzen wollen schade, dass diese Auslegungen des Islam schon als "der Islam" gelten.

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Re: in aegypten sind 90% der 15-49 jährigen Frauen genitalverstümmelt

Antwort von Jana287 am 07.07.2017, 6:36 Uhr

Oh, mein Name wird genannt.
Ich verwehre mich dagegen, als notorischer Islamhasser bezeichnet zu werden.
Das ist unzutreffend.

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Islamhasser finde ich nun auch recht unreflektiert

Antwort von Leewja am 07.07.2017, 9:40 Uhr

zumindest bei Jana287/278 (???) und lauch1 sehe ich das nicht.
Nur weil man etwas kritisiert und nicht befürwortet, muss man es nicht gleich hassen und beide schreiben eigentlich durchaus differenziert, WAS sie kritisieren und ablehnen.
Das kann man ja falsch finden, doof und unsympathisch, aber Islamhasser ist schon wieder so blöde Polemik.

Ich bin übrigens fest davon überzeugt, dass der Islam "an sich" KEINE frauenfreundliche, emanzipatorische Religion ist.
Ich bin auch fest davon überzeugt, das die Verhüllung von Frauen ein Zeichen von Untedrückung ist.
Ich bin feast davon überzeugt, dass es in D zum Glück so ist, dass Religion im Alltagsleben eben nur eine untergeordnete Rolle spielt, meist eher anekdotisch/bruachtumsmäßig, als tatsächlich Politik/Gesellschaft/Zusammenlebensbestimmend.
Aber hassen tu ich den Islam nun wirklich nicht.

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Re: Islamhasser finde ich nun auch recht unreflektiert

Antwort von Bobby Mc Gee am 07.07.2017, 14:16 Uhr

Das Problem ist wirklich dass alle diese negativen Dinge schon mit dem Islam gleich gesetzt werden. Diese zu kritisieren bedeutet dann automatisch, dass man den Islam kritisiert.

Das ist aber doch nicht so.

Da muss differenziert werden.

Frau Ates, die kein Kopftuch trägt und eine iberale Moschee gegründet hat, ist auch Muslima.

Es gibt wahnsinnig viele Muslime, die offen und tolerant sind.

Der Islam ist aber neuerdings nur noch negativ besetzt, sogar die sogenannten "Gutmenschen" (mir gefällt dieser Begriff überhaupt nicht, mir fällt nur nichts besseres ein, sorry dafür), denken und sagen schon dass das der Islam ist (Kopftuch, Frauen haben weniger Rechte, sehr strenge Religiosität u.s.w)

Das finde ich sehr schlimm.

Liebe Grüße

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