Nein, aber unethischer

Heute werden solche Taten über alle Social Media Kanäle verbreitet. Früher - im Zeitalter der TV-Nachrichten und Zeitungen only - konnten die Informationen besser gesteuert werden. Damit meine ich nicht Zensur! Sondern die Möglichkeit, bestimmte Dinge eben nicht in aller Ausführlichkeit zu zeigen, zu beschreiben etc Und: rutschte das Thema in den Zeitschriften nach hinten, war es praktisch abgefrühstückt. Sowas geht heute nicht mehr. Auch die Polizei hat heute kaum noch Möglichkeiten, irgendwelche Dinge erst mal zu Gunsten von Ermittlungen zurück zuhalten - weil: da sind wir bei der Ethik: irgendein Depp hat es bestimmt fotografiert und hochgeladen. Und schon geht die Spekulation etc los.
Wir sind heute einfach nur besser und umfassender Informiert.
Und zu viele Menschen meinen, das die Möglichkeiten von Social Media ihnen das Recht gibt, zb Unfälle zu fotografieren und die Verunglückten im Netz zur schau zu stellen. Dauert dann nicht lange, bis die ersten dazu menschenverachtende Kommentare abgeben.
Und weil wir immer abgebrühter werden, scheuen sich auch die Zeitschriften (ob gedruckt oder Online) nicht mehr, wenigstens die große Blutlache zu zeigen und von "Killern" zu sprechen statt wie mal üblich "Täter" oder höchsten "mutmaßlicher Mörder".
Naja, und wenn selbst Journalisten meinen, sie dürften so schreiben ...
Gab dazu vor einigen Wochen eine interessante Diskussion im Radio. Wo man sich damit befasst hat, warum viele Journalisten sich offenbar nicht mehr an den Ethik-Kodex gebunden fühlen und mit der Wortwahl Vorverurteilungen heraufbeschwören.