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Geschrieben von Sternchen04 am 16.01.2012, 9:50 Uhr

Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Hallo,

ich bin grad ein wenig mit der Situation überfordert und hoffe, daß mir jemand von euch einen Rat geben kann.

Meine Oma ist heute Nacht gestorben. Wir müssen zur Beerdigung rund 480 km fahren. Ich denke, sie wird im Laufe dieser Woche stattfinden.

Mir gehen tausend Gedanken durch den Kopf, u.a. ob wir unsere Tochter mitnehmen. Sie ist sechs Jahre alt und hat ihre Uroma sehr lieb gehabt, auch wenn sie sie nur selten gesehen hat. Erst vor vier Tagen hat sie ihr noch eine Karte gemalt, damit sie schnell wieder gesund wird.

Ich habe Bedenken, daß ich meine Tochter überfordere, wenn ich sie zur Beerdigung mitnehme. Als ich im Sommer im KH war hat sie zuhause immer geweint, weil sie sich Sorgen um mich machte. Sie ist sehr emotional und sensibel.

Wird ihr die Schule ein paar Tage freigeben (sie ist in der 1. Klasse)?

Wäre es gut, ihr die Möglichkeit zu geben, sich zu verabschieden oder sollen wir sie zur Tante bringen und sie von allem fernhalten und es ihr einfach nur in Ruhe erklären, was passiert ist?

Sorry, falls das alles ein wenig wirr klingt.
Vielleicht kann mir jemand von euren Erfahrungen berichten.

Danke schon mal.

LG Sabine

 
31 Antworten:

Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von Sakra am 16.01.2012, 9:57 Uhr

mein beileid für eure familie.

ich würde sie definitiv nicht mitnehmen. unser junior war zwar das erste mal auch mit 6 jahren auf einer urnenbeisetzung, aber die war nach 10 minuten im engsten familienkreis vorbei und wenig emotional, da sie 4 wochen nach der eigentlichen verabschiedung stattfand.

du schreibst selbst deine tochter ist sehr sensibel . erkläre es ihr in ruhe und lass sie zum abschied noch ein bild malen oder etwas basteln, dabei kann sie sich schon in ruhe mit dem tod auseinandersetzen.
aber lass sie daheim.

lg

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von Wuck am 16.01.2012, 9:59 Uhr

Hallo, bei uns ist letztes Jahr eine Oma plötzlich verstorben. Ich habe meine Kinder damals (4 und 6) zur Beerdigung mitgenommen. Zuvor durften sie am geschlossenen Sarg Abschied nehmen. Sie waren entgegen meiner ursprünglichen Planung sogar bei der Beisetzung dabei. Beim Herunterlassen des Sarges standen wir weit hinten damit sie dies nicht direkt sahen. Danach wollten sie jedoch auch ans Grab und gingen jeweils einer mit uns hin, sprengten Weihwasser hinab und riefen Tschüss Oma.
Kurz, gerade für meinen Großen der auch sensibel ist war es im Nachhinein so richtig.
LG Elke

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von vallie am 16.01.2012, 9:59 Uhr

ich würde sie mitnehmen.
der tod gehört zum leben.

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von DK-Ursel am 16.01.2012, 10:02 Uhr

Hej!

Wir haben leider schon etliche solcher traurigen Begebenheiten hinter uns und wann immer es möglich war, waren die Kinder dabei.
Alsmeine Mutter bneerdigt wurde, war meine Großé erst 1 1/2, aber danach sind die Kinder i mHospiz, beider großmutter,die wir zuhause pflgten, bei Beerdigungen, Trauerfeiern und (Urnen-)Beisetzungen gewesen.

Natürlich ist so etwas emotional belastend, aber wie glaubst Du, würde ich Deine Tochter fühlen,wen nsie ganz allein zurückbleiben müßte, während Ihr anderen Abschied nehmen dürft?

Wie sie es verarbeitet, hängt von Dir ab.
Du mußt nicht immer stark sein und das Weinen verkneifen (als meine Große -damals 7, sich beklagte,sie möge nach dem Tod meines Bruders mein abendliches Weinen beim Beten nicht, habe ich ihr erklärt, daß das sicher vorüber gehe, daß ich aber jetzt traurig sei - und daß es doch viel schlimmer wäre, wenn ich gar nicht traurig überden Tod meines bruders wäre, wei ler mir dann ja gar nicht fehlen würde).

Weint zusammen, sprecht über schöne Dinge, die Ihr mit der uroma erlebt habt, nehmt Abschied und redet darüber, daß sie eben alt und krank und müde des Lebens war und Frieden gefunden hat.
Selbst wenn Du nicht religiös bist, kannst Du erklären, daß Leben und Tod zusammengehören und die Alten und Kranken für neues Leben Platz machen.
Sie sind nicht vergessen; sie begleiten uns - auf jeden Fall solange, wie wir uns an sie erinnern.

Beim Tod meines vaters hielt man od und Beerdigung von Kindern fern, ich war 5 und erfuhr erst viel später,daß mein vater nie mehr kommt - das hat Spuren hinterlassen!

Ja, ich würde immer, immer meine Kinder wieder mitnehmen und gemeinsam mit ihnen trauern.
Denn alles andere bedeutet ein Gefühl der Ausgestoßenheit, und es verfolgt einen, nicht wirklich beim Abschied dabei gewesen zu sein.
genau dafür haben wir ja die Beerdigungsrituale - damit sie uns helfen, loszulassen und Abschied zu nehmen.
Gib deiner Tochter diese Chance!

Gruß Ursel, DK

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von Fredda am 16.01.2012, 10:07 Uhr

Hallo!

Mein herzliches Beileid.

Als meine Oma starb, waren die Kinder 9 Monate, 2,5 Jahre und 4 Jahre. Auch meine Oma wohnte so weit von uns weg (und Herr Fredda hatte keine Zeit) - also habe ich alle 3 Kinder eingepackt und bin gefahren. Wir haben einmal übernachtet und auf der langen Hin- und Rückfahrt viel über die Uroma geredet (der Große erinnert sich noch gut an sie und es ist jetzt 7 Jahre her).

Meine Kinder waren (leider) schon auf einigen Beerdigungen und es hat sie nie überfordert. Ich glaube, dieses Verabschieden (und lernen, dass es den Tod gibt) ist auch wichtig.

Viel Kraft für euch,

Fredda

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von KlaraElfer am 16.01.2012, 10:16 Uhr

Zunächst mal tut es mir sehr leid für dich, dass du deine Oma verloren hast.

Zur Beerdigung: Ich würde sie mitnehmen. Da sie ohnehin schon über die Erkrankung aufgeklärt ist, wird ihr das vielleicht auch helfen, mit der Sorge um die Oma abschliessen zu können. Du kannst ihr ja erklären dass die Oma jetzt an einem Ort ist, an dem es ihr besser geht, dass ihr sie da leider nicht mehr besuchen könnt, aber euch auf diese Art und Weise nochmal verabschiedet.

Ich halte aber per se nichts davon, Kindern Dinge wie Tod oder Beerdigungen "vorzuenthalten", denn sie gehören zum Leben dazu. Als mein Vater letztes Jahr starb war meine da noch 5jährige auch mit zur Beerdigung und für sie war es "gut", sie hat von all meinen Kindern die wenigste Scheu, den Opa auf dem Friedhof zu besuchen, ihn dort vollzuplappern... Wäre sie nicht dabei gewesen sondern ich hätte es ihr nur erzählt wäre es sicher schwerer greifbar gewesen für sie.

Dir viel Kraft für den Abschied

LG, alex

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von ccat am 16.01.2012, 10:21 Uhr

Hallo,

mein Beileid!

Ich würde sie nicht mitnehem , sondern in Ruhe erzählen, was geschehen ist und nach der Beerdignung mit ihr zum Grab gehen, wenn sie es möchte.

Alles Gute & viel Kraft!

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von donnalüttchen am 16.01.2012, 10:30 Uhr

Kinder sehen das viel klarer als Erwachsene und haben eine ganz natürliche sIcht der dinge auf Leben und Streben... wenn man sie teilhaben lässt.

Vor eineinhalb Jahren ist meine Oma verstorben und beide Kinder (damals 9 Monate und fast 4 Jahre alt) waren bei Trauerfeier und Urnenbeisetzung dabei. Den Großen habe ich ein paar Tage vorbereitet und mit ihm über seine Sicht der Situation gesprochen. Er fand die Trauerfeier sehr schön, weil so schöne Musik gespielt wurde und so "hübsch geschmückt" war. Er hatte auch eine sehr schöne Erklärung für dier Tatsache, dass die Uroma ja nun in eine so kleine Urne passte: wie bei einem alten Luftballon war einfach durch das Sterben die Luft aus ihr entwichen und in den Himmel geflogen. Das hat er letztens seine inzwischen 2-jährigen Schwester noch einmal versucht zu erklären und sagte hinterher augenzwinkernd zu mir, dass er ja nun groß wäre und wüsste, dass tote Menschen und Tiere verbrandt würden und dann eben Asche wären... keine Ahnung, wie lange er das nun schon so sieht, aber er findet es völlig normal.

Warum solltest du deine Tochter nicht mitnehmen? Ihre Uroma war ein alter Mensch - klar fehlt sie und sie wird vermisst -, aber das ist etwas ganz Natürliches, dass Menschen am Ende eines langen Lebens sterben. Du solltest mit ihr sprechen... frage sie, wieviel sie vom Tod weiß und ob sie weiß, was eine Beerdigung ist... und dann kannst du ihr kindgerecht erklären, was sie wissen muss. Benutze eine klare Sprache. Die nicht um den heißen Brei herum eiert und verwende bloß nicht Umschreibungen wie "Uroma ist eingeschlafen", "Uroma ist verblichen" oder ähnlichen Quark, der am Ende tatsächliche Einschlafprobleme bei Kindern auslösen kann.

Wie gesagt... Kinder sehen das Thema Tod ganz klar. Lass' deine Tochter entscheiden, ob sie dabei sein möchte.

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von muddelkuddel am 16.01.2012, 10:30 Uhr

ich denke auch, dass es gut und richtig ist, sie mitzunehmen. der tod gehört zum leben dazu und auch die gesellschaftliche art, damit umzugehen, sprich, das ritual einer beerdigung sollte ein kind genauso erfahren dürfen wie erwachsene auch.

natürlich hast du dann die emotional sicher schwierige aufgabe, dein kind in seiner trauer zu begleiten udn zu unterstützen, obwohl/währenddessen du selber trauerst.

ich wünsche dir viel kraft.

LG

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von DK-Ursel am 16.01.2012, 10:35 Uhr

Hej nochmal!

Einer Sechsjöährigen würde ich solche Entscheidungen nicht aufhalsen - woher sollsie wissen, worauf sie sich einläßt?

Dafür haben Kinder Eltern, damit sie genau sowas NICHT allein entscheiden, sondern daß für sie entschieden wird.

Die Trauer, den Verlust begleiten, muß die Mutter sowieso - die Uroma ist nun mal gestorben.
Ein Kind aus der Trauer der Familie auszushcließen, ist weitaus schwerer zu verarbeiten und zu erklären!

Und was ist überhaupt traumatisch an einer Beerdigung?
Traurig ist allein die tatsache, daß wir einen Menschen loslassen müssen, daß wir ihn nie wieder sehen.
Das muß jeder so oder so verkraften.

Die Trauerfeier als solche ist doch kein schreckenerregendes Ereignis.
Da passiert doch weniger als in den Nachrichten, einem Actionfilm oder sonstwas, dem Kinder manchmal leider auch ausgesetzt sind.

Gruß Ursel, DK

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von Leena am 16.01.2012, 10:38 Uhr

Erst einmal mein Beileid zum Tod Deiner Oma!

Was jetzt die Beerdigung betrifft - für mich gehört der Tod zum Leben dazu, und mir ist es wichtig, dass meine Kinder das auch erfahren und erfahren dürfen.

Meine eigene Mutter ist immer nach dem Prinzip verfahren, unangenehme Dinge muss man von Kindern fernhalten, negative Gefühle, Trauer, Schmerz, Wut etc. darf eine Mutter gegenüber ihren Kindern nicht zeigen. Bei mir hat das nur das Gefühl hinterlassen, dass meine Mutter nicht "authentisch" ist, nicht "ehrlich", und das Grundvertrauen ist weg, im Grunde. Man spürt, da ist etwas, fragt - und bekommt gesagt, nein, da ist nichts. Was bleibt, ist ein sehr zwiespältiges Gefühl. :-/

Ich habe meine Kinder auf die Beerdigungen meiner beiden Großmütter mitgenommen, bei der ersten Beerdigung war meine Große gerade mal 2 Jahre alt, und die Option, sie zur Nachbarin zu geben, während die ganze Familie von der geliebten Uroma Abschied nimmt, das war für mich schlicht keine Option (so nett die Nachbarin war).

Bei meiner anderen Großmutter waren meine Kinder dann 4, 6 und 10 Jahre, und sie waren bei der Urnenbeisetzung auch alle dabei. Gut, sie hatten kein enges Verhältnis zur "Mama vom Opi", weil wir weit entfernt wohnten und sie nur selten besucht haben, aber das "Dabei-Sein" beim Abschiednehmen, die Gefühle der Menschen spüren, die sie selbst lieben und die um ihre Mutter, Schwiegermutter etc. trauern, das war mir wichtig - und im Übrigen auch selbstverständlich.

Man kann Kinder nicht vor dem Tod geliebter Menschen beschützen, sie dann von deren Beerdigungen "fernzuhalten" (damit ihr Kopf-Kino vielleicht noch schlimmer ist oder sie eine Vorstellung haben, die doch sehr fern ist) finde ich persönlich nicht optimal. Beerdigung ist übrigens ein Ritual, das den Trauernden den Abschied erleichtern soll - das gilt, davon bin ich überzeugt, auch für Kinder!

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von bea+Michelle am 16.01.2012, 10:39 Uhr

als meine oma damals starb war ich auch in der ersten klasse, das habe ich frei bekommen, auf der beerdigung war ich aber nicht mit. (war auch 350 km von hier)

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von J+L am 16.01.2012, 10:39 Uhr

ich würde die kinder entscheiden lassen!

meine 8 jährige war einmal im pflegeheim dabei und jetzt will sie nicht mehr hingehen.
sie weint ständig, sie soll nicht sterben und es geht ihr voll nahe!

lass sie entscheiden.

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Re: ja definitiv

Antwort von HellsinkiLove am 16.01.2012, 10:42 Uhr

erstmal beileid und kraft für die nächste zeit.

meine war knapp 8 als meine mutter und ihre heissgeliebte oma starb.die beiden haben sich jeden tag gesehen...

meine war oder ist immer noch ein total sensibelchen sehr emotional und ich hatte auch befürchtungen.aber man gab mir den rat sie mitzunehmen damit auch sie einen abschied,ein ende findet.

da ich aber selber fix und alle war hab ich meine beste freundin mitgenommen die sich um sie ein wenig gekümmert hat und sie nach der beerdigung dannn auch für 2 tage zu sich nahm und ihrer tochter ( die kleine ist die bstes freundin von meiner) um sie abzulenken.

und wenn ich heute sehe wie super gut sie mit dem meiner mutter umgeht (wesentlich besser als ich selber noch) kann ich nur sagen es war die richtige entscheidung

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von DK-Ursel am 16.01.2012, 10:46 Uhr

Hej Lena!

"Beerdigung ist übrigens ein Ritual, das den Trauernden den Abschied erleichtern soll - das gilt, davon bin ich überzeugt, auch für Kinder!"

Ganz genau.
Wer je ein Haustier mit den Kindern beerdigt hat, weiß, wie sehr sie bei aller Trauer Trost und Stärke darin finden, ein Blümchen, einen Stein, einen Schmuck hinuzlegen etc.

Ansonsten stimem ich Dir auchin allem anderen zu!

Und was das Pflegeheim angeht:
Auchwir habendie Kinder nicht täglich zur sterbenden Großmutter mitgenommen, als wir diese pflegten.
Und wir haben sie gegen Ende auch nicht mehr ins Hospiz zur Grotante mitgenommen, wei les für beide Seiten anstrengend gewesen wäre.
ABER mitgenommen haben wir sie.
Und Beerdigung ist wieder etwas ganz anderes -- da ist der Tod nunmal unwiderruflich eingetreten --- und dann

s. Leena. (auch das Zitat von ihr, das ich an den Anfang dises Postings gestellt habe)

Dann gilt es nämölich, mit den neuen gegebenheiten umzugehen, und verschonen kann man kein Kind vor dem Gefühl der Traer und des verlusts.
Kommt dazu noch das Gefühl, sich nicht verabschiedet zu haben, es nicht real zu merken, daß der andere gegangen ist, ihn nicht loszulassen + das Gefühl der Ausgeschlossenheit von der trauernden Gemeinschaft, dann wird es sicher nicht leichter für ein Kind.

Gruß Ursel, DK -- die übrigens auch mehrere hunderte Kilometer fahren mußte mit -Klein-Kindern, wenn es um die Beerdigung meiner Verwandten ging, die ja in Dtld. lebte
.

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von Snaffers am 16.01.2012, 10:46 Uhr

Was will dein KIND?
Bei uns ist Anfang Dezember der Opa gestorben. Das war für die beiden Großen (4 und 7) sehr hart. Wir haben zuerst 'Leb wohl lieber Dachs' angeschaut (gibts auch als Buch, wir hatten es durch Zufall noch auf der Festplatte, findest du auch hier:

http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/1458_sendung-mit-der-maus/8825316_leb-wohl-lieber-dachs


Und dann hatte ich morgens in der Bücherei noch einige Bücher geholt. Sehr zu empfehlen ist, da sehr schön sachlich, das Buch von Willi wills wissen.

Der Große sagte dann auch gleich, er will definitiv mit (er ist sehr sensibel, aber das sagte er direkt). Der Mittlere war sich noch unschlüssig.
Zu dem Zeitpunkt musste ich noch davon ausgehen, dass das ne Feier mit sämtlichen Vereinen aus dem Wohnort meiner Schwiegereltern wird (war zum Glück ncht so).
Den Mittleren hätten wir, da er eher zu nein neigte, dann nicht mitgenommen.

Für beide war dieses Abschiednehmen sehr wichtig und sie waren sehr traurig, dass Oma verboten hatte, dass irgendwer nochmal Opa sehen darf.
Hätte ich den Kindern übrigens problemlos zugestanden, weil ich es als Kind auch erlebt hatte (mit 3 bei meinem Opa) und es für mich damals wichtig war.
So haben sie ihm 'nur' Briefe geschrieben (bzw. der Kleine diktiert) und gemalt, die kamen mit in den Sarg vor der Einäscherung.
Und dann nochmal ein kleines Briefchen der ins Grab geworfen wurde.

Sprich mit deiner Tochter und lass sie entscheiden. Abschied nehmen ist auch für Kinder sehr wichtig und sie können sehr gut abschätzen 8auch in dem Alter schon), ob sie das packen oder nicht (selbst, wenn sie sowas noch nicht erlebt haben). Vielleicht hast du ja jemand, der, falls es ihr doch zu viel wird, mit ihr raus gehen kann?

Als ich im Frühjahr im KH war, war mein Großer, übrigens auch total durch den Wind und dabei war ich nicht irgendwie gefährdet. Er hat viel geweint und war wohl auch im Kindergarten sehr schwierig, wir hatten das Glück, dass unsre Kiga-Leitung nen Draht zu ihm fand und er vieles dann mit Gebeten von sich schieben konnte. Der Mittlere hat das damals ganz locker weggesteckt. Als Opa starb, war es jetzt ja genau anders rum.
Kinder müssen lernen mit solchen Sachen umzugehen. Unsre Aufgabe ist es ihnen dabei einen möglichst guten Weg zu zeigen. Dazu gehört es sie mit einzubeziehen, ihre Meinung zu hören, zu akzeptieren und sie auf dem gewählten Weg zu unterstützen.


Von der Schule bekommst du in so einem Fall problemlos frei.

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Re: ja definitiv

Antwort von FrauFrosch am 16.01.2012, 10:51 Uhr

wir hatten vor 3 Jahren einen Todesfall. Meine Kinder waren da 11, 9 und 6 Jahre alt. Wir haben es unseren Kinder überlassen. Die beiden grossen wollten nicht. Unsere Tochter ging mit.

Sie hat es gut verkraftet, obwohl alle um sie rum geweint hatten.

Als meine Oma damals starb ( bei der ist fast täglich war und an der ich sehr hing) war ich auch im dem alter. Ich ging auch mit zur Beerdigung und für mich war das auch wichtig um ihren Tod verarbeiten zu können. Sonst wäre es einfach so ein Schnitt gewessen. Plötzlich war sie nicht mehr da ( sie begann Selbstmord). Und so konnte ich mich doch noch von ihr "verabschieden" und begriff da erst wirklich das sie nie mehr wieder kommt.

grüße
Tanja

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von streepie am 16.01.2012, 11:02 Uhr

Mein Beileid!

Bei uns ist kurz vor Weihnachten (am 21.12!) die Oma meines Mannes gestorben - und wir haben unsere 3 1/2-jaehrige Tochter auch zur Beerdigung mitgenommen. Meine Schwester hatte ihre Kinder (inzwischen 5 und 6 1/2) auch schon auf mehreren Beerdigungen dabei.

Wie schon geschrieben - der Tod gehoert zum Leben dazu, und eine Trauerfeier / Beerdigung hilft, Abschied zu nehmen.

LG und viel Kraft
Connie

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Doch, Ursel, Kinder in diesem Alter müssen MITentscheiden...

Antwort von donnalüttchen am 16.01.2012, 11:06 Uhr

Zum Einen un sie das durch ihre Reaktion auf die Gespräche um das Thema Sterben und Tod... schon daraus ist viel abzulesen für die Eltern. Zum Anderen sollten Kinder, die immerhn schon alt genug sind, in die Schule zu gehen, durchaus auch das Gefühl haben dürfen, so etwas Wichtiges wie den Abschied von einem ihnen nahestehenden Menschen, das Gefühl haben, dass die Eltern ihnen da nichts genommen oder aufgezwungen haben... kinder beginnen mit 6-7 Jahren durchaus schon die Endgültigkeit des Todes und so verstehen sie auch, dass hier ein Lebensabschnitt für immer zu Ende geht, wenn bspw. die Uroma gestorben ist.

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von Glücksbärchi89 am 16.01.2012, 11:07 Uhr

Ich selbst war das erste mal mit7 auf einer Beerdigung (von meinem Opa) und fand es ok. Ich habe zwar auch geweint, aber dadurch ist mir erst richtig bewusst geworden das Opa nicht mehr da ist und auch nicht wieder kommt. Mein Bruder (damals 8) war nicht mit, er wollte nicht und hat es bis heute eher verdrängt als verarbeitet.
Er ist auch eher sensibel gewesen als Kind, aber ich denke nicht das es ihm geschadet hätte dabei zu sein, da man so einen Abschluss findet und es erst richtig realisiert.

Ich würde deine Tochter mitnehmen, ihr die Möglichkeit geben Abschied zu nehmen (aucb wenn Kinder das anders machen als wir Erwachsene).

Du wirst merken wenn es ihr zuviel wird, und kannst ihr dann eine Stütze sein und für einen Moment mit ihr rausgehen.

Lg

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Ich würde es nicht machen...

Antwort von Booki am 16.01.2012, 11:24 Uhr

Ich würde es nicht machen, weil ich einfach nicht die Nerven hätte, mich um die KLeine und ihre Trauer zu kümmern.

Gott sei Dank waren noch nicht viele Beerdigungen von nahen Verwandten, aber wenn ist es mir sehr nahe gegangen und ich finde die Stimmung in diesen Kapellen sehr unheimlich für ein Kind.

Von daher haben wir unsere Tochter immer dazugeholt, wenn die eigentliche Beerdigung gelaufen ist, wir sind dann meist noch zusammen zum Kaffee gefahren und hinterher zurück zum Friedhof, wo die Grabstelle dann mit den Kränzen etc. hergerichtet war.

Das der Tod zum leben und Alltag gehört, ist klar, da haben wir auch keine Berührungsängste, aber ich finde, eine Beerdigung an sich muss nicht unbedingt sein.

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von sechsfachmama am 16.01.2012, 11:30 Uhr

ja!

mein schwiegervater ist am 14.1.2011 gestorben und wir haben alle kinder mitgenommen. unsere jüngste war damals 6.

sie waren mit der beerdigung/trauer nicht überfordert, wir haben über alles vorher und auch nachher geredet.

meine damals 9jährige fand es nur "stinklangweilig" und warum das überhaupt sein müsse, dass man da dabei ist.
wir haben ihr das mehrfach erklärt, dass es zum leben dazugehört und dass man als letzte ehre dem opa gegenüber auch zur beerdigung geht.

ich glaube, es ist wichtig, hier lernen die kinder auch, dass nicht alles friedefreudeeierkuchen ist und trauer zum leben gehört usw.

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von fracla am 16.01.2012, 11:30 Uhr

Meine Kinder waren auch schon bei Beerdigungen. Und als im März letzten Jahres mein Vater starb, war es für uns ganz normal, dass sie mitkommen. Naja, mein Großer wollte erst nicht so recht, weil er Beerdigungen langweilig findet. Aber wir waren alle dort. Sie waren damals, 3, knapp 5 und 8. Hab auch offen gesagt, dass in der Urne die Asche vom Opa ist. Ich hätte den Tod eh nicht verheimlichen können, da wir gerade bei meiner Mutter waren, als der Anruf vom Krankenhaus kam. Rede mal mit deiner Tochter darüber und gib ihr die Möglichkeit, rauszugehen bzw entfernt vom Grab zu warten, wenn es ihr zuviel ist. Entweder mit dir (wenn das für dich i.O. ist) oder mit einer Tante, Bekannte oder so.
Mir hat mal jemand gesagt: sie werfe ihre Eltern nichs vor, was die Erziehung angeht, nur eines: dass sie damals als Kind nicht zur Beerdingung einer Oma mitgenommen wurde, weil sie sich so nicht verabschieden konnte.
Ich hätte meinen Kindern auch noch mal den toten Opa gezeigt, wenn der Wunsch dagewesen wäre. War er zum Glück nicht, weil ich meinen Vater auch nicht mehr tod hatte sehen wollen. Hatte ihn ca. 2 Std vor seinem Tod nochmal im KH besucht.
Ich wünsch Euch viel Kraft. Und das Freibekommen von der Schule sollte kein Problem sein.

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von Benmama am 16.01.2012, 12:23 Uhr

Hallo und mein beileid,

ich habe nicht alle Antworten gelesen, kann aber von uns berichten:
Als mein Sohn 6 war ist auch seine Uroma gestorben. Er mochte sie sehr, sah sie aber nur ca. 2x im Jahr.
Er wollte selber gern bei der Beerdigung dabei sein (das thema Sterben, Tod, Beerdigung hatten wir bereits vorher häufig besprochen - es hat ihn (wie die meisten anderen Kinder auch) eben sehr beschäftigt).
Wir haben ihn dann mitgenommen (400km) - Freistellung von der Schule geht in solchen Fällen immer - und das war auch gut so. Er hat vor, während und nach der Trauerfeier/Beerdigung viele, viele Fragen gestellt, die wir ihm alle beantwortet haben und hat sich am Grab dann noch von seiner Uroma verabschiedet.
Auch im Nachhinein fanden sowohl wir als auch er es gut, dass er dabei war. Er ist übrigens auch ein sehr sensibles Kind.
Ich würde es wieder so machen.

Gruß, benmama

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von mozipan am 16.01.2012, 12:26 Uhr

Ich würde sie mitnehmen, evtl. würde ich sie selbst vorher fragen, ob sie mit möchte um der Uroma noch einmal tschüss zu sagen und Blumen oder ein selbstgemaltes Bild aufs Grab zu legen oder sowas. Irgendwas braucht das Kind damit sie sich verabschieden kann. Ich denke nicht, dass es sie überfordert. Besprich es mit ihr. Sie ist alt genug, sich mit deiner Unterstützung zu entscheiden, ob sie das verkraftet oder nicht.

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Du hast eine PN.

Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 16.01.2012, 12:58 Uhr

LG
S

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Ebenfalls: DOCH; Ursel

Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 16.01.2012, 13:22 Uhr

Kinder MÜSSEN mitentscheiden können. Je nach ihren Möglichkeiten.Und natürlich muss man dem Kind die Situation erklären und erläutern was passieren wird und wie alles abläuft.
Dann kann das Kind MITentscheiden.
Auf keinen Fall !!! sollte das Kind außen vor gelassen werden. Das kann sehr ins Gegenteil schlagen.

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von Holzkohle am 16.01.2012, 16:16 Uhr

mein Sohn war gleich alt, als meine Oma starb. Ich habe auch lange überlegt und damals hier nachgefragt - letztendlich habe ich ihn mitgenommen, was aber auch an fehlender Betreuungsmöglichkeit lag. Und es war sogar sehr gut, dass ich ihn mitgenommen habe. Es war eine Urnenbestattung, wir haben uns im Vorfeld als Familie noch eine "Geschichte" parat gelegt, was wir dem Jungen erzählen, wenn er fragt, was in der Urne ist. Die Asche von der Uroma fanden wir als Antwort jetzt nicht gerade gut.
Wir haben uns - mein Sohn glaubt an Gott und Engel - darauf geeinigt, dass die Oma von nem Engel geholt wurde (wie das abläuft, wissen wir natürlich nicht, bei sowas ist ja keiner dabei) und in der Urne sind ihre liebsten Gegenstände, die wir symbolisch vergraben. Die Antwort war für meinen Sohn ok, er war superlieb und hat ein Blümchen mit ins Grab gelegt.... für mich wars wichtig, dass er Abschied nehmen kann, er hat seine Uroma sehr gemocht.

Schulbefreiung gibts für den Tag.

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von Maxikid am 16.01.2012, 18:43 Uhr

Habe ich gemacht. Dez. 2010 ist die Uroma gestorben und Nov. 2011 der Opa (mein Vater). Mein Große war immer dabei. So konnte sie sich alles viel besser vorstellen, als wenn ich ihr nur von der Beerdigung erzählt hätte.
Sie hate für ihren Opa Rosen gekauft und ein Bild gemalt. Die Blumen für den Trauerkranz hat sie auch ausgesucht.

Sie hat dann sehr viele Fragen über Engel, Himmer, Seele usw. gestellt. Wir haben mit ihr von im Vorfelde Bücher gelesen.

Aber vor den Todesfällen, hatte sie von ganz alleine mal neine Zeit, wo sie sich mit demTod sehr beschäftigt hat. Sie dachte zur der Zeit auch, dass Straßenbauarbeiter die ein Loch buddeln, dort eine Leiche reintun.

LG maxikid

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von pussydeluxe2003 am 16.01.2012, 19:50 Uhr

Also ich hab meinen Sohn (6) nicht zu Beerdigung seiner Urgrosseltern mit genommen. Ich habe mit ihm darüber gesprochen und für ihn war es gut so.
Bin einen Tag später zum Friedhof gefahren und hab ihm alles erklärt.

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Re: Sechsjährige zur Beerdigung mitnehmen?

Antwort von ara-sunshine am 18.01.2012, 11:52 Uhr

Ich denke, dass es besser ist, wenn deine Tochter ihre Uroma so in Erinnerung behält, wie sie sie gekannt und geliebt hat ...
Eine Beerdigung kann in diesem Alter noch nicht richtig "verarbeitet" werden und kann evtl. Alpträume ... verursachen ...
Es gibt schöne Trauer- und Erinnerungsalben für Kinder:
Schmetterlingspost
Für immer in meinem Herzen
Für immer in meiner Liebe
Ich will dich nicht vergessen (für Erwachsene)

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