Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von DK-Ursel am 10.06.2023, 21:58 Uhr

Unfassbar....

Die Kinder dürfen auch rein, mit dänischem Elternteil haben sie ja erstmal (auch) die dän. Staatsbürgerschaft.
Aber der ausländ. Ehepartner/in - wohlgemerkt wir reden von Nicht-EU-Staaten! - hat da echte Probleme.
Und dann hat die Familie sie ja auch.
Ich war, als meine Kinder noch sehr klein waren, auf einer dän. mailingliste für mehrsprachige Kinder , meistens waren das dann dän. Eltern , die im Ausland lebten.
Da gab es eine Dänin, die in israel mit einem israelischen Staatsbürger verheiratet war. Das paar hatte mehrere Kinder, die (auch) Dänisch sprachen. Und nun wollten sie nach DK ziehen.
Sie erfüllten eigentlich auch alle der wahnwitzigen Bedingungen, die kein sonstiger Bürger nachweisen muß:
Sie hatten eine ausreichen große Wohnung, quadratmeterzahl!
Sie konnten eine bestimmte Summe hinterlegen.
Sie hatten Arbeit, er sogar wie erforderlich einer Stelle, die NICHT mit e8nem Dänen zu besetzen war. Das bescheinigte der Arbeitgeber.
(Ich weiß nicht mehr, was die beiden arbeiteten, aber qualifizierte Arbeit.)
Und eine wichtiger ist dann auch noch die Verbundenheit mit DK.
Nun ha, sie war hier aufgewachsen, hatte hier studiert oder eine Ausbildung gemacht, ihre Eltern und Geschwister lebten hier und hatten ja auch bei Wohnungs- und Arbeitsuche geholfen, sie hatte noch Freunde hier…die kinder wachsen mit Dänisch auf, was nicht nur Sprache, sondern auch Kultur beinhaltet.
Aber schon darum kann jeder ringen: genügt das dem Sachbearbeiter oder befindet der, man sei zu lange weg, täusche nur was vor oder sonstwas?
ABER es scheiterte dann daran, daß der israelische Mann nur eine befristete Arbeit bekommen konnte. Der Chef erklärte, es sei e8n völlig neuer Bereich, wenn der sich rentierte, könnte das eine Festanstellung werden, aber das könne er zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sag3en.
Sie saß sogar im TV.
Ich habe das damals sehr genau verfolgt, wir steckten gerade selbst in einer bürokratischen internationalen Krise. Sie hat auch viel Bestürzung bei den Dänen auf der mailingliste ausgelöst , die ja oft erst jenseits ihrer Grenzen in Erfahrung mit anderen Kulturen , in denen sie lebten, merkten, wie klein und wenig weltoffen ihr Land letztendlich doch war.
Es endete damit, daß sie uns schrieb, sie führen wieder nach Israel, ausgeträumt, aber sie sei soooo enttäuscht von ihrem Heimatland und knalle die Tür SEHR laut zu.

Das war meine erste hautnahe Bekanntschaft mit diesem Gesetz. Inzwischen haben wir auch betroffene Paare kennengelernt, die in Flensburg oder Schweden wohnen, aber als EU-Bürger dann mit ihrem ausländ. Partner nach DK zurückwoll3n.
Die Tochter einer Pädagogin meiner Töchter verliebte sich nach dem abi in einen Amerikaner… es war ihnen nicht möglich, sich mit Kind hier anzusiedeln! Nicht mal, als der Sturm catrina ihr Haus in New Orleans zerstörte. Er bekam kurzfrustig die erlaubnis für die erst3, flog dann zurück… und heute gibt es die ehe nicht mehr.
Mag sein, das hat (auch) andere Gründe, aber zuträglich ist es keiner jungen Ehe/Familie, auf lange Zeit so getrennt zu sein. Da kann man ja auch nicht dauernd mal eben so hin und her jetten…
Tja, nur eins der vielen Dinge, weswegen ich ganz sicher nie in die Schwärmereien blauäugiger Touristen einstimmen werde, die ein Lied auf dänische Weltoffenheit, Toleranz, … singen.
Hätten wir es nicht an alltäglichen und anderen Dingen erlebt: DAS hier ist ein Gegenbeweis, den kaum jemand hier, geschweige denn außerhalb, zur Kenntnis nimmt.
Erst im Winter haben etliche, darunter auch hochqualifizierte, Paare das Land verlassen (müssen). Und das sind nur die, die sich in ihrem Kampf und Frust an die Öffentlichkeit wenden.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.