Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von spiky73 am 06.07.2005, 13:06 Uhr

insb. @ RainerM und die anderen männl. schreiber hier

hallo,

heute möchte ich das posting (bzgl. testament oder verfügung für den todesfall) weiter unten zum anlass nehmen, mal generell die frage in den raum zu stellen, inwiefern ihr denn die ängste und gedanken einer mutter nachvollziehen könnt, wenn es um ihr kind geht.

in unserem fall ist es ja so, dass der vater seit der geburt durch abwesenheit glänzt, und dass ausser ein paar halbherzigen karten, unpraktischen geschenken und anrufen von ihm nichts kam.
jetzt ist er ja seit anfang februar wieder in deutschland stationiert, und ausser einem besuch am muttertagswochenende und einem anruf vor knapp zwei wochen, dass er uns am "kommenden WE" (es handelt sich um vorletztes WE) besuchen komme, hat sich eigentlich nicht viel getan. er hat den besuch weder abgesagt, noch sich seitdem wieder gemeldet. einerseits lebe ich halt mit der tatsache, dass er so ist und nicht anders, andererseits habe ich die vermutung, dass dahinter auch die latenten bemühungen seiner jetzigen frau stecken, diesen umgang zu verhindern (schliesslich "muss" sie ja angst haben, dass er sie auch irgendwann wieder sitzen lässt).
lange rede, kurzer sinn, ich hoffte mit seiner stationierung in D auf eine initialzündung seinerseits, dass er sich zumindest mal für eine begrenzte zeit verstärkt um anna kümmern würde, eine bindung zu ihr anstreben würde. mein wunsch hat sich bisher nicht erfüllt.

nüchtern betrachtet ist es ja so, dass die betreuung der kleinen zu 100% an mir hängenbleibt. eben, weil der vater nicht da ist. meine tochter hat ihren lebensmittelpunkt hier, sie ist sehr auf meine eltern bezogen, sie liebt meine brüder heiss und innig. sie besucht den hiesigen kindergarten, hat hier ihre freunde.

wenn ich dies alles zusammenrechne und daran denke, dass mich heut nachmittag beim kacken der blitz treffen könnte und ich brech tot zusammen - dann würde ich schon gern mit dem gedanken ins gras beissen, dass meinem kind zumindest das lebensumfeld HIER erhalten bleibt, die familie, die sie kennt und liebt, und dass ihr nicht zusätzlich zu dem verlust der mutter noch zugemutet wird, sich mit einer völlig neuen umgebung auseinanderzusetzen.
ich unterstelle damit in keinster weise meinem ex, dass er nicht willens oder in der lage wäre, seine tochter aufzunehmen und für sie zu sorgen. vor vollendete tatsachen gestellt, würde er sich mit sicherheit der herausforderung stellen.
es geht einzig und alleine darum, dass die kleine nunmal hier lebt, hier ihr soziales gefüge hat und auch von allen hier geliebt und angenommen wird (es wäre fraglich, ob ihr vater es ihr ermöglichen würde, diese bindungen hierher weiter zu pflegen).

ein anderer gedanke, der mich immer wieder mal beschäftigt, ist der: was würde passieren, würde ihr vater tatsächlich eines tages die forderung stellen, die tochter zu sich nehmen zu wollen? wie gesagt, die kleine lebt zu 100% bei mir und ich gehe einfach von der situation aus, wie sie jetzt ist, und dass der vater diesen wunsch unvermittelt äussert, ohne dass vorher sich was an der umgangshandhabung etwas geändert hätte.
vermutlich würde ich dann auch ganz klar "NEIN" sagen. einfach, weil ich es ja gar nicht anders kenne als anna um mich herum zu haben. und diese lebenssituation ist auch ein teil meiner persönlichen identifikation geworden. würde er das kind zu sich nehmen, würde er mir einen teil meiner identität nehmen.

im übrigen bin ich ein verfechter der theorie, dass beide eltern nicht mit der trennung aufhören, eltern zu sein. sondern dass sie es lebenslang bleiben und dass es zum wohle des kindes in der tat möglich ist, normal miteinander umzugehen und umgang und unterhaltszahlungen freiwillig und flexibel zu handhaben, ohne dass irgendjemand ins hintertreffen gerät. die kommunikation zwischen annas vater und mir läuft ja auch normal und in freundschaftlichem ton ab.

meine oben beschriebenen ängste beziehen sich auch nur auf die derzeitige situation (wie gesagt, würde er sich wirklich kümmern, hätte ich auch mit dem loslassen des kindes keine probleme) und die kann sich jederzeit ändern.
ich habe das gefühl, dass es vielen - nicht allen - frauen hier im forum ähnlich geht, dass halt der umgang durch den vater nicht aktiv gewünscht wird, und irgendwann resigniert halt der elternteil, der immer wieder enttäuschungen hinnehmen muss (auch enttäuschungen im sinne des kindes).

ist jetzt etwas lang geworden (als ob ich mich kurz fassen könnte *gg*), wollte gern mal meinungen dazu hören.

LG martina

 
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